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Sif die nordische Göttin und Ehefrau Thors


Sif ist, in der nordischen Mythologie, die Ehefrau bzw. Gemahlin des Thors.
Mit Thor hat sie eine Tochter namens Thrud. Sif bedeutet in der altnordischen Sprache Verwandte oder Gesippin.

Sif und ihr goldenes Haar

Laut der Mythologie des Nordens soll Sif langes blondes Haar gehabt haben. Sie war eine Hellseherin mit Zauberkräften, weshalb ihr Ursprung nicht bei den Asengöttern liegt. In die Ehe mit Thor brachte sie einen Sohn, namens Ullr, ein. Uller war mit einem Bogen bewaffnet und Gott der Jagd, des Winters und des Skilaufens.

Eines Tages schlich Loki an sie heran und schnitt ihr Haar ab.
Daraufhin war Thor so sauer, dass er den Schelm am Liebsten auf der Stelle umgebracht hätte.
Loki versicherte aber, dass es nur ein Scherz war und wollte dafür sorgen, dass Sif ihr Haar zurückerhält.

Er ging zu den Zwergen und ließ sich eine Perücke aus purem Gold erschaffen.
Die Zwerge verstanden ihr Handwerk so gut, dass das goldene Haar kaum vom echten Haar unterschieden werden konnte. Denn Sifs Goldhaar war so zart, fein und weich, dass es im Wind mitschwang. Somit konnte Niemand das Goldhaar vom echten Haar unterscheiden.

Außerdem nahm die Perücke, wie durch Zauberhand, gewisse Eigenschaften an. Denn auf Sifs Kopf wurde die Perücke eins mit ihr und das Goldhaar wuchs genauso, wie echtes Haar.

Die Deutung Sifs in der nordischen Mythologie

Von Sif ist nicht viel überliefert.
Bis auf die Tatsache, dass sie Thors Frau war, den Sohn in die Ehe einbrachte und ihr sagenhaftes Haar – ist ansonsten nichts in der Edda niedergeschrieben. Deshalb lässt Sif viel Raum für Spekulationen und Deutungen.

Einige Historiker glauben, dass Sifs Haar ein Symbol für die reifen Ährenfelder und Ackerflächen waren. Die Menschen zur damaligen Zeit verehrten sie dann, aufgrund des wachsenden Haares -welches sich im Wind wog – wie das Getreide auf dem Feld. Demnach wäre sie eine Fruchtbarkeits- oder Reifegöttin gewesen. Ihr Sohn Ullr, welcher als Wintergott galt, würde demnach für die Zeit nach Sif stehen.

Weiterhin denkbar wäre, dass Sif und ihr Goldhaar als Symbol für die Sonnenstrahlen angesehen wurden. Auch dann würde ihr Sohn Ullr als Gegensatz oder natürliche Folge dienen.

Wenn man sich den Sprachgebrauch des Wortstammes „sif“ anschaut, lässt dieser noch mehr Deutungen zu. Denn Wörter, wie versifft oder siffig bedeuten schmutzig oder verschmutzt. Deshalb glauben einige Historiker, dass das Haarabschneiden eine Art Entweihung der Schönheit gewesen sein musste.

In der Menschheitsgeschichte wurden Frauen immer wieder geschoren, zum Beispiel wenn sie Ehebruch begannen haben. Dadurch wurden sie entehrt und gekennzeichnet. Vielleicht liegt der Ursprung dieser Strafe im Sifmythos begründet.


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