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Horwendill: Die Sage vom Statthalter Jütlands


Horwendill bzw. Horwendillus war, nach einer nordischen Sage, der Statthalter vom Jütland in Dänemark.
Er wurde von seinem Bruder Fengo, aus Neid und Habgier, heimtückisch ermordet.

Horwendill als ein Sohn des Statthalters Gerwendill

Gerwendill war einst der Statthalter vom König Hrörek in Jütland, dem westlichen Teil von Dänemark.
Hrörek schätzte seinen Stellvertreter sehr und genauso dessen zwei Söhne, Horwendill und Fengo.
Als der Statthalter starb, übertrug der König das Amt auf die beiden Söhne des Gerwendills.

Allerdings waren die beiden Jungen so unterschiedlich, wie Tag und Nacht.
Horwendill galt als kühner und aufgeweckter Recke, welcher schon bei einigen Wikingerfahrten Ruhm erlangte.
Bei seinem Bruder Fengo zeichnete sich das Gegenteil ab.
Er galt als verschlagen und neidisch.

Horwendill und Geirthrud

König Hrörek hatte eine schöne Tochter, namens Geirthrud, welche beide Söhne gern zur Frau gehabt hätten.
Als Horwendill den norwegischen König Koll in einem Zweikampf besiegte, stieg sein Ansehen bei Hrörek soweit an, dass er ihm seine Tochter zur Frau gab.
Diese Anerkennung war gleichzeitig eine Aufnahme in die Familie des Königs und machte Horwendills Einfluss deutlicher.

Horwendills Tod

Horwendills Bruder Fengo war sehr erbost über die Zuneigung, welche sein Bruder genoss.
Und so wollte er ihn loswerden und töten.

Er lockte ihn in einen Hinterhalt und erschlug ihn eiskalt.
Dann gab er überall vor, dass sein Bruder Horwendill ein Tyrann gewesen sei.
So erzählte er in ganz Dänemark herum, dass Geirthrud von Horwendill geschlagen und missbraucht wurde.
Schließlich glaubten die Jüten seine Lügen.

Somit konnte er sich seine Gunst beim König Hrorek erschleichen.
Er wurde zum Statthalter des Jütlandes und heiratete die Witwe seines Bruders.
So konnte Fengo in die direkten Fußstapfen seines Bruders treten.

Geirthrud, welche jetzt das Bett mit den Mörder ihres Mannes teilen musste, war darüber empört.
Doch ihre Worte fanden, weder beim jütischen Volk, noch beim König – Anklang.
Sie musste sich geschlagen geben und litt unter der Ehe mit Fengo.

Horwendills Sohn Amleth

Zusammen hatten Geirthrud und Horwendill einen Sohn, namens Amleth.
Dieser wusste ganz genau, was sein Onkel getan hatte.
Dennoch war er zu jung, um sich an ihm zu rächen.
Aber er befürchtete auch, dass sein Onkel ihn nicht am Leben lassen würde.

Denn der Brudermord klebte an Fengos Händen.
Und das Erbe, welches Amleth antrat – war diesen Mord zu rächen und das Ansehen seines Vaters zu korrigieren.
Dies wusste Fengo natürlich.
Schließlich kannte er den Rachebrauch der Wikinger und wusste wie dieser von Generation zu Generation weitergegeben wurde.
Aber er glaubte jahrelang daran, dass der Sohn des Horwendills keine Gefahr darstellte.

Denn Amleth gab vor, dass er schwachsinnig sei.
Als der Zeitpunkt perfekt für ihn war, rächte Amleth sich an seinem heimtückischen Onkel.

Die überlieferte Geschichte von Amleth wurde durch Saxo Grammaticus, einen dänischen Geschichtsschreiber, verfasst.
Sie diente dann als Vorlage für Shakespeares bedeutendes Werk „Hamlet“.


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