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Zusammenhang zwischen Lebensraum und Lebensweise der Arten


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Die Begriffe „Lebensraum“ und „Lebensweise“ bedeuten nicht dasselbe, hängen aber sehr eng miteinander zusammen. Gemeinsam ist beiden, dass sie auf unterschiedliche Bereiche anwendbar sind. So kann man sie beispielsweise auf die gesamte Biologie beziehen, nur auf Teilbereiche wie etwa Tiere oder Pflanzen oder auch auf Menschengruppen.

Unterschiedliche Lebensräume fordern unterschiedliche Lebensweisen

Mit Lebensraum oder auch Biotop wird in der Biologie ein Bereich bezeichnet, welcher durch annähernd gleiche Bedingungen für Leben gekennzeichnet ist und sich damit von anderen Lebensräumen mit anderen Lebensbedingungen klar abgrenzen lässt.

Der Begriff bezieht sich also auf die im weitesten Sinne äußeren Verhältnisse. Die Lebensweise hingegen ist auf die entsprechende Spezies bezogen, welche sich den Bedingungen des entsprechenden Lebensraums anpassen muss und ihr Überleben auf unterschiedlichste Weise sicherstellt.

Der Lebensraum, in dem eine Art existiert, bestimmt damit die grundlegenden Rahmenbedingungen, innerhalb derer dann jede Spezies ihre spezifische Lebensweise entwickelt, welche wiederum neben dem Lebensraum selbst auch von weiteren Faktoren abhängt, zum Beispiel dem Paarungsverhalten und anderen. Faktoren, welche das Verhältnis zwischen Lebensraum und Lebensweise bestimmen, sind in vereinfachter Form folgende:

Die Lebensräume auf der Erde zeichnen sich durch ihre enormen Unterschiede aus. Eine Gliederung kann an dieser Stelle nur grob erfolgen, da es zahlreiche Mischformen und Überschneidungen gibt. Stark vereinfacht muss man zunächst trennen zwischen Lebensräumen an Land und in Gewässern.
Der Lebensraum Luft soll hier nicht besonders betrachtet werden, da Lebewesen, die sich durch die Luft bewegen, dennoch entweder Land oder Wasser als Grundlage ihrer Existenz benötigen.

Lebensräume an Land fordern Landlebensweise

Lebensräume auf dem Land werden von unterschiedlichen Faktoren geprägt, so etwa der Topografie. Ob Gebirge, Hügelland, Flachland oder Täler, der entsprechende Lebensraum erhält durch die Höhenlage und die Landschaftsform seine Basis. Wobei die Unterteilung im Einzelnen durchaus noch detaillierter ist. So gibt es etwa gewaltige Unterschiede zwischen Hochgebirgen oder Mittelgebirgen und so verhält es sich auch mit vielen anderen Teilaspekten der topografischen Verhältnisse.

Die Höhenlage und die sich aus der Topografie ergebenden Begleitumstände wie Temperatur, Wasserversorgung und Windverhältnisse etc. wirken sich auf einen weiteren Aspekt eines Lebensraumes aus: die Vegetation.

Es ist leicht ersichtlich, dass sich die Lebensbedingungen stark unterscheiden je nachdem, ob es sich um einen Wald, eine Steppe, Auenlandschaft, eine Seenplatte oder gar eine Wüste handelt. Auch hier gibt es zahlreiche Sonderformen und Unterkategorien. So bedeutet Wüste nicht automatisch auch Hitze. Auch Wälder können sehr unterschiedlich sein. Ein tropischer Regenwald ist ein völlig anderer Lebensraum als zum Beispiel die sibirische Taiga mit ihren Nadelbäumen.

Lebensräume in Gewässern fordern Wasserlebensweise

Auch bei Gewässern empfiehlt sich zunächst eine erste Unterteilung, und zwar in Meere einerseits und in Gewässer auf Landflächen andererseits.

Der Lebensraum Meer hat für das Leben eine ganze besondere Bedeutung. Die ersten Lebensformen auf der Erde entstanden in den großen Ozeanen. Die Besiedlung des Landes erfolgte erst sehr viel später. Die großen Ozeane bedecken zusammen mit all den Nebenmeeren, Randmeeren und Binnenmeeren mehr als 2/3 der Erdoberfläche.

Da sie zusätzlich ein dreidimensionaler Raum und vielerorts Tausende Meter tief sind, bieten sie den größten Lebensraum auf der Erde. Wobei es sich eigentlich auch hier um viele unterschiedliche Lebensräume handelt. Sie unterscheiden sich nach Meerestiefe oder dadurch, ob es sich um ein Flachmeer oder den tiefen Ozean handelt, ob arktischer Ozean oder Tropenmeer. Für die Meeresbewohner ergeben sich aus diesen Varianten auch völlig unterschiedliche Lebensräume.

Im Gegensatz zu den salzhaltigen Meeren und Ozean bestehen Gewässer an Land überwiegend aus Süßwasser. Ausnahmen wie etwa das Tote Meer in Israel stellen dabei auch wieder ein Beispiel dafür dar, wie abwechslungsreich und vielfältig die Naturräume der Erde sind.

Neben Süßwasserseen spielen vor allem die fließenden Gewässer wie Bäche und Flüsse eine entscheidende Rolle. Und zwar nicht nur als eigener Lebensraum für die Bewohner in den Gewässern, sondern auch als gestaltender Faktor für den angrenzenden ländlichen Lebensraum.

Klimazonen bestimmen Lebensraum und Lebensweise

Alle diese Geländearten und Gewässer finden sich des Weiteren an ganz unterschiedlichen Orten auf der Erde und damit in verschiedenen Klimazonen.
Diese unterschiedlichen Klimazonen sind ein weiterer Aspekt, der bei der Bewertung eines Lebensraums von größter Bedeutung ist. Generell lassen sich folgende Klimazonen unterscheiden:

Die Klimazonen haben einen gewaltigen Einfluss auf die Lebensbedingungen. Sie geben die Sonneneinstrahlung und damit die Durchschnittstemperaturen bzw. die höchsten oder niedrigsten Temperaturen vor, ebenso die Tageslänge und den Wandel oder das Fehlen von Jahreszeiten.

Tier- und Pflanzenwelt als Bewohner des Lebensraums

In gewisser Weise stellen aber auch die eigentlichen Bewohner eines Lebensraums selbst einen Teil dieses Lebensraums dar. Selbst unter den gleichen klimatischen und topografischen Verhältnissen kann sich zum Beispiel ein Tropenwald als Lebensraum von einem anderen alleine dadurch unterscheiden, dass Flora und Fauna sich anders zusammensetzen. Die Tropenwälder in Amazonien, Zentralafrika, Madagaskar oder Indonesien zeigen bezüglich der Tier– und Pflanzenwelt stets eine ganz eigene Vielfalt und prägen damit zum Teil auch den jeweiligen einzigartigen Lebensraum.

Besondere Beispiele für eine ganz eigene Population an Lebensformen stellen auch die kleinen Galápagos-Inseln dar oder auch der lange Zeit isoliert gebliebene Kontinent Australien mit seiner reichen Vielfalt an Beuteltieren und anderen nur dort vorkommenden Arten.

Wirkungsweise von Lebensweise und Lebensraum

Ein Lebensraum kann als Zusammenwirken oder Zusammenkunft verschiedener Umweltfaktoren beschrieben werden. Diese Umweltfaktoren sind bspw. Sonneneinstrahlung, Temperaturen, Feuchtigkeit oder der Salzgehalt. Die Lebewesen sind stark abhängig von diesen Umweltfaktoren, vertragen diese nur in bestimmten Intensitäten oder benötigen ein Mindestmaß eines Faktors.

In der Biologie, speziell in der Ökologie, bezeichnet man die Rolle – welche eine Spezies im Lebensraum einnimmt, als Nische. Eine ökologische Nische ist demnach ein Beruf, welchen eine Organismenart für das Ökosystem ausfüllt. So ist bspw. der Weißstorch ein Froschfresser. Seine ökologische Nahrungsnische ist das Fressen von Fröschen. Der Lebensraum, in welchem er Frösche jagt und frisst – ist das Habitat. Das Nahrungshabitat der Weißstörche ist demnach ein Stillgewässer mit Froschvorkommen.

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Aber jede Spezies erfüllt nicht nur eine Rolle, sondern mehrere. So nistet der Weißstorch auf Dächern und bezieht demnach auch eine Nistnische, eine Brutnische und eine Nische bei der Aufzucht von Jungtieren. Die jeweilige Nische kann der Weißstorch nur dort bilden, wo die Umweltfaktoren für ihn angenehm sind.

In jeder ökologischen Nische sind die Spezies aber nicht allein. Es herrscht eine Konkurrenzsituation mit anderen Arten, was als Nischenkonkurrenz bezeichnet wird. Beim Weißstorch könnten dies andere Storchenarten, aber auch Reiher oder andere Wasservögel sein. Nahrungskonkurrenten sind auch Ringelnattern, welche ebenfalls Frösche fressen.

Was heißt das jetzt?
Nach dem Ausschlussprinzip kann eine Nische niemals von zwei Konkurrenten dauerhaft gebildet werden, da ein Verdrängungswettbewerb eine Spezies zwingt, die Nische zu verlassen.

Wie geht das?
Durch Mutation und andere Evolutionsfaktoren verändern sich permanent die Gene der Arten. Dadurch verändern sich auch die Eigenschaften und Merkmale einer Art stets und ständig. Normalerweise fällt dies nicht auf, da das neue Merkmal sich weder positiv noch negativ auf die Lebensweise der Art auswirkt. Doch in der Konkurrenzsituation kann es sein, dass das Merkmal auf einmal an Bedeutung gewinnt. So kann bspw. eine neue Schnabelform dazu führen, dass man Frösche besser und schneller fängt – wodurch der Weißstorch einen Vorteil gegenüber anderen Arten hätte.

Dieser Vorteil bewirkt, dass Individuum der Art mehr Frösche fängt, sich besser versorgen kann und seine Überlebenschance steigert. Da er auch die Versorgung der Jungtiere garantiert, wirkt dies attraktiv auf Weibchen. Diese Attraktivität kann dazu führen, dass seine Fortpflanzungserfolg steigt. Eine höhere Lebensspanne und besseren Zugang zu Fortpflanzungspartner kann mehr Nachwuchs bedeuten. Mehr Nachwuchs wiederum bedeutet, dass das mutierte Merkmal mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit an die Nachkommen weitergegeben wird.

Irgendwann kann es sein, dass alle Weißstörche das veränderte Merkmal tragen – wodurch sämtlichen Nischenkonkurrenten der Nahrungsnische keine Chance gegen den Weißstorch haben. In dieser Nische wird der Weißstorch konkurrenzlos. Die ehemaligen Nischenkonkurrenten müssen auf andere Nahrung ausweichen oder zu einer anderen Tageszeit jagen, eine andere Salzkonzentration ertragen oder in Gebieten leben, welche wärmer oder kälter sind.

Es findet demnach auch evolutionäre Anpassung bei den Konkurrenten statt. Der Lebensraum gibt demnach die Lebensweise vor. Jede Art erfüllt ihre ökologische Nische mit den evolutionär erworbenen Eigenschaften, welche es ihr erlaubt, diese Nische zu bilden.

Zusammenspiel aller Faktoren

Aus all diesen genannten Faktoren setzen sich in immer wieder anderen Kombinationen zahlreiche völlig unterschiedliche Lebensräume zusammen. Gebirge und Meere gibt es sowohl in Polarregionen als auch in den Tropen oder gemäßigten Breiten. Wüsten sind nicht nur in heißen Klimazonen vorzufinden, sondern auch in kalten Regionen. Die Verfügbarkeit von Wasser ergibt sich ebenfalls aus dem Zusammenspiel dieser und weiterer Faktoren wie etwa auch Meeresströmungen oder meteorologischen Gegebenheiten.

Ebenso spielt es für Lebensräume, welche an Hochgebirge angrenzen, eine entscheidende Rolle, ob diese zum Beispiel in Nord-Süd-Richtung oder in Ost-West-Richtung verlaufen. Denn das hat Einfluss auf die Luftströme aus den kälteren polaren Regionen. Ein Vergleich zwischen Nordamerika mit den Rocky Mountains und Appalachen einerseits und Europa mit den Alpen und Pyrenäen andererseits zeigt die gravierenden Unterschiede für die klimatischen Verhältnisse der Landschaften und der Folgen für die Lebensräume dieser Regionen.

Die nordamerikanischen Blizzards sind nur möglich, weil sich die großen Bergketten in Nord-Süd-Richtung hinziehen, während die Alpen und Pyrenäen ganz Südeuropa abschirmen. Ohne diese Abschirmung würden in Europa ebenfalls regelmäßig Wirbelstürme toben.

Meeresströmungen hingegen können sich auch massiv auf die Lebensräume der Küstenregionen auswirken. Der Golfstrom mit seiner wärmenden Wirkung für Europa ist ein prominentes Beispiel, der Humboldtstrom vor der Westküste Südamerikas mit den Folgen für die Niederschlagsmengen der Küstengebiete ein anderes. Hinzu kommen die vielen Übergangszonen zwischen den einzelnen Lebensräumen, die sich im Laufe der Zeit auch verschieben können.

An alle sich daraus ergebenden Herausforderungen, an Kälte oder Hitze, an Verfügbarkeit von Wasser, an die Besonderheiten der unterschiedlichsten Lebensräume muss sich jede Lebensform anpassen. Und dies tut sie, indem sie eine besondere Lebensweise entwickelt.

Anpassung der Lebensweisen

Bisher standen die Rahmenbedingungen für das Leben im Blickpunkt der Betrachtung. Im Folgenden soll es um die Lebensformen selbst gehen, welche sich ihren Lebensraum mit andern Arten teilen.

Für die Lebensweise einzelner Arten ist das Zusammenspiel aller Faktoren von Bedeutung.
Welche Nahrungsquellen ergeben sich etwa aus der spezifischen Zusammensetzung des Lebensraums? Sind diese ganzjährig verfügbar oder muss die Lebensweise angepasst werden an besondere Jahreszeiten, zum Beispiel durch das Mittel eines Winterschlafs oder dem Anlegen von Vorräten?

Pflanzen außerhalb der Tropen haben Vegetationsphasen entwickelt, um sich dem Lauf der Jahreszeiten anzupassen. Das Herbstlaub in den mittleren Breiten ist ein bunter und alljährlicher Beleg dafür. Die Beschaffung von Nahrung ist eine der entscheidendsten Fragen, der sich eine Spezies zu stellen hat und welche ihre Lebensweise bestimmt. Nicht zuletzt hat das auch Auswirkungen auf das Verhältnis der Lebensformen untereinander.

Einen Lebensraum teilen sich diese immer auch mit anderen Arten. Nicht alle davon sind problemlose Nachbarn, um es einmal salopp auszudrücken. So besteht die Nahrungsgewinnung in der Tierwelt auch aus dem ständigen Überlebenskampf zwischen Beutegreifern und Beutetieren. Die Lebensweisen müssen den Gefahren aus diesem Räuber-Beute-Verhältnis entsprechend angepasst werden. In ähnlicher Weise verhält es sich auch bei der Konkurrenz um Nahrungsquellen.

Dabei können die einzelnen Anpassungen der Lebensweise ganz verschiedener Art sein. Sowohl Tiere als auch Pflanzen haben zum Beispiel die unterschiedlichsten, teils sehr beeindruckenden Arten von Tarnungen entwickelt, um ihre natürlichen Feinde zu täuschen oder auch, um diese anzulocken oder sich Vorteile bei der Annäherung zu verschaffen. Auch Schutzmechanismen, etwa eine Bewaffnung in Form von Hörnern, Stacheln oder Gift sind besondere Anpassungen und bestimmen die Lebensweise mit.

Die Lebensweise kann sich auch auf die Zeiten der Aktivität beziehen. So gibt es etwa nachtaktive und tagaktive Tiere.
Zur Lebensweise gehört neben der Nahrungsbeschaffung auch die Fortpflanzung. Auch diese wird je nach Art des Lebensraums stark von den dort herrschenden Bedingungen bestimmt. Der Nachwuchs muss zu Zeiten zur Welt kommen, in denen die Voraussetzungen zur Aufzucht der Jungen auch möglichst optimal sind. Jahreszeiten spielen dabei eine fundamentale Rolle.

Im Winter oder mitten in einer Regenzeit mit sintflutartigen Regenfällen etwa wäre der Nachwuchs massiv bedroht. Je nach Lebensraum haben sich die Arten auf diese Besonderheiten eingestellt und ihre Lebensweise angepasst.

Zusammenhang zwischen Lebensweise und Evolution

Es war bereits des Öfteren von Anpassungen der Lebensweise bezogen auf spezifische Körpermerkmale der Arten die Rede, welche sich in Folge der Evolution gebildet haben.

Die Evolutionslehre besagt vereinfacht ausgedrückt, dass sich eine Spezies im Laufe ihrer Entwicklung an veränderte Lebensbedingungen anpasst, und zwar anatomisch. Es verändern sich also dauerhaft körperliche Merkmale, welche dann den Nachkommen weiter vererbt werden. Auf lange Sicht gesehen verändert sich eine Population dann so sehr, dass sich eine neue Art herausbildet.

Die Lebensweise selbst kann sich auch ohne evolutionäre Vorgänge ändern. Wenn in einem Biotop neue Arten einsickern, welche sich als Beute eignen, dann kann ein Beutegreifer wie etwa ein Löwe sein Jagdverhalten anpassen, ohne dass er etwas anderes wird als eben ein Löwe.

Gravierende Anpassungen aber führen meist auch zu evolutionären Veränderungen. Und so haben sich bspw. Schneehasen auch körperlich an die arktischen Klimaverhältnisse angepasst, indem sie ein besonderes Fellkleid entwickelten und damit im Laufe der Zeit zu einer eigenen Art wurden.

Eine solche Veränderung kann auch durch Anpassung an die Nahrungsquelle erfolgen. Und eine solche führte auch zur Entwicklung der Evolutionslehre.

Charles Darwin, der Vater der Evolutionslehre, hat durch Beobachtung von Vögeln auf den Galápagos-Inseln eine bahnbrechende Entdeckung gemacht, welche sich auf die gesamte Evolution anwenden lässt.

Die Vögel einer ursprünglich einheitlichen Population entwickelten eine jeweils ganz besondere Schnabelform, welche den Pflanzen angepasst waren, welche ihre Nahrungsquelle bildete. Die Entstehung der besonderen Form der Schnäbel war als eine sichtbare evolutionäre Anpassung der Lebensweise in Bezug auf die Nahrungsquelle. Diese Vögel wurden als Darwinfinken weltberühmt.

Auch die Art der Fortbewegung ist ein wichtiger Faktor der Lebensweise. Man denke nur an die Eroberung der Luft als Medium der Fortbewegung. Nicht nur Vögel haben mit der Entwicklung von Federn eine Möglichkeit gefunden, ihre Lebensweise so zu verändern, dass sie sich in die Lüfte erheben können. Auch Säugetiere wie beispielsweise Fledermäuse haben dies auf anderem Wege durch eine Flughaut geschafft. Und auch die artenreiche Unterklasse der Fluginsekten hat einen eigenen evolutionären Weg gefunden, den Luftraum zu erobern. Viele Pflanzenarten nutzen den Lufttransport auch zur Verbreitung ihrer Samen.

Eine mangelnde Anpassungsfähigkeit der Lebensweise an veränderte Lebensbedingungen führt mitunter auch dazu, dass eine Art ausstirbt.

Konsequenzen aus dem Verhältnis zwischen Lebensraum und Lebensweise

Der natürliche Lebensraum ist entscheidend für das Leben und auch Überleben aller Arten. Eine Veränderung dieses Raums macht entsprechende Anpassungen an die Lebensweise notwendig. Arten, welchen die Anpassung nicht in ausreichendem Maße oder schnell genug gelingt, müssen ausweichen oder gehen unter.

Es ist leicht ersichtlich, dass sowohl Veränderungen von Lebensräumen, welche zu schnell vonstattengehen, als auch deren Verkleinerung oder gar Verschwinden massive Auswirkungen auf die dort existierenden Arten haben.

Durch die immer kleiner werdenden natürlichen Lebensräume aufgrund der Ausbreitung der menschlichen Zivilisation und den immer schneller erfolgenden Klimawandel geraten viele Tiere und Pflanzen unter massiven Druck, ihre Lebensweise sehr schnell anzupassen. Vielen gelingt dies nicht. Schon heute sehen wir eines der größten Massensterben der Erdgeschichte. Da es sich um viele unscheinbare Lebensformen handelt wie Insekten und kleinere Tierarten, ist dies vielen Menschen nicht bewusst. Doch auch große und prominente Arten wie der Südchinesische Tiger, der Berggorilla, der Sumatra-Orang-Utan und andere sind bereits vom Aussterben bedroht. Und zahlreiche Weitere gelten als gefährdet.

Nicht zuletzt auch der Mensch selbst als Spezies ist gezwungen, seine Lebensweise anzupassen. Bemerkenswert dabei ist, dass der Mensch seinen Lebensraum in einem Ausmaß selbst verändert hat, wie es wohl keine Spezies zuvorgetan hat. Der Lebensraum „Stadt“ etwa ist ein nur durch den Menschen künstlich erzeugter, ganz eigener Raum.

Durch den Klimawandel gerät zunehmend die Gesamtheit aller Lebensräume auf der Erde unter Druck. Die Veränderungen sind dabei nicht mehr nur auf natürliche Ursachen zurückzuführen, sondern zunehmend auch auf vom Menschen gemachte. Gewaltige Ansammlungen aus Kunststoffmüll von der Größe ganzer Staaten gefährden die Lebensräume der Ozeane und auch der Küsten weltweit. Mikroplastik wurde bereits im ewigen Eis und in den Wasserschichten der Tiefseegräben nachgewiesen.

Durch die Nahrungskette landen diese Mikroplastikpartikel dann wieder auf den Tellern der Verursacher.
Das sogenannte ewige Eis zeigt mittlerweile auch Anzeichen, den Zustand der vermeintlichen Ewigkeit einzubüßen, das Eis an den Polen verringert sich und damit wird auch der dortige Lebensraum entsprechend verändert und wird auf lange Sicht in dieser Ausgestaltung vielleicht sogar komplett verschwinden.

Erderwärmung und Treibhausgase verändern die Atmosphäre. Dies hat auch Auswirkungen auf Luft- und Meeresströmungen.
Da diese Veränderungen in einem Tempo vonstattengehen, wie es in der Erdgeschichte nur selten und zumeist nur durch gewaltige Naturkatastrophen erfolgte, ist ein zunehmendes Artensterben zu beobachten. So wie es auch bei den Massenaussterben in der Vergangenheit der Erdgeschichte der Fall war. Der Faktor Zeit spielt also am Ende auch eine entscheidende Rolle beim Zusammenhang zwischen Lebensraum und Lebensweise. Und die Zeit wird knapp.


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