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Frodi Fridleifson: Der Friedenskönig von Dänemark


Frodi Fridleifson war der Enkel des ersten dänischen Königs, genannt Skjöld Odinsson.
Er gehört somit dem ruhmreichen Geschlecht der Sköldunge an und führte, ähnlich wie sein Großvater auch, die dänischen Wikinger und Bauern in eine ruhmreiche Zeit.

Laut einigen Quellen soll Frodi in der der Zeit zwischen 479 bis 578 gelebt haben.
Er wurde somit 69 Jahre alt.

Frodi galt als der Friedenskönig.
Er schuf verschiedene Gesetze, welche es ermöglichten, dass bestehende Konflikte friedvoll gelöst wurden.
Dieser allgemeine und dauerhafte Friedenszustand war zu der damaligen Zeit ziemlich ungewöhnlich.
Deshalb gab man dieser Epoche auch den Namen Frodi-Frieden.

Frodis Kette als Symbol für Sicherheit und Frieden

Als Ausdruck des Friedens hatte Frodi eine schwere Kette mitten im Reich positionieren lassen.
Diese bestand aus puren Gold und war demnach sehr wertvoll.
So ließ er diese schwere und prunkvolle Goldkette an einem Kreuzweg anbringen.

Die Goldkette wurde weder bewacht, noch sonderlich geschützt.
Sie war ein Symbol für Sicherheit, Ordnung und Frieden.
Denn jeder Bauer, Krieger oder auch Sklave hätte sich einfach die Kette nehmen können.
Doch diese blieb unberührt.

Somit sahen die Menschen von Jütland, täglich Frodis Kette am Kreuzweg und erkannten, dass niemand sie stahl oder stehlen wollte.
Dadurch wussten sie, dass in ihrem Reich nirgendwo kein Unrecht geschah.
Die Kette erinnerte die Menschen daran, dass sie um ihren Besitz niemals bangen müssten.
Dieses Symbol gab ihnen Sicherheit und Zuversicht.

Frodis Wundermühle Grotti bescherte ihm und Dänemark Unmengen an Reichtum

Die Grundlage für Frieden und Ordnung war immer schon Besitz.
Wenn ein dänischer König oder ein Jarl viel besaß, konnte er teilen.
Dadurch blieb er in seinem Stand und niemand zweifelte seine Regentschaft an.
Er galt als bester Beschützer und Versorger der Bevölkerung und wurde allgemein akzeptiert.

Falls ein Jarl oder König keinen Reichtum besaß, konnte er sein Volk nicht ausreichend versorgen.
Dadurch wurde seine Stellung schnell angezweifelt, was zu Unruhen innerhalb der Bevölkerung führte.
Letztlich ist Reichtum ein Mittel, um dauerhaften Frieden zu bewahren.
Armut führte, gerade in dieser frühen Zeit, schnell zu Krieg, Revolte und zu Aufständen.
Deshalb war es unerlässlich, dass ein Anführer Gold und andere Reichtümer besaß.

Seinen Reichtum vermehrte Frodi durch eine Goldmühle.
Diese Wundermühle konnte alles herstellen, auch Gold.
Dabei waren die Mühlensteine so groß, dass kein Mensch diese bewegen konnte.

Fenja und Menja – die Mägde Frodis, welche die Wundermühle bewegten

Unmenschliche Kraft musste aufgebracht werden, um die Goldmühle – zur Arbeit zu bringen.
Deshalb hatte Frodi zwei Mägde, Fenja und Menja.
Diese hatte er einst geschenkt bekommen und nur diese beiden waren kräftig genug für diese Arbeit.

Anfangs waren beide Frauen gnädig auf Frodi gestimmt.
Aber sie waren Walküren, welche das Schicksal eines Mannes in eine ganz bestimmte Richtung lenken konnten.
Durch Lieder, welche sie bei der Arbeit sangen – wurde das Schicksal entweder in die eine oder andere Richtung bewegt.

Zudem besaßen sie eine riesenhafte Gestalt und übermenschliche Kräfte.
Und so mahlten sie, immer wenn es Frodi wollte, und vermehrten so seinen Reichtum.

Doch leider ließ sich der einst gerechte und weise König irgendwann vom Gold blenden.
Er wurde immer gieriger nach dem Gold der Mühle.
Und durch seine aufkommende Gier drängte er beide Mägde immer weiter zu ihrer schweren Arbeit.

Die Walküren baten Frodi um Ruhe und Schlaf.
Doch Beides wurde ihnen nicht gewährt.

Und so änderten sich die Lieder, welche sie bei ihrer Arbeit sangen.
Von den einstigen Lobliedern auf ihren Herrn war irgendwann, nichts mehr zu hören.
Stattdessen sangen sie Lieder von Schlachten, Tod und Vergeltung.
Und so beschworen die Mägde ein Unheil für ihren König herauf.

Frodis Tod

Die Mägde bewegten die Mühlensteine jeden Tag und jede Nacht.
Ihre Schicksalslieder handelten jetzt von Tod, Krieg und Kampf.
Der nichtsahnende Frodi und seine Männer schliefen seelenruhig in ihren Hallen.

Als die Schicksalslieder ihren grausigen Höhepunkt erreichten, zerbrach der Mühlenstein.
Somit war die Wundermühle Grotti kaputt und die Quelle des Reichtums für immer versiegt.
Als hätten sich die Götter vom König Frodi abgewendet, endete nicht nur sein Reichtum – sondern auch sein Glück.

Und so kam es, dass der Seekönig Mysing in Jütland einfiel.
In dunkler Nacht und völlig schutzlos fand Frodi seinen Tod.
Der Schatz des Königs wurde von Mysing verschleppt und kehrte niemals wieder zurück.

Das goldene Zeitalter in Dänemark war ebenfalls zu Ende.
Frodis Schicksal hatte sich gewandelt, weil es ihm nicht möglich war – der Verlockung des Reichtums zu widerstehen.
Als weiser und gerechter König hatte er begonnen und als raffgieriger und unbarmherziger König starb er.


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