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10 Funktionen des Waldes und ihre Bedeutung, wieso er so wichtig ist und geschützt werden muss


funktionen des waldes wieso er so wichtig ist

Die Bedeutung des Waldes ist sowohl für die Tier – und Pflanzenwelt, als auch für uns Menschen enorm. So nimmt der Wald wichtige Funktionen im Bereich des Klimaschutzes, der Wirtschaft, des Naturschutzes und in der Kulturgeschichte ein. In Deutschland spielt der Wald eine essentielle Rolle und nimmt in etwa 30% der Gesamtfläche der Bundesrepublik in Anspruch. Diese Fläche kann fast komplett betreten werden und ist fast ausschließlich menschengemacht, das heißt, es gibt in Deutschland keine ursprünglichen Urwälder mehr.

Rolle des Waldes beim Klimawandel

Wälder sind in zweierlei Hinsicht von absoluter Wichtigkeit im Kampf gegen den Klimawandel. Zum einen speichern sie in den Blättern, Nadeln und im Holz der Pflanzen Unmengen an Kohlenstoff, welches sie der Atmosphäre entziehen. Kohlenstoff gepaart mit Sauerstoff führt zu Kohlendioxid, also jenem schädlichen Gas, das teilweise zur Erderwärmung führt.

Diese wichtige Speicherung, auch Waldspeicher genannt, führt dazu, dass weniger Kohlendioxid in unserer Luft ist und wir den Ausstoß von Fabriken und Autos so abfedern können. Die Pflanzen wandeln zudem Kohlendioxid in Sauerstoff um, was als Photosynthese bezeichnet wird.

Zum anderen funktionieren große Waldflächen auch als gigantische Klimaanlagen. Das heißt, sie kühlen die Luft ab. Wenn das wärmende Sonnenlicht auf die Baumkronen trifft, verwandeln Bäume diese Wärme in Wasserdampf, der wiederum eine kühlende Wirkung auf die Atmosphäre hat. Denn das Wasser im Baum dient als Leitungsmittel, um Nährstoffe zu verteilen. Indem der Wasserdampf abgegeben wird, entsteht ein Druck im Baum, welcher dazu führt, dass neues Wasser in die Blätter gepumpt wird. Gleichzeitig kühlen sie damit die Luft ab.

Dieser Effekt ist dir vielleicht schon einmal aufgefallen, wenn du an einem warmen Tag in den Wald gegangen bist. Die Luft war sicherlich kühler, was nicht nur am Schatten liegt, sondern auch am Gasaustausch im Wald.

Wälder sorgen für höhere Luftqualität

Die Luft bei einem Waldspaziergang ist viel klarer und besser zu Atmen als in der Stadt oder auf offenen Flächen. Dies liegt daran, dass Wälder und Bäume als Luftreiniger agieren. In der Luft fliegen viele kleine Teilchen aus Staub oder Ruß herum, die von Schornsteinen, Abgasrohren oder Öfen abgesondert werden und die Luftqualität erheblich verschlechtern, was gesundheitliche Folgen für Menschen und Tiere haben kann.

Diese Teilchen setzen sich auf Baumkronen und Blättern ab und werden so der Luft entzogen. Der nächste Regen schwemmt die Teilchen dann einfach weg. Dies funktioniert besonders gut, wenn die Baumkronen unterschiedliche Höhen und Oberflächen haben, daher sind Wälder mit verschiedenen Bäumen besonders gut für die Natur.

Wälder als Lebensraum der Tiere

Der Wald bietet zahlreichen Tierarten Schutz und Lebensraum und ist daher besonders wichtig für den Artenschutz. Zum einen dämpfen Bäume Geräusche, was vielen lärmempfindlichen Tieren Abhilfe verschafft, um in Ruhe Nahrung aufzunehmen und sich um den Nachwuchs zu kümmern.

Zum anderen bietet der Wald unzählige Verstecke und Rückzugsorte, die sowohl vor neugierigen Blicken der Menschen als auch vor Raubtieren auf der Suche nach Fressen schützen. Darüber hinaus bietet das Dickicht des Waldes genug Blätter, Stöcke und Äste, um artgerechte Bauten und Nester zu errichten. In vielen deutschen Wäldern leben auch bedrohte Tierarten, wie beispielsweise das Auerhuhn oder der Schwarzstorch. Der Wald ist somit ein Lebensraum der Tiere.

Der Wald dient dem Pflanzenschutz

Hiesige Pflanzen wie Gräser, Bäume und Sträucher, haben Platznot in der Stadt und in der Landwirtschaft und sind nur im Wald ausreichend geschützt. In deutschen Wäldern gibt es unzählige Baumarten, Straucharten, Moose und Pilze, die ausschließlich in heimischen Gebieten vorkommen. Eine nachhaltige Baumbewirtschaftung führt zu einer großen Biodiversität, also dem Anteil von verschiedenen Lebensformen innerhalb eines Lebensraumes.

Ziel der deutschen Forstwirtschaft ist es, diese Vielfalt zu erhalten und zu fördern, um möglichst vielen Pflanzen, – und somit Tierarten, einen Lebensraum zu bieten. Je ausgeprägter und unterschiedlicher die Pflanzenwelt eines Waldes ist, desto mehr Tierarten, wozu auch Insekten und Vögel zählen, können in diesem Wald heimisch werden. Dies ist besonders wichtig für den Erhalt von Waldinsekten, da diese weltweit vom Aussterben bedroht sind und wiederum wichtige Funktionen im Baumschutz übernehmen.

Der Wald ist somit Lebensraum der Pflanzen, welche wiederum Sauerstoff produzieren, welchen Tiere und Menschen zum Atmen benötigen. Dieser Kreislauf aus Fotosynthese und Atmung ist eine Grundlage dafür, dass das Leben auf der Erde möglich ist.
Waldböden als Wasserspeicher

Der Wald stellt ein wichtiges Mittel zur Speicherung von Niederschlagswasser (Regen oder Schnee) dar. Bei einem Regenguss bleibt nur ein kleiner Teil des Wassers in den Baumkronen und Blättern hängen. Der größte Teil sickert in den Waldboden und wird in Moosen und Humus, der abgestorbenen Oberfläche des Bodens, gespeichert. Der Waldboden kann das Wasser für lange Zeiträume speichern und sondert dieses nur langsam wieder ab, was bedeutet, dass selbst in Dürrezeiten genug Bewässerung für den fruchtbaren Waldboden zur Verfügung steht.

Ein Teil des abgesonderten Wassers verdunstet auch wieder und wird in der Luft zu Wasserdampf, der nach oben steigt, dort in Wolken gespeichert wird, um dann wieder von einem gasförmigen Zustand in einen flüssigen Zustand überzugehen. Resultat dieser Kondensierung ist Niederschlag, in Form von Regenwasser, Nebel oder Schnee. Dadurch können andere Regionen bewässert werden und der Wald leistet seinen Beitrag beim Wasserkreislauf der Erde.

Aber durch die Wasserspeicherung eines Waldes, welche in vollem Ausmaß nur ein Naturboden vollbringen kann, würden Überflutungen und andere Flutkatastrophen verhindert bzw. abgeschwächt werden. Denn diese entstehen meistens durch Schneeschmelzen im Gebirge, deren Wassermassen dann in Tälern in den Flüssen übergehen, die dann zu Überschwemmungen neigen. Andere, eher seltenere Flutkatastrophen entstehen durch starke Regenfälle, deren Wasser der Wald ebenfalls aufnehmen könnte.

Doch heutzutage sind Wälder in erster Linie reine Anbaugebiete für Holz, wodurch der Boden stark beeinträchtigt wird. Denn durch den Anbau von einer bestimmten Baumart (Monokultur), welche dem Forstbetrieb am wirtschaftlichsten erscheint, werden dem Boden auch nur einseitig Nährstoffe entzogen. Dadurch kann sich eine gewisse Begleitflora – wie Büsche oder Sträucher – nicht vollends ausbilden. Fehlen diese Pflanzen, fällt die Biomasse (tote Pflanzenteile) nur einseitig aus, wodurch bei der späteren Zersetzung nur bestimmte Nährstoffe an den Boden zurückgeführt werden.

Auch in diesem Fall findet im Wald ein Kreislauf statt. Allerdings ist dieser für den Naturschutz eher nachteilig.

Der Wald bietet natürlichen Erosionsschutz

Bodenerosion, also das Wegtragen von fruchtbaren Bodenschichten durch Wasser und Wind, kann durch einen gesunden Waldbestand massiv verringert werden. Waldboden ist demnach eine wichtige Ressource. Denn im Wald liegen Blätter, Zweige, Moos, Pilze und Humus als schützende Schicht über dem fruchtbaren Teil des Bodens und stellen so eine natürliche Barriere vor zu viel Wasser und Wind dar. Auch der Baumbestand eines Waldes schützt als natürliche Barriere vor Wind und somit vor der Bodenabtragung.

In wärmeren Ländern konnte beobachtet werden, dass nachdem die Waldflächen verschwunden sind, eine Wüstenbildung einsetzt. Der Boden kann sich dann nicht mehr selbst regenerieren. Denn die abgestorbenen Pflanzenteile oder das Fleisch toter Tiere wird durch Bakterien oder Käfer – den sogenannten Destruenten – zersetzt. Bei dieser Zersetzung entstehen Nährstoffe, welche ins Erdreich eindringen und den Boden fruchtbar machen. Falls durch Abholzung ganze Waldgebiete verschwinden, ist dieser Kreislauf unterbrochen, der Boden verliert an Substanz und Wüsten entstehen.

Der Wald ist für den Menschen wichtig

Im Zusammenspiel mit dem Menschen spielt der Wald auch eine nicht untergeordnete Rolle. So dient er als Gesundheitsschutz, Rohstofflieferant und Kulturgut. Siedlungen und Ortschaften werden durch angrenzende Waldflächen vor Lärm aus Industriegebieten oder Autobahnen geschützt. Damit dient der Wald unmittelbar der Gesundheit und der Lebensqualität.

Außerdem ist der Wald ein wichtiger Wirtschaftszweig. Und viele Regionen profitieren am Handel mit Holz, welcher als Rohstoff für die Industrie und den Bau dient und welcher auf dem Weltmarkt verkauft wird. Darüber hinaus können Wälder für touristische Zwecke eingesetzt werden und Geld für die örtliche Entwicklung generieren.

Abschließend ist der Wald ein jahrhundertaltes Kulturgut. So spielen sich seit jeher Märchen und Erzählungen dort ab. Und der Wald dient vielen Zivilisationen und Glaubensrichtungen als heilige Stätte und wird bis heute als Ort der Ruhe und Meditation genutzt.

Der Wald im Kreislauf des Lebens

Der Wald sollte als Teil eines natürlichen Kreislaufs verstanden werden. Auf natürlicher, menschlicher und wirtschaftlicher Ebene ist er von Bedeutung und dient als wichtiger Lebensraum.

Er ist ein wichtiger Bestandteil im Kampf gegen den Klimawandel und kann Kohlendioxid langfristig aus der Atmosphäre ziehen, und kühlt und reinigt dabei auch die Luft. Als Wasserspeicher schützt er vor Dürren und sichert fruchtbaren Boden für kommende Generationen.

Anderen Lebewesen dient er als Lebensraum und garantiert so die heimische Artenvielfalt. Der Mensch war dem Wald in der gesamten Menschheitsgeschichte zugetragen; Erzählungen finden dort statt und der Wald sicher das Einkommen vieler Ortschaften. Wir beeinflussen den Wald und er uns – ein Zusammenspiel aus Natur und Mensch.

Zusammenfassung

  • Der Wald ist ein Ökosystem, welches eine hohe Bedeutung für alle Lebewesen einnimmt.
  • Dem der Wald ist in erster Linie ein natürlicher Lebensraum für Tiere, Pflanzen, Pilze und Bakterien.
  • Waldgebiete kühlen die Luft mit Hilfe von Wasserdampf, welchen die Blätter der Bäume absondern, die Luft herunter und sorgen somit für ein kühleres Klima.
  • Die Pflanzen des Waldes produzieren Sauerstoff, welchen Menschen und Tiere zum Atmen benötigen.
  • Die Pflanzen des Waldes bieten einen natürlichen Erosionsschutz und Verhindern eine Wüstenbildung.
  • Waldboden ist ein Wasserspeicher, welcher Überflutungen bei Schneeschmelzen oder Ähnlichem abschwächt bzw. Verhindert.
  • Der Wald nimmt Schadstoffe und Abgase auf, wodurch die Luft gereinigt wird.
  • Für Menschen dient der Wald als Naherholungsgebiet, um zu entspannen und die Natur zu genießen. Somit sorgen Wälder auch für Erholung und sind beliebte Ausflugsorte.
  • Das Holz der Wälder dient als Rohstoff für den Bau von Möbeln oder der Herstellung von Papier.
  • Wälder bieten Lärmschutz für angrenzende Ortschaften.
  • Wälder sind Kulturstätten des Menschen.

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