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Akne, Herpes, Pickel, Mitesser & Warzen: Unterschiede in Ursachen, Entstehung und Behandlung


Unterschied zwischen Warze, Flechte, Akne, Pickel, Mitesser, Plaque und Herpes

Akne, Herpes, Pickel, Mitesser, Warzen – all diese medizinischen Phänomene machen sich im äußeren Erscheinungsbild der betroffenen Personen bemerkbar. Optisch besteht häufig eine gewisse Ähnlichkeit zwischen ihnen. Vom medizinischen Standpunkt her unterscheiden sie sich jedoch stark.

Unterschiede in der Entstehung

Wie entstehen Mitesser

Ein Mitesser ist eine Verstopfung der Talgdrüse, welcher als schwarzer Pfropf oder Punkt auf der Haut sichtbar wird. Mitesser werden medizinisch als Komedo bezeichnet. Sie sind die Grundlage dafür, dass Akne entstehen kann.

wie entstehen mitesser

Da man früher annahm, dass jegliche Krankheiten auf Parasiten, Bakterien, Viren oder Pilze zurückzuführen sind – wurden diese Talgdrüsenverstopfungen eben als Mitesser – im Sinne von Schmarotzer – bezeichnet.

Wie entstehen Pickel

Ein Pickel oder medizinisch auch Pustel genannt, ist eine Hautentzündung unter der Hautoberfläche. In einem Hohlraum bildet sich Eiter als Folge der Entzündung. Durch den Eiter – welcher vom Immunsystem gebildet wird – sollen die Bakterien – die als Entzündungsursache vom Organismus ausgemacht wurden – abgetötet werden.

Aus einem Mitesser entsteht ein Pickel, sobald die Hautstelle sich entzündet. Dies ist möglich, falls der Komedo (Mitesser) offen steht und Bakterien eindringen können. Auch dadurch wird der Mitesser erst schwarz. Denn die Talgansammlung bzw. Verschließung der Talgdrüse ist zu Beginn noch weiß gefärbt. Man bezeichnet den „weißen“ und geschlossenen Komedo auch als Retentionszyste. Durch Ansammlung von Dreck oder durch Oxidation einzelner Partikel wird dieser schwarz.

mitesser pickel

Ein weißer, schwarzer, offener oder ein geschlossener Mitesser führen zur Acne comedonica. Erst durch eine Entzündung eines offenen Mitessers entsteht eine Pustel. Die gewöhnliche Akne (Acne vulgaris) geht dann in die Acne papulopustulosa über. Als Vorstufe eines eiternden Pickels entstehen Knötchen – welche man als Papeln (papula = Bläschen) oder Plaque bezeichnet. Diese „unterirdischen Pickel“ liegen unter der Hautoberfläche, entstehen nicht nur während des Akne-Prozesses, sondern können auch durch Insektenstiche, Tumore, Allergien ausgelöst worden sein.
bläschen papula pickel haut plaque

Papula (Bläschen) bzw. Plaque ist ein
Pickel ohne Eiteraustritt

Wie entsteht Akne

Als Akne wird eine Weiterentwicklung von Mitessern verstanden, welche nicht behandelt wurden. Die Talgdrüse bleibt also durch Mitesser (Pfropf) verschlossen. Man unterscheidet verschiedene Akne-Formen, anhand des Schweregrades:

  • Die Acne comedonica ist von wenigen Komedonen (Mitessern) und Papeln (pastula) geprägt. Die Papeln sind nur leicht entzündet.
  • Bei der Acne papulo-pustulosa sind sehr viele Komedonen, Papeln und Pusteln (Pickel) ausgebildet. Die Gefahr einer Narbenbildung besteht allerdings nicht bzw. kaum.
  • Bei einer Acne conglobata bilden sich zudem Knoten, wodurch das Risiko einer Vernarbung deutlich gesteigert wird.

Akne entsteht aufgrund einer stark erhöhten Talgproduktion durch die entsprechenden Drüsen innerhalb der menschlichen Haut. Eine Talgdrüse mündet in einen sogenannten Haarfollikel. Hierbei handelt es sich um eine längliche Einstülpung der Haut, in welcher der Schaft des jeweiligen Hauthaares liegt.

Weil Talg dazu dient die Haut einzufetten und so vor Austrocknung zu bewahren, wird das Sekret über den Haarfollikel nach draußen abgegeben. Hierbei reißt er noch einige abgestorbene Hautzellen von der Follikelwand ab.

Bei einer übermäßigen Talgproduktion kommt es leicht zu einer Verstopfung des Follikels. An der Stelle, wo sich das Gemisch aus Talg und toten Hautzellen in der Haut staut, entsteht zunächst eine rötliche Schwellung mit auffallend hellem Punkt. Sie wird als Mitesser, fachsprachlich als Komedo bezeichnet.

Ein solcher Mitesser enthält auch Melanine. Hierbei handelt es sich um Pigmente, die in Verbindung mit Sauerstoff deutlich dunkler werden. Dringen anschließend Bakterien ein, kann es leicht zu einer Entzündung kommen.

Eine der häufigsten Ursachen für eine übermäßige Aktivität der Talgdrüsen stellt die Produktion männlicher Sexualhormone, sogenannter Androgene, während der Pubertät dar. Betroffen sind sowohl pubertierende Mädchen als auch pubertierende Jungen, wobei Letztere deutlich häufiger unter Akne leiden.

Die Ursache kann auch genetischer Natur sein: Bei Menschen mit von Natur aus sehr fettiger Haut und einer folglich stark erhöhten Talgproduktion tritt häufig Akne auf.

Darüber hinaus kann die Einnahme bestimmter Medikamente diese Hautkrankheit auslösen. Hierzu zählen Antidepressiva, Jodverbindungen, Vitamin-B-Komplexe und Kortisonpräparate. Sie alle können die Produktion von Talg drastisch steigern.

Es besteht überdies die Möglichkeit, dass das Auftreten von Akne eine allergische Reaktion darstellt. Typische Auslöser hierfür sind z. B. bestimmte Chemikalien, Kosmetikprodukte und Reinigungsmittel.

Die sogenannte Mallorca-Akne tritt im Sommer, bei übermäßiger UV-Strahlung, auf. Fachlich bezeichnet man die Sommerakne als Acne aestivalis. Typische Symptome sind kleine rote Pickel, welche allerdings nicht eitern. Diese sind vor allem im Schulter- und Brustbereich zu sehen.

hitzepickel sommerakne Acne aestivalis

Hitzepickel an offenen Hautstellen bei der Sommerakne (Acne aestivalis)


Außerdem existiert die Theorie, dass übermäßiger Stress ein Auslöser von Akne sein kann. Die genaueren Zusammenhänge konnten jedoch bisher noch nicht aufgeklärt werden.

Wie entsteht Herpes

Hierbei handelt es sich allgemein um eine durch Viren hervorgerufene Hautkrankheit. Häufige Auslöser sind Herpes-simplex-Viren (HS-Viren). Die von ihnen ausgelösten Herpesvarianten werden unter dem Begriff Herpes simplex zusammengefasst.

herpes lippe

Herpes Ausschlag an der Lippe


Am häufigsten treten Lippenherpes (Herpes labialis) und Genitalherpes (Herpes genitalis) auf. Im Falle einer Primärinfektion dringen HS-Viren in die Zellen der Schleimhaut ein. Bei Lippenherpes sind die Zellen der Schleimhaut des Mund-Rachen-Raumes, bei Genitalherpes die Schleimhautzellen im Genitalbereich betroffen.
Herpes-simplex-virus

3D Nachbildung eines Herpes simplex Virus, welcher für Genital- und Lippenherpes verantwortlich ist

Die Zellschicht der Schleimhäute, welche direkt an die übrige Haut grenzt, nennt sich Epithel. Epithelzellen werden bevorzugt infiziert. Dies geschieht zwecks Erzeugung neuer Viren. Dabei wird die betroffene Zelle oftmals zerstört. Als Folge dieser Gewebezerstörung können sich beispielsweise die charakteristischen Herpesbläschen bilden. Solche Bläschen sondern eine Flüssigkeit ab, in der sich die HS-Viren anreichern.

Herpes labialis und Herpes genitalis werden von Mensch zu Mensch übertragen. Häufig geschieht dies beim Küssen oder beim Geschlechtsverkehr. Manchmal genügen schon enger Körperkontakt oder Berührungen. Ein Kontakt, welcher eine Infektion hervorruft, kann auch indirekt erfolgen. So besteht die Möglichkeit, dass eine infizierte Person den Virus auf eine nicht-infizierte Person überträgt, wenn beide aus demselben Glas trinken oder dasselbe Handtuch benutzen.

Eine andere weit verbreitete Form von Herpes ist Herpes Zoster, besser bekannt als Gürtelrose. Hierbei handelt es sich nicht um einen Herpes simplex, sondern um ein Leiden, das durch den sogenannten Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Dieser verursacht im Zusammenhang mit der entsprechenden Primärinfektion Windpocken. Diese verbleiben nach der Infektion lebenslang im menschlichen Organismus, genauer gesagt in den Nervenwurzeln des Rückenmarks und in den Hirnnerven.

Im Falle einer erneuten Vermehrung des Virus werden nach und nach bestimmte Nervenstränge infiziert. Weil der Organismus infolgedessen entsprechende Antikörper produziert, beschränkt sich die Infektion jedoch auf einige wenige Nerven. Auf der Haut entsteht hierdurch der für Gürtelrose charakteristische Ausschlag.

Die sich auf der Haut bildenden Bläschen sondern eine Flüssigkeit ab, in der sich Varizella-Zoster-Viren anreichern. Menschen, die den Virus bisher noch nicht ihrem Körper getragen haben, können sich darüber anstecken. In solchen Fällen kommt es zunächst zu einer Windpockenerkrankung. Später kann jedoch auch Gürtelrose auftreten.

Bei Personen, die bereits Varizella-Zoster-Viren im Körper haben, entsteht Gürtelrose meist aufgrund eines geschwächten Immunsystems. Häufige Ursachen hierfür sind Tumore, eine HIV-Infektion, chronische Krankheiten, Organtransplantationen, UV-Strahlung sowie ein Übermaß an Stress oder anderen seelischen Belastungen. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann ein Auftreten von Gürtelrose verursachen. Manche Betroffenen sind auch aus genetischen Gründen besonders prädestiniert.

Wie entstehen Warzen

Diese werden meist durch Vertreter der Gruppe der Humanen Papillomviren (HPV-Virus) verursacht. Über kleine Verletzungen oder feine Risse kann ein solcher Virus in die Haut eindringen. Dort regt er das Wachstum der Hautzellen an, was die Entstehung eines Tumors zur Folge hat.

Humanes Papillomvirus HPV

Aussehen und Struktur eines Humanen Papillomvirus (HPV)


Es können verschiedene Arten von Warzen entstehen: Sogenannte Dornwarzen treten hauptsächlich an Fußsohlen und Fersen auf. Ihren Namen verdanken sie der Tatsache, dass diese Warzenart nicht wie andere vorwiegend nach außen wächst, sondern wie ein Dorn nach innen vordringt. Der Grund hierfür ist, dass auf Fußsohlen und Fersen das gesamte Körpergewicht lastet.
Fußsohlenwarzen (Verrucae plantares), auch Plantarwarzen, Dornwarzen oder Sohlenwarzen

Fußsohlenwarzen (Verrucae plantares) werden auch als Plantarwarzen Dornwarzen oder Sohlenwarzen bezeichnet

Gewöhnliche Warzen sind stecknadel- bis erbsengroß. Üblicherweise treten sie auf Handrücken, Fingern, Füßen sowie Finger- und Fußnagelrändern auf.

Bei Flachwarzen handelt es sich um eine im Vergleich zu anderen Warzen kleine Art. Ihr Durchmesser beträgt für gewöhnlich nur wenige Millimeter. Hiervon betroffen sind häufig Stirn und Wangen. Aber auch an Händen und Unterarmen kommen sie vor.

Weiß und stecknadelkopfgroß sind Mosaikwarzen. Häufig treten sie an Fußballen oder Zehen auf. Der Tatsache, dass sie sich großflächig ausbreiten können, verdankt diese Art ihren Namen. Im Gegensatz zu Dornwarzen dringen derartige Warzen jedoch weniger tief in die Haut ein.

Ein längliches und fransiges Erscheinungsbild haben Pinselwarzen, daher der Name. Meist entstehen sie im Gesicht.

Feigwarzen treten als mittelgroße, feste Knötchen an den Geschlechtsorganen oder im Analbereich in Erscheinung.

Alterswarzen kommen vor allem bei Menschen vor, die das 50. Lebensjahr bereits vollendet haben. Sie sind rundlich oder oval und haben die Größe von Bohnen oder Linsen. Diese Art kann in unterschiedlichen Hautregionen vorkommen. Meistens treten sie in größerer Anzahl auf.

Unterschiedliche Erscheinungsorte

Wo tritt Akne auf

Da diese Hautkrankheit auf eine übermäßige Aktivität der Talgdrüsen zurückzuführen ist, tritt sie besonders häufig in Körperregionen mit einer hohe Dichte an solchen Drüsen auf. Hierzu zählen das Gesicht, der obere Brust- und Rückenbereich, Schultern, Oberarme sowie der Nacken.

Wo tritt Herpes auf

Besonders häufig tritt Herpes an den Lippen und im Genitalbereich auf. Auch der Analbereich kann betroffen sein.

Herpes Zoster, also Gürtelrose, tritt meist im Bereich des Brustkorbs auf. Arme, Beine oder Rücken können in seltenen Fällen ebenfalls betroffen sein. Darüber hinaus existieren noch einige Sonderformen von Herpes Zoster, welche sich im Gesicht, in den Augen, an den Ohren oder im Genitalbereich bemerkbar machen.

Wo treten Warzen auf

Warzen werden häufig nach ihrem jeweiligen Erscheinungsort klassifiziert. Sie treten meist im Genital- und Analbereich, an Füßen, Händen und Armen sowie im Gesicht auf.

Unterschiedliche Behandlungsmethoden

Was hilft gegen Akne

Eine Möglichkeit stellen Hautkrems dar, welche zu 10 bis 15 Prozent aus sogenannten Alpha-Hydroxycarbonsäuren bestehen. Solche Säuren sind beispielsweise Apfelsäure, Zitronensäure, Mandelsäure und Milchsäure. Solche Krems beseitigen die entstandenen Mitesser. Allerdings ist dafür üblicherweise eine dreimonatige Behandlung von Nöten.

Gegen Bakterien, welche Komedonen befallen und Entzündungen hervorrufen, können Antibiotika zum Einsatz kommen. Diese töten die Bakterien ab.

Dibenzoylperoxid beseitigt Pickel und wirkt antibakteriell. Entsprechende Präparate enthalten 2,5 bis 10 % des Wirkstoffs. Angesichts einer zu hohen Dosierung kann es zu Hautirritationen kommen.

Akne ist häufig auf die vermehrte Produktion von männlichen Geschlechtshormonen, sogenannten Androgenen, zurückzuführen. Bei weiblichen Betroffenen setzt man daher manchmal antiandrogen wirkenden Substanzen ein. Konkret kommt hierbei häufig eine Kombination aus verschiedenen weiblichen Geschlechtshormonen zum Einsatz.

Auch Krems mit Linolsäure wirken gegen durch Akne hervorgerufene Pickel.

Retinoide sind mit Retinol (Vitamin A1) verwandt. Sie können bei leicht bis mittelstark ausgeprägter Akne hilfreich sein.

Zu den Retinoiden zählt auch Isotretinoin. Es reduziert die Produktion der Talgdrüsen, wird jedoch aufgrund der teilweise schwerwiegenden Nebenwirkungen nur in Fällen von besonders stark ausgeprägter und ansonsten therapieresistenter Akne eingesetzt.

Um den Bakterienbefall und damit die Entzündungsreaktionen zu reduzieren, kommt manchmal auch UV-Strahlung zum Einsatz.

Salizylsäure kann antibakteriell wirken und Mitesser beseitigen. Letzteres ist jedoch erst ab Konzentration von mindestens 5 Prozent möglich.

Zinkverbindungen helfen bei Akne, da sie sich fördernd auf den Wundheilungsprozess auswirken.

Was hilft gegen Herpes

Der für das Auftreten von Herpes verantwortliche Virus kann nicht beseitigt werden. Man behält ihn ein Leben lang im Körper. Allerdings gibt es spezielle Medikamente, sogenannte Virostatika, welche die Vermehrung von Viren hemmen.

Außerdem existieren Behandlungsmethoden, welche sich nicht gegen den Virus an sich, sondern die entsprechenden Symptome richten. Sie wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd.

Was hilft gegen Warzen

Hier ist eine chirurgische Entfernung, z. B. unter Einsatz eines Lasers, möglich.

Bei einer Kryotherapie werden Warzen durch Kontakt mit flüssigem Stickstoff vereist. Hierdurch sterben die infizierten Hautzellen ab.

Unter Kauterisation versteht man die Entfernung von Warzen durch Erhitzung mittels elektrischen Stroms.

Substanzen wie Salizylsäure, Chloressigsäure, Ameisensäure oder Silbernitrat können ebenfalls dabei helfen Warzen zu beseitigen.

Zytostatika hindern von entsprechenden Viren befallene Zellen daran sich weiter zu vermehren.

Auf einem ähnlichen Prinzip basiert die Wirkung von Virostatikan. Allerdings hindern sie den Virus daran sich weiter zu vermehren.

Ein altes Hausmittel gegen Warzen ist Knoblauch.


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