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Was bedeutet Larifari: Definition, Herkunft und Bedeutung


Das Wort “Larifari” steht im Deutschen für “inhaltloses Geschwätz”. Es wird ähnlich verwendet wie “Kokolores” oder auch “Wischiwaschi”.

Woher kommt Larifari: Herkunft und Ursprung

“Larifari” stammt von einer alten Möglichkeit zum Lernen von Notenbezeichnungen. Die Methode geht zurück auf einen Benediktiner-Mönch namens Guido von Arezzo, der um 1025 nach Christus gelebt hat. Um sich Melodien leichter zu merken, hat Guido von Arezzo die Noten als Silben vertont. Dazu hat er den Anfang der Johannes-Hymne zur Hilfe genommen, die lautet: “Utqeant laxis Resonare fibris Mira gestorum Famuli tuorum Solve polluti Labii reatum, Sancte Joannes!“

Aus den Anfangssilben der großgeschriebenen Worte erhielt der Mönch die Silben “Ut”, “Re”, “Mi”, “Fa”, “Sol”, “La”. In einer späteren Abwandlung wurde die Silbe “Ut” gegen “Do” getauscht und die siebte Silbe “Si” ergänzt. Die Silben entsprechend der Tonstufen und sollten das Lernen von Melodien für Chorgesänge erleichtern.

Die Reihenfolge “La”, “Re”, “Fa”, “Re” entspricht den Tönen “a”, “d”,”f” und wieder “a”. In der Musik entspricht das einem inhaltlosen Geträller, das beispielsweise in vielen klassischen Musikstücken aus Frankreich verwendet wurde. Liest man die Silben schneller und ohne Pause entsteht das Wort “Larefare”. Weil der Buchstabe “e” in alten italienischen Texten aber ähnlich wie das deutsche “i” klingt, hat sich aus “Larefare” im Laufe der Zeit das heute benutzte “Larifari” gebildet.

Was bedeutet Larifari: Definition, Bedeutung und Verwendung

“Larifari” hat im Deutschen zwei verschiedene Bedeutungen. Auf der einen Seite wird damit Geplapper oder Geschwätz bezeichnet, das keinen Inhalt hat. Wenn jemand beispielsweise eine Frage beantworten soll und erst einmal lang und ausschweifend Geschichten erzählt, statt auf den Punkt zu kommen, dann wird das als Larifari bezeichnet.

Wesentlich häufiger wird das Wort mittlerweile aber auch für Handlungen verwendet, wenn diese nur halbherzig oder ungenau ausgeführt werden. Man nutzt “Larifari” dann auch gleichbedeutend zu “Schludern”.

Die Verbreitung von Larifari

Wie genau “Larifari” seinen Weg in den deutschen Sprachgebrauch gefunden hat, ist nicht eindeutig belegt. Allerdings wird mit dem Wort häufig ein Puppenspieler namens Franz Graf von Pocci in Verbindung gebracht, der im 19. Jahrhundert lebte. Er erfand für das Münchener Marionettentheater die Figur des Kasperl Larifari und ließ sie in über 40 Puppenspielen auftreten. Die Figur zeichnete sich durch Tollpatschigkeit aus, sollte aber auch pädagogische Werte für Kinder vermitteln.

Weil die Aufführungen kinderfreundlicher sein sollten, wurde ein ehemals gefräßiger, betrunkener, fauler Kasperl von Franz Graf von Pocci “entschärft”. Darum nannte er seine Figur auch “Larifari”, um zu verdeutlichen, dass die Charakterzüge des ursprünglichen Kasperls zwar vorhanden waren, sie allerdings nicht ganz so stark hervorstachen.

1854 wurde das Wort “Larifari” auch von den Gebrüdern Grimm in ihrem Deutschen Wörterbuch aufgenommen. Das Wort wird dort als “Zurückweisung eines leeren Geredes” erklärt.


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