2 Gründe, warum es das Überraschungsmoment heißt und nicht der
Das Überraschungsmoment soll ein gezielt herbeigeführtes Erleben von unerwarteten Gefühlen oder Situationen sein. Man kann auch sagen, dass ein Erwartungswechsel gezielt eingesetzt wird, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Man sagt deshalb, dass man das Überraschungsmoment für sich nutzen will. Nun stellt sich aber die Frage, wieso man den Artikel „das“ verwendet, obwohl sich der Artikel bei zusammengesetzten Substantiven normalerweise nach dem Hauptwort richtet. Und das Hauptwort ist eigentlich „der Moment“. Demnach müsste es doch normalerweise „der Überraschungsmoment“ heißen, oder?
Dass das Überraschungsmoment nichts mit dem Moment zu tun hat, dafür gibt es mehrere Gründe – welche sich aus der Bedeutung und Verwendung des Wortes ableiten lassen. Gleich vorweg: Das Überraschungsmoment ist ein Ergebnis und kein Zeitpunkt.
Inhalt
Wieso heißt es das Überraschungsmoment
Überraschungsmomente sind gezielt herbeigeführte Erwartungsänderungen. Der Begriff stammt aus der Entscheidungstheorie, um abzuwägen – ob eine Strategie sinnvoll oder unsinnig ist. Damit lassen sich Risikoanalysen durchführen, genauso wie man Entscheidungsfindungen anstrebt. Man nutzt daher das Überraschungsmoment beim Militär oder in der Betriebswirtschaft, um kurzfristige Taktiken mit langfristigen Erfolgsstrategien abzugleichen.
Hier ein alltägliches Beispiel…
Dein Partner erwartet nicht, dass du zu seinem/ihren Geburtstag eine Geburtstagsfeier für sie/ihn schmeißen wirst. Die Geburtstagsfeier wird aber von dir geplant. Du lädst dazu Gäste ein, welche hinter der Couch hervorspringen, als dein ahnungsloser Partner nach Hause kommt. Der Klassiker eben. Dann nutzt du das Überraschungsmoment für dich. Eine Erwartung wird gezielt geändert. Dein Partner hatte keine Ahnung von der Feier. Dementsprechend hatte er eine andere Erwartung als er nach Hause kam, welche durch das Überraschungsmoment geändert wurde.
Das Überraschungsmoment als Kombination aus Moment und Überraschung
Deine Strategie, einen Erwartungswechsel bei deinem Partner auszulösen, ist geknüpft an eine Wahrscheinlichkeit. Denn es ist ungewiss, ob dein Partner bereits ahnte, dass so eine Feier stattfindet oder nicht. Somit kann man sagen, dass das Überraschungsmoment ein Produkt aus einer Multiplikation zwischen Eintrittswahrscheinlichkeit und Erwartungswechsel ist.
Falls die Eintrittswahrscheinlich für den Erwartungswechsel 10 Prozent wäre – könnte man einen Erwartungswert ausrechnen, indem man für den Erwartungswechsel einen betriebswirtschaftlichen, militärischen oder alltäglichen Nutzen bestimmt.
Liegt der Nutzen, welchen du verspürst, falls dein Partner einen geplanten Erwartungswechsel vollzieht – bei schätzungsweise 1000 und die Eintrittswahrscheinlichkeit bei 10 Prozent bzw. 0,1 – würde sich folgende Erwartungsgleichung ergeben: 0,1 * 1000 = 100.
Das bedeutet du erwartest, einen Nutzen von 100 durch die Feier. Falls du nun sagst: Kino wäre auch eine Überraschung und die Eintrittswahrscheinlichkeit für einen Erwartungswechsel würde bei 20 Prozent liegen, wäre das Produkt aus gleichem Nutzen und geänderter Eintrittswahrscheinlichkeit 200. Du könntest nun zwischen beide Überraschungsmomenten abwägen.
Du siehst, dass das Überraschungsmoment kein Zeitpunkt ist, sondern eine Strategieabwägung bzw. ein Produkt aus einer Multiplikationsrechnung. Und das Produkt ist ein sächliches Substantiv, weshalb das Überraschungsmoment ebenfalls sächlich ist. Man kann auch sagen, dass die Kombination aller Tätigkeiten – welche man vollzog für eine Überraschung sorgten, welche man in diesem Moment erlebt. Und eine Kombination ist mathematisch ein Produkt.
Kommen wir zu einem militärischen Beispiel. Bei einem Überfall nutzt man das Überraschungsmoment, indem man eigene Fähigkeiten, falsche Erwartungen bzw. Sorglosigkeit des Gegners und eigene Strategien, so nutzt bzw. miteinander kombiniert – dass man einen Vorteil hat. Auch hier ist das Überraschungsmoment kein Zeitpunkt, sondern die Kombination aus erfolgsversprechenden Tätigkeiten – welche zu diesem Erlebnis führten.
Das Überraschungsmoment und das Momentum nutzen
Das Momentum gibt es im Sport, bei der Arbeit und sonstigen Tätigkeiten, welche Erfolg bringen sollen. Gemeint ist eine Zeitspanne, in denen man Erfolg hat. Dieses Momentum soll man genau so nutzen, wie das Überraschungsmoment. Beide Substantive sind sächlich, da beide das Produkt einer Multiplikationsaufgabe sind.
Als Momentum wird das Produkt aller bisherigen Tätigkeiten verstanden, welche dazu führten, dass man derzeit auf der Erfolgsspur ist. Es handelt sich demnach auch nicht um einen Moment, sondern um eine Kombination aus erfolgsbasierten Tätigkeiten – welche zu diesem Moment führten. Und deshalb ist auch dieses Substantiv, genauso wie das Überraschungsmoment, ein sächliches.