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König der Juden


Der König der Juden ist ein Titel, welchen Jesus von Nazareth bei dessen Kreuzigung verliehen wurde. Dieser Titel sollte ausdrücken, weshalb Jesus bestraft und gekreuzigt wurde. Dazu veranlasste der römische Statthalter Pontius Pilatus, dass eine Tafel angefertigt und diese am Kreuz befestigt wurde. Auf dieser Tafel stand in griechischer, lateinischer und hebräischer Sprache: „Jesus von Nazareth, König der Juden“. Der Wortlaut in Latein lautete: „Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum“.

Der Anspruch auf den Königstitel der Juden war im Römischen Reich verboten. Und man Jesus diesen Titel zusprach, wurde er angeklagt und verurteilt. Die Initialen des sogenannten Kreuztitels lauten: I.N.R.I. bzw. J.N.R.J. und tauchen in der lateinischen Bibel (Vulgata) auf, welche im Mittelalter weit verbreitet war. Im Johannesevangeliums lautet der Satz: „Jesus, der Nazoräer, der König der Juden“.

Der Satz sorgt für eine Kontroverse zwischen den Juden und Christen. Denn seit 587/86 v.Chr., nachdem Jerusalem durch die Babylonier erobert und zerstört wurde, stand das Volk Israels unter dem Einfluss fremder Machthaber. Ab dem Jahr 6 n.Chr. wurde Palästina eine römische Provinz. Da das spätere Christentum aus dem Judentum hervorging, gilt in beiden Religionen die Bibel als Heilige Schrift. In dieser wird ein Prophet und Retter angekündigt, welcher rechtmäßiger König über Israel und Juda (Provinz im Süden Israels) sein wird. Die Christen sehen in Jesus von Nazareth diesen Erlöser, machten diesen zu Jesus Christus als Sohn Gottes. Die Juden sehen in Jesus diesen Erlöser nicht und warten bis heute.