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Harald Kampfzahn: Der Wikingerkönig von Dänemark und Schweden


Harald Kampfzahn war ein nicht gesicherter König Dänemarks, welcher riesigen Ruhm erntete.
Er vereinigte Dänemark wieder und stärkte deren Vormachtstellung in Skandinavien.
Laut Überlieferung soll Harald im 8 Jahrhundert gelebt haben.
In der legendären Bravallschlacht, welche wahrscheinlich zwischen 715 und 740 stattfand – starb er.

Durch seine Nähe zu Odin und die Legende um ihn, wird er heute eher der nordischen Mythologie zugeordnet – als der gesicherten Geschichte.
Jedoch findet man den Wikinger Harald Kampfzahn in vielen Überlieferungen wieder, so dass niemand seine Existenz völlig ausschließen kann.

Haralds Abstammung und Eltern

Als Harald geboren wurde, war das Reich der Dänen zerfallen.
Ihr letzter großer König war Hrolf Krake Helgison, welcher im 6 Jahrhundert lebte.

Danach fiel das Reich den Siklingen zu.
Dieses Königsgeschlecht, welche am Ende des 6 Jahrhunderts bis Anfang des achten Jahrhunderts die Dänen regierte, starb allerdings weitestgehend aus.
Denn die Prinzen und Könige fielen bereits in jungen Jahren, bevor sie selbst Kinder hatten.

Als einzigen Nachkommen überließen die Siklinge ein Mädchen, namens Gudrid.
Dieses Mädchen war allerdings noch zu jung, um Dänemark zu regieren.

Deshalb wurde das Land unter Fürsten aufgeteilt, welche sich teilweise untereinander stritten.
Somit kam es innerhalb Dänemarks zu häufigen Kriegshandlungen und Übergriffen.

Außerdem wurde Gudrid sicher verwahrt.
Ihr wurden 12 Krieger zur Seite gestellt, welche jeglichen Freier abwiesen.

Vater von Harald war der Krieger Halfdan.
Sein Ruhm war unbestritten und viele Schlachten zeugten von seinen Taten.
Nachdem Halfdan seine Gudrid erobern konnte, musste er allerdings weitere Prüfungen bestehen.
Diese brachten ihn bis nach Russland, als er den Russen gegen die Schweden beistand.

Seine letzte ruhmreiche Tat war der Kampf gegen einen Wikingertrupp des Seeland Veseti, bei dem er ebenfalls zu Tode kam.

Bei dieser besagten Schlacht waren auch Harald und seine Mutter dabei gewesen.
Die fliehende Meute, seines gerade erst gestorbenen Vaters, ließ ihn völlig allein zurück.
Wäre seine Mutter nicht gewesen, wäre auch Harald schon bei dieser Schlacht gefallen.
Aber Gudrid verstand es, ihren Sohn in einen nahegelegenen Wald zu bringen und somit zu verbergen.

Wie Harald seinen Beinamen Kampfzahn erhielt

Harald war noch recht jung gewesen, als man schon seine unbändige Kraft bemerkte.
So war er, wie sein Vater vor ihm schon, allen seinen Altersgenossen an Kraft und Mut überlegen.

Außerdem soll er von Odin, dem Allvater höchstpersönlich, die Gabe empfangen haben – dass ihn kein Eisen verwunden könne.
Und so bestritt Harald einige Schlachten, bevor er sich seinem Erbe zuwandte.

Sein Erbe bestand darin, sich am Mörder seines Vaters zu rächen.
Erst durch die Beseitigung dieses letzten Makels konnte sein Ruhm wirklich gesteigert werden.
So griff er Veseti an und tötete ihn auch.

Sein Erbe war erfüllt, aber seine Rache hatte einen Preis.
Genauso, wie sein Vater vor ihm, erlitt er eine Wunde im Gesicht.
Beim Kampf wurden ihm nämlich zwei Zähne ausgeschlagen.
Diese wuchsen allerdings, wie von Götterhand, wieder nach.
Dadurch erhielt Harald seinen Beinamen Kampfzahn bzw. Kriegszahn.

Harald Kampfzahns Siegeszug

Harald hatte bereits den Ruhm des Volkes.
Durch die Skalden wurden Lieder über die Schlacht gegen Veseti und die Wunderheilung seiner Zähne gesungen.
Und auch die Tatsache, dass ihm augenscheinlich kein Eisenschwert schaden konnte, erhöhte seinen Glanz.

Diese Macht nutzte Harald, um das Land zu vereinen.
Die einzelnen Fürsten, welche die Provinzen in Dänemark besetzten und sich selbst König nannten – unterwarf Harald.
Jene, welche sich weigerten, ihren Treueschwur zu leisten, wurden überfallen und gerichtet.

Und so schaffte Harald es tatsächlich, was seinem Vater Halfdan verwehrt blieb.
Er machte Dänemark zu einem einzigen Reich.

Seit Hrolf Kraki vor fast 2 Jahrhunderten gestorben war, gab es keinen Herrscher in Dänemark mehr – welcher so einen Ruhm erwarb.
Die einstigen Könige aus dem Haus der Siklinge, von dem auch Haralds Mutter abstammte – ließen es in der Vergangenheit zu, dass Dänemark zerfiel.

Seitdem machten sich Unterkönige breit, welcher sich untereinander nicht verstanden.
Durch bestehenden Zwist schafften es Seeräuber oder Seekönige immer wieder, die Provinzen auszurauben.

Dänemark, welches ursprünglich das Prunkstück in Skandinavien war, zerfiel in nur zwei oder drei Generationen.
Und dadurch schafften es Schweden und Norweger überhaupt erst – immer wieder an dänischen Küsten zu plündern, die Rus zu besetzen und die Dänen zu unterwerfen.

Harald, welcher es verstand – alle Provinzen unter sich zu vereinen, setzte all dem ein Ende.
Dänemark gewann unter ihm seine alte Stärke zurück.

Dadurch, dass Harald die Macht über alle Streitkräfte besaß – hätte er andere Länder erobern können.
Doch er tat dies nicht.
Stattdessen führte er Recht und Ordnung wieder ein und vertrieb Unruhestifter.

Harald Kampfzahns Einfluss wächst über Dänemark hinaus

Neben seiner körperlichen Stärke, besaß Harald auch eine einflussreiche Führungsstärke.
Auch dies erinnerte an vergangene ruhmreiche Tage, unter Hrolf Krake.
Denn auch Harald verstand es, die besten Krieger um sich zu sammeln.

Aus starken Gegnern machte er noch stärkere Verbündete.
So ließ er Ubbi den Friesen am Leben, obwohl dieser Jütland stark verwüstete.
Stattdessen machte er ihn zu einem Untergebenen und nahm ihn in seine Gefolgschaft auf.
Und ob dies alles nicht reichte, gab er ihm seine zweite Schwester zur Frau und band ihn somit noch stärker an sich.

Den König Asmund von Vik in Norwegen kam Harald entgegen, als er ihn im Krieg unterstütze.
Denn die Schwester des Asmunds ist in sein Reich eingefallen und versuchte ihn zu verdrängen.
Harald soll ohne Rüstung gegen die Eindringlinge vorgegangen sein und zahlreiche Gegner getötet haben.
Auch diese Tat erhöhte seinen Ruhm und sein Ansehen in ganz Skandinavien.

Harald Kampfzahn unter Odins Gunst

Lange war den Dänen schon klar, dass Harald in der Gunst der Götter stehen musste.
Die Gabe, dass kein Eisenschwert – oder eine Lanze – ihn hätte verwunden können, kam vom Göttervater selbst.

Als Ingo aus Schweden gegen Harald in den Krieg zog, begünstigte Odin ihn erneut.
Er unterwies ihn in Kriegskunst und Taktik.
Von Odin selbst lernte Harald Formationen, wie die Flügelaufstellung kennen.

Demnach sollten die Geschwader in verschiedenen Gruppen aufgeteilt werden.
Jede Gruppe bestand aus verschiedenen Reihen.
Die erste Reihe bildeten zwei Männer.
Und in der Reihe danach folgten ihnen vier, dann sechs, dann acht und schließlich zehn Krieger.

Somit ergaben sich in jedem Geschwader, mehrere Reihen – welche sich nach vorne zuspitzten.
Durch diese Taktik konnten aussichtlose Flügelkämpfe vermieden werden, der Gegner konnte nicht flankieren und Harald selbst war in der Lage aus der Flanke heraus anzugreifen.

Diese Erkenntnis bescherte Harald einen einzigartigen Sieg über die Schweden, welche ihm zahlenmäßig weit überlegen waren.
Selbst als Ingos Bruder Olaf – ihm zu Hilfe eilte, gelang Harald der Sieg.
Ingeld, der letzte der Schwedenbrüder, beschloss daraufhin – einen Waffenstillstand auszuhandeln.
Harald stimmte dem zu und so kam es zu einem Friedensabkommen zwischen Dänemark und den Schweden.

Später dann, brach Ingeld den Frieden erneut.
Er entführte die Schwester Haralds und nahm diese zur Frau.
Harald rächte sich, ließ Ingeld aber am Leben, um einen tüchtigen Verwalter – in Schweden zu gewinnen.

Die Freundschaft zwischen Harald Kampfzahn und Sigurd Hring

Ingeld lebte viele Jahre in Schweden mit der Schwester Haralds zusammen.
Nie wieder wagte er, sich gegen seinen Schwager zu erheben.
Svear, die Provinz in Schweden, stand jetzt unter Haralds Leitung.
Ingeld wurde der Verwalter und Harald zum Herrscher über die Svear.

Ingeld und seine Frau bekamen einen Sohn, namens Sigurd Hring.
Dieser Sigurd Hring trat nach dem Tod seines Vaters, die Herrschaft über Schweden an.
Außerdem bekam Sigurd – viel später einmal – selbst einen Sohn, namens Ragnar.
Ragnar Sigurdson oder Ragnar Lothbrok, wie er auch genannt wurde – wird später ebenso berühmt sein, wie sein Großonkel Harald.

Harald und Sigurd hatten eine innige Freundschaft zu einander.
Zwischen ihnen gab es einen regen Austausch.
Ein Bote, namens Bruni, reiste ständig von Dänemark nach Schweden und wieder zurück.

Harald und sein Neffe unterhielten diesen Austausch viele Jahre, bis Bruni verunglückte.

Harald Kampfzahns Tod

Harald herrschte 50 Jahre lang in Frieden.
Zahlreiche Kämpfer schlossen sich ihm an, so dass sein Heer ständig anwuchs.

Dänemark erlebte durch ihn eine große Blütezeit.
Denn niemand außerhalb, ganz egal ob Seekönig oder ein fremder skandinavischer König, überfiel die Küsten.
Somit lebte sein Volk in großer Sicherheit und Ordnung.
Dies reichte aus, um Wohlstand und Handel zu etablieren.

Bruni, der Bote – welcher zwischen Harald und seinem Neffen hin- und herzog, war beiden treu ergeben.
Er kannte fast alle Geheimnisse von beiden Herrschern.

Doch auf einer langen und beschwerlichen Reise, ertrank Bruni in einem Fluß.
Der Göttervater Odin nahm dann die Gestalt, des Brunis an.
Ab diesem Tag an, wendete sich das Glück des Haralds.

Bruni, welcher jetzt Odin war, verriet weder Sigurd noch Harald etwas über seine wahre Gestalt.
Aber er verbreitete Unwahrheiten zwischen beiden.
Und zwar solche Unwahrheiten, dass zwischen beiden ein Zwist entstand.

Dies spitzte sich so weit zu, dass Harald eines Tages seinen Neffen zum Krieg herausfordern musste.
Harald konnte voraussehen, dass der Krieg gegen Sigurd aussichtslos war.
Aber er wusste auch, dass er selbst schon sehr alt war.
Jeden Tag hätte er einfach im Bett sterben können.
Aber durch einen ruhmreichen Tod war ihm der Weg nach Walhall vergönnt.

Und so rüsteten sich Harald und Sigurd 7 Jahre lang, bevor es zur legendären Bravallschlacht kam.
In dieser Schlacht starb Harald einen ruhmreichen Tod.
Allerdings fiel er nicht durch eine Klinge, sondern durch Odin selbst.

Denn Bruni, als Odin verkleidet, hatte die Schlacht und deren Ausgang schon lange geplant.
Und so brachte er Sigurd Hring ebenfalls die Geheimnisse des Flügelgeschwaders bei.
Als die Schlacht für Harald aussichtslos schien, gab Odin sich zu erkennen.
Er lenkte Haralds Streitwagen so, dass dieser herausfiel.
Und dann erschlug Odin den großen Harald Kampfzahn eigenhändig mit einer Keule.

Harald Kampfzahns Grab

Als Harald gestorben war, beendete Sigurd sofort die Schlacht.
Er ließ Haralds Leiche auf dem Schlachtfeld suchen und dann einen großen Grabhügel errichten.

Zum Grab wurden neben Haralds Leiche, noch Ringe, sein Streitwagen und sein Pferd platziert.
Außerdem legte Sigurd seinen eigenen Sattel ins Grab.
Dann ließ er den Grabhügel schließen und sagte, dass Harald selbst entscheiden sollte, ob er nach Walhall reiten oder mit seinem Streitwagen fahren wolle.

Den größten Wikinger Anführer dieser Zeit konnte kein Mensch töten.
Odin, welcher ihn sein ganzes Leben lang geschützt hat – tötete ihn letztlich selbst.
So geben die Götter erst und irgendwann nehmen sie es wieder weg.


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