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Die Steinzeit Afrikas erklärt anhand von 20 Höhlen und Fundstätten


Sterkfontein-Höhlen

Licht in den Sterkfontein-Höhlen in der paläoanthropologischen Stätte Wiege der Menschheit in Johannesburg, Südafrika


Sehr viele Ausgrabungsstätten, Fundorte und Höhlen der menschlichen Urzeitgeschichte befinden sich in Afrika. Als Homo erectus, als erste Menschenart überhaupt, Afrika verließ – nutzte dieser bereits Steinwerkzeuge und das Feuer. Die älteren Vertreter der Hominini waren bereits ausgestorben und die Menschheit befand sich bereits in der Steinzeit.

Ausgrabungsstätten und Höhlen der Ur- und Steinzeit in Afrika

Als Wiege der Menschheit werden drei Regionen diskutiert:

  • die Olduvai-Schlucht in Tansania
  • die Höhlen der Provinz Gauteng in Südafrika
  • und das Afar-Dreieck in Äthiopien

Neben diesen drei Fundregionen existieren einige weitere Ausgrabungsstätten in Afrika, wie:

Ur- und Steinzeitliche Ausgrabungsstätten in Äthiopien

Äthiopien ist ein Staat in Ostafrika. Neben dem Afar-Dreieck ist auch das Flussufer des Awash eine ertragreiche Fundstelle. Der Fluss Omo wurde zudem zum Namensgeber zweier Fossilien des modernen Menschen.

Hadar im Afar-Dreieck

Im sogenannten Afar-Dreieck, welches die Staaten Äthiopien, Eritrea, Somalia und Dschibuti trennt, wurde im Jahr 1974 das Fossil „Lucy“ geborgen.

wo liegt äthiopien

Äthiopien (dunkelblau) ist ein Binnenstaat in Ostafrika


Das Fossil „Lucy“ ist 3,18 Mio. Jahre alt und gehörte zum Australopithecus afarensis, einem möglichen Vormenschen der Gattung Homo. Den Namen „Lucy“ bekam das Skelett, da im Ausgrabungslager ein Beatles-Song lief, welcher den Titel „Lucy in the sky with Diamonds“ trägt.
Australopithecus afarensis lucy

13. Juli 2016: Lucy-Skelett (Australopithecus afarensis) im Naturhistorischen Museum Wien, Österreich, Bildnachweis: Faviel_Raven / Shutterstock.com


„Lucy“ war etwas Besonderes, da es lange Zeit als das beste erhaltene Skelett aus der Reihe der Hominini galt. Denn immerhin konnte man 47 von insgesamt 207 Knochen finden. Der Ort des Lucy-Fundes wird als Hadar bezeichnet und liegt am Awash-Fluss.

An den abfallenden Hängen des Awash-Flussbettes konnten viele weitere Überreste der Spezies Australopithecus afarensis geborgen werden. So auch die Überreste einer Familie, welche die Forschung als „First Family“ bezeichnet.

Zur „First Family“ gehörten 9 Erwachsene, drei Heranwachsende und fünf Kinder. Ihr Alter wurde auf 3,2 Mio. Jahren datiert – weshalb die Fossilien ähnlich alt sind wie Lucy.

Mittlere Awash

Nur wenige Kilometer von Lucys Fossil entfernt, befindet sich ein weitläufiges Ausgrabungsgebiet, welches als Mittlerer Awash bezeichnet wird. In diesem äthiopischen Gebiet am Awash-Fluss wurden diverse Fossilien verschiedener Menschenarten und Vormenschenarten geborgen. Unter anderem das Fossil eines Homo erectus, welches auf ein Alter von 1 Mio. Jahren datiert wurde und eines Homo sapiens, welches circa 160.000 Jahre alt ist.

Das älteste Fossil vom Mittleren Awash ist circa 5,77 Mio alt und wird der Spezies Ardipithecus kadabba zugeschrieben (Ardi = Erdboden, pithecus = Affe, kadabba = Stammvater).

Ardipithecus ramidus

Der Schädel von Ardipithecus ramidus


Zwischen 1994 und 1998 konnte im Gebiet des Mittleren Awash ein sensationeller Fund eines Ardipithecus ramidus geborgen werden, dessen Alter auf 4,4 Mio. Jahren datiert wird und welches zudem fast vollständig erhalten ist. Auch „Ardi“, wie ihn die Forschung taufte, gilt als ein möglicher Vorfahre der Gattung Homo (Menschheit).

Omo 1 und Omo 2

Am Flussbett des Omo in Äthiopien wurden im Jahr 1967 zwei Schädel vom Homo sapiens (Jetztmensch) gefunden, welche auf ein Alter von circa 130.000 Jahren datiert werden konnten. Die beiden Fossilien wurden nach dem Fluss bezeichnet und tragen den Namen „Omo 1“ und „Omo 2“ und gelten als einer der ältesten Nachweise des anatomisch modernen Menschen.

Steinzeitliche Ausgrabungsstätte in Marokko

Djebel Irhoud ist eine marokkanische Ausgrabungsstätte, welche sich etwa 100 km nordwestlich von Marrakesch befindet. Im Jahr 2017 fand man in Djebel Irhoud die Überreste eines Homo sapiens, welcher auf ein Alter von 300.000 Jahren datiert werden konnten. Somit gilt Irhoud als ältestes Fossil des Homo sapiens.

Neuere Forschungen zum Irhoud-Menschen nehmen an, dass es sich um eine Mosaikform zwischen dem archaischen Homo sapiens und dem anatomisch modernen Menschen handeln könnte. Aber diese Theorie ist umstritten und wird noch diskutiert.

Urgeschichtliche Ausgrabungsstätten und Steinzeithöhlen in Südafrika

In Südafrikas lebten vor zwei Mio. Jahren mindestens drei Homini-Gattungen: Australopithecus, Paranthropus und Homo erectus, aus dem sich wahrscheinlich vor circa 300.000 Jahren der archaische Homo sapiens entwickelte.

Einige Höhlen Südafrikas gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe und werden unter dem Begriff „Cradle of Humankind“ (Wiege der Menschheit) zusammengefasst. Zu diesen Höhlen und Fundstätten gehören die Wondercave-, die Malapa-, die Sterkfontein- und Swartkrans-Höhlen.

Blombos-Höhle

Die Blombos-Höhle in Südafrika wird seit 1991 erforscht und mit der Stammesgeschichte des Menschen in Verbindung gebracht. In der Höhle wurden zahlreiche Schneckenhäuser, welche durch Ocker gefärbt wurden und hunderte Steinwerkzeuge geborgen.

Anhand der Abschlagtechnik, wie die Steinwerkzeuge bearbeitet wurden, konnte man ableiten – dass diese Technik, die als „Still Bay Industry“ bezeichnet wird, bereits vor 75.000 Jahren entstand.

Wonderwerk-Höhle

In der südafrikanischen Wonderwerk-Höhle konnten die Überreste von verbrannten Knochen und Pflanzenteilen sichergestellt werden. Diese Überreste konnten, ähnlich wie die dort gefundenen Steinwerkzeuge, auf ein Alter von 1 Mio. Jahren datiert werden.

Man nimmt an, dass die Steinzeitmenschen – die sich in der Wonderwerkhöhle zurückzogen haben, bereits das Feuer beherrscht haben müssen. Zugeschrieben wird die Erst-Feuernutzung dem Homo erectus.

Makapansgat-Höhle

Im Jahr 1948 entdeckte der australische Paläoanthropologe Raymond Dart die Überreste einer Hominini in der Makapansgat-Höhle in Südafrika. Er schrieb den Fund einer neuen Vormensch-Spezies zu, welche er als Australopithecus prometheus bezeichnet. Laut Dart soll Australopithecus prometheus, welcher vor etwa 2,8 Mio. Jahren lebte, bereits das Feuer beherrscht haben.

Der Artname „Prometheus“ ist vom Titanen Prometheus aus der griechischen Mythologie abgeleitet, da dieser das Feuer zu den Menschen brachte.

Dass Australopithecus prometheus tatsächlich aktiv ein Feuer entzünden konnte, ist umstritten. Genauso umstritten ist, ob Australopithecus prometheus eine eigenständige Spezies war und nicht nur eine Unterart oder regionale Modifikation vom Australopithecus africanus.

Malapa-Höhle

Im Frühjahr 2010 gab der US-amerikanische Paläoanthropologe Lee Berger bekannt, dass sein neunjähriger Sohn in der südafrikanische Malapa-Höhle zwei Teilskelette einer neuen Spezies der Australopithecus-Reihe fand, welche man als Australopithecus sediba bezeichnet. Diese ursprüngliche (sediba = Ursprung) Frühform der Homini wurde auf ein Alter von 1,9 Mio. Jahren datiert.

Sterkfontein-Höhle

Die Sterkfontein-Höhlen sind eine Reihe von Höhlen nordwestlich von Johannesburg. Im Jahr 1936 begannen Studenten der südamerikanischen Witwatersrand-Universität mit Ausgrabungen in diesen Karsthöhlen. Noch im selben Jahr entdeckte der Student Gert Terblanche die Überreste eines Schädels, wodurch eine neue Hominini-Gattung begründet wurde, welche als Paranthropus (deutsch: Nebenmensch) bezeichnet wird.

Bekannt sind die Sterkfontein-Höhlen auch, weil dort im Jahr 1995 vier zusammenhängende Fußgelenkknochen eines Australopithecus prometheus gefunden wurden. Dieser Umstand führte dazu, dass man das Fossil als „Little Foot“ (deutsch: kleiner Fuß) bezeichnet.

Sibudu-Höhle

Die Sibudu-Höhle an der Ostküste Südafrikas ist bekannt für den Fund eines Pfeils und Bogens, welche auf ein Alter von 64.000 Jahre datiert werden konnten. Demnach handelt es sich um den ältesten Nachweis dieser Fernwaffentechnik. Neben den Steinzeitwaffen wurden auch Hinweise gefunden, dass Schlingen- und Fallentechnik zu dieser Zeit ebenfalls bekannt gewesen sein könnten.

Zudem wurde der Gebrauch von Ausscheidungssubstanzen einiger afrikanischen Akazienbäume nachgewiesen, welche als Gummiarabikum bezeichnet wird. Dieses Gummi arabicum könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Steinzeitmenschen bereits Klebstoff hergestellt haben.

Taung

Die Stadt Taung gilt als möglicher Geburtsort der Menschheit, da im November 1924 dort der Schädel eines Vormenschen gefunden wurde. Das Fundstück war das erste seiner Art und begründete die Spezies Australopithecus africanus und die Gattung Australopithecus als mögliche Vorfahren der Menschheit.

Kind von taung

Australopithecus africanus Schädel . ( Taung Kind ) . Datiert auf ein Alter von 2,5 Millionen Jahren. Entdeckt 1924 in einem Kalksteinbruch in der Nähe des Dorfes Taung, Südafrika.


Der Schädel gehörte einem Kind, dessen Alter auf 5 bis 8 angegeben wurde und welches vor mehr als 2 Mio. Jahren lebte. Das Fossil erhielt den Namen „das Kind von Taung“ und belegte erstmals, dass die Evolutionstheorie von Charles Darwin auch auf den Menschen zutreffend ist.

Kromdraai

Kromdraai ist eine Fundstelle in der Provinz Gauteng, welche im Zentrum Südafrikas liegt und deren Provinzhauptstadt Johannesburg ist. Im Jahr 1938 entdeckte man dort das Fossil eines Paranthropus robustus, welches als Typus-Exemplar der Spezies diente.

Swartkrans

Die Fundstelle Swartkrans liegt etwa 30 km von Johannesburg entfernt. Im Jahr 1948 begann die Erforschung der Fossilienfundstätte und bis zum Jahr 2010 konnte man mehr als 400 Fundstücke von etwa 150 verschiedenen Individuen sicherstellen.

Gefunden wurden diverse Überreste von Homo erectus, Homo ergaster und Homo habilis. Außerdem konnte eine Feuerstelle nachgewiesen werden, welche vor 1 Mio. Jahren gebraucht wurde. Demnach ist Swartkrans der zweitälteste Ort, nach den Wonderwerk-Höhlen, an welchem die Feuerherrschaft aktiv praktiziert wurde.

Rising-Star-Höhle

Die Rising-Star-Höhle ist ein Höhlensystem im Westen Südafrikas, welche sich etwa 2,2 km entfernt von der Sterkfontein-Höhle und etwa 50 km nordwestlich von Johannesburg erstreckt. Aus der Dinaledi-Kammer der Höhle konnten seit 2013 mehrere hundert Knochen geborgen werden, welche zu etwa 15 verschiedenen Individuen gehören.

Der Leiter der Forschung, Lee Berger, gab im September 2013 einen Bericht heraus, in welchem er eine neue Menschenart einführte. Laut Berger ist der Homo naledi zwischen 236.000 und 335.000 Jahre alt und steht dem anatomisch modernen Mensch (Homo sapiens) nahe. Der Artname „naledi“ bedeutet in der Sotho-Tswana-Sprache „Stern“.

In einem Vortrag im Dezember 2022 gab Lee Berger an, dass Hinweise auf Feuernutzung in den Rising-Star-Höhlen gefunden wurden. Diese Feuerstellen befanden sich insbesondere an Abzweigungen im Höhlensystem und waren vermutlich strategisch aufgestellt worden.

Steinzeitliche Ausgrabungsstätten in Tansania

Die Olduvai-Schlucht im Norden Tansanias gilt als ein Geburtsort der Menschheit. Denn im Jahr 1959/60 fand das Forscherteam um Jonathan Leakey in der Schlucht die fossilen Überreste eines Menschen, welchen die Forschung als Homo habilis bezeichnet.

Der Artname „habilis“ bedeutet geschickt, fähig oder begabt. Denn bei Homo habilis fand man die ersten Steinwerkzeuge und die Oldowan-Schlucht wurde zum Namensgeber der ersten Technologiestufe der Menschheit (Oldowan-Kultur).

Die Steinwerkzeuge waren Geröll-Steinwerkzeuge, welche einseitig beschlagen wurden, so dass sich eine scharfe Kante im Stein ergab. Diese Chopper, so werden diese ersten Werkzeuge der Menschheit genannt, wurden dazu genutzt, um Knochen von Tierkadavern zu spalten. Das Knochenmark der Tiere war fettreich und diente den Steinzeitmenschen als Nahrung.

Steinzeitliche Ausgrabungsstätten in Kenia

Auch Kenia, ebenfalls in Ostafrika gelegen, wird immer mal wieder als Wiege der Menschheit in Betracht gezogen. Denn ein früher Hominini, der Kenyanthropus (deutsch: Keniamensch), stammte aus Kenia. Und auch Homo rudolfensis – welcher wohlmöglich der erste Vertreter der Gattung Homo und somit der erste Mensch war, stammt aus Kenia.

Tugen Hills

Im Oktober 2000 fand Kiptalam Cheboi zwei Bruchstücke eines Unterkiefers und drei Backenzähne in den kenianischen Tugen Hills. Passend zum Fossil konnte ein weiterer Backenzahn zugeordnet werden, welchen der britische Paläontologe Martin Pickford bereits im Jahr 1974 fand. Der Artname des Fossils wurde 2001 auf Orrorin tugenensis (deutsch: Urmensch aus Tugen) festgelegt.

Die Überreste wurden auf ein Alter von circa 6 Mio. Jahren datiert, wodurch die Orrorin-Gattung zeitlich vor den Australopithecus einrückt. Ob Orrorin als Urahne der Hominini gilt, ist allerdings umstritten.

Lomekwi

Lomekwi ist eine Fundstätte am kenianischen Westufer des Turkana-Sees, welcher Kenia und Äthiopien trennt. Im Jahr 1999 wurde dort ein Schädel geborgen, welcher zum Eröffnen einer neuen Hominini-Gattung führte. Als Kenyanthropus (Keniamensch) wurde diese neue Gattung bezeichnet, deren Alter mindestens 3,3 Mio. Jahre beträgt und welche als mögliche Vorfahren der Gattung Homo – neben dem Australopithecus – diskutiert wird.

Anzumerken ist, dass an der Lomekwi-Fundstelle seit 2011 auch Steinwerkzeuge gefunden wurden, wodurch Homo habilis als Erfinder dieser Werkzeuge neu diskutiert wird. Unklar ist, ob die Lomekwi-Kultur des Keniamenschen die Werkzeuge selbst herstellte oder ob Erosion den Stein schliff, welchen Kenyanthropus dann zu nutzen wusste. Schnittspuren an Tierknochen, welche als Begleitfossilien gefunden wurden, legen nahe – dass die Chopper zum Aufspalten der Knochen genutzt wurden.

Koobi Fora

Koobi Fora ist eine Fundstätte im Norden Kenias am Nordufer des Turkana-Sees. Dort fanden Forscher unter der Leitung von Richard Leakey im Jahr 1972 einen zahnlosen Schädel mit Oberkiefer.

Damals hieß der Turkanasee noch Rudolfsee, benannt nach Rudolf, dem Kronprinzen von Österreich und Ungarn. Im 20. Jahrhundert war Kenia – wie viele andere Länder Afrikas, eine Kolonie Englands. Nach der Unabhängig (1975) wurde der See nach der größten Bevölkerungsgruppe in Kenia – den Turkana – unbenannt. Doch der Artname „Homo rudolfensis“ (Mensch vom Rudolfsee) blieb bestehen.

Homo rudolfensis gilt als urtümlichster Mensch, wird als erste Menschenart der Gattung Homo diskutiert. Der Nachweis, dass Homo rudolfensis auch Steinwerkzeuge benutzte, konnte bislang archäologisch nicht erbracht werden – weshalb er wissenschaftlich nicht in die Steinzeit, sondern in die Urgeschichte gehört.

Steinzeitliche Fundorte in Sambia

Rhodesien ist der Vorgängerstaat des heutigen Sambias, welcher bis 1964 als britisches Protektorat existierte. Der Homo rhodesiensis, welcher das historische Staatskonstrukt immer noch in seinem Namen trägt – erinnert an die Kolonialzeit.

Das Fossil des Rhodesien-Manns wurde in Kabwe (damals Broken Hill) im Jahr 1921 gefunden und war das erste bedeutende Fossil der Hominini-Reihe, welches in Afrika gefunden wurde. Bislang stammten die meisten Funde aus Asien, weshalb man lange annahm, dass die Menschheit ursprünglich von dort abstammte. Der Rhodesien-Mensch und das Kind von Taung (1924) verschoben den Blickwinkel von Asien nach Afrika. (siehe Hauptartikel: Steinzeit in Asien erklärt anhand von 23 Höhlen und Fundstätten)

Urgeschichtliche Ausgrabungsstätten in der Sahelzone im Tschad

Der Sahelanthropus (deutsch: Sahelmensch) wird neben Australopithecus (Südafrika), Ardipithecus (Äthiopien), Kenyanthropus (Kenia), Orrorin (Kenia) und dem Paranthropus (Nebenmenschen aus Südafrika) ebenfalls als möglicher Vorfahre der Gattung Homo diskutiert.

In der Djurab-Wüste im Norden des Tschads entdeckte Ahounta Djimdoumalbaye am 19. Juli 2001 einen Schädel mit einigen Zähnen. Das Alter des Fossils wurde auf 6 bis 7 Mio. Jahre datiert, wodurch Sahelanthropus als erster Hominini in die Ahnenreihe eingereiht werden kann, kurz nachdem sich die Menschen- von der Schimpansen-Linie trennte.

Ob der Sahelmensch als direkter Vorfahre der Gattung Homo eingerückt werden kann, wird noch diskutiert.


Weitere Artikel zur Steinzeit, findest du auf unsere Übersichtsseite. Außerdem werden dort die wichtigsten Fragen und Antworten zur Steinzeit beschrieben.


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