Skip to main content

Odin: Hauptgott, Kriegsgott, Gottvater | Nordische Mythologie


Odin oder Wotan bzw. Wodan genannt, ist der höchste Gott der nordisch germanischen Mythologie.

odin statue

Odin Statue Quelle: Amazon*


Odin gilt:

  • als Gottvater,
  • Oberhaupt der Asengötter,
  • Totengott, Kriegsgott, Dichtergott
  • war der Ehemann der Göttin Frigg und Jörd
  • und Vater von Thor, Hödur, Baldur, Hermod

Zu seinen Utensilien und Begleitern zählten:

  • Der Speer Gungnir, welcher unaufhaltsam flog und mit dem Odin den Wanenkrieg begann.
  • Der magische Ring Draupnir, welcher ihm unendlichen Reichtum brachte.
  • Sein treues achtbeiniges Pferd Sleipnir, welches fliegen konnte und mit dem er ins Totenreich reiten konnte.
  • Die Raben Hugin und Munin, welche ihm die Neuigkeiten aus allen Reichen überbrachten.
  • Mimirs Kopf als weiser Berater
  • Sowie die beiden Wölfe, namens Geri und Freki.

Aber…
Wie sein Blutsbruder Loki auch, ist Odin einer der zwielichtigen Gestalten der nordischen Sagenkultur.
Nicht umsonst hatte Odin bzw. Wotan insgesamt über 80 Beinamen.
So tauchte er, verkleidet als Bettler, als Arzt oder als Einsiedler auf und täuschte seine Umwelt.
Viel zu oft bestahl er die Menschen, machte sie absichtlich todkrank, belog und betrog sie, sorgte für Zwietracht und Krieg oder begünstigte ausgewählte Herrscher.

Odins Ahnen

Laut nordischer Schöpfungsgeschichte stammt Odin von Burr ab.
Burr war der Sohn des Buri.
Buri wiederum war ein riesenhaftes Wesen, welches von der Urkuh Audhumla aus Stein geleckt wurde.

Die Urkuh und der Riese Ymir galten als erste Lebewesen im Schöpfungsmythos.
Demnach ist Odin ein Gott bzw. ein Wesen, aus der vierten Generation.
Hier die Abstammungslinie:

  1. Die gutmütige Urkuh Audhumla und der böse Riese Ymir als erste Wesen
  2. Burr wird von Audhumla aus Stein geleckt.
  3. Burr bekommt den Buri
  4. Buris Söhne sind Odin, Vili und Ve.

Odin als Erschaffer der Welt

Buri war wahrscheinlich ein Zwitterwesen, genauso wie viele Götter der ersten, zweite und dritten Generation.
Dies erklärt, wie er Kinder in die Welt setzen konnte – ohne eine Frau zu haben.
Neben Odin hatte Buri noch zwei weitere Söhne, Vili und Ve.

Zusammen mit seinen Brüdern erschlägt Odin den Riesen Ymir, das Urwesen.
Aus ihm fertigen sie die Welt, den Himmel und das Meer.
Erst später erschufen sie mit Askr und Embla die ersten Menschen.

Odin als Namensgeber für den Mittwoch

Im vierten Jahrhundert wurden die Wochentage bei den Germanen eingeführt.
Die Benennung der einzelnen Tage geschah analog zur römischen Wochentagsbenennung.

Wie bei den Römern auch, wurden die wichtigsten Götter gewählt und jeder Wochentag wurde nach einem Gott benannt. Der jeweilige Wochentag ist gleichzeitig ein Ausdruck über die Rangfolge der Götter.

Damals begann die Woche mit einem Sonntag.
Der Sonntag, als erster Wochentag hatte bis ins 20. Jahrhundert bestand und wurde erst 1976 mit der DIN-Norm 1355 geändert.
Demnach war lange Zeit Sonntag – der erster Tag der Woche und gleichzeitig die wichtigste Gottheit der Germanen und Wikinger.
Der Montag galt als zweitwichtigster Gott, gefolgt von Tyr – dem Gott für Dienstag (Tuesday).

Mittwoch oder englisch Wednesday war der vierte Tag der Woche (heute dritter).
Dieser Tag ist Odin bzw. Wodan (wodansday) gewidmet.
Demnach war Odin lange Zeit der vierthöchste Gott und stand noch hinter Tyr, dem einarmigen Gott der Versammlung und Rechtsprechung.

Wie Odin zum Hauptgott der Wikinger und Germanen wurde

Nordische Mythologie sind nicht nur Sagen und Märchen.
Vor allem ist sie auch ein Spiegelbild der damaligen Zeit und Lebensumstände.

Wikinger und Germanen waren lange Zeit ein friedfertiges Volk.
So bestand der Großteil der Menschen aus Bauern und Landwirten.
Demnach brauchten sie einen Gott, welcher sich für die Sicherung ihres Landes einsetzte.
Und bei der Volksversammlung, dem Thing, wurden Dinge – wie Landverteilung und Rechtsangelegenheiten – besprochen und geklärt.
Dem Gott des Thing, nämlich Tyr, waren sie somit verpflichtet und brachten ihn ihre Opfergaben.

Als sich ihre Lebensumstände, aufgrund von klimatischen Bedingungen, änderten -huldigten sie einem anderen Gott.
In den ersten Jahrhunderten veränderte sich die Landschaft Skandinaviens, wurde rauer und unfreundlicher.
Die Weide- und Ackerflächen konnten nicht mehr bestellt werden und es wurde sinnlos, einem Gott zu folgen – welcher ihnen dieses Land zusicherte.

Es galt von nun an, anderes Land zu finden.
Dies war das Zeitalter der Wikinger, der Raubzüge, der Kriege und Völkerwanderung.
Demnach bot es sich an, einem Gott zu huldigen – welcher genau dieses Leben segnete.
Wotan, wie er im Südgermanischen genannt wurde bzw. Odin, wie er im nordischen bezeichnet wurde – war dieser Gott.
Und somit rückte er eine Stelle in der Götterhierarchie nach vorne und verdrängte Thyr als Hauptgott.

Odin als Kriegsgott der nordischen Mythologie

Wotan bzw. Odin war ein Gott, welcher es verstand – Zwietracht unter den Menschen zu sähen.
Somit kam es durch sein Zutun zu Kriegen und Plünderungen.

Sein Hauptanliegen bestand darin, Einherjer um sich zu sammeln.
Einherjer wurden die gefallenen Krieger bezeichnet, welche Odin nach einer Schlacht auswählte.
Diese Auserwählten wurden dann von Walküren, engelsartige Frauengestalten, aufgenommen und nach Valhall bzw. Walhall gebracht.

Walhall war die Ruhmeshalle der Gefallenen, in welcher sie wieder auferstehen sollten.
Dort saßen die Krieger zusammen mit Odin und speisten an einer riesigen Tafel.
Der Walhall Kult ist zentraler Bestandteil der nordischen Mythologie und von Wikinger und Germanen gleichermaßen gepriesen.

Der Kriegsgott Odin versprach demnach allen ruhmreich gefallenen Kriegern ein Leben nach dem Tod.
Die einzige Bedingung bestand darin, dass die Krieger zu Lebzeiten ruhmreich gewesen sein müssen.
Und Ruhm erlangten die damaligen Männer nur auf dem Schlachtfeld.
Demnach führte Krieg zu Ruhm, wodurch Odin immer mehr gefallene Einherjer zu sich holen konnte.

Warum?
Odin wurde das Ende der Welt prophezeit.
Demnach geht das ganze Göttergeschlecht und Menschengeschlecht in einer letzten großen Schlacht zu Grunde.
Diese Schlacht, welche einer Apokalypse oder einer Götterdämmerung gleicht, bezeichnete die nordische Sagenwelt als Ragnarök.

Odins Streben bestand also darin, im Ragnarök nicht zu sterben und stattdessen diese letzte Schlacht zu gewinnen.
Und dazu brauchte er die tapfersten und stärksten Krieger unter den Menschen.
Diese sollten zusammen mit den Göttern im Ragnarök gegen die Riesen kämpfen und das Unheil abwenden.

Odins als Gott des zügigen Handelns

Odin war ein extrem ehrgeiziger Gott.
Er wusste um die Bedrohung dieser Welt und zögerte nicht zu handeln.

Der römische Geschichtsschreiber Tacitus verglich Wotan einst mit Merkur, dem römischen Gott des Handels.
Ganz bewusst wählte er nicht Jupiter, welcher schließlich als Hauptgott der Römer galt.

Merkur hingegen, war wie Odin auch, ein Gott – welcher stets umherzog und dadurch Weisheit erlangte.
Übrigens heißt Mittwoch im Französischen mercredi (Merkur), was eine weitere Parallele darstellt.
Das Wort Handel, für das Merkur als Gott einstand – wurde im Laufe der Jahrhunderte auch etwas verändert.
Damals war Merkur und auch Odin eher Göttern des Handelns, weil sie handelten – wenn es getan werden musste.

Und so zog Odin, genau wie der römische Merkur, durchs Land und handelte entschlossen, ohne lange zu überlegen.
Er gab sein Auge dafür her, um an Weisheit zu gelangen und hing für neun Tage am Weltenbaum um das Geheimnis der Runen zu lüften.

Odin als umherstreifender listiger Gott

Genau wie sein Blutsbruder Loki war Odin äußerst listenreich, entschlossen und oftmals auch grausam.
Er zog durchs Land, verkleidete sich als Mensch und belauschte die Menschen.

Sein Antrieb war Wissen, Neugier und vielleicht Angst.
Auf seinen Schultern saßen immer zwei Raben, namens Hugin und Munin, welche ihm alles berichteten.
Die Namen der Raben sind altnordisch und bedeuten Gedanke und Gedächtnis.

Auf seinem Hochstuhl Hlidskialf überblickt er die Reiche der Menschen, der Riesen und der Zwerge.
Sobald Odin etwas bemerkte, ritt er auf seinem achtbeinigen Pferd Sleipnir zum entsprechenden Ort – um einzugreifen.

Er mischte sich in die Geschehnisse der Menschheit ein und lenkte diese zu seinen Gunsten.
Dabei war sein Antrieb oftmals Krieg, Verderben und Tod.
So baute er ganze Herrschergeschlechter, wie die Skioldunge auf oder verhalf großen Anführer, wie Harald Kampfzahn zu mehr Macht und Ansehen.
Selbst der Wikingeranführer Ragnar Lodbrok soll, laut Legende, von Odin abstammen.

Dies tat er, damit diese Herrscher seinem Kult folgten und ihm viele tote Krieger opferten.
Denn jeder tote Krieger bedeutete für Odin einen weiteren Verbündeten im Ragnarök oder im Kampf um das Ende der Welt.

Letztendlich starb Odin beim Ragnarök.
Denn er wurde vom riesigen Fenriswolf gefressen, welcher eines von Lokis Kinder war.


Ähnliche Beiträge

Helgi Hundingsbani: Leben, Tod und Auferstehung

helgi hundingsbani

Helgi Hundingsbani bzw. Hundingsbana war ein Held und König aus einer nordischen Sage, welche wahrscheinlich in Dänemark spielt. Die Sage handelt davon: wie Helgi den alten Sippenkrieg seines Vaters beendete, sich in die schöne Walküre Sigrun verliebte und schließlich durch seinen Schwager Dag ermordet wurde

Thora Herraudsdottir: Erste Frau von Ragnar Lodbrok

thora ehefrau von ragnar lodbrok

Thora Herraudsdottir war der isländischen Ragnarlegende nach, eine Ehefrau des Wikingers Ragnar Lothbrok. Da die Existenz des legendären Wikingeranführers nicht Hundertprozentig gesichert ist, gilt auch Thora nicht als historisch belegbare Figur. Und deshalb wird die Geschichte um Thoras Befreiung, wie auch die ganze Ragnarsaga – mehr der nordischen Mythologie zugeordnet, […]

Harald Kampfzahn: Der Wikingerkönig von Dänemark und Schweden

harald kampfzahn wikinger

Harald Kampfzahn war ein nicht gesicherter König Dänemarks, welcher riesigen Ruhm erntete. Er vereinigte Dänemark wieder und stärkte deren Vormachtstellung in Skandinavien. Laut Überlieferung soll Harald im 8 Jahrhundert gelebt haben. In der legendären Bravallschlacht, welche wahrscheinlich zwischen 715 und 740 stattfand – starb er. Durch seine Nähe zu Odin […]

Was sind Nornensteine

was sind nornensteine

Nornensteine sind magische Steine, welche in Videospielen, Comics oder Fantasy-Erzählungen vorkommen. In den Artefakten sind Energien der nordischen Göttinnen gespeichert, welche auf uraltes Wissen basieren. Was sind Nornensteine? Die Nornen sind, in der nordisch germanischen Mythologie, die Schicksalsgöttinnen. Insgesamt werden drei Göttinnen in der Völuspa (Liederbuch der Götter) erwähnt. Urd […]

Hrolf Kraki – der mächtige Wikinger König von Dänemark

hrolf kraki

Hrolf Kraki oder auch Rolf Krake, Hroðulf, Rolfo, Roluo, Rolf Krage genannt, war ein dänischer König. Dieser Wikingerkönig lebte wahrscheinlich im 6. Jahrhundert. Allerdings ist seine Existenz nicht historisch gesichert. Laut der Hrolf Kraki Sage gehörte er dem ruhmreichen Geschlecht der Skioldinger an. Der Skoldunge, wie die Skioldinger auch genannt werden, […]

Frodi Fridleifson: Der Friedenskönig von Dänemark

frodi fridleifson

Frodi Fridleifson war der Enkel des ersten dänischen Königs, genannt Skjöld Odinsson. Er gehört somit dem ruhmreichen Geschlecht der Sköldunge an und führte, ähnlich wie sein Großvater auch, die dänischen Wikinger und Bauern in eine ruhmreiche Zeit. Laut einigen Quellen soll Frodi in der der Zeit zwischen 479 bis 578 […]

Beowulf Sage – der Wikinger Held, welcher Grendel besiegte und König der Gauten wurde

beowulf wikinger

Die Geschichte von Beowulf beschreibt einen Wikinger Krieger und späteren König der Gauten. Ursprünglich war die Legende des Beowulfs ein episches Heldengedicht. Es gilt als das bedeutende angelsächsische Einzelwerk seiner Zeit. Skandinavien, insbesondere das heutige Schweden und Dänemark, sind die Hauptaustragungsorte des Epos. Für die damalige Zeit war es ein […]

Kvasir und der Dichtermet | Nordische Mythologie

kvasir fjalar galar odin dichtermet

Laut Mythos der Wikinger gab es eine Gestalt namens Kvasir. Dieser wurde aus dem Speichel der beiden nordischen Göttergeschlechter Asen und Wanen geschaffen. Kvasir galt als überaus klug und weise. Mit der Schaffung des Kvasir wurde der Wanenkrieg zwischen beiden Göttern beendet und besiegelt. Kvasir war somit die lebendig gewordene […]

Alwis der Allwissende aus der nordischen Mythologie

alwis nordische mythologie

Der Vorname Alwis ist im deutschsprachigen Raum ein nicht allzu verbreiteter Name. Alwis bedeutet der Allwissende und geht auf eine Legende der Germanen zurück. Alwis war einer der Zwerge – aus der nordischen Mythologie – welche Thors Hammer gebaut hatten. Natürlich wollten die Zwerge eine Gegenleistung für den Hammer, welchen […]

Halfdan der Wikingerheld im 8 Jahrhundert

halfdan wikinger nordische mythologie

Halfdan war ein Wikinger, welcher am Anfang des achten Jahrhunderts in Dänemark gelebt haben soll. Wie viele Helden dieser Zeit, ist seine Figur nicht historisch gesichert – so dass er mehr der nordischen Mythologie zuzuordnen ist, als der belegbaren Geschichte. Zu dieser Zeit stand es schlecht um Dänemark. Das Königsgeschlecht […]

Die Legende von Börk und Drott in der nordischen Mythologie

börk-drott-halfdan-nordische-mythologie

Börk war laut nordischer Mythologie der Vater von Halfdan, einem bedeutenden Krieger seiner Zeit. Die Geschichte von Börk und Drott muss sich gegen Ende des 7 Jahrhunderts oder Anfang des achten Jahrhunderts zugetragen haben. Ursprünglich stand Börk im Dienste der Siklinge und war die rechte Hand von Alf Sigarson, Prinz […]

Freyja die Liebesgöttin und Walküre in der nordische Mythologie

freyja göttin nordische mythologie

Freyja oder auch Freia bzw. Feya geschrieben ist eine Göttin aus der nordischen Mythologie. Sie wurde von Wikingern und auch von Germanen gleichermaßen verehrt. Dennoch kommt ihr Name aus dem altnordischen und bedeutet Herrin. In der Götterhierarchie kommt sie eigentlich hinter der Göttin Frigg, der Gemahlin Odins. Sie gilt somit […]

Sigurd Schlangenauge Ragnarsson: Wikingerkönig in Schweden

sigurd schlangenauge ragnarsson

Sigurd Schlangenauge Ragnarsson bzw. altnordisch Sigurd Orm-i-auga Ragnarsson war ein legendärer Anführer des großen heidnischen Heeres, welches in den Jahren 865 bis 877 große Teile Englands unterwarf. Mythologie und Geschichte zu Sigurd Schlangenaugen Ragnarsson Sigurd soll, laut der Þáttr af Ragnars sonum (Ragnarsaga), Sohn des legendären Wikingeranführers Ragnar Lodbrok gewesen […]

Fenja und Menja – zwei Walküren in der nordischen Mythologie

fenja und menja nordische mythologie

Fenja und Menja waren zwei riesenhafte Walküren in der nordischen Mythologie. Sie wurden als Mägde beim König Frodi von Jütland (Dänemark) beschäftigt. Dieser bediente sich ihrer übermenschlichen Kraft, um die Wundermühle Grotti zu bedienen. Denn diese Wundermühle konnte jeden möglichen Schatz herstellen. Allerdings waren die Mühlensteine zu groß, als dass […]

Ragnar Lothbrok – Mythos, Legende und historische Tatsache

ragnar lothbrok

Ragnar Lothbrok oder auch Ragnar Lodbrok, Ragnarr Loodbrok, Ragner Lodbrok, Ragner Lothbrok geschrieben, war ein Wikinger König in Dänemark und Schweden. Um ihn rangen sich viele Sagen und Geschichten, welche in der fornaldarsaga (Vorzeitsaga) zusammengefasst wurden. Ob Ragnar je existiert hatte, ist umstritten. Auch die Quellen, welche den Ursprung seiner […]

Thialfi und Röskwa die treuen Diener des Thors

Thialfi und seine Schwester Röskwa waren zwei treue Begleiter von Thor. Thor bekam sie von ihrem Vater, einen Bauern, als Wiedergutmachung übergeben. Dabei hatte der Bauer den Donnergott in sein Haus geladen, seine Gastfreundschaft angeboten und letztlich dabei seine Kinder als Diener hergeben müssen. Aber die beiden Geschwister Thialfi und Röskwa erwiesen sich als treue Vasallen und hilfreiche Unterstützer Thors. In zahlreichen Geschichten der nordischen Mythologie tauchen sie auf, erweisen sich als nützlich oder retten den Donnergott sogar. Thialfi und Röskwa als Sühne und Beschwichtigung für Thor Dass Thor, bei den Germanen und den Wikingern, auch als ein Fruchtbarkeitsgott galt - zeigt diese Geschichte. Thor und Loki, welche mittlerweile zu ständigen Begleitern wurden - fuhren auf dem Wagen Thors, durch Midgard. An einem bäuerlichen Gehöf baten sie um Unterkunft. Der Bauer gab den beiden Göttern das Nachtlager und Thor versprach, sich um das Essen zu kümmern. Er schlachtete seine beiden Böcke, welche tagsüber noch seinen Wagen gezogen hatten. Die Häute der Böcke breitete der Donnergott in der Stube aus. Außerdem wies er alle Beteiligten an, die Knochen auf die Häute zu legen. Er bestand darauf, dass die Knochen unversehrt blieben und komplett auf den Tierhäuten platziert werden mussten. Dann aßen der Bauer, seine zwei Kinder, Thor und Loki das Fleisch der Ziegenböcke. Alle wurden satt, bis auf dem Sohn des Bauern. Der Junge Thialfi war nach wie vor hungrig und Loki überredete ihn auch noch die Knochen auszusaugen. Also brach der Junge die Knochen, trotz der Anweisung des Thors und saugte das Mark heraus. Am nächsten Tag stand Thor als erstes auf. Er stellte sich an die beiden Tierhäute. Beide Häute waren mit allen Knochen übersät. Was Thor aber nicht bemerkte war, dass ein Knochen gebrochen war. Mit seinem Hammer Mjöllnir weihte er die Knochen und Kadaver der toten Tiere. Somit erweckte er diese wieder zum Leben. Allerdings bemerkte er auch, dass eines der Tiere lahmte. Denn der gebrochene Knochen des Tieres zeigte sich jetzt. Darüber geriet Thor in rasende Wut. Trotz seines Verbotes hat jemand die Knochen der Tiere gebrochen. Der Bauer war ziemlich verängstigt, denn er glaubte - dass der Donnergott ihn und seine Kinder töten werde. Da gestand der Sohn des Bauern seine Missetat. Im Eifer hatte er das Mark aus einem der Hinterschenkel gesaugt und somit die Wiedergeburt der Tiere geschädigt. Der Bauer flehte um Gnade für ihn, seinen Sohn und seine Tochter. Thor ließ sich gnädig stimmen. Aber als Wiedergutmachung nahm er die Kinder des Bauern, als seine Diener, mit. Seitdem sind der Junge Thialfi und seine Schwester Röskva - die ständigen Begleiter des Thors.

Thialfi bzw. Thjalfi und seine Schwester Röskwa waren zwei treue Begleiter von Thor. Thor bekam sie von ihrem Vater, einen Bauern, als Wiedergutmachung übergeben. Dabei hatte der Bauer den Donnergott in sein Haus geladen, seine Gastfreundschaft angeboten und letztlich dabei seine Kinder als Diener hergeben müssen. Aber die beiden Geschwister […]

Hrungnir & Lehmriese Mökkurkalfi in der nordischen Mythologie

hrungnir mökkurkalfi

Hrungnir war, laut nordischer und germanischer Mythologie, der stärkste Reifriese. Aber wie viele andere Riesen vor ihm auch, starb Hrungnir ebenfalls durch Thors Hammer. Der Tod des Riesen hatte erhebliche Auswirkungen für das Gleichgewicht zwischen den Göttern und Riesen. Letztlich begann alles mit einer harmlosen Wette, mündete in einem fröhlichen […]

Geirröds List im Kampf gegen Thor

geirröds list thor

Geirröd bzw. auch Geirrod geschrieben war ein Reifriese. Und als Reiffriese war er ein offenkundiger Feind von Asgard und den Asen-Göttern. Da Thor, als Schutzgott für die Asengötter und die Menschen fungierte – war Geirröd von der Vorstellung getrieben, Thor zu vernichten. Mit einer List wollte er einst Thor in […]

Die Siklinge: Aufstieg und Untergang des dänischen Königgeschlechtes

siklinge sigar alf hagbard signy alger alfild

Viele Jahrhunderte hatte das Königsgeschlecht der Skioldinger in Dänemark regiert. Doch nachdem Hrolf Kraki Helgisson gestorben war, kam ein zweites Königsgeschlecht in Dänemark an die Macht. Die Siklinge, so hieß das Königsgeschlecht dieser Zeit, lebte am Ende des 6. bis Anfang des 8. Jahrhunderts in Dänemark. Dieses Herrschergeschlecht, um König […]

Utgard Loki, der Riese Skrymir und Thors Schmach

utgard loki skrymir

Der war, laut nordischer Mythologie, ein beeindruckender Riese. Aber kein gewöhnlicher Riese. Denn dieser täuscht seine Gegner mit Zauber, optischer Täuschung und Blendwerk. Thor, der gefürchtete Todfeind der Riesen, machte sich einst auf – den Utgardloki zu bekämpfen. Doch bevor er ihn treffen sollte, traf er auf Skrymir einen anderen […]

Hervör: Das Mannsweib aus nordischen Sagen und Mythologien

hervör mannsweib nordische sage

Hervör war die Heldin einer nordischen Sage, welche Teil der Legende um das mächtige Tyrfingschwert war. Laut der Nordmannsage war Hervör die Tochter eines Berserkers, namens Angantyr und der Jarlstochter Tofa. Als Hervör alt genug war, zog sie Männerkleider an und wurde deshalb als Mannsweib in der nordischen Mythologie bekannt.

Mimirs Kopf und Mimirs Quelle als Odins Berater

mimirs kopf odins berater

Laut Überlieferung der nordischen Wikinger und auch der germanischen Mythologie, gab es einen weisen Mann – namens Mimir. Nicht ganz klar ist, ob Mimir wirklich ein Asen-Gott oder ein Riese war. Denn die Endung -mir weist darauf hin, dass Mimir ein Nachfahre des Reifriesen Ymir sein könnte. Mimir lebte unter […]

Offa: Der Wikinger Anführer, welcher die Sachsen im Zweikampf besiegte

offa nordische heldensage

Offa ist der Held einer nordischen Sage, welche vom dänischen Geschichtsschreiber Saxo Grammaticus im 12. Jahrhundert überliefert wurde. Die Heldensage spielt in den damals dänischen Gebieten Angeln so wie Schleswig und beschreibt, wie das dänische Volk sich gegen die Schweden und Sachsen behauptete. Inhaltlich gliedert sich die Geschichte in verschiedene […]

Jörmunrek als erster und letzter König der Greutungen

jörmunrek

Jörmunrek ist die Heldensage des Gotenkönigs Ermanarich bzw. Airmanareiks, welcher als letzter König der Goten und erster König der Greutungen (Ostgoten) galt. Er starb im Jahr 376 durch den Einfall der Hunnen. Nachdem Jörmunrek bzw. Ermanarich, wie in die historische Geschichte nennt, nach dem Einfall der Hunnen von 375 n.Chr. […]