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Harbard: Gott der nordischen Mythologie & Wanderer in Vikings

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Harbard ist laut nordischer Mythologie einer von vielen Namen, welchen der Göttervater Odin angenommen hat. In der Fernsehserie Vikings ist Harbard eine Figur, welche das Schicksal von Ragnar Lodbrok und den Wikingern maßgeblich verändert.

Harbard in der nordischen Mythologie

Das sogenannten Hárbarðslióð, welches in der Lieder Edda enthalten ist – handelt von einem Fährmann, dessen Name Harbard ist. Dabei leitet sich der Name des Fährmannes von Graubart (altnordisch: Hárbarðr) ab.

Der Donnergott Thor soll, laut dem Hárbarðslióð, in einem Bettlergewand an ein Ufer gekommen sein. Dort rief er nach dem Fährmann. Was Thor aber nicht ahnte, war – dass hinter dem Fährmann sein Vater Odin steckte. Dieser hatte sich verkleidet bzw. verwandelt, verspottete Thor und verweigerte ihm die Überfahrt.

Beide streiten darüber, welcher Gott wichtiger ist – Thor oder Odin. Thor ist der Meinung, dass er als stärkster Gott auch der wichtigste sei. Harbard bzw. Odin streitet dies ab und sagt, dass Thor nur ein dummer Riesentöter sei. Der Göttervater hingegen holt sich alle gefallenen Krieger, vorzugsweise Jarle und Fürsten.

Harbard als Synonym des Kriegsgottes in der nordischen Mythologie

Odin, der Kriegs- und Todesgott der Germanen und Wikinger, war laut ihrer Sagenwelt für zahlreiche Kriege verantwortlich, welche er in anderer Gestalt anzettelte.

Somit war der Göttervater stets gewiss, dass immer neue gefallene Krieger den Weg in die Ruhmeshalle Walhall finden. Denn Odin glaubte daran, dass es eine letzte Auseinandersetzung bzw. eine letzte Schlacht – das sogenannte Ragnarök – geben würde, bei der sich entscheidet – ob die nordischen Götter überleben oder nicht.

Somit galt sein ganzes Streben immer Menschen zu finden, welche dazu fähig waren – viele andere zu töten. Diese begünstigt Odin, auch in Gestalt des Harbards, um so viele gefallene Helden zu bekommen, welche in Walhall weiterleben und sich dort auf Ragnarök vorbereiten.

Harbard der Wanderer in der Fernsehserie Vikings

In der Serie Vikings tritt Harbard zum ersten Mal in der zweiten Folge der dritten Staffel, namens „Der Wanderer“ auf. Gespielt wird die Figur durch den kanadischen Schauspieler Kevin Durand.

Von Harbard gehen scheinbar mysteriöse Kräfte aus, welche es ihm ermöglichen, Menschen zu beeinflussen und das Schicksal einer ganzen Bevölkerung zu lenken.

Staffel 3: Der Einfluss von Harbard dem Wanderer

Ragnar Lothbrok und seine Krieger sind gerade in England und kämpfen, im Auftrag König Ecberts, in Mercia, als die Frauen in Kattegat von einem unheimlichen Traum heimgesucht werden. Siggy Haraldson, Königin Aslaug Sigurdsdottir und Helga träumen alle drei den gleichen Traum. Dieser Traum dreht sich um einen mysteriösen Wanderer mit verbundener Hand, aus deren Wunde Blut in den Schnee tropft.

Später träumen die drei Frauen wieder einen Traum. In diesem liegt der örtliche Seher auf den Boden und kann sich nicht bewegen. In seiner Hütte befindet sich Blut an der Decke und an den Wänden. Damit endet der unheimliche zweite Traum.

Als später der geheimnisvolle Wanderer, wie aus dem Nichts, auftaucht – schöpft Siggy Haraldson als Erstes Verdacht. Sie geht zum örtlichen Seher und lässt sich diesbezüglich beraten. Der Seher offenbart ihr, dass der Traum – in welchem er selbst gefesselt ist – bedeuten soll, dass er gegen den Wanderer nichts unternehmen kann. Die Frauen sind somit auf sich gestellt und können nicht auf göttliche Beihilfe vertrauen.

Der Fremde stellt sich als Harbard vor und erzählt den Damen Geschichten über sich. Demnach soll er beim Utgardloki gewesen sein, mit diesem um die Wette getrunken und mit seiner Schwiegermutter gerungen haben. Die Frauen von Kattegat kennen die Geschichten von Thor und wie dieser durch den Utgardloki reingelegt wurde. Sie wollen Harbard entlarven, indem sie ihm sagen – dass nicht er beim Utgardloki war – sondern der Donnergott Thor.

Daraufhin entgegnet Harbard, dass er Thor ist und die Damen sind geneigt, ihm zu glauben. Als Ivar der Knochenlose plötzlich zu weinen beginnt, klagt Aslaug – dass niemand ihn beruhigen könnte. Harbard nimmt sich den Leiden Ivars an und schafft es tatsächlich, ihn zur Ruhe zu bringen. Siggy und Helga sind weiterhin skeptisch gegenüber dem Fremden, aber Aslaug schenkt ihm Vertrauen und bietet ihm an, zu bleiben.

Die Skepsis von Siggy verschärft sich, als plötzlich zwei Kinder aus der Bucht gefischt worden. Beide Kinder sind tot und der Bevölkerung ist nicht klar, wieso die Kinder ins Wasser gingen. Siggy vermutet, dass die Ankunft des Fremden etwas mit dem Tod der Kinder zu tun haben muss.

Sie will Aslaug vor dem Fremden warnen, aber diese scheint, ihm total verfallen zu sein. Denn von nun an vernachlässigt sie ihre Kinder und kümmert sich nicht mehr um die örtlichen Angelegenheiten. Stattdessen trifft sie sich mit Harbard und hört dessen Geschichten zu.

Als Harbard feststellt, dass auch Aslaug leidet – gesteht sie ihm, dass sie glaubt – dass ihr Gemahl sie nicht mehr lieben würde. Der Fremde verspricht ihr, dass er ihr Leiden nehmen kann und beide schlafen miteinander. Von nun an kümmert sich Aslaug nur noch darum, mit Harbard zusammen zu sein. Um ihre Kinder kümmert sich ausschließlich Siggy.

Die beiden Ragnarsöhne Ubbe und Hvitserk vermissen ihre Mutter und wollen sie suchen gehen. Dabei entfernen sich beide unbemerkt aus Siggys Obhut. Als die Dienerin schließlich bemerkt, dass die Jungen verschwunden sind – überkommt sie ein eigenartiges Gefühl und sie geht beide suchen. Auf einem zugefrorenen Gewässer stellt sie die beiden Kinder und ruft nach Ihnen. Diese laufen allerdings wie in Trance weiter in ihr Unglück.

Als dann plötzlich beide Kinder im Eis einbrechen, läuft Siggy zur Bruchstelle und springt ins eiskalte Wasser. Nachdem sie beide Kinder retten konnte, sitzt an der Oberfläche Harbard und greift nach den Jungen. Als er Beide sicher hat, lässt er die bereits stark unterkühlte Siggy sterben.

Er geht zurück zu Aslaug und Helga und berichtet den Damen, dass Siggy in Walhall bei ihrem Mann und ihrer Tochter sei. Da jetzt beide Frauen den Fremden unheimlich finden, bitten sie ihn zu gehen. Helga schaut dem Wanderer beim Verlassen von Kattegat hinterher, als er plötzlich in einer Nebelwolke verschwindet.

Somit hat Harbard zwei Menschen (Ivar und Aslaug) geholfen und dafür drei Leben aus Kattegat gefordert. Aber sein Auftritt hat auch unmittelbare Auswirkungen auf Ragnars Kriegsglück in Mercia. Denn bisher hat der Anführer jede Schlacht schlagen können, ohne größere Verluste hinnehmen zu können. Dies sollte sich nun ändern.

Harbards Einfluss auf die Söldner in Mercia

Das Auftreten von Harbard hat aber auch Auswirkungen auf die Krieger, welche sich gerade in England befinden. Denn diese kämpfen einen fremden Krieg für fremde Interessen. Der einzige unter ihnen, welcher dies erkennt – ist Floki und er prophezeit, dass die Götter dies strafen werden.

Und zeitgleich als der verwundete Wanderer in Kattegat erscheint, wird Torstein am Arm verletzt. Die Wunde beginnt zu eitern, so dass Floki ihm den Arm entfernen muss. Später stirbt Torstein in England, was Folgen auf den Gemütszustand von Floki und seine Ansicht zu Ragnar haben wird.

Außerdem wurde Porunn, Björn Eisenseites schwangere Frau schwer verletzt. Die Wikinger bitten die Götter um Beihilfe und sie und ihr Kind überleben die Strapazen. Für deren Genesung wollte Harbard vermutlich die zwei Ragnarsöhne holen, wobei dies Siggy verhindert hat. Somit wurde nur ein Leben gegeben und zwei geschenkt. Aber dieses Ungleichgewicht korrigiert Harbard bei seinem zweiten Besuch.

Harbards Erscheinung deutet nur Floki

Als die Wikinger wieder zurück nach Kattegat kommen, erfahren sie – was passiert ist. Rollo erfährt zwar, dass seine Geliebte bei der Rettung der Ragnarsöhne ums Leben kam. Von den mysteriösen Umständen und den Besuch Harbards erzählen die Frauen aber nichts.

Ragnar und Floki werden dennoch misstrauisch, weshalb Aslaug ihre Kinder vernachlässigte und diese Siggy anvertraute. Später erfährt Floki von Helga, dass Harbard sie besucht habe und dass das Unglück seinen Lauf nahm. Floki, welcher sich mit den Göttern auskennt, weiß – dass Harbard eine Menschengestalt ist, in welche sich Odin manchmal verwandelt.

Und deshalb vermutet er, dass Odin gekommen ist – um Ragnar sein Wohlwollen zu entziehen. Denn der Schiffsbauer zweifelt mittlerweile stark an seinem Anführer, an seiner Siedlungspolitik in England und an seinem vertrauten Verhältnis zum Christenpriester Athelstan. Er weiß, dass die Götter dieses Verhalten nicht billigen und Ragnar und alle anderen Nordmänner strafen werden.

Als Floki seinem Freund Ragnar von den Umständen berichtet, will dieser davon nichts hören. Stattdessen wird das Verhältnis zum Schiffsbauer immer schlechter und das zu Athelstan dafür immer besser. Scheinbar hat der Anführer nicht verstanden, dass die Götter bereits jetzt für seine Niederlagen sorgen.

Aber es gibt auch freudige Ereignisse, welche mit dem Auftreten Harbards verbunden sind. Denn Björn und Porunn bekommen ihr Kind und benennen es Siggy, nach der Heldin – welche die Ragnarsöhne rettete. Außerdem ist Ivar von seinen Schmerzen befreit und weint weniger.

Die weitreichenden Folgen des ersten Besuchs von Harbard dem Wanderer

Laut nordischer Mythologie glaubten die Wikinger, dass Odin sich stets unter die Menschen mischte, um dort Krieg und Unheil zu verbreiten. Denn der Göttervater hatte das Ziel, möglichst viele gefallene Krieger um sich zu scharen. Diese sollten nach Walhall kommen, um mit ihm zu speisen und sich dort auf die Götterdämmerung (Ragnarök) vorbereiten.

Deshalb nahm Odin immer wieder gewisse Namen und Gestalten – wie die des Harbards – an und sorgte, als Fremder, für Unheil. Dazu begünstigte er manche Menschen, weil er somit hoffte – dass diese viele andere Krieger töten würden- welche dann als Gefallene in Walhall einziehen. Oder er entzog bestimmten Anführern oder Helden sein Wohlwollen, weil diese nicht mehr in seinem Sinne handelten.

Und scheinbar entzog er Ragnar bereits seine Gunst und widmete diese stattdessen Rollo. Denn:

  • Ragnar und Aslaugs Verhältnis ist nach Harbards Auftritt für immer zerstört.
  • Durch Siggys Tod entscheidet sich Rollo später, in Paris zu bleiben. Dort wird er zum Verräter der Wikinger und entfernt sich für immer von Ragnar.
  • Floki ermordet Athelstan, weil er glaubt – dass dies die Götter umstimmen könnte. Dadurch verliert Ragnar zwei weitere Freunde.

Staffel 4: Harbard zweiter Auftritt

Nachdem Ragnar noch einmal siegreich in Paris war, ließ er dort seinen Bruder zurück. Dieser schließt ein Abkommen mit den Franken, wonach er das Frankenreich zukünftig vor den Angriffen seines Bruders schützen soll.

Als Ragnar wieder ins Frankenreich segelt, um Paris ein zweites Mal zu überfallen – kehrt Harbard wieder in Kattegat ein. Dieses Mal schläft er mit Aslaug und mit allen anderen Frauen in Kattegat. Er verspricht ihnen Heilung und zeitgleich sterben die Wikinger auf der Seine im Kampf gegen Rollo.

Helga wird schwer verletzt, als das Lager der Wikinger überfallen wird. Floki sucht dann nach Kräutern und hat eine Vision von Aslaug, welche ihn verführt. Er selbst wechselt dann in seinem Körper immer zwischen Floki und Harbard hin und her. Dadurch schafft es Helga die Wunden zu kurieren und zu überleben.

Aber vielen geht es nicht so gut und Harald Schönhaar glaubt bereits, dass Ragnar Lodbrok verflucht wurde. Denn Ragnar versucht zwar das Unglück abzuwenden, doch die Götter stehen ihm scheinbar nicht mehr bei. Das Blatt wendet sich kurz, weil Sigurd Schlangenauge es schafft, seiner Mutter zu zeigen, dass Harbard ihr untreu ist. Dadurch gerät Aslaug in Wut und verstößt den Wanderer für immer.

Aber dieses Mal hat Harbards Besuch wieder einen Preis gekostet. Denn Siggy, Björn Eisenseites Tochter und Spielkameradin von Sigurd, stirbt. Der Sohn Ragnars findet seine tote Freundin unten am Fluss und erzählt es seiner Mutter. Wie immer hat sie nur Gehör für ihren jüngsten Sohn Ivar oder eben für ihren Geliebten Harbard.

Harbards weitreichende Folgen beim zweiten Besuch

  • Das Verhältnis zwischen Sigurd und seiner Mutter Aslaug ist für immer gestört. Als sie später umgebracht wird, hält der Wikinger es noch nicht einmal für nötig, Rache an der Mörderin seiner Mutter zu nehmen.
  • Dadurch, dass Aslaug und Harbard sich immer nur um Ivar gekümmert haben, hasst Sigurd seinen kleinen Bruder. Zwischen beiden kommt es später zum Streit und Ivar tötet Sigurd.
  • Die Niederlage gegen Rollo hat schwere Folgen für Ragnar. Denn dadurch zieht er sich jahrelang zurück, verliert sein Ansehen und letztendlich aus sein Leben.

Wie Ragnar schon festgestellt hat, geben und nehmen die Götter. Und Harbard hat Rollo, Floki und Ivar etwas gegeben, dafür Ragnar umso mehr genommen.

Literatur


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