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Urwald, Primärwald: 14 Fragen und Antworten


was ist ein urwald

Urwald oder auch Primärwald genannt, ist ein Waldgebiet, welches ausschließlich von der Natur erschaffen und vom Menschen nicht verändert wurde. Es handelt sich demnach um eine Naturlandschaft, welche eine Kulturlandschaften (z.B. Forstgebiet) gegenübersteht. Urwälder wachsen überall auf der Erde, wo Bäume gedeihen können. Bis heute geht vom grünen Meer der Bäume und Kletterpflanzen eine ungeheure Faszination aus. Urwälder sind der Lebensraum unzähliger Pflanzen- und Tierarten, von denen viele noch unbekannt sind.

Was ist ein Urwald: Bedeutung und Definition

Der Begriff Urwald ist nicht exakt definiert. Wird er erwähnt, denken die meisten Menschen an den tropischen Regenwald im Amazonasgebiet oder im Becken des Kongo in Zentralafrika. Das stimmt zwar, aber Urwälder gibt es nicht nur in den Tropen, sondern auch in den gemäßigten Klimazonen, ja selbst in den subarktischen Regionen. In der Forstwirtschaft wird ein Urwald auch als Primärwald bezeichnet. Damit ist ein Wald gemeint, der noch nie oder zumindest über lange Zeit nicht durch den Menschen beeinflusst wurde. Das bedeutet, dort findet weder ein Holzeinschlag statt noch werden neue Bäume gepflanzt, Wege gebaut oder Siedlungen errichtet.

Im Urwald wachsen die Bäume wo es die Bedingungen zulassen, sterben ab, zerfallen und machen Platz für neue Pflanzen. Einige Forstwirtschaftler sind der Meinung, damit ein Wald als echter Urwald bezeichnet werden kann, muss er mindestens 500 km² Fläche besitzen. Aber diese Merkmalsdefinition ist umstritten.

Was sind Kennzeichen und Merkmale eines Urwaldes

Ein Urwald wird aus gutem Grund auch als „Primärwald“ bezeichnet. Kennzeichnend für Urwälder ist ihre Unberührtheit. Sie stehen noch so da, wie sie einst entstanden sind und wurden nicht vom Menschen beeinflusst.

Das gilt zumindest dann, wenn keine erkennbaren Spuren von Einflüssen existieren. Es kann aber durchaus sein, dass Menschen im Verlauf der Entstehungsgeschichte von Urwäldern Holz gesammelt oder auf Lichtungen campiert haben. Gänzlich unberührte Urwälder dürfte es kaum noch geben.

Unberührte Waldgebiete werden auch als ökologische „Klimaxgesellschaften“ bezeichnet. Dieser Begriff ist jedoch problematisch. Eine Klimaxgesellschaft existiert nämlich nur hypothetisch. Der Begriff geht von der Annahme aus, dass die Vegetationsentwicklung naturbelassener Waldgebiete nur vom Großklima beeinflusst wurde. Tatsächlich beeinflussen aber auch andere Parameter das Entstehen von Wäldern. Dies sind zum Beispiel abiotische Umweltfaktoren, wie das Feuer, die Temperatur oder die Lichteinstrahlung. Dem gegenüber stehen die biotischen Umweltfaktoren, wie der Konkurrenzkampf zwischen den Pflanzen, welche um knappe Ressourcen, wie Nährstoffe, Licht und Wasser kämpfen.

Auch die Anzahl der Pflanzenfresser in einem Gebiet bestimmt, welche End- oder Schlussvegetation sich bildet. Denn die pflanzenfressenden Tiere ernähren sich von der organischen Substanz der Pflanze (Biomasse), nehmen gleichzeitig deren Samen auf, welche sie an einem anderen Ort wieder ausscheiden und somit zur Verbreitung ganz bestimmter Arten beitragen. Das Austreiben von süßem Obst ist eine hervorragende Verbreitungsstrategie der Pflanzen. Denn der Geschmack von Pflanzenzucker Ist bei Tieren beliebt, wodurch die Samen dieser Pflanzen sich über weite Areale verbreiten können

Das Gegenteil vom unberührten Primärwald bzw. Urwald wäre Sekundärwald. Dieser entwickelt nach massiven menschlichen Eingriffen – beispielsweise Brandrodung, Holzeinschlag oder Straßenbau – eine veränderte Artenzusammensetzung. Diese wird als Sekundärbewuchs bezeichnet.

Innerhalb der weltweit zu findenden Waldsysteme haben viele Wälder inzwischen so starke Veränderungen erlebt, dass sich Ersatzgesellschaften gebildet haben. Der Klimawandel wird wahrscheinlich der größte menschengemachte Einfluss sein, der die Wälder und Urwälder sowie die Forsten in Kürze drastisch verändert.

Welche Arten und Typen von Urwäldern gibt es

Die Art von Urwald, die in einem bestimmten Gebiet gedeiht, richtet sich nach der jeweiligen Klimazone. Die Forstwirtschaft unterscheidet 4 Haupttypen:

  • Tropischer Regenwald
  • Hartlaubwald
  • Sommergrüner Laubmischwald
  • Nadelwälder der Borealen Ökozone

Tropischer Regenwald

Diese Art von Wald ist immergrün und wächst in einem Gürtel nördlich und südlich des Äquators. Voraussetzungen für die Existenz tropischer Regenwälder sind ganzjährig hohe Temperaturen, die selbst nachts nicht unter +20°C fallen. Es gibt kaum jahreszeitliche Schwankungen in Temperatur und Niederschlag. Die Luftfeuchtigkeit und die Niederschlagsmenge sind viel höher als in Deutschland.

Statt Jahreszeiten gibt es im tropischen Regenwald ein Tagesklima. Am Morgen ist der Himmel klar und die Sonne scheint. Dadurch verdunstet viel Wasser. Es kommt zur Bildung von Wolken. Nachmittags hat sich darin so viel Wasserdampf gesammelt, dass es regnet. Die Regengüsse sind heftig, aber kurz. Oft erfolgen sie sogar zur selben Uhrzeit. Gegen Abend scheint wieder die Sonne. Beispiele für tropische Regenwälder sind die Urwälder am Amazonas und am Kongo sowie auf den indonesischen Inseln Sumatra und Borneo.

Hartlaubwald

Auch Hartlaubwälder sind immergrün. Sie wachsen auf der Nord- und Südhalbkugel unter Klimabedingungen, die als mediterran (Mittelmeerklima) bezeichnet werden. Der Sommer ist lang und trocken, der Winter kurz und mild. Und Regen fällt meistens im Winter, Schnee kommt nur selten vor. Die Region folgt nördlich und südlich auf die Zone des tropischen Regenwalds.

Nur wenige Urwälder gehören zum Typ Hartlaubwald, weil diese Regionen seit langem intensiv bewirtschaftet werden. Hartlaubwälder gab es einst rund um das Mittelmeer. In Europa kommen sie noch auf einigen Inseln der Azoren und Kanaren vor, außerdem in Südkalifornien, in der Kapprovinz und Eastern Cape in Südafrika und im nördlichen und zentralen Teil Chiles.

Sommergrüne Laubmischwälder

Diese Waldform war einst in Deutschland und ganz Mitteleuropa vorherrschend. Heute kommen sie noch in Teilen Chinas, Japans und Nordamerikas vor. Laubbäume stellen den größten Anteil der Baumarten. Sie legen in der kalten Jahreszeit eine Wachstumspause ein, die je nach den örtlichen Bedingungen 3 – 4 Monate dauern kann. Da es auf der Südhalbkugel nur wenig Land in der gemäßigten Klimazone gibt, liegen die meisten sommergrünen Laubmischwälder auf der Nordhalbkugel. Nach Norden geht dieser Waldtyp allmählich in den nächsten über.

Boreale Nadelwälder

Sie schließen sich weiter nördlich an die Zone der sommergrünen Laubmischwälder an. Zu diesem Waldtyp gehören die flächenmäßig größten Urwälder der Erde. Das bekannteste Beispiel ist die Taiga. In den borealen Nadelwäldern herrschen Nadelbäume wie Fichten und Lärchen vor. Im Winter können die Temperaturen bis unter -50°C fallen. Die Bäume legen eine bis zu 6 Monate dauernde Wachstumspause ein.

Wo befinden sich die verschiedenen Urwaldtypen: Verbreitung und Klimazonen

In welcher Region welche Art von Wald wächst, hängt von mehreren Faktoren ab. Die jeweilige Klimazone spielt eine wichtige Rolle, allerdings kann es örtlich zu Abweichungen kommen.

In Gebieten am Äquator mit geringeren Regenfällen kann sich beispielsweise kein tropischer Regenwald entwickeln. Stattdessen sind tropische Trockenwälder dort die ursprüngliche Vegetation.

An geschützten Stellen in der gemäßigten Klimazone kann Hartlaubwald wachsen, während in kalten Regionen in der gemäßigten, ja sogar innerhalb der tropischen Zone Nadelwälder geben kann. Beispiele dafür sind unter anderem die Gebirgswälder in dem Anden oder am Kilimandscharo, Afrikas höchstem Berg bzw. die Nadelwälder in den höheren Regionen der Alpen.

Gibt es Urwald in Deutschland

Viele Menschen mag die Tatsache überraschen, dass Deutschland ein waldreiches Land ist. Mehr als 11 Millionen Hektar der Fläche, das ist fast ein Drittel, ist mit Wald bestanden. Damit ist Deutschland das waldreichste Land der EU.

Geht es um Urwälder, sieht die Sache jedoch erheblich schlechter aus. Der allergrößte Teil der deutschen Wälder sind sogenannte Sekundärwälder. Das sind Wälder, die intensiv forstwirtschaftlich genutzt werden. Diese Nutzung reicht bis in das Mittelalter zurück. Urwälder im Sinne von unberührtem Wald, auf den der Mensch keinen Einfluss hatte, existieren in Deutschland seit der Zeit der Germanen nicht mehr.

Moderne Schutzgebiete

Das größte dieser Schutzgebiete ist der Nationalpark Bayerischer Wald an der Grenze zwischen Deutschland und Tschechien. Er wurde 1970 gegründet und ist fast 25.000 Hektar groß.

Der Nationalpark Hainich in Thüringen wurde 1997 gegründet. Er umfasst ein Gebiet von 7.500 Hektar und ist zum UNESCO Weltnaturerbe Buchenurwald ernannt worden.

Daneben gibt es noch andere Reste von urwaldähnlichen Waldbeständen. Echte Urwälder sind diese Schutzgebiete jedoch nicht. Dafür sind sie zu klein und existieren noch nicht lange genug. Zudem lässt der Mensch die Natur in den Schutzgebieten zwar in Ruhe, unterhält aber zumindest ein Wegenetz, weil die Schutzgebiete viele Touristen anziehen und Einkommen in Gegenden schaffen, in denen es kaum Industrie gibt.

Welche Urwälder gibt es in Europa

Im übrigen Europa sieht es in Bezug auf Urwälder nicht viel anders aus als in Deutschland. In unzugänglichen Gebieten der Alpen, Karpaten, der Dinarischen Alpen und des Böhmerwalds liegen inselartige Waldgebiete, die noch weitgehend unberührt geblieben sind.

Wer echte Urwälder sehen will, muss selbst in Europa weit reisen. In Schwedisch Lappland, jenseits des Polarkreises, weist der Muddus Nationalpark einen noch weitgehend ursprünglichen Baumbestand auf. Dort wächst die älteste Kiefer Schwedens. Der Muddus Nationalpark hat eine Fläche von ca. 500 km² und wurde 1942 eingerichtet. Er gehört zum Waldtyp borealer Nadelwald.

Auch der Dvinsky Urwald ist ein borealer Nadelwald. Seine riesige Fläche erstreckt sich über mehr als 12.000 km². Der Dvinsky Urwald befindet sich im europäischen Teil Russlands, etwa 150 km südlich der Hafenstadt Archangelsk. Im Wald leben noch Elche, Braunbären, Wölfe und Luchse.

Interessanterweise gibt es sogar einen Urwald vom Typ Hartlaubwald in Europa: der Nebelwald auf der Kanareninsel La Gomera. Der immergrüne Lorbeerwald verdankt seine Existenz dem Passatwind, dessen feuchte Luft sich an den steilen Berghängen abregnet und für ganzjähriges üppiges Grün sorgt.

Welche Urwälder gibt in Asien

Fallen die Wörter Wald und Asien kommt sofort die sibirische Taiga in den Sinn. Der boreale Nadelwald erstreckt sich über Tausende von Kilometern, vom Ural im Westen bis zum Stillen Ozean. Insgesamt umfasst die Taiga mehr als 5,5 Millionen Quadratkilometer Fläche. Die vorherrschenden Bäume sind Kiefern, Lärchen und Tannen. Aufgrund des rauen Klimas ist die Wachstumsperiode kurz und beträgt in manchen Gebieten nur 90 Tage. Nach Norden geht die Taiga allmählich in die baumlose Tundra über.

Südostasien war früher zum größten Teil mit dichtem tropischen Regenwald bedeckt. Der ist heute leider zum größten Teil gerodet. Ausgedehnte Regenwälder gibt es noch immer auf Sumatra und Borneo. Dort leben auch noch die letzten Orang Utans und Sumatra Tiger. Auf dem Festland existieren in Vietnam, Laos und Teilen Kambodschas und Thailands dichte Urwälder.

Welche Urwälder gibt es in Afrika

Der tropische Regenwald im Kongobecken nimmt eine Fläche von 1,7 Millionen Quadratkilometern ein. Damit ist er nach dem Amazonas-Regenwald der zweitgrößte Regenwald der Erde. Er erstreckt sich über die Territorien der Staaten Kamerun, Gabun, der beiden Kongos (Kinshasa und Brazzaville), Ruanda, Burundi bis nach Uganda. In Teilen West- und Ostafrikas sind inselartige Reste von Regenwald erhalten. Im afrikanischen Regenwald leben unter anderem mehr als 1.000 Arten von Säugetieren und 400 Vogelarten. Zu den bekanntesten gehören die Gorillas, Waldelefanten und das Okapi (Waldgiraffe).

Welche Urwälder gibt es in Nordamerika

Wenn von der Natur Nordamerikas die Rede ist, denken die meisten an die scheinbar unendlichen Weiten der Prärie. Weniger bekannt ist dagegen, dass es in Kanada und Alaska große Gebiete mit borealen Nadelwald gibt, die auf etwa demselben Breitengrad wie die Taiga in Sibirien liegen. Kanada gehört zu den waldreichsten Ländern der Welt. In den Urwäldern leben beispielsweise Grizzlybären und Berglöwen (Pumas). An der Westküste sind noch einige Reste gemäßigter Regenwälder erhalten geblieben. Dort wachsen die größten Bäume der Welt. Mammutbäume können mehr als 100 Meter hoch werden.

Was sind Urwälder in Südamerika

Im Zusammenhang mit Südamerika kommt sofort der Amazonas-Regenwald in den Sinn. Der größte Urwald der Welt nimmt eine Fläche von beinahe 7 Millionen Quadratkilometern ein. Sein größter Teil liegt in Brasilien, er erstreckt sich aber auch bis nach Venezuela, Guayana, Kolumbien, Ecuador, Peru und andere Staaten. Er macht die Hälfte aller Regenwälder der Erde aus. Der Amazonas-Regenwald entstand vor ca. 40 Millionen Jahren und weist die größte Artenvielfalt aller Wälder der Erde auf.

Im Süden des Kontinents, im südlichen Chile und Argentinien, existieren noch kleinere Flächen mit gemäßigtem Regenwald. Mehr als die Hälfte des ursprünglichen Waldes wurde bereits gerodet.

Wo sind Urwälder Australiens

Down Under können Besucher sowohl in tropischen Regenwäldern als auch in gemäßigten Regenwäldern wandern. Zählt man die Insel Neuguinea zu Australien, findet man in Australien mehr tropischen Regenwald als man erwarten würde. Der Daintree Regenwald im Norden der Halbinsel Queensland ist mit einem Alter von 180 Millionen Jahren der älteste der Welt. Dort leben Kasuare und Salzwasserkrokodile, die größten Krokodile der Welt.

Ganz im Süden, auf der Insel Tasmanien, sind weite Flächen mit kühl-gemäßigten Regenwäldern bestanden. Dort tritt häufig Nebel auf. Übrigens können einige Eukalyptusbäume auch Höhen von 100 Metern erreichen.

Wie ist der Zustand der Urwälder

Zu dieser Frage gibt es gute und schlechte Nachrichten. Zunächst einmal muss festgestellt werden, dass der Zustand der Urwälder generell schlecht ist. Selbst die scheinbar unendlichen Weiten der Taiga sind nur noch zu ca. 30 Prozent wirklich unberührte Wildnis. Weitere 40 Prozent sind in einem naturnahen Zustand und 30 Prozent gehören zur Kategorie Sekundärwald.

In den tropischen Regenwäldern sieht die Lage noch schlimmer aus. Sie verschwinden in einem atemberaubenden Tempo. Heute wird in Brasilien der Amazonas-Regenwald schneller abgeholzt als jemals zuvor. Immer größere Flächen werden gerodet, um mehr Sojabohnen anzubauen, die größtenteils zu „umweltfreundlichem“ Bio-Kraftstoff verarbeitet werden.

Noch schlimmer ist es in Afrika. Dort wird „selektiver Holzeinschlag“ betrieben. Das bedeutet, dass nur einzelne, besonders wertvolle Bäume wie Mahagoni oder Teak, gefällt werden. Das klingt zwar im ersten Moment gut, um die gefällten Bäume aber zur nächsten Straße transportieren zu können, müssen Hunderte andere Bäume gefällt werden.

In Südostasien werden die noch verbliebenen Regenwälder abgeholzt, um Plantagen mit Ölpalmen Platz zu machen. Palmöl ist in unzähligen Lebensmitteln und Kosmetika enthalten.

Darüber hinaus machen der Klimawechsel und die Erderwärmung auch den Urwäldern schwer zu schaffen. Die Zahl der Stürme und auch der Dürren nimmt zu. Laut dem neuesten Waldbericht der Bundesregierung ist der deutsche Wald im schlechtesten Zustand seit 200 Jahren.

Die gute Nachricht basiert auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Diese besagen, dass sich der tropische Regenwald schneller von einer Abholzung erholt als ursprünglich angenommen. Bereits 20 Jahre nach dem Kahlschlag leben im Sekundärwald 80 Prozent der Arten wie im ehemaligen Urwald. Bis zur vollständigen Regenerierung benötigt der Wald jedoch etwa 120 Jahre.

Warum brauchen die Menschen überhaupt Urwälder

Urwälder sind ein Teil der Biosphäre der Erde. Der Mensch hat kein Recht, sie aus Profitinteresse abzuholzen. Urwälder regulieren den Wasserhaushalt des Planeten. Sie speichern Kohlendioxid und Wasser. Sie wirken ausgleichend und regulierend auf das Klima, selbst noch in weiter Entfernung. Neben den Korallenmeeren haben Urwälder die größte Artenvielfalt. Viele von ihnen sind bis jetzt noch unbekannt und können eventuell eines Tages als Basis für neue Heilmittel oder Vorlage für technische Anwendungen dienen.

Die Menschen haben kein Recht, die Existenzberechtigung von Pflanzen und Tieren nur daran zu knüpfen, ob sie einen Nutzen bringen oder nicht. Jedes Lebewesen hat das Recht darauf, zu existieren.

Was kann der Einzelne tun, um den Raubbau an den Urwäldern zu bremsen

Im Angesicht des Ausmaßes und Tempos der Abholzung der Urwälder scheint der Einzelne machtlos zu sein. Dieser Eindruck trügt jedoch. Jeder Einzelne kann sehr wohl einen Beitrag zur Erhaltung der Urwälder leisten, weil sich die Millionen einzelner Beiträge summieren. Der Ozean besteht letztendlich auch aus einzelnen Wassertropfen. Zu den wichtigsten Beiträgen gehören unter anderem:

  • Verzicht auf den Kauf von Produkten aus tropischen Hölzern
  • Holzprodukte aus einheimischen Hölzern, die aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen, bevorzugen.
  • Lebensmittel und Kosmetika meiden, die Palmöl enthalten.
  • Sparsam wirtschaften und Abfälle minimieren
  • So viel wie möglich recyceln

Was ist der Unterschied zwischen Urwald, Regenwald und normalen Wald

Ein Urwald ist eine reine Naturlandschaft, welche ohne menschliches Mitwirken entstand, sich verändert und anpasst. Viele Regenwälder sind demnach auch Urwälder. Die „normalen“ Wälder in Europa waren ursprünglich Urwälder, wurden aber durch menschliche Forstwirtschaft verändert.

Zusammenfassung

Urwälder existierten schon lange bevor es Menschen gab. Mit der Ausnahme von Antarktika gab es sie einst auf allen Kontinenten. Heute sind sie weltweit auf dem Rückzug. Sie werden aus Profitgier gerodet und leiden unter der Erderwärmung. Wenn wir nichts unternehmen, kann schon bald der Tag kommen, an denen die letzten Urwälder verschwunden sein werden. Darunter würden nicht zuletzt auch die Menschen zu leiden haben, denn sie brauchen den Urwald mehr als sie glauben. Durch sein Verhalten als Verbraucher kann jedoch jeder Einzelne seinen Beitrag dazu leisten, den Raubbau an den Urwäldern zu stoppen.


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