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12. SSW: Entwicklung und Symptome der 12. Schwangerschaftswoche


In der 12. SSW bzw. 12. Schwangerschaftswoche befindest du dich in der vierten und damit letzten Woche des dritten Schwangerschaftsmonats. Am Ende dieser Woche endet auch das erste Trimester. Die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt ist damit so gering, dass die meisten Frauen ab jetzt ihre Schwangerschaft bekannt geben.

Alles, was du sonst noch über die 12. Schwangerschaftswoche wissen musst, erfährst du hier.

Die Entwicklung des Kindes in der 12. SSW

In der 12. SSW wiegt das Kind ungefähr 15 g und misst ca. 6 cm vom Scheitel bis zum Steiß. Damit entspricht es der Größe einer Passionsfrucht.

Der Dottersack, der bisher mit an der Versorgung des Kindes beteiligt war, ist nun verschwunden. Von jetzt an wird der Fötus ausschließlich über die Plazenta ernährt und mit Sauerstoff versorgt. Seine inneren Organe übernehmen immer mehr Arbeit.

Wenn der Fötus Fruchtwasser trinkt, scheidet es sogar schon Urin aus. Die Schilddrüse beginnt in der 12. SSW mit der Produktion von Hormonen.

Auch die Lunge ist mittlerweile so weit entwickelt, dass das Kind erste Atemübungen macht. Diese äußern sich über Schluckauf. Dabei atmet es Fruchtwasser ein und wieder aus und trainiert die Atemmuskulatur.

Auch die übrige Muskulatur wird ordentlich trainiert. Denn das Kind schneidet Grimassen und ballt die Fäuste. Und die Stimmbänder sind nun ebenfalls angelegt.

Mit dem Ende der 12. Schwangerschaftswoche endet das erste Trimester und damit eine wichtige Phase der Schwangerschaft. Alles, was dein Kind braucht, alle Organe, Haut, Knochen und Gelenke, existieren nun. Sie werden ab jetzt nur noch weiter ausgebildet und wachsen.

Was ist in der 12. Schwangerschaftswoche auf dem Ultraschall sichtbar

Stirn und Nase sind mittlerweile deutlich besser zu erkennen. Hat dein Kind in den letzten Wochen schon das eigene Gesicht mit den Händen betastet, kann es jetzt vielleicht schon am Daumen nuckeln. Auch die Augen kann es öffnen und schließen und möglicherweise kannst du schon beobachten, wie es gähnt, wenn es müde wird.

Bei Druck von außen kann das Kind zielgerichtet reagieren. Es weicht aus oder dreht sich von der Störung weg.
Die Entwicklung der Geschlechtsorgane ist so weit fortgeschritten, dass erste Einschätzungen gegeben werden können, ob du einen Jungen oder ein Mädchen erwartest. Die meisten Ärzte geben darüber allerdings erst später Auskunft, wenn das Geschlecht eindeutig zu erkennen ist. Denn in dieser Phase der Entwicklung sieht die Klitoris dem Penis noch sehr ähnlich. Erst später, wenn sie ihre endgültige Form angenommen haben und an die richtige Stelle gerückt sind, lässt sich sicherer sagen, was es wird.

Besondere Symptome in der 12. Schwangerschaftswoche

Spätestens jetzt vergehen die meisten Symptome der Frühschwangerschaft. Alles zur Morgenübelkeit und Co. kannst du im Artikel zu den Schwangerschaftssymptomen nachlesen.

An ihre Stelle tritt nun möglicherweise das Sodbrennen, das bereits im Artikel zur 11. Schwangerschaftswoche behandelt wurde. Neben dem Kauen von Mandeln kann auch eine veränderte Schlafposition helfen, die Beschwerden zu lindern. Lagere deinen Kopf etwas höher. Dadurch erschwerst du den Rückfluss von Magensäure.

Allgemein kann nun schon die Zeit beginnen, in der du deine gewohnte Schlafposition ändern musst. Auf dem Bauch zu schlafen wird langsam ungemütlich werden. Nicht nur der wachsende Bauch stört dabei, auch die eventuell empfindlichen Brüste können hinderlich sein.

Manche Frauen haben Probleme, auf der Seite zu schlafen, wenn sie schwanger sind. Die Haltung der Beine in dem weit gestellten Becken führt dann zu Schmerzen. Dagegen kann ein Seitenschläfer- oder Stillkissen helfen, das du dir so hinlegst, dass du das obere Bein darauf ablegen kannst. Besonders gut eignet sich während der Schwangerschaft das Schlafen auf der linken Seite. Denn dabei wird dein Kind am besten versorgt. Beim Schlafen auf der rechten Seite ist dein Kind nicht automatisch unterversorgt, aber der Blutfluss zur Plazenta kann dadurch eher eingeschränkt werden.

Es ist auch möglich, dass du zu den glücklichen Frauen gehörst, die nun erstmal frei von Schwangerschaftssymptomen sind. Wenn die Morgenübelkeit abgeklungen ist und die hormonellen Schwankungen nicht mehr so sehr auf dein Gemüt schlagen, kann eine sehr angenehme Zeit für dich beginnen. Du hast wieder mehr Energie und fühlst dich der neuen Aufgabe als Mutter gewachsen, während du zu Beginn der Schwangerschaft vielleicht noch skeptisch warst.

Wenn die ständige Übelkeit endlich nachgelassen hat, spürst du vielleicht zum ersten Mal richtigen Heißhunger. Iss in solchen Fällen am besten frisches Obst. Natürlich kannst du dir auch mal Schokolade gönnen, aber achte darauf, dass du es nicht übertreibst. Schokolade enthält Koffein, wovon du während der Schwangerschaft möglichst wenig zu dir nehmen solltest, und zu viel kann außerdem Sodbrennen auslösen oder verstärken.

Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt – Warum sind die ersten 12 Schwangerschaftswochen die gefährlichsten?

Während des ersten Trimesters, also der ersten 12 Schwangerschaftswochen, wird alles im Körper deines Kindes angelegt, was es später braucht. Diese Zeit nennt man „Organogenese“. Dabei werden alle Organe gebaut und der Körper geformt. Dass dabei Fehler passieren, ist viel wahrscheinlicher, als dass später, wenn das Kind „nur noch“ wächst, gravierende Missbildungen entstehen.

Solche Fehler werden vom Körper meistens innerhalb des ersten Trimesters bemerkt. Wenn sie so schlimm sind, dass sie ein Überleben des Kindes nach der Schwangerschaft ausschließen oder zu Behinderungen führen würden, wird die Schwangerschaft häufig beendet und es kommt zu einer Fehlgeburt.

Daher sinkt das Risiko einer Fehlgeburt nach der 12. SSW auf ein beruhigend niedriges Level ab. Die allermeisten, weit mehr als 90 % aller Schwangerschaften, werden ab jetzt zu Ende ausgetragen.

Auch da eine Schwangerschaft in den meisten Fällen frühestens in der 5. SSW, meistens jedoch erst in der 6. oder 7., von der werdenden Mutter bemerkt wird, kann es schon zu diesem Zeitpunkt zu Komplikationen gekommen sein. Plant die Frau nicht, schwanger zu werden, stellt sie auch ihre Lebensgewohnheiten nicht um. Das heißt, dass sie möglicherweise Alkohol trinkt und raucht, obwohl sie schwanger ist, davon aber noch nichts ahnt. So kann es bereits zu diesem Zeitpunkt Problemen in der Embryonalentwicklung kommen, die zu einem etwas späteren Zeitpunkt eine Fehlgeburt verursachen.

Auch das Hormonlevel der Schwangeren spielt eine Rolle. Zu Anfang der Schwangerschaft wird diese allein durch die Hormone der eigenen Geschlechtsorgane aufrechterhalten. Produzieren sie nicht genug, bricht die Schwangerschaft ab, auch wenn sie bisher intakt war.

In den meisten Fällen kann eine Fehlgeburt nicht verhindert werden. Sie ist leider der natürliche Weg des Körpers, einen Embryo, der keine Überlebenschance hätte, zu entfernen.

Aber auch Eizellen oder Spermien können fehlerhaft sein. Selbst mit den besten medizinischen Mitteln kann die Schwangerschaft dann nicht aufrechterhalten werden.

Eine Fehlgeburt bedeutet nicht, dass du keine Kinder bekommen kannst. Vor allem Erstgebärende erleiden überdurchschnittlich häufig eine Fehlgeburt. Man könnte sagen, dass der Körper mit der ersten Schwangerschaft übt, um zu lernen, wie eine Schwangerschaft überhaupt funktioniert. Das lindert selbstverständlich nicht den Schmerz und das Trauma, das mit einer Fehlgeburt einhergehen kann.

12. SSW: Die Checkliste

  1. Der Fötus ist in Scheitel-Steiß-Länge nun 6 cm lang und wiegt ca. 15 g.
  2. Der Dottersack ist verschwunden, die Plazenta übernimmt ab jetzt die gesamte Versorgung.
  3. Das Kind scheidet Urin aus und bildet über die Schilddrüse Hormone.
  4. Die Lunge bereitet sich durch Schluckauf auf ihre spätere Aufgabe vor.
  5. Das Kind ist jetzt eine kleine Ausgabe eines Menschen. Es wird die restliche Zeit der Schwangerschaft hauptsächlich wachsen und seine Organe zu Ende ausbilden. Alle Anlagen dafür sind bereits vorhanden.
  6. Auf dem Ultraschall kannst du beobachten, wie das Kind am Daumen nuckelt, gähnt oder blinzelt. Eine Einschätzung über sein Geschlecht ist ab jetzt möglich, aber noch nicht besonders aussagekräftig.
  7. Bei der werdenden Mutter gehen spätestens ab der 12. SSW die Symptome der Frühschwangerschaft zurück. Eher hat sie jetzt mit Sodbrennen zu kämpfen und muss womöglich ihre gewohnte Schlafposition ändern. Ein Stillkissen kann dabei helfen.
  8. Mit der nachlassenden Übelkeit stellen sich Heißhungerattacken ein. Allgemein fühlen sich Frauen ab jetzt wohler und energiegeladener.
  9. In den ersten 12 Schwangerschaftswochen befindet sich dein Kind in der Organogenese. In dieser Zeit werden alle seine Organe angelegt. Dabei kommt es am häufigsten zu Fehlern. Sind diese Fehler so schwerwiegend, dass der Embryo nicht mehr überlebensfähig wäre, wird die Schwangerschaft in der Regel abgebrochen. Daher kommt es in den ersten 12 Wochen viel häufiger zu einer Fehlgeburt. Auch der Genuss von Zigaretten und Alkohol, weil die Schwangerschaft noch nicht bekannt ist, kann zu solch gravierenden Fehlbildungen führen.
  10. Die erste Schwangerschaft endet zusätzlich häufiger in einer Fehlgeburt. Frauen, die bereits ein Kind zur Welt gebracht haben, erleiden in der darauf folgenden Schwangerschaft seltener eine Fehlgeburt.
  11. Nach diesen 12 Schwangerschaftswochen wächst das Kind hauptsächlich. Die Wahrscheinlichkeit, dass dabei schlimme Missbildungen entstehen, die ein Überleben des Kindes unmöglich machen, ist viel geringer.

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