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Die 14 Vor- und Nachteile der Antibabypille


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Die Antibabypille ist ein hormonelles Verhütungsmittel für Frauen. Als Medikament bringt es neben einiger Vorteile auch Nachteile mit sich. Die Nutzung sollte jede Frau daher vorab mit ihrem Arzt besprechen und abwägen.

Vorteile der Antibabypille

Fast hundertprozentiger Empfängnisschutz

Korrekt eingenommen schützt die Pille so gut wie eine Sterilisation. Der Empfängnisschutz beträgt über 99 %. So sicher ist neben Pille und Sterilisation nur die Spirale. Zum Vergleich, der Empfängnisschutz von Kondomen liegt bei 98–88 %. Das bedeutet, dass von 100 Frauen jährlich weniger als eine Frau, die mit der Antibabypille verhütet, schwanger wird. Bei Frauen, die mit Kondomen verhüten, sind es zwischen zwei und zwölf Frauen.

Regelmäßiger Zyklus

Der perfekte Menstruationszyklus beträgt 28 Tage. Diesen Musterzyklus haben allerdings nur wenige Frauen. Tatsächlich sind Schwankungen um einige Tage völlig normal. Es kommt sogar ohne erkennbaren Grund vor, dass eine ganze Monatsblutung aussetzt.

Das macht die Planung für Frauen jedoch schwierig. In den Sommermonaten oder wenn sie ihren Urlaub buchen möchten, wünschen sich viele eine zuverlässige Periode. Die Pillenhormone helfen dabei, den Zyklus berechenbarer zu machen.

In einem Blister befinden sich 21 Tabletten. Diese werden nacheinander eingenommen. Anschließend folgt eine siebentägige Pause mit einer Abbruchblutung. In dieser Zeit werden die eingenommenen Hormone abgebaut. Nach der Pause beginnt man mit der nächsten Packung.

Die meisten Pillen eignen sich zudem problemlos dazu, sie pausenlos durchzunehmen. Dadurch würde es zu keiner Abbruchblutung kommen und die Frau müsste sich gar keine Gedanken um ihre Periode machen.

Weniger Menstruationsbeschwerden

Auch Frauen, die an starken Menstruationsbeschwerden leiden, profitieren von der Pille. Diese kann Krämpfe, Blutungsstärke und Verdauungsbeschwerden positiv beeinflussen. Zusätzlich leiden einige Frauen kurz vor ihre Periode vermehrt an Kopfschmerzen, Migräne, Verstimmungen oder einem aufgeblähten Gefühl. Auch diese Symptome kann die Pille verringern. Der Effekt ist allerdings individuell verschieden und hängt auch von dem Präparat ab.

Positive Auswirkungen auf Haut, Haar und Nägel

Die Antibabypille besteht aus Schwangerschaftshormonen. Diese führen bei einigen Frauen zu einem verbesserten Hautbild. Schwangeren sagt man im ersten Schwangerschaftsdrittel einen „Glow“ nach. Ihre Haut ist gesund und sie strahlen förmlich. Dieser Effekt ist auf die in dieser Zeit in großer Menge produzierten Hormone zurückzuführen.

Daneben wirken sie sich auch auf Haare und Nägel aus. Frauen mit trockenem Haar und brüchigen Nägeln stellen möglicherweise nach einem Monat positive Veränderungen fest. Es ist sogar möglich, dass das Präparat das Haarwachstum der Kopfhaare verbessert und gleichzeitig das der Körperhaare verringert.

Keine Einschränkung der Fruchtbarkeit

Es gibt bei den meisten Antibabypillen keinen Hinweis darauf, dass sie die Fruchtbarkeit der Frau einschränken. Nach dem Absetzen der Pille pendelt sich der Zyklus der meisten Frauen schnell ein, sodass sie bei einem Kinderwunsch keine langen Wartezeiten in Kauf nehmen müssen.
Die meisten, etwa 90 % werden innerhalb eines Jahres schwanger. Im Schnitt dauert es auch nach Absetzen der Pille nur vier Monate, bis eine Schwangerschaft eintritt.

Reduziertes Risiko für einige Krebsarten

Studien haben gezeigt, dass sich die Antibabypille positiv auf das Krebsrisiko für Darm-, Eierstock- und Gebärmutterkrebs auswirkt. Dabei ist es nicht wichtig, ob die Frau die Pille momentan einnimmt. Die Studie der Universität Aberdeen ergab, dass auch Frauen, die die Pille vor 30 Jahren nahmen, noch heute von dem Krebsschutz profitieren.

Nachteile der Antibabypille

Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen

Die Antibabypille bietet keinen Schutz vor Krankheiten. Sie eignet sich daher nicht bei häufig wechselnden Sexualpartnern. Allein Kondome oder das Frauenkondom, das Femidom, bieten diesen Schutz.

Alle anderen Verhütungsmittel greifen lediglich in den Hormonhaushalt der Frau ein. Einzige Ausnahme bildet die Kupferspirale, die die Spermien schädigt und die Einnistung verhindert. Sie schützen dabei weder die Frau noch den Mann vor Krankheitserregern. Diese können sich in Sperma, Vaginalsekret und anderen Körperflüssigkeiten befinden.

Tägliche Einnahme erforderlich

Die Pille muss täglich, einige sogar bis auf die Stunde genau zur selben Zeit, eingenommen werden. Andernfalls verliert sie sofort ihre Wirksamkeit. Das bedeutet, dass Frauen, die viel reisen, immer auf die Zeitzonen achten müssen. Auch im Schichtdienst kann es passieren, dass man nicht zu richtigen Zeit zu Hause ist, um die Pille einzunehmen. Zusätzlich stellt Vergesslichkeit eine Gefahr dar.

Spermien überleben im weiblichen Körper bis zu fünf Tage. Bemerkt die Frau ihren Einnahmefehler nicht oder erholt sich ihr Zyklus so schnell davon, dass ihr Eisprung rechtzeitig stattfindet, reicht eine vergessene Pille für eine Schwangerschaft aus.

Wirkungsverlust bei Durchfall, Erbrechen und einigen Medikamenten

Die Pille muss eine gewisse Zeit im weiblichen Körper verbringen, um ausreichend Hormone abgeben zu können. Bei Magen-Darm-Beschwerden, die zu Erbrechen und/oder Durchfall führen, kann ihr Schutz nicht mehr gewährleistet werden.

Muss die Frau sich etwa vier Stunden nach der Pilleneinnahme übergeben, empfehlen einige Hersteller, eine zweite Pille nachzunehmen. So bleibt die Frau geschützt, falls die erste Pille erbrochen wurde. Bei starkem Durchfall gelten diese Zeitspanne und der Hinweis ebenfalls.

Zusätzlich können bestimmte Medikamente die Wirkung der Pille beeinflussen. Dazu gehören Epilepsiemedikamente, Abführmittel, Schmerzmittel, Antibiotika sowie Schlaf- und Beruhigungsmittel. Frauen, die mit der Pille verhüten, sollten immer die Packungsbeilage lesen, bevor sie ein neues Medikament einnehmen. Auch ein Gespräch mit ihrem behandelnden Arzt ist ratsam. Außerdem empfiehlt es sich, in diesem Zeitraum zusätzlich Kondome zu benutzen.

Nebenwirkungen

Die Pille ist ein Hormonpräparat, das sich nicht nur auf den weiblichen Zyklus auswirkt. Sie kann zudem zu vielen unterschiedlichen Nebenwirkungen führen. Die häufigsten sind Zwischenblutungen, Gewichtszunahme, Übelkeit, Stimmungsschwankungen, Brustspannen und Kopfschmerzen. Daneben kommt es zu Eierstockzysten, Akne, Scheidentrockenheit, einer verringerten Libido und vermehrter Körperbehaarung.

Diese Nebenwirkungen sind, obwohl sie die häufigsten sind, immer noch selten. Stärkere und glücklicherweise noch viel seltenere Nebenwirkungen sind Durchblutungsstörungen, eine verringerte Knochendichte und depressive Verstimmungen.

Erhöhtes Risiko für Thrombose und Brustkrebs

Die Pille verringert das Risiko einiger Krebsarten, erhöht aber gleichzeitig das für Brustkrebs. Insgesamt erkranken zwar nur wenig Frauen daran, aber ein Zusammenhang zwischen der Pilleneinnahme ist dennoch sichtbar.

Die Durchblutungsstörungen können überdies zu Thrombosen führen. So erleiden Frauen, die mit der Pille verhüten, häufiger einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Das Blutgerinnsel kann sich aber überall im Körper bilden.

Nur für gesunde Frauen geeignet

Die Pille eignet sich nicht für Frauen, die an einigen chronischen Krankheiten leiden. Dazu gehören Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes. Bei letzterem prüfen Ärzte im Einzelfall, ob die Einnahme zu empfehlen ist.

Zusätzlich wird stark übergewichtigen Frauen sowie Raucherinnen von der Einnahme abgeraten. Das Thromboserisiko ist in diesen Fällen ohnehin erhöht, sodass die Pille eine ernste Gefahr werden könnte.

Bei vielen weiteren Krankheiten muss man auf die nötigen Medikamente achten. Wie bereits erwähnt, kommt es häufig zu Wechselwirkungen mit der Pille, sodass diese nicht mehr ausreichend wirkt. Muss eine Frau regelmäßig solche Medikamente einnehmen, ist die Antibabypille für sie nicht zu empfehlen.

Nicht für stillende Frauen geeignet

Die Hormone der Antibabypille gehen teilweise in die Muttermilch über. Das bedeutet, dass der Säugling ebenfalls Teile davon zu sich nehmen würde. Alle Nebenwirkungen, die durch die Pille bei der Frau ausgelöst werden können, können auch bei ihrem Baby auftreten.

Zusätzlich kann es zu weiteren, unbekannten Nebenwirkungen kommen. Normale Kombinationspillen sind für stillende Frauen daher nicht geeignet. Es gibt aber spezielle, stillfreundliche Pillen, die in Absprache mit dem Frauenarzt eingenommen werden können.

Die Pillenhormone beeinflussen die Umwelt negativ

Die künstlichen Hormone in der Pille, beispielsweise EE2 (17-alpha-Ethinylestradiol), sind sehr stabil. Die Frau scheidet sie teilweise mit dem Urin wieder aus. Dadurch gelangen sie ins Abwasser und in Kläranlagen. Auch dort werden sie nicht zersetzt, sodass sie irgendwann in Flüssen ankommen.

Dort beeinflussen die Hormone die Fortpflanzung von Fischen. So kommt es in EE2-belasteten Gewässern dazu, dass männliche Fische gar keine Spermien mehr produzieren. Stattdessen bilden sie, wie die weiblichen Tiere, Eier.

Dadurch können die Fische weniger Nachwuchs bekommen, was in die natürlichen Kreisläufe ihres Ökosystems eingreift. Am Ende hat auch der Mensch dadurch Probleme, wenn es sich um Speisefische handelt. Haben diese nicht mehr ausreichend Nachwuchs, bleiben die Netze leer oder Schonzeiten müssen erhöht werden.

Mittlerweile gibt es spezielle Aktivkohlefilter, die das Problem lösen würden. Allerdings sind diese sehr teuer. Acht Millionen Euro würde es kosten, die Klärwerke nur einer Stadt mit 250.000 Einwohnern damit auszustatten. Zusätzlich kämen etwa 800.000 Euro jährliche Kosten für die Instandhaltung und Erneuerung auf die Stadt zu.

Im Schnitt würde diese Maßnahme 4 Milliarden Euro pro Land in Europa kosten. Sehr wahrscheinlich könnte man die Kosten deutlich senken, würde man zunächst die Kläranlagen ausstatten, die am meisten Abwasser reinigen. Zusätzlich würden die Filter andere Filteranlagen ersetzen, weil sie, neben den Hormonen, auch andere Schadstoffe aus dem Abwasser ziehen.

Dennoch bleibt die Reinigung kostspielig, weswegen man bisher weitestgehend darauf verzichtet, zulasten der Fische, Umwelt und letztendlich des Menschen selbst.

Zusammenfassung

  • Die Antibabypille bringt als hormonelles Verhütungsmittel sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich.
  • Die Antibabypille schützt zu über 99 % vor der Empfängnis, was sie ähnlich sicher wie eine Sterilisation und deutlich sicherer als Kondome macht.
  • Die Hormone der Antibabypille stabilisieren den Zyklus, sodass Frauen genau wissen, wann ihre Blutung einsetzt.
  • Die Antibabypille kann ohne Pause eingenommen werden, sodass es zu gar keiner Blutung mehr kommt.
  • Die Antibabypille lindert die Menstruationsblutung an sich sowie Menstruationsbeschwerden wie Krämpfe, Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen, Migräne, Verstimmungen und ein aufgeblähtes Gefühl.
  • Die Pillenhormone können sich positiv auf Haut, Haar, Körperbehaarung und Nägel auswirken.
  • Die Antibabypille greift nicht in die Fruchtbarkeit der Frau an sich ein, sodass diese bei Kinderwunsch mit gleich schnellem Erfolg rechnen können wie Frauen, die nicht hormonell verhüten.
  • Die Antibabypille reduziert das Risiko an Darm-, Eierstock- und Gebärmutterkrebs zu erkranken, auch noch 30 Jahre nach der Einnahme.
  • Die Antibabypille bietet keinen Infektionsschutz wie Kondome und das Femidom, das Frauenkondom.
  • Die Antibabypille muss täglich, idealerweise zur selben Zeit, eingenommen werden, um wirken zu können, was ihre Nutzung kompliziert für Frauen im Schichtdienst oder auf Reisen macht.
  • Die Antibabypille verliert bei Krankheiten mit Durchfall und Erbrechen schnell ihre Wirkung.
  • Die Antibabypille verliert ihre Wirkung, wenn sie zusammen mit anderen Medikamenten (Antibiotika, Abführmittel, Schmerzmittel, Epilepsiemedikamente, Schlaf- und Beruhigungsmittel) genommen wird.
  • Die Antibabypille bringt Nebenwirkungen wie Zwischenblutungen, Gewichtszunahme, Übelkeit, Stimmungsschwankungen, Brustspannen und Kopfschmerzen mit sich.
  • Durch die Einnahme der Antibabypille kann es in seltenen Fällen zu Eierstockzysten, Akne, Scheidentrockenheit, einer verringerten Libido und vermehrter Körperbehaarung kommen.
  • In sehr seltenen Fällen führt die Antibabypille zu schweren Durchblutungsstörungen, verringerter Knochendichte und depressiven Verstimmungen.
    Die Antibabypille erhöht das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.
  • Die Antibabypille führt häufiger zu Thrombosen und damit verbunden zu Herzinfarkten und Schlaganfällen.
  • Die Antibabypille ist für Raucherinnen sowie Frauen mit Vorerkrankungen (Bluthochdruck, Diabetes, starkes Übergewicht) und stillende Mütter nicht geeignet.
  • Die Hormone in der Antibabypille geraten über das Abwasser in Flüsse und schränken dort die Fruchtbarkeit von Fischen ein.
  • Die Antibabypille greift dadurch in Ökosysteme ein und schädigt die Umwelt.

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