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24. SSW: Entwicklung und Symptome der 24. Schwangerschaftswoche


Mit der 24. Schwangerschaftswoche bzw. als 24. SSW. abgekürzt, welche von Woche 23+0 bis 23+6 reicht, endet der sechste Schwangerschaftsmonat. Damit geht es mit großen Schritten ins dritte Trimester. Ist das zu glauben? Schon in wenigen Wochen wirst du dein Baby endlich kennenlernen dürfen.

Wie immer erfährst du alles wichtige zur Entwicklung deines Kindes und den Beschwerden, die dich in dieser Woche vermutlich begleiten werden. Außerdem werden die Themen Rhesusfaktorunverträglichkeit und Schwangerschaftsdiabetes behandelt.

Entwicklung des Kindes in der 24. Schwangerschaftswoche

In der 24. Schwangerschaftswoche misst dein Kind zwischen 26 und 32 cm Körperlänge. Damit ist es ungefähr so groß wie ein Maiskolben. Es wiegt 600 bis 700 g. Die Gebärmutter ist mittlerweile so groß wie ein Handball.

In dieser Woche geht es unter anderem um die Entwicklung der Haut. Die Haut wächst in dieser Phase noch schneller als das Fettgewebe gebildet werden kann. Daher wirkt die Haut eingefallen, dünn und durchscheinend und gibt den Blick auf darunterliegende Blutgefäße und sogar Organe frei. Dies wird sich aber bald ändern. Wenn dein Baby mehr Fett gebildet hat, liegt seine Haut bald deutlich straffer und wirkt nicht mehr so empfindlich.

Die Augen deines Kindes sind nun vollständig entwickelt, aber noch geschlossen. Wie das Haar hat auch die Iris noch keine Färbung. Die dafür verantwortlichen Pigmente kommen erst noch, sodass es auch bei den Augen passieren kann, dass sich die Farbe sogar nach der Geburt noch ändert. Hellhäutige Kinder kommen häufig mit blauen Augen zur Welt, selbst wenn beide Elternteile braune Augen haben. Erst einige Zeit später, meist im ersten Lebensjahr, spätestens bis zum zweiten Geburtstag, bekommen auch sie dann die braune Färbung. Dunkelhäutige Kinder machen diesen Wechsel meistens nicht durch. Sie kommen häufig bereits mit ihrer endgültigen Augenfarbe auf die Welt.

Auch der Hörsinn wird weiter geschärft. Dabei hört dein Baby dich natürlich am meisten. Vergleicht man die Stimmmuster von Mutter und Neugeborenem ähneln diese sich häufig sehr. Das ist darauf zurückzuführen, dass dein Baby dich zur Orientierung nimmt und sein Stimmmuster automatisch dem deinen anpasst.

Außerdem kann dein Baby immer besser verschiedene Aromen im Fruchtwasser unterscheiden und dadurch seine ganz eigenen Vorlieben entwickeln. Dabei sind sich alle Babys einig: Süßes geht immer. Diese Vorliebe ist auch eine Erklärungsmöglichkeit für die Heißhungerattacken, denen viele Schwangere hin und wieder nachgeben müssen. Sie werden von ihren Kindern quasi dazu getrieben, damit diese anschließend vom süßen Fruchtwasser naschen können.

Dein Kind ist noch immer ein Turner. Bald wird ihm der Platz dafür ausgehen. Es scheint die Zeit daher nutzen zu wollen und bewegt sich so viel wie möglich.

Die Lungen deines Babys reifen weiter. In ihnen bilden sich die Luftkanäle und die Blutgefäße, die später den Sauerstoff transportieren werden. Außerdem verfügen sie nun über eine Substanz, die ein Verkleben der Lungen verhindert. Würde dein Baby jetzt geboren werden, müsste es zwar noch beatmet und mit Medikamenten behandelt werden, die die Lungenreife fördern, aber es hätte immer bessere Überlebenschancen. Etwa 20 bis 25 % aller Kinder, die jetzt geboren werden, überleben.

Sein Skelett ist nun so weit verknöchert, dass dein Kind sich aufrichten und sitzen kann. Dabei hilft ihm natürlich die nahezu schwerelose Umgebung in der Fruchtblase, sodass es nach der Geburt noch einige Monate dauern wird, bis dein Baby diese Fähigkeiten wieder zurückerlangt.

24. SSW: Was sieht man auf dem Ultraschall

Auf einem 3D-Ultraschallbild würde dein Baby vermutlich etwas abgemagert aussehen. Aber keine Sorge, es ist in deinem Bauch bestens versorgt und wird die niedlichen Fettpolster in den nächsten Wochen einlagern.
Wenn du Glück hast, siehst du vielleicht, wie dein Baby die Augen öffnet. Wahrscheinlich ist dies aber erst in ein paar Wochen der Fall.
Auch die kreativen Turnübungen deines Kindes kannst du weiterhin beobachten.

Welche Symptome können bei der werdenden Mutter in der 24. SSW auftreten

Ab jetzt ist es gut möglich, dass alles noch mal etwas anstrengender wird. Das aktive Baby, das immer zu den unpassendsten Momenten aktiv wird und auf der Blase herum hopst wie auf einem Gummiball, die Wassereinlagerungen, die es dir erschweren, noch in normale Schuhe zu passen, und die ständigen Rückenschmerzen können dich ganz schön beanspruchen.

Wichtig ist daher weiterhin, dass du dir die Ruhe gönnst, nach der dein Körper verlangt. Zwar heißt es häufig, dass eine Schwangerschaft keine Krankheit ist, was natürlich stimmt. Aber das heißt nicht, dass sie dich nicht belasten darf. Überlege mal, dein Körper hat, ausgehend von einer Zelle, in den letzten sechs Monaten einen kompletten Menschen erschaffen. Da darfst du dir ruhig mal eine Pause mehr erlauben.

Nur wenigen Frauen geht es die gesamte Schwangerschaft über gut. Die meisten werden an irgendeinem Punkt von lästigen Beschwerden heimgesucht, die auch einfach nervig sein können. In solchen Situationen, wenn du mal wieder Treffen mit Freunden absagen musstest, weil dein Rücken dich fertig macht oder du dich einfach nur müde und unwohl fühlst, ist es schön, wenn dein Partner mit dir zu Hause bleibt. So fühlst du dich nicht völlig ausgeschlossen und kannst die Zeit mit ihm genießen.

Weiterhin können Sodbrennen, Verstopfungen, ziehende Schmerzen an den Mutterbändern, Dehnungsschmerzen der Haut, Akne, Kreislaufprobleme und Stimmungsschwankungen auftreten.

Dass dein Körper in Form von häufig schmerzfreien Übungswehen für die Geburt trainiert, ist ebenfalls möglich. Diese Wehen führen manchmal zu einem harten Bauch. Solange sie nicht regelmäßig in kurzen Abständen erfolgen, schmerzhaft sind und stärker werden oder du Blutungen bekommst, ist alles normal und du musst die keine Sorgen machen. Dein Körper weiß, was er da tut. Die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt ist sehr gering.

Zwei wichtige Untersuchungen ab der 24. Schwangerschaftswoche

In dieser Woche stehen zwei wichtige Untersuchungen an, welche du wahrnehmen solltest. Dies ist die Rhesusfaktoruntersuchung und ein Test auf Schwangerschaftsdiabetes. Zu beiden Untersuchen gibt es einiges zu beachten bzw. zu wissen.

Die Rhesusfaktoruntersuchung

Bereits im ersten Trimester wurde per Bluttest eine Rhesusfaktorunverträglichkeit durchgeführt. Dieser Test wird nun, zwischen der 24. und 27. SSW, wiederholt.

Dabei wird ein bestimmtes Protein der roten Blutkörperchen untersucht. Wenn dieses nicht vorhanden ist, spricht man von Rh-negativ. Das betrifft etwa 15 % der Bevölkerung und ist erstmal kein Problem.
Ist eine Frau allerdings Rh-negativ und ihr Baby Rh-positiv, kommt es zu einer Immunreaktion. Der mütterliche Körper bildet dabei Antikörper gegen das Blut des Babys, weil es das Protein als gefährlichen Eindringling wie etwa ein Bakterium oder Virus behandelt.

Handelt es sich um die erste Schwangerschaft, stellt eine Rhesusfaktorunverträglichkeit häufig noch kein Problem dar. In jeder weiteren kann sie aber das Leben des Ungeborenen bedrohen. Daher müssen Frauen, bei denen eine Unverträglichkeit festgestellt wurde, sogenannte Anti-D-Immunoglobuline einnehmen, um ihr eigenes Immunsystem daran zu hindern, Antikörper zu bilden.

Schwangerschaftsdiabetes

Schwangerschaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes genannt, betrifft 2 bis 14 % aller Schwangeren. Besonders übergewichtige und ältere Schwangere leiden häufiger darunter. Die Frauen haben dabei eine herabgesetzte Zuckertoleranz, was sich in erhöhten Blutzuckerwerten äußert. Diese können eine Gefahr für das Baby darstellen, weswegen der Gynäkologe zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche einen Glukosetoleranztest durchführen wird.

Dafür trinkt die Schwangere eine Traubenzuckerlösung und bleibt etwa eine Stunde in der Praxis. Nach Ablauf dieser Stunde wird ihr Blut abgenommen und der Blutzucker bestimmt. Ist dieser erhöht, kann das Schwangerschaftsdiabetes bedeuten.

Normalerweise liegen die Blutzuckerwerte zwischen 65 und 95 mg/dl im nüchternen Zustand, also etwa nach dem Aufstehen am Morgen. Eine Stunde nach dem Essen, wenn der Körper den Zucker begonnen haben sollte, abzubauen, sollte der Wert unter 140 mg/dl. Zwei Stunden danach bereits unter 120 mg /dl.

Leicht erhöhte Werte lassen sich häufig rein durch eine angepasste Ernährung behandeln. Dabei sollte auf Süßigkeiten verzichtet werden, da diese den Blutzucker in die Höhe schnellen lassen. Das ungeborene Kind bekommt dies mit und antwortet mit einer seinerseits erhöhten Produktion von Insulin.

Weitere Risiken für das Kind, die mit Schwangerschaftsdiabetes verbunden sind, sind Frühgeburt, ein hohes Geburtsgewicht, Leberprobleme und ein möglicherweise lebensbedrohlich niedriger Blutzuckerspiegel nach der Geburt. Auch die Wahrscheinlich einer Präeklampsie, der Schwangerschaftsvergiftung, ist durch Gestationsdiabetes erhöht.

Lassen sich die Werte nicht durch die Ernährung in den Griff bekommen, muss die werdende Mutter sich zeitweise Insulin spritzen.

Checkliste für die 24. Schwangerschaftswoche

  1. Dein Kind ist zwischen 26 und 32 cm lang und wiegt 600 bis 700 g.
  2. Die Haut wächst in dieser Phase noch etwas schneller als das Fettgewebe, wodurch sie eingefallen wirkt.
  3. Die Entwicklung der Augen ist abgeschlossen. Sie sind noch farblos und erhalten ihre endgültige Farbe bei hellhäutigen Kindern manchmal erst im zweiten Lebensjahr.
  4. Hör- und Geschmackssinn werden besser.
  5. Die Lunge reift. Dennoch bräuchte das Kind Medikamente zur Lungenreifung, würde es in dieser Woche auf die Welt kommen.
  6. In der 24. SSW haben Kinder eine Überlebenschance von 20 bis 25 %.
  7. Die Beschwerden können zunehmen. Die allermeisten Frauen bleiben nicht von ihnen verschont. Viel Ruhe ist daher ratsam.
  8. Ab der 24. Schwangerschaftswoche wird der zweite Rhesusfaktortest durchgeführt. Dabei wird ermittelt, ob die Mutter Antikörper gegen das Blut des Kindes entwickelt. Das ist der Fall, wenn die Mutter Rh-negativ ist und ihr Kind Rh-positiv. Anti-D-Immunoglobuline verhindern dann eine Immunreaktion.
  9. Um Schwangerschaftsdiabetes zu erkennen wird ab der 24. SSW der Glukosetoleranztest durchgeführt. Sind die Blutzuckerwerte erhöht, muss die Schwangere ihre Ernährung anpassen, um mögliche Folgen wie eine Frühgeburt zu vermeiden. Reicht dies nicht aus, ist eine Therapie mit Insulin erforderlich.

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