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Epochen der griechischen Antike: Merkmale und geschichtlicher Hintergrund


Die griechische Antike reicht vom 8. Jh. v. Chr. bis 27 v. Chr. Sie teilt sich in drei große Epochen und endet mit der Eingliederung Griechenlands ins Römische Reich.

Bedeutung des antike Griechenlands

Das antike Griechenland prägte ganz Europa mit. Bis heute spüren wir die Nachwirkungen dieser Kulturepoche. Speziell im Bereich der Wissenschaften und in der Politik waren die Griechen ihrer Zeit voraus. Auch ihre Architektur sowie Kunst und Literatur beeinflussten noch Jahrhunderte später die Entwicklungen in anderen Ländern.

Darüber hinaus entstammt die bedeutendste Sportveranstaltung der Welt dem antiken Griechenland: die Olympischen Spiele. Viele Historiker gehen davon aus, dass wir heute noch in der antiken Kulturwelt leben. Denn die Spiele, Demokratie und der Ursprung der Philosophie entstammen aus diesen Epochen.

Epochen der griechischen Antike

Die griechische Antike wird in 3 altertümliche und 2 frühzeitliche Epochen aufgeteilt.

  1. Ägäische Bronzezeit: ca. 2500 v.Chr. – 1050 v.Chr.
  2. Dark Ages: ca. 1050 v. Chr. – 800 v.Chr.
  3. Archaische Zeit: ca. 800 v. Chr. – 508/7 v.Chr.
  4. Klassische Zeit: 508 v. Chr. – 338 v.Chr.
  5. Hellenismus: 338 v. Chr. – 30 v. Chr.

Die Ägäis und Dark Ages gelten als Vorantike bzw. Vorläufer der griechischen Kultur. Im ägäischen Zeitalter entwickelten sich die minoische Kultur auf Kreta und die mykenische Kultur auf dem Festland zu den ersten Hochkulturen Europas. Neben diesen beiden Palastkulturen in Europa prägte Troja, als hochentwickelte Kultur in Kleinasien, ebenfalls die griechische Vorantike.

Nach der Ägäis und dem Untergang der beiden ersten Hochkulturen Europas schloss sich das dunkle Zeitalter bzw. die dunklen Jahrhunderte (engl. „Dark Ages“) an. Diese verdanken ihren Namen der Tatsache, dass kaum etwas aus dieser Zeit belegt oder überliefert worden ist. Um ca. 800 v. Chr., mit dem Beginn der Eisenzeit nördlich der Alpen, begann zeitgleich die archaische Antike in Griechenland.

Die 1. Epoche der griechischen Antike: Die archaische Zeit

Die archaische Zeit beginnt im 8. Jh. v. Chr. „Archaisch“ bedeutet „frühzeitlich“, was ein wenig im Widerspruch zu den Errungenschaften dieser griechischen Epoche steht. Das hängt allerdings auch damit zusammen, dass wir das Wort „archaisch“ heute mit etwas Negativem verbinden. In Bezug zu Griechenland ist es neutral zu verstehen.

Die Archaik war von einer Zweiklassengesellschaft geprägt. An ihrer Spitze stand eine sehr geringe Zahl Adliger, die gegeneinander konkurrierten. Darunter befand sich eine überwiegend arme Bevölkerung. Speziell die Bauern hatten es in dieser Zeit nicht leicht.

Daraus entstanden zwei verschiedene politische Ansätze. Schaffte es ein Adliger einen ausreichenden Teil der Bevölkerung um sich zu scharen, entstand eine Tyrannis. Eine Tyrannis bezeichnet eine Herrschaftsform eines Alleinherrschers, der häufig durch Gewalt an die Macht kam.

Den Tyrannen des antiken Griechenland war oft gemein, dass sie aus ihrer Familie eine Dynastie bilden wollten. Das bedeutet, dass mit dem Ableben des Tyrannen automatisch sein Erbe (sein Sohn, bzw. seine Söhne) die Herrschaft übernahmen. Tatsächlich brachten es nur sehr wenige Tyrannen zu einer Dynastie. Die meisten scheiterten bereits in zweiter Generation und wurden durch andere Adlige entmachtet.

Die andere Herrschaftsform war eine rudimentäre Demokratie. Dabei entstand eine Vielzahl an Stadtstaaten. Ein solcher Stadtstaat wird „Polis“ genannt. Das Besondere an einer Polis war, dass auch Landbewohner oftmals als Vollbürger galten. Das bedeutet, dass sie auch am politischen Leben teilnehmen durften. Frauen waren davon jedoch ausgeschlossen. Auch Personen, die zwar dauerhaft in einer Polis lebten, aber dort nicht ihren Ursprung hatten, wurden „Metöken“ genannt. Sie waren keine Vollbürger.

Dadurch war das antike Griechenland ein sehr gespaltenes Land. Jede Polis agierte für sich. Wie sehr ein Vollbürger sich politisch einbringen konnte, variierte stark. Es gab dafür keine allgemein gültigen Gesetze.

Viele Poleis (Mehrzahl von Polis) befanden sich nahezu dauerhaft im Kriegszustand. Ein Nationalgefühl, das alle Griechen einte, konnte auf diese Weise kaum aufkommen.

Dennoch gab es Momente, in denen die Griechen sich zusammenschlossen. So kamen sie zu Ehren ihrer Götter regelmäßig zusammen und hielten Wettkämpfe ab. Diese Wettkämpfe fanden zunächst in Rüstung statt. Später verzichteten die Wettstreiter darauf und traten nackt gegeneinander an.

Die meisten Wettkämpfe waren von sportlicher Natur. Es gab aber auch Spiele im Dichten und Musizieren.

Die Griechen ehrten auf diese Weise drei ihrer Götter: Zeus, Apollon und Poseidon, wobei Zeus zwei Spiele gewidmet waren. So kamen sie auf insgesamt vier Spiele, die im Turnus von vier Jahren, bzw. zwei Jahren, wiederholt wurden.

Die Wettkämpfe fanden an den jeweiligen religiösen Kultstätten statt. Bis heute haben sich die Olympischen Spiele gehalten, welche zu Ehren Zeus in Olympia abgehalten wurden. Daneben gab es noch die Pythischen Spiele in Delphi, welche Apollon gewidmet waren. Poseidon gedachten die Griechen in Korinth mit den Istmischen Spielen. Die Nemeischen Spiele in Nemea galten ebenfalls Zeus.

Ebenfalls prägend für die archaische Zeit war die Große Kolonisation. Dabei gründeten die Griechen entlang der Schwarz- und Mittelmeerküste neue Städte. Auch nach Afrika setzten sie über. Das hatte einige kulturelle Veränderungen zur Folge. Orientalische Einflüsse finden sich ab dieser Zeit (700 v. Chr.) vermehrt in Kunst und Literatur der Griechen. Die Mathematiker und Philosophen Pythagoras und Thales kommen ebenfalls aus der Zeit der Großen Kolonisation. Sie profitierten sicherlich von dem Wissen, das die Griechen durch die neuen Städte an weit entfernten Orten anhäuften.

In der Zeit der Archaik kam es immer wieder zu einem Wechsel zwischen Tyrannis und Demokratie. Dieser mündete in der Entstehung der Attischen Demokratie. Der Politiker Kleisthenes von Athen legte dafür den Grundstein.

Er lebte ungefähr von 570 bis 507 v. Chr., wobei beide Zahlen nur Schätzungen sind. Kleisthenes wollte die politischen Strukturen Athens grundlegend reformieren, was ihn zunächst ins Exil führte. Er schaffte es, durch großzügige Spenden an das Orakel von Delphi, genug Verbündete um sich zu scharen. 508/507 v. Chr. konnte er endgültig nach Athen zurückkehren. Dort führte er die sogenannten Kleisthenische Reformen ein.

Die wichtigsten Neuerungen darin waren, dass Kleisthenes den „Rat der 500″ einführte. Zuvor durften zwar alle Vollbürger an politischen Versammlungen teilnehmen, aber ihre Stimmen wogen deutlich weniger als die der Adligen. Mit dem Rat der 500 räumte Kleisthenes dieses Ungleichgewicht auf.

Von nun an stellte jede Region Athens 50 Ratsmitglieder. Die Regionen heißen Phylen und orientierten sich an den verschiedenen Landschaften Athens. Somit stellten ländliche Bereiche, die kaum von Adligen bewohnt wurden, ebenso viele Ratsmitglieder wie städtische Gebiete.

Darüber hinaus wollte Kleisthenes eine weitere Tyrannis verhindern. Daher führte er den Ostrakismos, das Scherbengericht, ein. Die Athener stimmten dafür einmal jährlich darüber ab, ob ein Scherbengericht stattfinden sollte. Kam es dazu, konnte jeder Bürger einen Namen auf eine Tonscherbe schreiben. Diese Scherben wurden anschließend ausgezählt. Wer die meisten Stimmen erhielt, wurde für 10 Jahre aus Athen verbannt.

Das Scherbengericht sollte auf diese Weise dazu dienen, gefährliche Bürger aus der Politik zu entfernen. Die Athener konnten allerdings auch ganz einfach Personen, die sie störten, verbannen lassen. So erging es Themistokles, der 471 v. Chr. dem Scherbengericht zum Opfer fiel.

Er hatte zuvor eine Schutzmauer um Athen bauen lassen, dafür aber Teile von athenischen Kapellen und Grabmälern genutzt. Das und die Niederlage gegen die Perser bei den Thermopylen führte zu seiner Verbannung.

Als Mitglied im Hellenenbund wäre Athen verpflichtet gewesen, diese Engstelle zwischen dem Meer und dem Kallidromosgebirge zu verteidigen. Themistokles entsandte jedoch keine Soldaten und die Thermopylen konnten nicht gehalten werden. Die Perser waren allerdings zahlenmäßig weit überlegen, sodass es auch mit athenischen Streitkräften kaum zu einem Sieg gekommen wäre.

Mit den Kleisthenischen Reformen – von 508/7 v. Chr. – endet die Archaik und die griechische Klassik beginnt.

Die 2. Epoche der griechischen Antike: Die griechische Klassik

Während der griechischen Klassik ging der Städtebau weiter. Es existierten etwa 1000 Poleis, welche alle ähnlich aufgebaut waren. Ihr Zentrum war eine Stadt, welche durch eine Mauer geschützt war. Darum lag ein hauptsächlich landwirtschaftlich genutztes Umland, welches Chora genannt wurde.

Der wichtigste Platz in der Stadt war die Agora. Sie fungierte als Marktplatz und gleichzeitig als Ort für politische Versammlungen. In ihrer Nähe befanden sich oftmals Rathaus und Prytaneion, das Haus der Repräsentanten der Ratsversammlung. Diese Prytanen führten die Regierungsgeschäfte der Polis.

Auch Tempel gehörten zum Städtebild in der Klassik. Die Religion war wichtig für die Griechen. Kaum eine Entscheidung wurde ohne Bitte um göttlichen Beistand oder Opfergaben getroffen.

Athen hatte zu dieser Zeit eine geschätzte Bevölkerungsdichte von 45 bis 80 Einwohner pro Quadratkilometer. Zum Vergleich, heute sind es knapp unter 4000 Einwohner pro Quadratkilometer in demselben Gebiet.

Die meisten Menschen lebten in Armut oder knapp darüber. Sie waren Selbstversorger. Die Sterblichkeit unter den Kindern unter fünf Jahren betrug ca. 50 %. Über 30 wurden nur 40 %, über 50 nur 20 %. Um diese hohe Sterblichkeit zu kompensieren, war eine sehr hohe Geburtenrate nötig. Forscher nehmen an, dass jede Frau im Schnitt fünf bis sechs Kinder zur Welt gebracht haben muss.

Der Handel in dieser Zeit beschränkte sich auf Getreide, Edelmetalle, Gewürze, Olivenöl und Wein. Auch einige Handwerkserzeugnisse wie Vasen wurden über weitere Strecken gehandelt. Ansonsten fand Handel meist auf lokalen Märkten statt. In der Landwirtschaft gab es in den meisten Fällen nicht viel, was die Bauern verkaufen konnten. Im Handwerk waren kaum Fortschritte zu erkennen. Weite Handelswege waren somit unnötig, da jede Polis eigene Handwerker hatte, die benötigte Waren herstellten.

In die Zeit der griechischen Klassik gehört der Beginn der griechischen Geschichtsschreibung. Die Geschichtsschreiber konzentrierten sich dabei kaum auf bestimmte Themen. Sie behandelten die Geschichte im Allgemeinen sowie die Geschichte Persiens und Indiens im Speziellen. Außerdem verewigten sie lokalhistorische Vorgänge. Das meiste davon ist heute nur noch in Fragmenten enthalten.

Athen entwickelte sich im 5. Jh. v. Chr. zur vorherrschenden Macht Griechenlands. Die Stadt glich bald schon eher einem Reich. Der zuvor von ihr gegründete Attische Seebund trug seinen Teil dazu bei. Dabei handelt es sich um ein Bündnis zwischen Athen und vielen anderen Poleis, um die persische Bedrohung kleinzuhalten. Zuvor hatte Griechenland die Perser besiegen können. Mit dem Attischen Seebund verhinderten sie ein erneutes Aufflammen dieses Kriegsherds.

Der Seebund war so erfolgreich, dass Sparta, eine wichtige Landmacht, sich bedroht fühlte. Athen und der Peloponnesische Bund, den Sparta anführte, gerieten immer wieder aneinander. Als Athen eine Handelssperre gegen Megara, einem Verbündeten Spartas, verhängte und Potideia belagerte, schaltete Sparta sich endgültig ein.

Der Peloponnesische Bund verlangte die Auflösung der Handelssperre und den Rückzug Athens aus Potideia. Beidem kam Athen nicht nach. So kam es zum Peloponnesischen Krieg, der mit dem Sieg Spartas endete.

Der Peloponnesische Krieg dauerte von 431 bis 404 v. Chr. Er wird in drei Phasen unterteilt. Die erste Phase reicht bis 421 v. Chr. und beinhaltet den Archidamischen Krieg. Dabei nahmen die Peloponnesier das athenische Umland ein, wodurch die Athener hinter ihre Mauern gezwungen wurden. Auf diese Weise wollte man das Volk schützen und die Küsten des Peloponnes erobern, um seine Streitkräfte zu schwächen.

Ein Pestausbruch 430, dem ein Drittel der athener Bevölkerung erlag, führte in den Jahren darauf zu einem politischen Wechsel. Die neuen Feldherrn führten immer wieder offene Schlachten. Einige davon gewannen sie, aber am Ende unterlag Athen und es kam zu einem kurzzeitigen Friedensschluss, dem Nikiasfrieden. In dieser Zeit lösten sich die ersten Bündnisstädte Athens ab.

Die zweite Phase reicht von 421 bis 413 v. Chr. Der Nikiasfrieden hielt nicht lange. Schon bald kam es zu neuen Konflikten, wobei beide Seiten Siege einstrichen. Athen begann damit, Sizilien zu belagern, darunter die Stadt Syrakus, die einen wichtigen Verbündeten Spartas darstellte.

Dort kam es 413 zu einer entscheidenden Niederlage Athens während einer Seeschlacht. Erneut lösten sich viele Verbündete Athens.

Die dritte Phase beinhaltet den Dekeleischen Krieg von 413 bis 404 v. Chr. Dabei verbündete sich Sparta mit den Persern. Alkibiades, ein Athener, der während der zweiten Phase zu Sparta übergelaufen war, kehrte nach Athen zurück. Dort verhalf er den Athenern zu einigen Siegen. Das Bündnis zwischen Sparta und den Persern blieb jedoch. Gemeinsam hungerten sie Athen schließlich aus, nachdem sie dessen Flotte zuvor vernichtet hatten.

Athen musste sich nun Sparta verpflichten sowie den Attischen Seebund auflösen. Die Kriegsflotte wurde auf wenige Schiffe beschränkt und statt der Demokratie herrschten Oligarchen.

Die Oligarchie dauerte jedoch nur ein Jahr an. Auch die Vormachtstellung Spartas bröckelte schnell, sodass letztendlich nur Persien vom Peloponnesischen Krieg profitierte. Es nutzte die Zeit, in der die Griechen sich wieder gegenseitig bekämpften, und eroberte Kleinasien zurück.

Während dieser Kämpfe wurde Philipp II. 359 v. Chr. König von Makedonien. Er stellte ein stehendes, professionell ausgebildetes Heer auf, das ihm erlaubte, Thessalien und Thrakien zu erobern. Damit hatte er gleichzeitig Zugriff auf Goldbergwerke, die ihm weitere Eroberungen ermöglichten.

So zerschlug er einen nur kurz zuvor gegründeten Abwehrbund Athens 338 v. Chr. und ernannte sich zum Hegemon. Damit war er quasi der Herrscher Griechenlands. Er plante noch einen Feldzug gegen Persien, wurde jedoch 336 v. Chr. ermordet und konnte ihn nicht mehr umsetzen.

Mit der Ernennung Philipps II. zum Hegemon (338 v.Chr.) endete die griechische Klassik. Einige Historiker markieren Philipps Tod (336 v.Chr.) und den Aufstieg seines Nachfolgers als Wendepunkt, was dem Ende der klassischen Epoche Griechenlands gleichkommt.

Die 3. Epoche der griechischen Antike: Der Hellenismus

Alexander, später Alexander der Große, nahm 338 v. Chr. den Platz Philipp II. ein und führte das Erbe fort. Er zerschlug nicht nur Aufstände in griechischen Städten. Alexander brach außerdem zu einem Feldzug auf, während dem er gegen Persien kämpfte und bis nach Indien vordrang. Der Alexanderzug dauerte von 334 bis 324 v. Chr. an. Dabei besiegte er die Perser und befreite ursprünglich griechische Küstenstädte von ihrer persischen Besetzung. Außerdem nahm er Palästina und Ägypten ein.

331 v. Chr. gründete er die Stadt Alexandria. Er wurde zum Pharao gekrönt, was den demokratieliebenden Grieche nicht gefiel. Anschließend fiel er in Indien mit dem Bestreben, ein Weltreich zu erschaffen, ein. Dort kämpften die Streitkräfte Alexanders gegen Kriegselefanten und mussten große Verluste hinnehmen. Sie gewannen dennoch.

Am Ende gelang es Alexander nicht, ganz Indien einzunehmen. Das Land war zu groß und das Klima zu fremd, sodass seine Soldaten meuterten. 325 v. Chr. beendete er daher seine Reise und kehrte um.

Alexander kam mit zwei Ehefrauen, einer Perserin und einer baktrische Prinzessin, zurück. Noch immer hoffte er, ein stabiles Weltreich erschaffen zu können und führte dafür eine Massenhochzeit („Massenhochzeit von Susa“) durch. Dabei heirateten 10.000 Makedonier ebenso viele Perserinnen, um damit die Kulturen zu vereinen. Er selbst heiratete in diesem Zug eine weitere Perserin, die Tochter des Dareios, gegen den er zuvor Krieg geführt hatte.

Sein Reich wirkte zunächst stabil. Der Handel florierte, was unter anderem an einer einheitlichen Währung und einem ausgebauten Straßennetz lag. Auch die vielen griechischen Städte, die er gründen ließ, trugen einen Teil dazu bei.

Während Alexander die Eroberung von Arabien und Karthago plante, erkrankte er vermutlich an einem Fieber. An diesem starb er 323 v. Chr. mit 33 Jahren in Babylon. Es ist auch möglich, dass er vergiftet wurde, bzw. an einer Alkoholvergiftung erkrankte. Diese versuchten Ärzte mit herbeigeführtem Erbrechen zu heilen, was ihn weiter schwächte und schließlich tötete. Wie genau Alexander der Große starb, ist nicht eindeutig geklärt.

Unter seinen Nachfolgern zerfiel sein Reich. Die kulturellen Einflüsse in Sprache, Religion und Lebensweise blieben. Sie geben dieser Epoche auch ihren Namen.

Nach dem Tod Alexanders witterte Athen seine Chance, wieder an die Macht zu kommen. Im dadurch folgenden Lamischen Krieg (323 bis 322 v. Chr.) unterlag es Makedonien jedoch in nur einem Jahr.

Die Polis verlor an Bedeutung. An ihre Stelle traten nun griechische Bundesstaaten. Die wichtigsten waren der Aitolische und der Achaiische Bund.

Wieder kam es vermehrt zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Griechen und Makedonien. Diese Auseinandersetzungen gipfelten im Eingreifen des Römischen Reiches. Damit begann der Zweite Makedonisch-Römische Krieg, welcher von 200 bis 197 v. Chr. andauerte. Makedonien unterlag und Rom erklärte Griechenland als frei, wobei Rom Protektoratsmacht blieb.

In den folgenden Jahren spaltete Griechenland sich in „Romfreunde“ und „Romfeinde“. Dadurch kam es immer wieder zu Kämpfen, bei denen Rom eingriff. Auch Makedonien unternahm noch einen letzten Versuch, die Vormachtstellung in Griechenland zurückzuerlangen. Bei der Schlacht von Pydna 168 v. Chr. gewann jedoch Rom und setzte sich danach dauerhaft in Griechenland fest.

Es dauerte noch bis 27 v. Chr. bis Rom Griechenland endgültig und vollständig annektiert hatte. In der Zwischenzeit kam es noch zu mehreren Versuchen, die Griechen zu befreien. Alle scheiterten.

Als letzte hellenistische Macht verblieben die Ptolemäer in Ägypten. Sie wurden ab 30 v. Chr. zum römischen Protektorat und in den folgenden Jahren unter Kaiser Augustus vollständig ins Römische Reich integriert. Damit endete der Hellenismus im Jahr 30 v. Chr. und mit ihm die griechische Antike.


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