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Hrolf Kraki – der mächtige Wikinger König von Dänemark


Hrolf Kraki oder auch Rolf Krake, Hroðulf, Rolfo, Roluo, Rolf Krage genannt, war ein dänischer König.
Dieser Wikingerkönig lebte wahrscheinlich im 6. Jahrhundert.
Allerdings ist seine Existenz nicht historisch gesichert.

Laut der Hrolf Kraki Sage gehörte er dem ruhmreichen Geschlecht der Skioldinger an.
Der Skoldunge, wie die Skioldinger auch genannt werden, entsprungen einige ruhmreiche dänische Könige vor ihm, wie Skjöld, Helgi, Hroar oder Frodi der Friedenskönig.

Den Beinamen Kraki erhielt Rolf erst später.
Geboren wurde er als Hrolf Helgisson, Sohn des Königs Helgi und seiner zweiten Gemahlin Yrsa.

Hrolf Krakis Stammbaum

Die Sache ist etwas kompliziert. Denn sein Vater König Helgi heiratete zuerst eine sächsische Königin. Da Helgi aber keinen Gefallen an der Sachsenkönig fand, verließ er sie irgendwann.

Die Königin gebar ihm aber ein Mädchen, namens Yrsa. Da sie ihren verflossenen Mann hasste und ihren Hass auf das Mädchen projektierte, gab sie das Kind zu einem Bauern. Dort wuchs die dänisch sächsische Königstochter, nichtsahnend als Bauerntochter auf.

Helgi war ebenfalls ahnungslos darüber, dass er eine Tochter hatte. Irgendwann ritt König Helgi am Hof des Bauern vorbei und sah nun die schöne Yrsa. Nichtsahnend näherte sich der dänische König seiner Tochter.

Da er sie so anziehend fand, entführte er sie nach Dänemark und ehelichte sie. Zusammen lebten beide auf Helgis Burg als Mann und Frau.
Zu ihrem ehelichen Glück fehlte nur ein Kind. Und eines Tages wurde Yrsa schwanger. Der junge Hrolf kam zur Welt, ohne dass seine Eltern wussten – dass sie eigentlich Geschwister waren.

Aber irgendwann fand die Exfrau Helgis, welche zugleich Yrsas Mutter war, heraus – dass beide vermählt waren. Sie ließ daraufhin das Geheimnis lüften und Helgi und Yrsa trennten sich voneinander. Yrsa ging zum Hof ihrer Mutter, der Sachsenkönigin, zurück und heiratete später den Schwedenkönig Adil. Helgi lebte lange Zeit in Trauer und Scham.

Eines Tages besuchte Helgi eine wunderschöne Bettlerin. Und aus dieser kurzen Liebschaft ging ein Mädchen, namens Skuld hervor. Skuld heiratete den mächtigen König Hjörvard von Jütland. Hrolf blieb am Hofe seines Vaters.

Als Hrolf 8 Jahre alt war, starb sein Vater Helgi durch die Hand des Schwedenkönigs Adil. Seit diesem Zeitpunkt war der junge Rolf Herrscher über die Dänen.

Er wohnte in Hleidergard, welches zur Hauptstadt Dänemarks wurde. Heute ist der kleine Ort im Nordosten Dänemarks unter den Namen Gammel Lejre bekannt. Dort leben nicht einmal 200 Einwohner. Aber alte Grabhügel ringsum das Dorf erinnern an alte Königsresidenzen.

König Hrolf als großer Anführer

Der sehr junge Hrolf Helgison machte sich einen großen Namen, nicht als Krieger – sondern als Anführer. So sammelte er ein riesiges Heer um sich und aus allen Landesteilen strömten Freiwillige zu ihm, um zu dienen.

Unter ihnen waren die größten Helden dieser Zeit, wie:

  • Bödvar Bjarki, welcher ziemlich groß und besonders stark war
  • Hött bzw. Hjalti, welcher ein Ungeheuer bezwang und in dessen Blut badete
  • Svipdag, welcher allein 12 Berserker besiegte

Durch den Ruhm dieser Helden, die erfolgreichen Wikings des Königs Hrolfs und seine kluge Voraussicht – wollte jeder Teil der Sippe sein.

König Hrolf als listenreicher Anführer

König Hrolf unterwarf und regierte sein Reich nicht nur durch Kampf und Gewalt. Er verstand es auch, List anzuwenden – um den ein oder anderen König zu unterwerfen.

Bei einem Gastmahl mit seinem Schwager König Hjörvard von Jütland, bat er diesen sein Schwert zu halten. Hrolf musste seinen Gürtel richten und gab sein Schwert weiter. Nichtsahnend hielt der Jütland-König das Schwert des Hrolfs bis er mit seinem Gürtel fertig war.

Danach unterrichtete Hrolf ihn, in den Bräuchen und Sitten von Dänemark. Demnach hält der Unterkönig immer das Schwert für seinen Oberkönig.
Da Hjörvard dies tat, kennzeichnete er seine Gefolgschaft. Und schon war König Hjörvard ein Untergebener des Hrolfs. Außerdem war er ihm ab diesem Zeitpunkt zinspflichtig und musste Abgaben nach Hleidergard abführen. Diese Schmach und Unterwerfung erzürnte den König des Jütlandes natürlich. Er schwor Rache und seine Gemahlin Skuld bzw. Skulla unterstützte ihn darin.

König Hrolf Rache an König Adil

Trotz des ganzen Ruhmes, blieb ein Makel weiterhin an Hrolf haften. Der Tod seines Vaters Helgi war noch nicht gerecht.

Sein treuer Gefolgsmann Bödvar Bjarki erinnerte ihn häufig an seine ausstehende Schuld. Solange Adil, König von Uppsala in Schweden am Leben war, konnte sich Hrolf keineswegs rühmen. Er musste den Tod seines Vaters rächen und somit seinem Namen Ehre geben. Dies war das Erbe seines Vaters, welches Hrolf zwingend antreten musste. Somit zog Hrolf mit 12 seiner tapfersten Krieger nach Schweden zum König Adil.

In Uppsala angekommen, begrüßte ihn als erstes seine Mutter Yrsa. Sie geleitete ihn in eine große Halle, welche eigens für Gäste erbaut worden war. Nachdem Hrolf und seine Krieger in der Halle Platz genommen haben, kam die Gefolgschaft des Schwedenkönigs. Sie entzündeten ein Feuer und wollten Hrolf und seine Krieger, mitsamt der Halle niederbrennen.

Gern hätte Adil sein Halle geopfert, um der Rache zu entgehen. Auf einen offenen Kampf wollte er sich nicht einlassen, denn der Ruf von Rolf und seinen Mannen war auch in Schweden enorm. So glaubte er, dass er mit dieser List den Dänenkönig und seine Helden beseitigen konnte.

Als das Feuer das Hallentor einschloss, nahm Hrolf sein Schild und schmiss es ins Feuer. Dann sprang er auf seinen Schild und von dort ins Freie.
Seine ruhmreichen Krieger taten das Gleiche. Wieder im Freien war es Yrsa, die Mutter Rolfs, welche ihren Sohn als Erste entgegen lief. Sie übergab ihm ein Horn voller Kostbarkeiten und den berühmten Ring Svjagris.

Hrolf und seine Krieger suchten nun gezielter nach Adil dem Schwedenkönig. Dieser umstellte die Dänen allerdings und als die 12 Mann Gruppe fliehen wollte, ritt er ihnen nach. Da Hrolf das Horn seiner Mutter dabei hatte, kippte er deren Inhalt aus und verteilte die Kostbarkeiten so auf ihrem Fluchtweg. Die Krieger des Adil, welche ihnen folgten – sahen die Reichtümer und vergaßen die Verfolgung.

Nur Adil verfolgte Hrolf noch auf seinem Pferd. Als er kurz davor war, Rolf zu erreichen – schmiss dieser den Ring Svjagris nach seinem Angreifer. Der Schwedenkönig sah die Kostbarkeit und versuchte zu Pferde, den Ring zu erreichen. Dabei fiel er fast aus dem Sattel und Hrolf hieb mit seinem Schwert sein Hinterteil ab.

Mit verwundeten Hinterteil musste der Schwedenkönig umkehren. Hrolf hob den berühmten Ring Svjagris wieder auf und brachte ihn nach Dänemark.

Wie König Hrolf den Beinamen Kraki bekam

Nachdem der Schwedenkönig besiegt war, stieg der Ruhm des Hrolf Helgison ins Unermessliche. Von überall strömten Menschen in seine Halle und wollten den Dänenkönig begrüßen. Hrolf wurde zurecht als der größte König seiner Zeit gehalten.

Eines Tages kam ein Kind in die Halle des Königs. Sein Name war Vögg und dieser Name bedeutet auch Kind. Als Vögg den ruhmreichen und mächtigen König Rolf sah, erschrak er vor Erstaunen. Er rief frech zu ihm herüber, dass er einen großen und starken Mann erwartet habe.
Aber Rollo war eher klein und schmächtig. Und weiterhin sagte er, dass König Rolf ein richtig kleines Kraki sei. Kraki bedeutet kleines Pflänzchen.

Als Rolf den Ausruf des Jungen hörte, lachte er laut los. Er dankte den Jungen für seine Offenheit und für seinen neuen Beinamen Hrolf Kraki. Als Anerkennung gab er ihm einen goldenen Ring, welchen er am Finger trug. Der junge Vögg war sichtlich froh über das Geschenk und schwor, dass er irgendwann Rolfs Mörder töten werde.

Hrolf Krakes Tod

Durch den Ruhm und die Ehrfurcht, welche Hrolf ausstrahlte – kam es zu einem langen Frieden in Dänemark.
Niemand versuchte Kraki anzugreifen. Alle wussten um den Ruhm seiner Krieger und fürchteten des Königs Führungskraft.

Und schließlich hatte auch niemand einen Grund dafür, Hrolfs Status anzuzweifeln. Das Volk war satt und zufrieden. Ihr Herrscher war ruhmreich und versorgte sie ausreichend. Er bot ihnen Schutz und Sicherheit. Aber nicht alle waren glücklich mit Hrolfs Krakis Herrschaft. Seine böse und arglistige Schwester Skuld wollte vielmehr, ihren Mann Hjörvard von Jütland in der Königshalle sitzen sehen. Und so redete sie lange auf ihn ein, bis dieser einen Mordanschlag zustimmte.

Hjörvard und Skuld waren Kraki zinspflichtig. Allerdings schaffte Skuld ihren Bruder zu überreden, drei Jahre lang – die Abgaben auszulassen.
Und in den drei Jahren sparten sie so viele Reichtümer zusammen, dass sie ein großes Herr mit Waffen aufstellen konnten.

Pünktlich zum Julfest wollten sie Hrolf überfallen.
Und als Skuld und Hjörvard mit beladenen Schiffen kamen, dachte ein jeder – dass es sich um Abgaben und Speisen zum Julfest handelte.

Sie feierten mit Hrolf und seinen Kriegern bis in den späten Abend. Als alle schliefen, verteilten Skuld und Hjörvard heimlich die Waffen an ihre Leute. Es war ein Gemetzel. Alle Krieger und auch Rolf fielen dem feigen Mordanschlag zum Opfer.

Als das Attentat vorbei war, konnte Hjörvard es selbst kaum fassen – dass er den großen Hrolf Kraki besiegt hatte. Er bedauerte es, dass er alle seine ruhmreichen Krieger töten musste. Zu gerne hätte er den einen oder anderen Helden in seine Gefolgschaft aufgenommen.

Hrolfs Mannen war fast alle tot. Bis auf einen. Den kleinen Jungen Vögg hatte man völlig unterschätzt. Und niemand von den Anwesenden wusste, dass Vögg einen Treueschwur geleistet hatte.

So bot man Vögg an, in die Dienste des neuen König Hjörvard einzutreten. Dieser willigte ein und als er auf die Schwertspitze schwören sollte – tötete er den neuen König. Als Hjörvard Männer den Mord erkannten, stießen sie Vögg nieder und töteten den Jungen. Der Junge schrie aber aus, dass er sehr gerne für die einst geschworene Rache an Hrolf Kraki sterben würde. Als das Volk hörte, dass der Mörder Krakis tot sei – strömten sie in die Hallen und vertrieben auch die letzten Eindringlinge.

Hjörvard Amtszeit als König dauerte nur einen Tag. Er hat zwar Hrolf Kraki heimtückisch ermordet, aber besiegt hat er ihn nicht. Denn durch die Königstreue, welche seine Krieger und später auch sein Volk hatten – glänzt der Name Rolf Krake noch heute. Seinen Mörder hat man längst vergessen.


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