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Marie Antoinette: Biografie der Königin Frankreichs


Nachbildung von Marie-Antoinette im Wachsfigurenmuseum Madame Tussauds in Wien, Bildnachweis; Yuri Turkov / Shutterstock.com

Nachbildung von Marie-Antoinette im Wachsfigurenmuseum Madame Tussauds in Wien, Bildnachweis; Yuri Turkov / Shutterstock.com


Marie-Antoinette (1755 bis 1793) war eine österreichische Erzherzogin, welche durch Heirat mit Ludwig XVI. zur französischen Königin wurde. Mit ihrer Thronbesteigung am 10. Mai 1774 wurde ihr der Titel: „Königin der Franzosen“ übertragen. Ihre Regierungszeit ist geprägt durch mögliche Skandale und die Französische Revolution (1789 – 1799). Während der Revolutionszeit geriet Marie-Antoinette in Gefangenschaft und wurde 1793 hingerichtet.

Steckbrief: Biographie, Leben und Kurzvideo

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  • 2. November 1755: Geburt in Wien
  • 19. April 1770: Stellvertreter-Hochzeit mit einem Vertreter von Prinz Ludwig August (Ludwig XVI.) in der Wiener Augustinerkirche
  • 21. April bis 16 Mai 1770: Brautfahrt von Wien nach Versailles
  • 16. Mai 1770: Eigentliche Trauung zwischen Maria Antoinette und Prinz Ludwig August
  • Mai 1774: Thronbesteigung des Brautpaares, Prinz Ludwig August wird zu König Ludwig XVI.
  • 1774: König Ludwig XVI. schenkt seiner Frau das Lustschlösschen „Petit Trianon“, so dass sie sich vor der französischen Etikette zurückziehen kann
  • Ab 1774: Vorwurf lesbischer Neigungen und ihr wird eine sexuelle Beziehung zur Hofdame Marie-Louise von Savoyen (Madame de Lamballe) nachgesagt
  • 1778: Geburt der ersten Tochter Marie-Thérèse-Charlotte (Madame Royale)
  • 29. November 1980: mit dem Tod der Mutter (Maria Theresia) verliert Marie-Antoinette auch eine umsichtige Beraterin
  • 22. Oktober 1781: Geburt des Sohnes Louis-Joseph-Xavier-François
  • 1783: Porträt in Leinenhemd, worauf die Seidenweber Frankreichs sich beklagten, dass sie kein Geld verdienen würden
  • 1783: Fehlgeburt
  • 27. März 1785: Geburt ihres zweiten Sohnes Louis-Charles
  • 1785: Halsbandaffäre
  • 9. Juli 1786: Geburt ihrer zweiten Tochter Sophie-Hélène-Béatrice, welche allerdings nach 11 Monaten starb
  • 4. Juni 1789: Tod ihres ältesten Sohnes
  • 5. und 6. Oktober 1789: Revolutionäre zwangen die Königsfamilie von Versailles in den Tuilerienpalast nach Paris zu ziehen
  • 20. Juni 1791: Missglückter Versuch aus Paris zu fliehen
  • 25. Juli 1792: Veröffentlichung des Manifest vom Herzogs von Braunschweig. Dort steht, dass die Franzosen sich ihrem König wieder unterwerfen sollen. Falls dies nicht geschehe, kommt es zu blutiger Vergeltung und der Zerstörung von Paris
  • 10. August 1792: Aufgrund des Manifestes von Braunschweig stürmen wütende Franzosen den Tuilerienpalast.
  • Ab 10. August 1792: Umquartierung in eine Festung des Templerordens (La Ville Neuve du Temple)
  • 1. März 1792: Tod von Leopold II. (römisch deutscher Kaiser und Bruder von Marie), Unterstützung aus dem Heiligen Römischen Reich schwindet
  • 21. Januar 1793: Hinrichtung von Ludwig XVI.
  • 1. August 1793: Überstellung an das Conciergerie-Gefängnis
  • 14. Oktober 1793: Prozessbeginn gegen Marie Antoinette
  • 16. Oktober 1793: Hinrichtung

Wer war Marie-Antoinette

Marie-Antoinette wurde am 2. November 1755 in Wien geboren und starb am 16. Oktober 1793 in Paris. Sie war das 15-te Kind von Kaiser Franz I. und dessen Ehefrau Maria Theresia von Österreich. Ihr Taufname lautete: Maria Antonia Josepha Johanna.

Marie-Antoinette stammte aus dem Haus Habsburg, welches im Mittelalter zu einer der mächtigsten Dynastien in Europa aufstieg. Sie war von Geburt an die Erzherzogin von Österreich. Durch diesen Titel hielten die Habsburger die Erbmonarchie in Österreich-Ungarn aufrecht, an deren Spitze sie selbst standen. Demnach wurde Österreich-Ungarn auch als Habsburgermonarchie bezeichnet.

Ihren Einfluss vergrößerte die Habsburgermonarchie durch geschickte Bündnis- und Heiratspolitik. Die arrangierte Hochzeit zwischen Marie-Antoinette und dem französischen Thronfolger sollte den Einfluss der Habsburger in Europa weiter stärken. Erst mit der Übergabe ans französische Königshaus wurde Maria Antonia zu Marie-Antoinette, da der Name französischer klingt. (mehr zur Heiratspolitik, siehe Abschnitt Geschwister)

Wofür ist Marie-Antoinette bekannt

Marie Antoinette ist bekannt für das prunkvolles Hofleben in Frankreich, einer Verschwendung von Staatsgeldern, sowie zahlreichen Affären, welche sie unterhalten haben soll. Weiterhin soll sie sich nicht an bestehende Regeln gehalten haben, die Hofetikette missachtet haben und einen negativen Einfluss auf den König ausgeübt haben. (mehr dazu im Abschnitt unten: War Marie-Antoinette beliebt)

Wovon wurde die Geburt von Marie Antoinette überschattet

Am 1. November 1755 geschah das Große Erdbeben von Lissabon, welches zwischen 30.000 und 100.000 Menschen das Leben kostete.

Marie bzw. Maria wurde einen Tag später, also am 2. November 1755, geboren. Ihre Taufpaten waren der portugiesische König und die Königin Portugals, welche sich durch Joseph II. (Maries Bruder) und Maria Anna (Maries Schwester) vertreten ließen. Da auch die Geburt von Maria Antonia (Marie-Antoinette) sehr schwer war, wurden beide Ereignisse als schlechtes Omen gewertet.

Wer waren die Eltern von Marie Antoinette

Die Eltern von Marie Antoinette waren Kaiser Franz I. (1708 bis 1765) und Maria Theresia von Österreich (1717 – 1780).

Kaiser Franz I.

Kaiser Franz I. war ab 1745 der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen. Er heiratete Maria Theresia im Jahr 1736. Dadurch wurden die Häuser Habsburg (Österreich) und das Herzogtum Lothringen (heutige Frankreich) vereint. Er und seine Frau gelten demnach als Begründer des Adelsgeschlechts Habsburg-Lothringen.

Kaiser Franz, eigentlich Franz Stephan von Lothringen, heirate demnach ins Haus Habsburg hinein. Er wurde ab 1740 zum Mitregenten des Hauses Habsburg erklärt, was seiner Wahl zum römisch deutschen Kaiser nutzen sollte. Jedoch war seine Frau Maria Theresia die eigentliche Herrscherin im Haus Habsburg. Doch Franz sanierte den Staatshaushalt der Habsburgermonarchie, welcher durch andauernde Kriege ziemlich marode geworden war.

Franz galt als Freund der Wissenschaft. Unter seiner Regentschaft entstand die Wiener Schule der Medizin und der Tiergarten in Wien-Schönbrunn. Franz war auch Sammler von Artefakten aus der Natur, wie bspw. Fossilien, Muscheln, kostbare Korallen oder Schnecken. Und so kaufte er vom Naturaliensammler Johann Ritter von Baillou dessen Sammlung ab. Diese Sammlung befindet sich heute in der Österreichischen Nationalbibliothek.

Franz starb 1765, im Alter von 56 Jahren, an einem Herzinfarkt. Sein ältester Sohn Joseph (Joseph II.) war bereits zum römisch-deutschen König gewählt und ernannt worden. Dieser wurde dann auch zum römisch-deutschen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

Franz Ehefrau, Maria Theresia, war die Herrscherin in Österreich-Ungarn und blieb dies auch über seinen Tod hinaus.

Maria Theresia

Maria Theresia führte die eigentlichen Geschäfte der Habsburgermonarchie. Während ihrer Regentschaft konnte sie das Stammgebiet der Habsburger bewahren. Allerdings verlor sie einen Teil Schlesiens an Preußen und das Herzogtum Parma an Spanien. Bei der ersten polnischen Teilung (1777), an welcher die Habsburger stark beteiligt waren, ging Galizien (heute Südostpolen, West-Ukraine) in den Besitz der Habsburger über.

Mit dem Tod ihres Mannes bewirkte Maria Theresia, dass ihr ältester Sohn Joseph zum neuen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches aufstieg. Sie setzte ihn ebenfalls als Mitregent in Österreich-Ungarn ein. Doch dieser verfolgte eine Politik der Aufklärung, zu der auch Maria Theresia neigte. Dennoch fühlte sie sich auch dem Katholizismus verpflichtet, wodurch der Reformwille Josephs immer wieder ausgebremst wurde. Maria Theresia starb am 29. November 1780 an einer Lungenentzündung.

Nach ihrem Tod wollte Joseph die Weiberwirtschaft in Wien beenden. Deshalb verließen seine Schwestern Maria Elisabeth, Maria Anna und Maria Christine den Hof.

Wer waren die Geschwister von Marie-Antoinette

Marie-Antoinette wurde als fünfzehntes Kind von Franz und Maria Theresia geboren. Insgesamt hatte das Ehepaar 16 Kinder, womit Maria das zweitjüngste war.

  • Maria Elisabeth (1737 – 1740) starb bereits im Kindesalter
  • Maria Anna (1738 – 1789) war stellvertretende Taufpatin zu Marias Taufe und war ab 1766 die Äbtissin eines Frauenstifts in Prag.
  • Maria Karolina (1740 – 1741) starb bereits im Säuglingsalter.
  • Joseph II. (1741 – 1790) war erster Kaiser des Heiligen Römischen Reiches aus dem Hause Habsburg-Lothringen
  • Maria Christina (1742 – 1798) heirate 1766 den Prinzen Albert von Sachsen und wurde dadurch zur Herzogin von Sachsen-Teschen und dann auch Statthalterin der Österreichischen Niederlanden.
  • Maria Elisabeth (1743 – 1808) verließ nach dem Tod der Mutter den Hof und wurde eine Äbtissin eines Damenstifts in Innsbruck.
  • Karl Joseph (1745 – 1761) war zweitältester Sohn, erkrankte mit 15 Jahren an den Pocken und starb.
  • Maria Amalia (1746 – 1804) heiratete 1769 den Herzog Ferdinand von Parma
  • Leopold II. (1747 – 1792) war ab 1790 bis zu seinem Tod der römisch-deutsche Kaiser. Er folgte seinem Bruder Joseph auf den Thron.
  • Maria Karolina wurde 1748 geboren und starb kurz nach der Geburt.
  • Johanna Gabriela (1750 – 1762) war verlobt mit Ferdinand I., dem König von Sizilien. Sie starb allerdings an den Pocken.
  • Maria Josepha (1751 – 1767) war ebenfalls mit Ferdinand I., dem König von Sizilien, verlobt. Sie starb ebenfalls vor der Hochzeit an den Pocken.
  • Maria Karolina (1752 – 1814) war ebenfalls mit Ferdinand I. verlobt. Beide heirateten 1768 und sie wurde zur Königin von Sizilien und Neapel.
  • Ferdinand Karl (1754 – 1806) heiratete 1771 Maria Beatrix von Este, wodurch die Häuser Habsburg-Lothringen und das Haus Este mit dem Herzogtum Modena-Reggio (Oberitalien) zusammenwuchsen.
  • Maria Antonia (Marie Antoinette) heiratete 1770 Ludwig XVI., wodurch das Geschlecht Habsburg-Lothringen mit den Bourbonen (franz. Königsgeschlecht) zusammenwuchs.
  • Maximilian Franz (1756 – 1801) wurde Erzbischof und Kurfürst von Köln

Mit wem wurde Marie-Antoinette verheiratet

Zwischen Preußen und der Habsburgermonarchie bestand ein andauernder Konflikt, um die Vorherrschaft in Europa. Unter Friedrich dem Großen (1712 – 1786) nahmen die Konflikte weiter zu. So führte Preußen die Schlesischen Kriege gegen Österreich und wurde ab 1763 (Ende des Siebenjährigen Krieges) zur Großmacht in Europa.

In der Folge näherten sich Frankreich und Österreich-Ungarn an. Die Heirat von Maria Antonia mit dem französischen Thronerben Ludwig August sollte das Bündnis weiter stärken. Nach seinem Thronantritt 1774 erhielt Ludwig August den Thronnamen: Ludwig XVI..

Wie wurde Marie-Antoinette auf die Hochzeit vorbereitet

1769 schlossen Ludwig XV. (Großvater von Ludwig August) und Maria Theresia einen Heiratsvertrag für Ludwig August und Maria Antonia. Zu diesem Zeitpunkt war Kaiser Franz bereits tot, so dass die Mutter alleinig über die Heiratspolitik entschied.

Da Maria Antonia eine unaufmerksame und leicht ungezogene Thronfolgerin gewesen wäre, unterzog Maria Theresia ihre Tochter einer Schnellerziehung in Hofanstand und Sitte. Sie musste die französische Sprache lernen, genauso wie die Gepflogenheiten am Hof und sollte eine Allgemeinbildung erhalten. Maria erwies sich als musikalische, aber faule Schülerin.

Wann und wo haben Marie-Antoinette und Ludwig August geheiratet

Die Hochzeit fand am 19. April 1770 in der Wiener Augustinerkirche statt. Zu diesem Zeitpunkt war Maria 14 Jahre alt und Ludwig 15 Jahre alt. Zwei Tage nach der Eheschließung verabschiedete sich Maria Antonia von ihrer Mutter und ihren Geschwistern und trat ihre Brautfahrt nach Frankreich an.

Was war an der Brautfahrt von Marie-Antoinette so besonders

Die Brautfahrt begann am 21. April 1770 in Wien und endete am 16. Mai in Versailles (Frankreich). In diesen 24 Tagen wurden 1.500 km zurückgelegt. Begleitet wurde Maria Antonia von 235 Personen mit insgesamt 57 Wagen. Es war die letzte große Brautfahrt des 18. Jahrhunderts und ein Großereignis in Österreich-Ungarn, im Heiligen Römischen Reich und Frankreich.

Sowohl die Habsburger als auch die Franzosen (Bourbonen) wollten die Brautfahrt äußerst öffentlichkeitswirksam gestalten, weshalb an der Wegstrecke ein äußerst großer Aufwand betrieben wurde. Verantwortlich für die Herrichtung des Weges war der Landadel beider Länder, sowie der Klerus und städtische Magistrate.

Es wurden Straßen ausgebessert, Lebensmittel an Versorgungsstationen in Städten und Gemeinden geschafft, sowie Übernachtungsquartiere hergerichtet. Selbst Hauswände wurden gestrichen und neue Torbauten wurden errichtet. Sämtliche Städte und Gemeinde mussten sich für den Aufwand verschulden.

Wo und wie wurde Maria-Antonia zu Marie-Antoinette

Am 7. Mai 1770 überquerte das Brautgefolge eine neugebaute Brücke in Friesenheim (Baden-Württemberg). Diese Brücke heißt heute Marie-Antoinette Brücke.

Auf einer unbewohnten Rheininsel (neutrales Gebiet), in der Nähe von Straßburg, wurden Pavillons errichtet. Dort legte die Braut ihre Kleider in einem österreichischen Pavillon ab. Dann ging sie in den französischen Westteil der Pavillonsiedlung und wurde dort von ihrer neuen Hofdame angekleidet.

An diesem Tag wurde die Braut in die französische Obhut übergeben. Somit wurde aus Maria Antonia die französische Thronanwärterin Marie Antoinette.

Welches Unglück überschattete die eigentliche Trauung von Marie Antoinette und Ludwig August

Die eigentliche Trauung fand am Ende der Brautfahrt (16. Mai) in Versailles statt. Die Feierlichkeiten der Hochzeit dauerten bis zum 30. Mai an und wurden durch Feuerwerk in Paris abgeschlossen. Bei diesem Feuerwerk kam es zu einer Massenpanik, wodurch 139 Menschen starben.

Wie war die Ehe von Marie Antoinette und Ludwig August

Marie Antoinette tat sich schwer, am französischen Hof klarzukommen. Die sehr junge Thronfolgerin kam nur wenig zurecht mit den französischen Sitten und Gebräuchen. Ihr engster Vertrauter war ein Botschafter aus Österreich, namens Graf von Mercy-Argenteau, welchen ihre Mutter ihr zur Seite stellte.

Zwischen Maria Theresia (Mutter) und dem Botschafter entstand eine Korrespondenz, welche große Einblicke in das Leben der Marie Antoinette gewährt. In dieser Korrespondenz beschrieb der Botschafter bspw. auch intime Details zum Sexleben des Königspaars, welche von Historikern in ihrer Echtheit angezweifelt werden. Auch das Eheleben zwischen Marie-Antoinette und Ludwig August wird ansonsten als wenig lustvoll beschrieben.

Selbst Ludwig August wird von Mercy als ungebildet und mit körperlichen sowie geistigen Mängeln beschrieben. Die Vorstellung, dass der Thronfolger (Ludwig XVI.) ein ungebildeter und unfähiger Mann gewesen sei, hat sich seitdem in den Geschichtsbüchern als Geschichtsmythos manifestiert.

Die Korrespondenz zwischen der österreichischen Kaiserin und dem Botschafter bestand seit 1770 und dauerte bis zum Tod Maria Theresias (1780). In den 10 Jahren beschreibt Graf von Mercy-Argenteau ein trostloses Eheleben der beiden Thronanwärter.

Von Historikern wird angenommen, dass der Graf die Ehe der Beiden deshalb als schwierig beschreibt, um seine weitere Nützlichkeit zu untermauern. Demnach verfolgte dieser lediglich das Ziel, seine Stellung als Botschafter in Paris zu behalten.

Um sich von der Ehe ein eigenes Bild zu verschaffen, schickte Maria Theresia ihren Sohn Joseph (älterer Bruder, späterer Kaiser) nach Paris. Dort lebte er unter falschen Namen als Graf von Falkenstein. Das Bild, welches Joseph von der Ehe erhielt, war gänzlich anders als das, welches Mercy beschrieb.

Dennoch blieb die Königsehe die ersten 8 Jahre kinderlos. Dadurch wurden die Gerüchte am Hof angeheizt. So hieß es bspw., dass Ludwig August impotent sei. Heute wird vermutet, dass die Kinderlosigkeit – aufgrund einer Vorhautverengung oder aufgrund eines zu festen Jungfernhäutchens, herrührt.

Für Ludwig XVI. sind keine außerehelichen Kinder oder Affären belegt. Er gilt somit als erster Bourbonenkönig ohne Mätresse.

War Marie-Antoinette beliebt

Die ersten Jahre am Hof fiel Marie-Antoinette eher durch Negatives auf. Sie tat sich schwer darin, die französischen Bräuche und Sitten zu übernehmen. Ihre Hofdame war sehr streng und die angehende Königin führte sich von ihr bevormundet.

Sie stand unter dem Einfluss von Graf Mercy, welchen ihre Mutter ihr zur Seite stellte. Aber auch die drei unverheirateten Töchter von Ludwig XV. (Großvater von Ludwig August) bevormundeten und verwickelten sie in höfische Ränkespiele.

Diese drei Königstöchter bezeichnete Marie Antoinette als ihre Tanten. Die Tanten hegten einen Gräuel gegen die Mätresse ihres Vaters, welche historisch als Marie Jeanne oder Madame Dubarry bezeichnet wird. Durch dieses Ränkespiel beeinflusst, sprach Marie kein Wort mit der Mätresse und erst ihre Mutter (Maria Theresia) musste sie schriftlich darauf hinweisen, dass sich dies nicht gehört. Sie wirkte gegenüber Dubarry als kalt, distanziert und arrogant.

Laut Überlieferung sollen die einzigen Worte, welche Marie jemals an Madame Dubarry gerichtet hat, wie folgt lauten: „Il y a bien du monde aujourd’hui à Versailles“ (Es sind heute viele Leute in Versailles)

Als Antoinette dann einen eigenen Freundeskreis aufbaute, entzog sich die einst naive Österreicherin zunehmend dem Einfluss ihrer französischen Tanten. Diese verstanden die Zurückweisung als beschämend und ihnen missfiel die soziale Neustellung der angehenden Königin.

Als Marie-Antoinette dann begriff, welche Vorzüge das Hofleben bot, veranstaltete sie kostspielige Bälle, besuchte die Oper und verspielte Unsummen beim Glücksspiel. So solle sie monatlich ungefähr 15.000 Livres für ihr Prunkleben ausgegeben haben. Gleichzeitig hungerte die ärmere Bevölkerung in Paris, wodurch große Kritik an der verschwenderischen Prunkprinzessin entstand.

In welche Skandale war Marie Antoinette als Königin verwickelt

Nach dem Tod Ludwigs XV., im Mai 1774, bestiegen Marie-Antoinette und Ludwig August, als Ludwigs XVI., den Thron. In Paris bestand eine Anti-Österreich-Allianz, welche durch den Außenminister präsentiert wurde. Auf Drängen Maries wurde der Außenminister entlassen und durch den Herzog von Choiseul ersetzt, welcher sich österreichfreundlich gab.

Am Hof entstand für Marie der Spitzname „l’Autrichienne“, was auf Deutsch „die Österreicherin“ bedeutet. Spricht man die Bezeichnung aber falsch aus bzw. betont anders, ergibt sich das Wortspiel: „l’autre chienne („die andere Hündin“).

Ihre Missachtung der bestehenden Hofetikette, das ausschweifende Leben in Prunk und Fülle, missfielen dem einfachen Volk und der Hofgesellschaft. Auch die lange bestehende Kinderlosigkeit sorgte für weitere Gerüchte. So wurden ihr diverse Affären nachgesagt, welche teilweise pornographisch ausgeschmückt wurden. Ab 1774 wurden ihr sogar lesbische Neigungen zugesprochen.

Da sie ihre Kritik an der Mätressenwirtschaft des letzten Königs mit Madame Dubarry offen zur Schau gestellt habe, nun aber selbst zahlreiche Affären zu haben schien, wurde sie als Heuchlerin hingestellt.

Ob die französische Königin tatsächlich außerehelichen Sex hatte, Affären unterhielt oder nicht, bleibt ungewiss. In einiger Literatur wird Hans Axel Graf von Fersen als Liebhaber der Antoinette erwähnt. Aber die Glaubhaftigkeit wird diskutiert.

Wie ist Marie-Antoinette gestorben

Marie Antoinette wurde am 16. Oktober 1793 hingerichtet.

Warum wurde Marie Antoinette hingerichtet

Im Jahr 1789 begann die Französische Revolution. Die Revolution hatte verschiedene Ursachen, wie eine Dauerverschuldung des Staates, aber auch die Steuervorteile, welche Klerus und Obrigkeit genossen, führten zu Reformideen. Hinzu kamen Ideen der Aufklärung, wie die Gewaltenteilung im Staat.

Der wohl entscheidendste Auslöser war allerdings eine Verdreifachung des Brotpreises, welcher sich aufgrund von Missernten und einem sehr kalten Winter, einstellte. Während die einfachen Menschen hungerten, mussten sie mitansehen, wie die Speicher der Elite noch gut gefüllt waren. Ein Handwerker musste zur damaligen Zeit etwa die Hälfte seines Monatslohnes nur für Brot aufwenden.

Als die Revolution ausbrach, wurde die königliche Familie aus Versailles vertrieben, zuerst im Tuilerien-Palast in Paris einquartiert, um sie dann später in einer ehemaligen Festung des Templerordens festzusetzen. Um die Revolution einzudämmen, schrieb die Königsfamilie diverse Bittbriefe an den Kaiser, welcher zu diesem Zeitpunkt noch der Bruder von Marie-Antoinette war.

Dass man sich mit Ausländern gegen das eigene Volk verbünden würde, hielt die Revolutionäre dazu an, König und Königin als Hochverräter zu verurteilen. Am 20. Januar 1793 wurde dann Ludwig XVI., aufgrund der Verschwörung gegen die Freiheit und öffentlichen Sicherheit, zum Tode verurteilt. Ein Tag später wurde er durch die Guillotine öffentlich hingerichtet.

Marie Antoinette wurde neun Monate danach hingerichtet. Die Anklagepunkte waren ebenfalls Hochverrat, aber auch Unzucht. Sie wurde von den Geschworenen am 14. Oktober 1793 einstimmig zum Tode verurteilt. Am 16. Oktober 1793 wurde sie zum Revolutionsplatz (Place de la Concorde) geführt und öffentlich enthauptet.

Wie alt wurde Marie Antoinette

Marie Antoinette starb im Alter von 37 Jahren.

Wo ist das Grab von Marie Antoinette

Nach ihrem Tod wurde sie in ein Massengrab auf dem Friedhof Madeleine verscharrt. Etwa 20 Jahre später, unter der Regentschaft von Ludwig XVIII., wurde das Grab freigelegt und ihre Leiche zur Kathedrale Saint-Denis überführt.

Diese Kathedrale befindet sich in Saint-Denis, etwa 10 km nordöstlich von Paris. Seit Ende des 10. Jahrhunderts fungiert die Kathedrale als Grabstelle für die meisten französischen Könige und einiger Königinnen.

Maries Ehegatte, Ludwig XVI., war ebenfalls in einem Grab in Madeleine verscharrt worden. Auch dessen Leiche lies Ludwig XVIII. exhumieren und nach Saint-Denis überführen.

Aufgrund der ursprünglichen Bestattung auf dem Friedhof Madeleine ließ Ludwig XVIII. dort eine Kapelle (Chapelle expiatoire) errichten, welche heute an die einstigen Königsgräber erinnern soll.

Wie viele Kinder hatte Marie Antoinette

Die Ehe zwischen Marie Antoinette und Ludwig XVI. blieb acht Jahre kinderlos. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (siehe oben) entstammen vier Kinder aus der Ehe:

  • Marie Thérèse Charlotte (1778 – 1851) ist das einzige Mitglied der Königsfamilie, welche die Französische Revolution überlebt hatte.
  • Louis Joseph (1781 – 1789) erkrankte 1786 an er Rachitis, welche zu Verkrümmungen und Wachstumsstörungen führte, die mit seinem Tod endeten.
  • Charles Louis (1785–1795) starb im Templergefängnis. Es wird eine Tuberkuloseerkrankung beim damals zehnjährigen Jungen als Todesursache angenommen.
  • Sophie Hélène Beatrice (1786–1787) starb im Säuglingsalter, vermutlich ebenfalls an Tuberkulose

Waren Sissi und Marie Antoinette verwandt

Sissi (Elisabeth Amalie Eugenie von Wittelsbach) stammt aus dem Adelsgeschlecht des Hauses Wittelsbach. Dieses Haus stellte die Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern.

Durch die Ehe mit Franz Joseph I. wurde sie zur Kaiserin Österreichs und Königin in Ungarn. Dadurch wurde sie zur Elisabeth von Österreich. Ihre Abstammung blieb aber Wittelsbach und demnach war Sissi auch nicht mit Marie Antoinette verwandt.

Sissis Mann, Kaiser Franz Joseph I., stammt aus dem Haus Habsburg-Lothringen. Dieser war demnach mit Marie Antoinette verwandt.

In welcher Epoche lebte Marie Antoinette

Die Epoche, in welcher Marie Antoinette lebte, nennt sich Neuzeit. Diese Geschichtsepoche schließt sich ans Mittelalter an und begann mit der Entdeckung Amerikas (1492). Mit dem des Ersten Weltkrieg (1914-1918) endet die Neuzeit und wird durch die Neue Neuzeit ersetzt.


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