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Was ist eine Mahnwache: Definition, Herkunft und Bedeutung


was ist eine mahnwache

Mit einer Mahnwache wird auf stille Art und Weise auf Probleme und Missstände aufmerksam gemacht. Sie sind eine Form der Demonstration und werden in Deutschland bereits seit Mitte des 20. Jahrhunderts veranstaltet. Mahnwachen können dauerhaft stattfinden und mit nur wenigen, aber auch unbegrenzt vielen Teilnehmern durchgeführt werden.

Was ist eine Mahnwache

Bei einer Mahnwache handelt es sich um eine Art der Demonstration, die stets friedlich ausgetragen wird. Damit eine Demonstration als Mahnwache bezeichnet wird, bedarf es allerdings noch einiger weiterer Kriterien. Zum einen sind Mahnwachen von stillem Charakter. Das heißt, dass sie in aller Regel schweigend stattfinden. Zum anderen wird durch eine Mahnwache auf ein gesellschaftliches oder politisches Problem aufmerksam gemacht.

Hierfür findet sich meist eine Gruppe von Personen mit identischer Auffassung zum thematisierten Problem. Außerdem sind Mahnwachen fast immer auf einen längeren Zeitraum ausgelegt, finden also nicht nur einmalig und kurzfristig, sondern für eine gewisse Zeit immer wiederkehrend oder durchgehend statt.

Obwohl Mahnwachen meistens schweigend stattfinden und dadurch einen stillen Charakter aufweisen, sind sie keine Trauerveranstaltung. Das liegt daran, dass eine Mahnwache politische Beweggründe hat oder sich an die Öffentlichkeit richtet.

Die verschiedenen Formen der Mahnwache

Mahnwachen sind in ihrer Gestaltung grundsätzlich sehr ähnlich. Das liegt an dem zugrunde liegenden Charakter einer solchen Veranstaltung. Es wird in aller Regel schweigend auf einen Missstand in der Gesellschaft oder einen traurigen Vorfall aufmerksam gemacht. Das bedeutet, dass es im Gegensatz zu Kundgebungen oder Demonstrationen bei Mahnwachen keine Wortbeiträge oder Geräuschkulissen gibt.

Große Unterschiede zwischen verschiedenen Mahnwachen gibt es allerdings im Hinblick auf die Zahl der teilnehmenden Personen. Mahnwachen können mit nur ein oder zwei Personen, aber auch mit mehreren hundert Menschen abgehalten werden.

Welchen Zweck verfolgt die Mahnwache

Der genaue Zweck einer Mahnwache kann nicht pauschal benannt werden und hängt immer von dem jeweiligen Missstand ab, auf den mit einer Mahnwache aufmerksam gemacht werden soll. Es kann allerdings festgehalten werden, dass Mahnwachen öffentlichkeitswirksam Aufmerksamkeit erregen wollen. Eine Mahnwache will in erster Linie auf ein Problem hinweisen und dient in vielen Fällen dem Gedenken an einen traurigen Vorfall in der Gesellschaft.

Gleichzeitig kann eine Mahnwache auch dazu genutzt werden, die in den Augen der Teilnehmer Verantwortlichen eines angesprochenen Problems zum Umdenken oder anderem Handeln zu bewegen. Hierfür werden mit der Mahnwache beispielsweise Lösungsansätze für einen bemängelten Missstand aufgezeigt. Die Zwecke einer Mahnwache sind also sehr vielseitig, was die Mahnwache zu einem populären Demonstrationsmittel macht.

Die Ursprünge der Mahnwache

Mahnwachen sind ein vergleichsweise junges Demonstrationsmittel. Die Anfänge der Mahnwachen gehen auf die Frauenrechtsbewegung in den USA zurück. Dort fanden 1917 in Washington sogenannte silent vigils statt, die über mehrere Wochen andauerten. In Deutschland hingegen gibt es Mahnwachen erst seit 1958. Damals wurde die erste Mahnwache in Deutschland gegen die Atombewaffnung veranstaltet.

In den darauffolgenden Jahrzehnten entwickelten sich Mahnwachen insbesondere in der DDR zunehmend zu einem wichtigen Protestmittel gegen die damalige Politik der SED. In der jüngeren Vergangenheit werden Mahnwachen vornehmlich veranstaltet, um gegen Anschläge und Morde mit rassistischen Hintergründen und Kriege zu demonstrieren.


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