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5 Unterschiede zwischen Maulesel und Maultier


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Maulesel als Nachwuchs einer Eselmutter und eines Pferdevaters


Maulesel und Maultiere (Mulis) sind ein Resultat der Kreuzung zwischen Pferd und Esel. Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass innerhalb der Spezies der Equiden, also der pferdeartigen Einhufer, keine artübergreifenden Vermischungen stattfinden. Weder Pferde, noch Esel oder Zebras paaren sich freiwillig mit Angehörigen einer entfernt verwandten Art.
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Maultier als Nachkomme einer Pferdemutter und eines Eselvaters


Allerdings kann hier nur gesagt werden: Ausnahmen bestätigen die Regel. Im Falle von Mauleseln und Maultieren wirkte der Mensch auf die Art-Erweiterung ein. Wann er dies zum ersten Mal tat, ist nicht überliefert, man geht aber davon aus, dass bereits die Sumerer im dritten Jahrtausend v. Chr. damit begonnen haben. Damals waren sowohl Pferde, als auch Esel als Reit-, Trage- oder Zugtiere im Einsatz. Man wusste um ihre Unterschiede und schätzte ihre spezifisch einsetzbaren Eigenheiten. So verwundert es nicht weiter, dass eines Tages der Wunsch entstand, das „Beste aus beiden Welten“ in einem Tier zu vereinen.

Warum sind Maulesel und Maultiere unfruchtbar

Ausgerechnet der Begründer der Evolutionstheorie, Charles Darwin, sagte wörtlich:

„Das Maultier scheint mir ein sehr erstaunliches Tier zu sein. Es macht den Anschein, dass die Kunst die Natur übertroffen hat.“

Als der Mensch begann, Pferde und Esel zu kreuzen, untersuchte er natürlich auch die Unterschiede der jeweiligen Varianten. Im einen Fall wurde eine Pferdestute mit einem Eselhengst verpaart, woraus ein Maultier oder Muli entstand. Im anderen Fall geschah es umgekehrt und man ließ eine Eselstute von einem Pferdehengst decken, was in einem Maulesel resultierte.

Die Unterschiede waren geringer als angenommen. Zwar ließ sich beobachten, dass das Fohlen einer Pferdestute die Eigenschaften seiner Pferdemutter nachahmte, während das Fohlen der Eselstute natürlich seine Eselmutter imitierte. Daraus lässt sich schließen, dass das erlernte Verhalten im Fohlenalter genetische Unterschiede übertraf.

Während das Genom eines Pferdes 64 Chromosomen aufweist, besitzt der Esel nur 62. Die Nachzucht beider, also Maultier oder Maulesel, hat hingegen 63 Chromosomen. Dieses Wesen ist selbst nicht oder nur in Ausnahmefällen fortpflanzungsfähig, weshalb weder Maultier noch Maulesel eine eigene biologische Art darstellen. Stattdessen werden diese Mischwesen als Hybride angesehen.

Charakteristische Eigenschaften von Maulesel und Maultier

Äußerlich unterscheiden sich Maultier und Maulesel nicht wirklich voneinander. Charakterlich sind allerdings Maulesel meist weniger kooperationsbereit als Maultiere, zumindest dann, wenn sie mit ihren Müttern in einem jeweiligen Herdenverband aufgewachsen sind. Ein optisches Erkennungsmerkmal beider Variationen sind eindeutig die Ohren, die sich in ihrer oft beachtlichen Länge deutlich von Pferdeohren unterscheiden.

Betrachtet man den Kopf näher, lässt sich auch an Augen und Maul die Verwandtschaft zum Esel nicht leugnen. Die Hufe sind im Vergleich zu Pferdehufen kleiner und härter, also dem Eselhuf ähnlicher. Die Schweifrübe des Maultieres oder -esels ist im Vergleich zu der vom Pferd deutlich länger, allerdings mit mehr Langhaar ausgestattet, als ein Eselschwanz, den man eher als quastenartig bezeichnen kann.

Oft weisen Mulis (Maultiere) und Maulesel auch charakteristische Färbungen, wie zum Beispiel den typischen Aalstrich auf, allerdings in abgeschwächter Form. Eindeutig zweideutig ist die Sprache der Mulis. Abhängig vom Herdenverband versuchen sie zwar, sich der jeweiligen Ausdrucksform anzupassen, doch es gelingt nicht vollständig. Mulis reden sozusagen zweisprachig, was sich durchaus interessant anhört.

Tiere mit Charakter

Natürlich hat jedes Tier einen mehr oder weniger ausgeprägten Charakter. Mulis und Maulesel allerdings sind besonders charakterstark, wohl deshalb, weil sie typische Eigenschaften beider Elternteile vereinen. Dem Esel wird Sturheit nachgesagt. Der Kenner weiß, dass es sich dabei eher um ein Hinterfragen der Sinnhaftigkeit einer jeweiligen Anordnung durch den Menschen handelt.

Auch sind Esel dafür bekannt, einfach stehenzubleiben. Das allerdings ist keine Widersetzlichkeit, sondern tief im Überlebenstrieb verankert. Das trittsichere Tier lebte wild oft in kargen, felsigen Regionen, sodass ein falscher Schritt den sicheren Tod bedeutet hätte. Im Falle eines Feindkontaktes wählt der Esel nicht die Flucht, für die er ohnehin zu langsam wäre, sondern erstarrt in theoretischer Unsichtbarkeit.

Das Pferd als schnelles Fluchttier rennt am liebsten davon. Muli und Maulesel zeigen wiederum eine Art Mischform, abhängig von ihrem Aufwachsen mit der einen oder anderen Spezies. Die körperliche Kompaktheit des Esels überträgt sich auch auf seine hybriden, also unfruchtbaren, Nachfahren. Das hat zur Folge, dass Mulis und Maulesel zumeist deutlich ausdauernder, stärker und anspruchsloser sind als Pferde.

Hier alle Unterschiede im Überblick

  • Maulesel sind Nachkommen eines Pferdehengstes (Vater) und einer Eselstute (Mutter). Maultiere sind Nachkommen einer Pferdestute (Mutter) und eines Eselhengstes (Vater).
  • Maultier und Maulesel unterscheiden sich optisch kaum. Allerdings wird die Größengrenze des Nachwuchs im Tierreich durch das Muttertier bestimmt. Diese ist eine Vorsorge, welche die Natur vornimmt, um Komplikationen bei der Geburt zu vermeiden. Und da Pferdestuten größer als Eselstuten sind – kann es vorkommen, dass Maultiere (Mulis) größer als Maulesel sind.
  • Beide tragen 63 Chromosomen in ihrem Erbgut und sind daher meist nicht fortpflanzungsfähig. Denn der Chromosomensatz muss eine gerade Anzahl aufweisen, damit dieser bei der Fortpflanzung und Vererbung geteilt werden kann. In seltenen Fällen können Mulistuten fruchtbar sein, Hengste generell nicht. Ihr Geschlechtstrieb ist trotzdem ungebrochen stark.
  • Maulesel treten, ohne menschliche Eingreifen, seltener auf. Denn Pferdehengste finden Eselstuten wenig attraktiv. Pferdestuten wirken auf Eselhengste attraktiver, weshalb es häufiger zu Paarungen kommt.
  • Unterschiede im Leistungsvermögen sind zwischen Mulis und Mauleseln nicht auszumachen. Beide sind hart, stark, anspruchslos und intelligent. Aufgrund des möglichen Grlßenunterschiedes können sich allerdings auch Leistungsunterschiede ergeben, welche allerdings nicht wissenschaftlich dokumentiert sind.
  • Unterschiede im Einsatzbereich bestehen ebenso wenig. Sowohl Mulis als auch Maulesel wurden als Trage- und Lasttiere oft auch im militärischen Bereich eingesetzt.
  • Unterschiede in der Verbreitung ergeben sich vor allem in kargen Regionen und Wüstengebieten, wo Maulesel als Transportmittel beliebt sind. Mulis kommen auch beim Bundesheer und Rettungseinsätzen der Bergrettung zum Einsatz.
  • Charakterlich gleicht der Maulesel eher seiner Eselmutter, während ein Muli mehr Pferdeeigenschaften annimmt.

Tipps zum Umgang mit Muli und Maulesel

Der viele Jahrtausende alte Umgang zwischen Mensch und Pferd hat das Pferd zu einem kooperativen Partner des Menschen gemacht. Der Esel blieb immer eigenständiger und weniger kompromissbereit. Mulis bzw. Maultiere sind zwar nicht so eigensinnig wie Esel, aber auch weniger kooperativ als Pferde. Ihre erstaunliche Intelligenz lässt sie oft schneller begreifen, als ihre edlen entfernten Verwandten. Daraus resultiert auch, dass sie öfter und intensiver hinterfragen.

Mulis sind Fremden gegenüber meist skeptisch, können aber eine sehr innige Beziehung zu ihren Bezugspersonen aufbauen – zumeist ist es allerdings nur ein Lieblingsmensch, dem ein Muli sein ganzes Herz schenkt. Diese Tiere lernen blitzschnell – und zwar gute, wie auch schlechte Angewohnheiten. Oft wird aufgrund ihrer geringeren Größe ihre Kraft unterschätzt, was wiederum zu unliebsamen Situationen führen kann, in denen sich nicht der Mensch mit dem Muli, sondern ein Maultier ohne den Menschen fortbewegt.

Auf keinen Fall darf man versuchen, das Tier mit Rohheit oder Gewalt zwingen zu wollen. Ist das Vertrauen einmal dahin, kann sich das enttäuschte Tier zu einem bissigen Biest entwickeln. Ist es intakt, findet man keinen besseren Freund.


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