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Führungsfehler verhindern erfolgreiches Palettenmanagement


Ich beginne gleich und hau mal zwei Fragen rein…
Warum macht Palettenverwaltung keinen Spaß?
Wieso funktioniert Lademittelmanagement nicht oder nicht richtig?

palettenmanagement-fehler

Ich sage dir etwas…
Es liegt nicht am Menschen, sondern an Strategien und falscher Führung.

Doch bevor ich dazu komme, müssen wir über Anerkennung, Kritik, Lob, Dankbarkeit sprechen.
Denn diese Faktoren entscheiden, ob ein Mensch erfolgreich ist oder nicht.

Ohne Anreize wird niemand erfolgreich im Palettenmanagement sein

Sämtliche Mitarbeiter, welche Lademittelmanagement betreiben, rutschen irgendwie in das Fachgebiet hinein.
Oder sie werden durch äußere Umstände dazu getränkt.
Es gibt niemanden, welcher als Berufsziel Palettenbuchhaltung wählt, oder?

Und die Menschen, welche Speditionskaufmann oder etwas Vergleichbares gelernt haben?
Auch diese tun sich schwer.

Alle versuchen das Palettenthema irgendwie zu vermeiden.
Und dann kommen Sätze aus anderen Abteilungen wie,

  • Paletten sollten alle blau sein
  • oder Alles auf Kundenpaletten verladen
  • ganze Völkerstämme beschäftigen sich mit diesem Thema.

Ja all diese Sprüche kenne ich.
Kennst du doch auch, oder?

palettenmanagement-probleme

Und mal ehrlich…
Anerkennung für deine Tätigkeit und deine Probleme sieht anders aus, oder?

Das alles wäre nicht so schlimm.
Aber du bist die letzte Instanz bzw. die letzte Kontrolleinheit im Unternehmen.
Und somit bist du:

  • abhängig davon, was Fahrer machen.
  • abhängig davon, wie, wann und wo du Papiere bekommst.
  • Und du bist abhängig vom Umschlagspersonal, den Disponenten und der Auftragserfassung.

Ganz schön blöd, oder?
Aber es wäre doch richtig cool, wenn all diese Mitarbeiter genau das tun würden – was du für ein richtig erfolgreiches Lademittelmanagement benötigst.

Somit hast du selbst weniger mit Problembekämpfung zu tun und mehr Zeit für Entspannung, Sonne und anderen Kram.
Also lass uns Menschen gewinnen.

Was ist das zentrale Problem im Palettenmanagement?

Blöde Frage und genauso könnte ich fragen…
Wieso ist es für sämtliche Beteiligte so schwierig, sich in diesem Thema zurecht zu finden.
Letztlich ist es auch nur Arbeit, oder?

Lass uns das Ganze einmal aus einer anderen Sicht betrachten.
Wie sieht’s bei dir aus?

Gibt es irgendein Gebiet, welches dir richtig viel Spaß bereitet?
Vielleicht ein Handwerk?
Oder klassische Literatur?
Oder vielleicht Sport, ein Musikinstrument?
Games auf Konsolen oder am PC?

Also was ist es?
Nein, die Frage ist falsch formuliert.
Sie sollte viel eher lauten: Warum ist es ausgerechnet das?

Warum interessierst du dich für dieses spezielle Fach bzw. Gebiet?
Sicher bist du darin besonders gut oder mindestens besser als der Durchschnitt.
Jetzt könnte ich sagen…. Genau aus diesem Grund tust du das.
Aber das glaubst du mir sicher erst einmal nicht.

Also bohre ich weiter….

  • Worin bist du besonders schlecht?
  • Welches Schulfach lag dir gar nicht in der Schule?
  • Wieso gefiel dir dieses Fach nicht?
  • Wieso warst du darin schlecht?

Meistens kommen jetzt Ausreden, wie falscher Lehrer, keine Lust oder Ähnliches.

Ich sage dir:

Wenn dir etwas keinen Spaß macht, fehlt einfach nur die Aussicht auf Belohnung.

Was meine ich damit?
Wenn du in irgendeiner Sache eher schlecht bist.
Dann bekommst du für diese Tätigkeit in unserer Gesellschaft normalerweise keine Anerkennung.
Es fehlt also die belohnende Anerkennung.

Und weil vielen Menschen diese Anerkennung nicht einmal in Aussicht gestellt wird, kapitulieren sie.
Nicht nur das. Sie wenden Vermeidungsstrategien an.

Falls sich Jemand in deinem Unternehmen, nicht mit Palettenmanagement befassen will- liegt dies daran, dass er Angst davor hat zu scheitern.
Denn Menschen übernehmen ungern für etwas die Verantwortung, wenn die Möglichkeit des Scheiterns zu groß ist.

Ohne Anerkennung wirst du niemals gut

Scheitern, Angst – Was?
Eigentlich ist dies nicht neu.
Du kennst das aus der Schule – ein bestimmtes Horror-Fach hatte jeder.

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Jedes Mal, wenn etwas aufkam, was im entferntesten mit diesem Horror-Unterrichtsfach zu tun hatte – wurde alles getan, um diesen Schrecken abzuwenden.

Noch ein Beispiel:
Spiel mit einem Kind irgendein Spiel. Nehmen wir Fußball.
Dem Kind zeigst du jetzt ganz deutlich, dass du besser bist, als es.
Du sagst dem Kind das auch ständig.
Schließlich vermittelst du dem Kind, dass es niemals eine Chance haben wird.

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Was meinst du, wird Fußball der Lieblingssport des Kindes?
Na wohl eher nicht.

Warum?
Die Aussicht auf Erfolg fehlt.

Wenn es keine Bestätigung, Lob, Erfolg oder Anerkennung gibt – kannst du selbst einem Kind seine Lieblingsbeschäftigung ruinieren.

Wenn man jetzt alles Geschriebene auf das Palettenmanagement anwendet.-
Zu welchem Schluss kommst du dann?

Menschen, welche sich irgendwann einmal für Palettenbuchhaltung interessieren mussten, hatten Negativerfahrungen.

  • Vielleicht mussten diese sogar eine Menge Kritik einstecken.
  • Vielleicht haben sie etwas versucht und es klappte nicht.

Sie stoßen zunehmend auf geschlossene Ohren und den Palettenproblemen wird sich angenommen und sie werden erst einmal totgeschwiegen.
Aber natürlich gibt es irgendwann einmal Kritik, wenn es eben nicht läuft.

Aber selbst dann ist es immer leichter den Fehler im Menschen zu suchen, als in einem System.

Ich sage dir etwas….
Palettenbuchhaltung ist ein Prügelposten.
Denn die Menschen, welche in dieser Abteilung arbeiten – müssen den ganzen Tag lang ihren Willen durchsetzen.
Und sie kassieren dafür kaum Anerkennung, Erfolg und schon gar nicht Lob.

Stattdessen sieht es oft so aus:

  • Sie haben unangenehme Kunden, welche mit der Palettenqualität nicht einverstanden sind.
  • Oder sie müssen mit anderen Subunternehmen, Spediteuren über Palettenkonten streiten.
  • Das Hallen- und Fahrerpersonal auf mögliche Fehlerquellen hinweisen
  • Dazu noch die Dispositionsabteilung nerven, dass irgendwo Paletten abgestellt und wieder abgeholt werden müssen.
  • Dazu der ganze Papieraufwand und kaum Rückendeckung von anderen Mitarbeitern

Probleme, welche in allen anderen Abteilungen entstanden sind – blühen in der Palettenabteilung auf.
Und nun mach mal – heißt es dann.

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Dabei verfallen die meisten Palettenverwalter in eine Opferhaltung.
Das ist völlig menschlich, weil sie glauben – so mehr Anerkennung zu erhalten.
Und dann suchen sie nach Fehlern in den anderen Abteilungen und hoffen darauf, dass irgendjemand ihnen den Rücken stärkt.

Das Problem dabei ist…

Palettenbuchhalter werden oft selbst zu personifizierten Problemfällen im Unternehmen.

Denn sobald die Probleme nicht gelöst werden können… und das werden sie meistens nicht sofort – üben Chefs oder auch andere Mitarbeiter ebenfalls eine Vermeidungsstrategie aus.

Das ist ebenfalls ein völlig menschliches Verhalten.
Wie der Schüler oben im Bild ducken sie sich weg und hoffen, dass sich das Problem von selbst löst.
Denn sobald dein Chef merkt, dass er dieses Problem nicht lösen kann – wird er es vermeiden.
Das Ausbleiben des Erfolgs führt dazu, dass er vom Palettenproblem irgendwann nur noch genervt ist.

Spätestens dann gibt dein Vorgesetzter dir die Schuld an der Misere.
Und zwar deshalb, weil du ihn ständig demütigst.
Denn immer dann, wenn er dieses Problem nicht lösen kann, fühlt er sich unterbewusst genauso wertlos wie du.

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Und was machst du?
Du kommst immer wieder mit neuen Meldungen, Fehlern und Problemen zu ihm.
Und diese kann er nicht lösen. Jedes Mal versetzt du ihn in eine Lage, welche für ihn extrem unangenehm ist.

Deine neuen Probleme, Fehler der Anderen kann er nicht lösen und um sein Gesicht zu wahren, sieht er den Fehler unterbewusst irgendwann in dir.
Letztendlich wirst du der Depp sein, weil du ihn mit unlösbaren Problemen belästigst.
Dann bist du der Fehler im System.

Was heißt das für dich?

Du wirst im Unternehmen niemals für Probleme bezahlt. Du wirst einzig und allein für eine Problemlösung bezahlt.

Wie kann man lösungsorientiertes Lademittelmanagement betreiben.

Erfolg beginnt immer dann, wenn du Erfolg hast.
Nein – ich habe mich nicht verschreiben.

Erfolgreiche Menschen sehen sich als erfolgreich an.
Wenn dein Chef oder deine Mitarbeiter in dir einen erfolgreichen Palettenproblemlöser sehen würden – wärst du erfolgreich.

Wie jetzt?

  • Wenn dich jemand für erfolgreich hält und so behandelt, fühlst du dich auch so.
  • Und wenn dich jemand hübsch findet, findest du dich selbst auch gleich hübscher.
  • Falls dich die Leute für intelligent halten, fühlst du dich wahrscheinlich intelligent.

So wie dich alle anderen sehen und behandeln, so siehst du dich selbst auch.
Dies liegt darin, dass wir Herdentiere und soziale Wesen sind.

Letztendlich kommt durch Anerkennung und Lob – irgendwann auch Spaß ins Spiel.
Und wenn es richtig Spaß macht, wirst du immer erfolgreicher – in dem was du tust.

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Außerdem führt Kritik schnell zur Demütigung und Erniedrigung.
Immer dann, wenn du für etwas kritisierst wirst – was du selbst ändern kannst – ist Kritik gerechtfertigt. Dazu brauchst du aber emotionale Größe, welche du nur durch Lob und Anerkennung bekommst.

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Sollte dieses Lob über Jahre ausbleiben, bist du emotional in einem solchen Tief, dass Kritik nicht angebracht ist.
Denn dann bist du kaum noch in der Lage, Probleme zu lösen.
Und schließlich wirkt dann ein kritisches Wort nur noch demütigend und erniedrigend.
Dies führt dann dazu, dass du noch erfolgloser sein wirst.

Der Schlüssel ist also, dass du gelobt werden musst – für das, was du leistest.
Jetzt könntest du zu deinem Chef gehen, diesen Artikel ausdrucken und ihm vorlegen.
Dann erklärst du ihm, dass du gegen Windmühlen kämpfst – weil er dich zu selten lobt.

Versteh mich nicht falsch.
Genau das wäre von Nöten, damit du erfolgreich wirst.
Aber dein Chef wird es leider nicht tun.

Denn sehr viele Vorgesetzte denken ernsthaft, dass nur Kritik zum Erfolg führt.
Dass dies nicht funktioniert, sehen sie in ihrem Unternehmen nicht oder viel zu spät.
Und irgendwann haben sie nur noch schlechte Mitarbeiter und wundern sich wirklich noch darüber.
Krass, oder?

Wenn dein Vorgesetzter es nicht schafft, dass du besser wirst, musst du dich selbst dahin führen.

In der Palettenbuchhaltung musst du zum Kommunikationsgenie werden.

Wenn du Lösungen willst – musst du es verkaufen können.

Denke immer daran…
Du wirst niemals dafür bezahlt, Probleme anzusprechen.
Deine Daseinsberechtigung und deinen Lohn bekommst du nur, wenn du Probleme löst.

Deshalb musst du Leute für dich gewinnen.
Und zwar auf die gleiche Art und Weise, wie man dich gewinnen könnte.
Das heißt durch Lob, anstelle von Kritik.

Das heißt jetzt für dich…
Du solltest der beste Verkäufer im ganzen Unternehmen sein.
Denn du musst es schaffen, dein Problem besser zu verkaufen.
Du solltest ernsthaft versuchen, deine Probleme an den Mann zu bringen.

Falls deine Mitarbeiter deine Probleme nicht als ihre eigenen Probleme erkennen, hast du es verdammt schwer.
Der Lohn deiner Mühe ist dann oftmals nur fehlende Anerkennung, Demütigung und sogar Spott.

Wie macht man das?

  • Dankbarkeit
  • Höflichkeit
  • Lob

Wenn jemand zu dir kommt und sagt, dass wieder einmal Paletten irgendwo abgeholt werden müssen.
Dann bist du äußerst höflich und sagst, dass du dies gerne für ihn machst.

Wenn du anderen Menschen gerne hilfst, helfen sie dir auch gerne

Klingt krass, oder?
Aber stell dir einmal vor…
Du gehst in die Dispo und fragst irgendetwas nach.
Der Dispo-Mitarbeiter würde dir sagen, dass er gerne mit dir nach einer Lösung deines Problems sucht.

Wie fühlst du dich dann?
Und was bewirkt das?
Letzten Endes fühlst du dich besser, bestätigt, ernst genommen und sogar wichtig.
Aber du bist auch wichtig, weil jeder Mensch wichtig ist.

Leider zeigen wir den anderen Menschen nie oder nur selten, wie ernst er uns ist.
Aber in dem Moment, wo wir die Probleme des anderen wirklich ernst nehmen, verändert sich die Beziehung.
Und wahrscheinlich würdest du diesem Mitarbeiter auch sofort helfen, wenn er später einmal zu dir kommt.

Also was ist zu tun?
Sei nett, höflich und benutze so oft wie möglich das Wort „gerne“.
Zeige jedem, dass du sein Problem ernst nimmst und erwiderte, dass du ihn gern helfen würdest.
Dein Lohn wird sein, dass dir ebenfalls gern geholfen wird.

Das ist letztendlich Menschenführung auf höchstem Niveau.
Denn diese Führung kommt ganz klar ohne feste Hierarchien und Vorgesetztenstatus aus.
Diese Führung ist ehrlich und die Leute folgen dir, weil sie dir folgen wollen und nicht müssen.

Lob bringt dich immer weiter, als Kritik

Menschen wollen gelobt werden.
Sie wollen Anerkennung für ihre Leistung.
Niemand macht den Job nur, weil er Geld verdienen will.

Stattdessen will jeder Mensch eine gesellschaftliche Stellung haben.
Menschen wollen nützlich sein und als wichtig wahrgenommen werden.
Menschen, welche man das Gefühl gibt, dass sie eine echte Leistung vollbringen – werden besser.

Hier am Beispiel…
Lobe einen Mitmenschen und sage ihm, dass er heute ganz besonders gut aussieht.
Glaube mir bitte. Dieser Mensch wird den nächsten Tag wieder toll aussehen.
Denn er hat etwas bekommen und will dies wieder bekommen.

Anerkennung und Lob ist Macht.

Denn mit Lob und Anerkennung:

  • verbesserst du die Leistungsbereitschaft deiner Mitarbeiter
  • verbesserst du die Schulnoten deiner Kinder
  • verbesserst du die Beziehung zu deinem Partner
  • du kannst deine Mitmenschen damit schöner, besser und intelligenter machen

Bedenke immer….
Du bist der Anführer und wenn dich niemand richtig führt, musst du dich selbst führen.

Und wenn du willst, dass dich andere Menschen loben und du dadurch besser wirst – beginne heute damit andere zu loben.
Denn alles im Leben hat immer zwei Seiten.
Es ist genauso wie mit der Höflichkeit.
Wenn du lobst, wirst du auch gelobt.
Deine Mitmenschen wollen etwas zurück geben, weil sie unbewusst darauf hoffen – dass sie ebenfalls von dir Lob bekommen.

Letzten Endes wirst du selbst öfter für deine Tätigkeit und Opferbereitschaft in der Palettenverwaltung gelobt. Dadurch wirst du mehr Spaß haben und besser werden. Alles wird leichter und schneller werden, als bisher.

Wer Dankbarkeit besitzt, dem gehört die Welt

Klingt fast noch krasser, als bei der Höflichkeit und Lob.
Aber wenn du dankbar bist, steckt Lob, Anerkennung, Höflichkeit und Zielstreben schon drinnen.
Ein Mensch, welcher dankbar ist – kann nicht unglücklich sein.

Dankbarkeit schlägt jedes andere Gefühl auf dieser Welt.
Selbst Worte wie Liebe oder Zuneigung sind schwächer als Dankbarkeit.
Denn ein Mensch, welcher verliebt ist – kann durchaus unglücklich sein.
Ein dankbarer Mensch hingegen muss glücklich sein.

Zeige einem anderen Menschen jeden Tag deine Dankbarkeit für seinen Job, für seine Mühe oder für ordentlich geführte Papiere – und dieser Mensch tut alles für dich.

Führe im Palettenmanagement ein Beziehungskonto.

Dies ist die Königsstrategie in der Palettenverwaltung.
Und die Idee ist wirklich einfach.

Ich selbst habe von einem Beziehungskonto in dem Bestseller „Die 7 Wege zur Effektivität“ gelesen.

Es ist ganz einfach und dir als Palettenbuchhalter wird es sofort einleuchten.
Ein Konto besteht aus Einzahlungen und Auszahlungen.
Klar bei uns nennt es sich Belastung und Gutschrift.
Aber du weißt, was ich meine – oder?

Okay – und jedes Mal, wenn du einen Menschen fair behandelst, lobst, ihn gut dastehen lässt – vermerkst du eine Einzahlung.
Immer wenn du selbstlos zu Jemanden bist, jemanden beschenkst, einen gutgemeinten Rat gibst oder bei einem Problem hilfst – verbuchst du ebenfalls eine imaginäre Einzahlung.
Klingt cool, oder?

Es geht noch weiter…
Immer wenn du unfair bist oder wenn du über jemand anderen schlecht redest, jemanden blöd dastehen lässt, jemanden nicht anerkennst, seine Probleme missachtest usw. – dann kommt es zur Auszahlung.

Am Ende steht unten ein imaginärer Saldo.
Entweder sind die Auszahlungen größer oder eben die Einzahlungen.
Und daran kannst du den Wert deiner zwischenmenschlichen Beziehungen zu dieser Person erkennen.

Ich finde, es ist ein geiles Instrument.
Und ich persönlich setze mir auch Ziele dabei.
Es ist fast wie Sport für mich.

Hier ein Beispiel, welches das Prinzip verdeutlich soll:

  • Ich bemerke, dass ein Fahrer mit welchem ich zu tun habe, mich ignoriert.
  • Ich würde diesen gern anrufen und ihn zu Palettenproblemen der letzten Woche befragen.
    Er geht nicht ans Telefon.
  • Irgendwann ruft dieser zurück und murrt rum:
    „Palettenscheine habe ich dir alle gegeben.“
    „Kann ich nichts für, wenn du nicht buchst.“
    Der übliche Sch… eben.

Mies, oder?
Aber das kennst du sicherlich auch.

Im Normalfall meckert man rum und hasst den Typen dafür.
Aber nicht, wenn du ein ernstgemeintes Beziehungskonto führst.

Und diese führe ich mit jedem Menschen, welcher mir begegnet.
Also beschließe ich, mich bei ihm beliebt zu machen.

  • Ich bringe Verständnis für seine jetzige Situation auf.
  • Und Ich sage ihm, dass ich verstehen kann, dass er aufgebracht ist.
  • Und ich versichere ihm, dass ich ihm vertraue und ich zeige Anerkennung für seinen Job.
  • Ich rede nicht über mich und was ich alles machen muss.
  • Wir reden über ihn und seine Probleme bei diesem Palettenschein.
  • Wenn es nötig ist, räume ich auch eigene Fehler ein.
  • Zum Schluss sage ich ihm, dass ich glaube – dass es in Zukunft besser laufen wird.

Und siehe da:
Die Stimmung kippt.
Wir arbeiten ab jetzt und für den Rest des Gespräches an der Lösung.
Und diskutieren nicht mehr über das Problem.

Das aktuelle Problem wirst du vielleicht nicht lösen.
Doch du vermeidest spätere Probleme.
Strategien im Unternehmen zielen auch immer auf spätere Zeitpunkte ab.
Und mit dieser Strategie bewirkst du, dass eine bessere Problemlösung in Zukunft stattfindet.

Ich lege auf und habe meine erste Einzahlung sicher. Geiles Gefühl.

Aber noch mehr….
Der Fahrer wird zukünftig auch mir vertrauen.
Bei Problemen wird er mich anrufen.

Er hat gelernt, dass er im Palettenbereich keine Vermeidungsstrategie anwenden muss.
Denn anstelle von Kritik bekam er sogar Lob und Anerkennung für seine bisherige Arbeit.
Außerdem habe ich ihm mein Vertrauen ausgesprochen, dass er diese Probleme in Zukunft besser löst.
Vorschusslorbeeren sind wichtig und mächtig.

Vorschusslorbeeren sind wichtig und mächtig.
Menschen, welche Vorschusslorbeeren bekommen – wollen sich immer beweisen.

Ich bin nicht blöd….
Denn ich weiß selbst, dass es Fahrer gibt, welche ihr eigenes kleines Palettending durchziehen.

Aber glaube mir…
Selbst diese Fahrer ziehen dieses Ding nicht mir durch.
Bei diesen Fahrer stimmen ebenfalls die Palettenkonten.
Und sobald diese Fahrer wirklich irgendeinen Fehler machen, rufen diese mich an – bevor ich den Palettenschein überhaupt gesehen habe.

Mit einem Beziehungskonto machst du aus Feinden immer Verbündete.

Was bleibt zu sagen?
Wichtig ist, dass du mit jedem Mitmenschen in deiner Umgebung ein eigenes Konto führst.

Durch diese Technik überprüfst du dich selbst.
Es geht dann auch nicht mehr darum, wie du selbst behandelt wirst.

Das spielt keine Rolle im Beziehungskonto.
Denn das Einzige was dann noch zählt ist, wie du deine Mitmenschen behandelst.
Glaub mir bitte, wenn ich dir sage – dass ich mit keinem Menschen ein Problem habe.

  • Ich komme fünf nach zwölf auf ein Amt und mir wird geholfen, obwohl der Rechner der Dame schon runtergefahren ist.
  • Beim Einkaufen werde ich generell vorgelassen und selbst wenn mir mal Kleingeld an der Kasse fehlt, wurde mir schon ausgeholfen.

Nun kann man sagen, dass ich ein Glückskind bin.
Nein – die Leute sehen mir einfach an, dass ich gerne Probleme für andere Menschen löse, dass ich meine Mitmenschen ernst nehme und dies zahlen mir auch wildfremde Menschen zurück.

Was ein Mensch schaffen kann, kann jeder Mensch erreichen.

Also was kannst du tun?
Du kannst Ziele mit dir selbst vereinbaren.
In etwa so:

  • Auf das Beziehungskonto meines Kindes möchte ich in den nächsten zwei Monaten einen Saldo von___ haben.
  • Oder auf das Konto des Fahrers mache ich heute eine Einzahlung.
  • Bevor ich nach Hause gehe, haben die Mitarbeiter der Disposition einen positiven Saldo.
  • Ich finde Dankbarkeit in jedem Menschen, welchen ich heute begegne. Und diese Dankbarkeit werde ich diesem Menschen zeigen.

Und Bäähm im Laufe eines Monats hast du massenhaft Einzahlungen und blickst auf ein neues Leben, versprochen.

Eines noch…

Es gibt immer Menschen, welche einer Veränderung nicht vertrauen.
Diese Menschen blicken seit Jahren auf die gleichen Probleme und nutzen dafür immer die selben Strategien.
Meistens sind dies die Kritik- und die ICH-ZEIGE-DIR-DEINE-FEHLER Strategie.

Dabei bekommen diese Menschen nicht mit, dass dies nichts nützt.
In den meisten Fällen sorgt die falsche Strategie sogar dafür, dass die Probleme größer werden.

Wie am Beispiel des Chefs, welcher mit Palettenproblemen belastet wird und diese nicht lösen kann – führt dies dazu, dass diese Menschen unbeliebt werden.

Irgendwann glauben diese Menschen, dass sie selbst unnütz, dumm, faul, hässlich oder unbeliebt sind.
Stattdessen verfolgen sie über Jahre hinweg, nur die falsche Strategie.

Tu dir selbst einen Gefallen und probiere das Beziehungskonto einfach mal aus.
Mach massenhaft Einzahlungen über 21 Tage hinweg und du hast ein neues Leben.
Schreibe dazu jeden Tag auf, welche Einzahlungen und Auszahlungen je Partnerkonto gemacht wurde.

So führst du dich selbst, gestaltest deinen Weg allein und handelst eigenverantwortlich.

Mach den ersten Schritt und durchbreche den Teufelskreis.

Zusammenfassung:

  • Im Palettenmanagement stößt du auf Widerstände.
  • Nicht jeder Mitarbeiter bringt Verständnis für deine Arbeit auf.
  • Versuche doch das psychologische Muster hinter diesem Verhalten zu erkennen.
    Und dann durchbreche es.
  • Eine sehr effektive Technik ist das Beziehungskonto.
    Dabei werden Gefälligkeiten als Einzahlung und Abfälligkeiten als Auszahlung betrachtet.
    Ziel ist es, mit jedem Menschen einen positiven Saldo zu erreichen.
  • Diese Technik kannst du auch außerhalb des Lademittelmanagements anwenden.

Informationen zum Autor

Mein Name ist Mathias Mücke und ich bin Gründer und Inhaber von OutPack. Bei OutPack sind wir Dienstleister für Transportunternehmen, machen deren Palettenbuchhaltung, stimmen Palettenkonten mit deren Kunden ab, überprüfen die Transportpapiere (Palettenbelege) und die Palettenbestände auf den Fahrzeugen. Dies machen wir jetzt seit 2013 – also seit mehr als 10 Jahren. Unsere Kunden sind Logistikunternehmen aus ganz Deutschland. Zuvor war ich Abteilungsleiter einer Palettenabteilung bei einem namhaften Logistikkonzern mit Stückgut- und Direktverkehren. Zur Outpack-Webseite

Outpack Palettenverwaltung für Transportunternehmen


Über den Autor

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