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Aal, Wie gesund oder schädlich der Fisch ist: Nährstoffe und Belastungen


wie gesund ist aal

Aal hat viele gute und gesunde Eigenschaften. Doch aufgrund der vielfach vorhandenen chemischen Belastung, welcher ein Speisefisch im Meer ausgesetzt wird, ist das Aalblut allerdings auch giftig. Weiterhin sind Aale vom Aussterben bedroht und deshalb ist die Delikatesse selten zu genießen. Besonders achten sollte man auf die Herkunft des Fisches.

Vitamine und Nährstoffe

Das Fleisch der Aale enthält viele Nährstoffe und Vitamine. Denn die Tiere legen weite Wanderungen zurück, werden als Meeresfisch geboren, wandern ins Süßwasser, um am Lebensende wieder zurück ins Meer zu ziehen. Für diese langen Wanderungen müssen die Fische vorsorgen und ihren Stoffwechsel entsprechend anpassen.

Vitamin D

Der Aal galt lange Zeit als gesunder Fisch. Er ist ein sehr guter Lieferant für Vitamin D. Er enthält bis zu 20 µg Vitamin D pro 100 g. Gerade in unseren Breitengraden leiden viele Menschen vor allem im Winter an Vitamin-D-Mangel. Vitamin D benötigt der Körper vor allem zum Aufbau der Knochensubstanz. Ein Vitamin-D-Mangel kann sich daher durch Abnahme der Knochendichte, schlecht heilende Knochenbrüche und Knochenschmerzen äußern. Gerade in den Wintermonaten kann Vitamin-D-Mangel auch für depressive Verstimmungen bis hin zu echten Depressionen sorgen.

Nur ein geringer Teil des benötigten Vitamin Ds wird über die Nahrung aufgenommen. Den Rest bildet der Körper selbst, mithilfe von Sonnenlicht. Fehlt Sonnenlicht, kann dies zum Teil durch mehr Aufnahme über die Nahrung ausgeglichen werden. Durch 100 Gramm Aal kann man die empfohlene Tagesdosis Vitamin D für einen gesunden Erwachsenen aufnehmen. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass der fettige Fisch vor allem in Norddeutschland, in dem die Tage noch kürzer sind als im Rest der Republik, so beliebt ist.

Vitamin E

Der Aal enthält auch eine signifikante Menge an Vitamin E. In 100 g Aal sind 8000 µg Vitamin E enthalten. Die empfohlene Tagesdosis eines Erwachsenen von 13000 µg wird daher durch den Verzehr von 163 Gramm Aal erreicht. Vitamin E ist ein Antioxidationsmittel. Das bedeutet, dass es durch chemische Prozesse die wertvollen Fettsäuren vor schädlichen Einflüssen schützt. Es hemmt Entzündungsprozesse und stimuliert das Immunsystem. Bei einem Vitamin-E-Mangel bemerkt man in der Regel zuerst trockene und rissige Haut, sowie Wundheilungsstörungen. Bei einem starken Mangel können Störungen des Nervensystems, sowie Seh- und Bewegungsstörungen auftreten.

Überblick über die Vitamine

Neben oben genannten Vitaminen enthält Aal auch eine relevante Menge an Vitamin A, B2 und B6. Hier die konkreten Zahlen jeweils pro 100 Gramm:

  • Vitamin A (Retinoläquivalent) – 980 µg
  • Vitamin B1 (Thiamin) – 180 µg
  • Vitamin B2 (Riboflavin) – 320 µg
  • Niacin (Vitamin B3) – 2600 µg
  • Vitamin B5 (Pantothensäure) – 150 µg
  • Vitamin B6 (Pyridoxin) – 280 µg
  • Biotin (Vitamin B7) – 5,1 µg
  • Folsäure (Vitamin B9) -13 µg
  • Vitamin B12 (Cobalamin) – 1 µg
  • Vitamin C – 1800 µg
  • Vitamin D – 20 µg
  • Vitamin E (Alpha-Tocopherol) – 8000 µg

Mineralstoffe

Darüber hinaus liefern 100 Gramm Aal folgende Mineralstoffe:

  • Calcium – 17 mg
  • Kalium – 280 mg
  • Magnesium – 26 mg
  • Natrium – 65 mg
  • Phosphor – 334 mg

Nährwert

100 Gramm Aal haben 278 kcal (Kilokalorien)

Toxische Belastung

Der Verzehr von Aal ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Denn Aal ist ein sehr fetthaltiger Fisch (ca. 25 %). Und dieses Fett speichert die Nährstoffe, welche die Fische auf ihrer Wanderschaft benötigen, aber auch Schadstoffe.

In einer von Greenpeace in Auftrag gegebener Studie, in welcher Aale aus Flüssen in 21 europäischen Ländern untersucht wurden, wurde festgestellt, dass das Fleisch und die Leber von Aalen oftmals chemisch belastet sind. Deutsche Aale aus Elbe und Main wiesen dabei besonders hohe Werte auf. Auch auf Fische aus Rhein und Weser sollte man aufgrund der Belastung besser verzichten. Vor dem Einkauf sollte man sich genau erkundigen, wo der Fisch herkommt und wie belastet das jeweilige Gewässer ist.

Aale sind Raubfische. Und das bedeutet, dass sie die chemische Belastung von Friedfischen aufnehmen, sobald sie diese fressen. Der Verzehr von Raubfischen durch den Menschen ist immer an eine toxische Belastung gebunden, da es zu einer Kumulation der Werte kommt. Denn je höher ein Raubfisch in der Nahrungskette steht, desto mehr Friedfische mit Belastungswerte hat dieser gefressen und umso höher steigt dessen eigener Toxingehalt.

Haie, als Spitzenprädatoren des Meeres, haben die höchste Belastung. In einigen asiatischen Ländern werden Delfine und andere Zahnwale vom Menschen gejagt und gegessen. Diese sind, innerhalb ihres Lebensraumes, entweder Spitzen- oder Mesoprädatoren, weshalb auch deren Fleisch giftig ist.

Wer frischen Aal selbst zubereiten will, sollte dabei vorsichtig sein. Aalblut und Aalschleim sind giftig und sollten weder verzehrt noch mit offenen Wunden oder Schleimhäuten in Kontakt kommen. Es empfiehlt sich, bei der Zubereitung Handschuhe zu tragen.

Vom Aussterben bedroht

Der Aal ist zudem vor allem in Europa vom Aussterben bedroht. Eine Hauptursache ist dabei das Abfischen des Aals für den Verzehr. Daneben setzt der Ausbau der Flüsse und die verstärkte Industrialisierung den Fischen stark zu. Sperrwerke in den Flüssen verhindern die Wanderungen. Durch den Umbau der Flüsse für die Schifffahrt wird der Lebensraum des Aals zerstört. Obwohl die Anzahl der in Europa lebenden Aale stark geschrumpft ist, dürfen Sie dennoch gefangen und verzehrt werden. Neben der legalen Fischerei gibt es jedoch auch massive illegale Fischerei in der Ostsee, der Aale auch in der Schonfrist zum Opfer fallen.

Eine weitere Bedrohung ist der Schwimmblasenwurm. Dieser wurde durch den Menschen aus Asien bei dem Aalimport eingeführt. Der Wurm nistet sich in der Schwimmblase der Aale ein und diese können daraufhin nicht mehr den Atlantik zu ihren Laichgewässern überqueren, um sich zu vermehren.


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