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30. SSW: Entwicklung und Symptome der 30. Schwangerschaftswoche


Die 30. Schwangerschaftswoche bzw. auch als 30. SSW. abgekürzt, reicht von Woche 29+0 bis 29+6. Sie ist die zweite Woche des achten Schwangerschaftsmonats. Am Ende dieser Woche sind es nur noch zehn Wochen bis zum errechneten Geburtstermin.

Welche Entwicklungsschritte dein Kind in dieser Woche durchmacht und was auf dich zukommt, erfährst du hier. Außerdem enthält dieser Artikel alles, was du übers Stillen und die Ernährung mit der Flasche wissen musst.

Entwicklung des Kindes in der 30. Schwangerschaftswoche

Dein Kind misst in der 30. SSW 36 bis 43 cm von Kopf bis Fuß. Damit ist es ungefähr so groß wie ein Kohlkopf. Sein durchschnittliches Gewicht beträgt 1300 bis 1400 g.

Ab der 30. Schwangerschaftswoche kannst du mit einem wöchentlichen Wachstum von etwa einem Zentimeter rechnen. An Gewicht wird dein Kind von jetzt an zwischen 100 und 300 g wöchentlich zulegen. Du kannst also schon grob ausrechnen, wie groß und schwer dein Baby bei der Geburt sein wird. Sei aber nicht überrascht, wenn die Werte nicht genau stimmen. Abweichungen von einigen Zentimetern und bis zu 500 g sind normal.

Dein Baby verliert so langsam seine Lanugo-Behaarung, die es bisher am ganzen Körper bedeckt hat. Stattdessen wachsen von jetzt an verstärkt seine Kopfhaare. Viele Babys behalten allerdings noch bis Wochen oder Monate nach der Geburt einen Teil dieser Körperbehaarung. Vor allem an Rücken und Schultern kann sie sichtbar sein, auch wenn dein Baby termingerecht zur Welt gekommen ist. Das ist völlig normal. Die Haare werden in den ersten Lebensmonaten verschwinden. Häufig wird auch das Kopfhaar dabei einmal ausgetauscht.

Dein Baby hat momentan einen erhöhten Kalziumbedarf. Es stärkt nämlich sein Skelett und bildet seine Zahnwurzeln aus, die jedoch noch versteckt in seinem Kiefer bleiben werden, bis es etwa sechs Monate alt ist.

Weiterhin bildet dein Baby immer mehr Fett, sodass seine Haut von Woche zu Woche rosiger und glatter wird. Dafür sorgen auch die Kapillargefäße, die es seit einiger Zeit besitzt, welche die Haut vermehrt mit Blut versorgen.

Seine Gehirnentwicklung sorgt dafür, dass es nun instinktiv auf Reize reagiert. Es dreht seinen Kopf nach Geräuschen, hebt die Hände vor die Augen, wenn helles Licht deinen Bauch trifft, schmiegt sich an deine Hand, wenn du deinen Bauch streichelst und wäre in der Lage, deutlich Schmerz zu spüren. Davor schützt ihn jedoch weiterhin dein Bauch und die schwerelose Umgebung, die das Fruchtwasser erschaffen hat.

Übrigens….
Dass ungeborene Kinder Schmerzen empfinden können, ist erst seit den 1970er Jahren bekannt. Davor ging man noch davon aus, dass sogar Neugeborene überhaupt keine Schmerzen spüren können.

Käme dein Baby jetzt auf die Welt, stünden seine Überlebenschancen sehr gut. Zwar müsste es noch eine Weile im Brutkasten liegen und größtenteils über eine Sonde ernährt werden, aber Atemprobleme haben jetzt nur noch wenige Babys. Du könntest sogar schon versuchen, dein Kind zu stillen. Dadurch wird es nicht satt werden, aber die enge Bindung, die du und dein Baby dabei spüren, hilft bei seiner weiteren Entwicklung.

30. SSW: Symptome bei der werdenden Mutter

Es ist möglich, dass dein Arzt einen Eisenmangel bei dir feststellt. Das hängt damit zusammen, dass dein Baby ab etwa der 30. Schwangerschaftswoche vermehrt Eisenvorräte anlegt. Wenn du deinen eigenen Eisenbedarf dadurch nicht mehr decken kannst, rät dein Arzt dir vermutlich zu einem Eisenpräparat, welches du bis zur Geburt und einige Zeit darüber hinaus täglich einnehmen solltest.

Deine Gebärmutter endet mittlerweile auf Höhe deines Zwerchfells. Dadurch kann dir das Atmen schwerer fallen, weil deine Lungen nicht mehr so viel Platz haben, um sich zu entfalten.

Wie auch schon die letzten Wochen steht Ruhe und Entspannung auf deinem Terminkalender. Rückenschmerzen, Verdauungsprobleme und die ständig volle Blase lassen vermutlich auch gar nichts anderes zu. Wenn möglich, tritt kürzer und gönne dir viele Pausen. Hast du bereits Kinder, ist es vielleicht angenehm, wenn du sie zwischendurch mal bei den Großeltern oder Freunden lassen kannst, damit du Zeit für dich hast.

Durch die fortschreitende Entwicklung deines Kindes ist es ab der 30. Schwangerschaftswoche umso wichtiger, dass du mit ihm kommunizierst. Sprich mit deinem Baby, lege deine und die Hände deines Partners auf deinen Bauch oder singe leise. Das alles stärkt eure Bindung zueinander.

Alle weiteren Symptome, die in der 30. Schwangerschaftswoche auftreten können, entnimmst du am besten dem Artikel über die Schwangerschaftssymptome.

Stillen oder Fläschchen

Vielleicht hast du dir schon die Frage gestellt, ob du dein Baby nach der Geburt stillen oder ihm lieber die Flasche geben möchtest. Nur weil deine Brüste schon fleißig Milch produzieren, bist du nicht gezwungen, diese auch zu nutzen. Meistens lässt die Milchproduktion nach der Geburt schnell nach, wenn du dein Baby nicht anlegst. Ansonsten kannst du auch durch Medikamente abstillen.

Stillen gilt allgemein als beste Ernährung für Säuglinge. Das ist auch der Grund, weshalb du niemals im Fernsehen eine Werbung für Säuglingsnahrung sehen wirst, die ab Geburt gegeben werden kann. Werbung dieser Art ist sogar verboten. Es dürfen laut Gesetz nur Folgemilcharten beworben werden, die nach einer Stillzeit von vier bis sechs Wochen eingeführt werden.

Die WHO empfiehlt, Kinder die ersten sechs Monate lang ausschließlich zu stillen und anschließend mit Beikost anzufangen. Muttermilch sollte bis über den zweiten Geburtstag des Kindes noch nach Bedarf eine Rolle in der Ernährung spielen.

Dieser Empfehlung musst du natürlich nicht folgen. Beim Stillen geht es auch darum, dass du dich damit wohlfühlst. Stresst es dich, hast du dabei Schmerzen oder möchtest gern wieder mehr arbeiten gehen, kannst du natürlich schon früher abstillen und die Muttermilch durch Säuglingsmilch ersetzen.

Beide Arten der Ernährung haben ihre Vorteile. Stillen beruhigt, stärkt durch den Hautkontakt die Bindung zwischen Mutter und Kind und ist immer verfügbar. Bekommt dein Baby nachts Hunger, musst du dich nur auf die Seite drehen. Mit etwas Übung könnt ihr beide liegen bleiben und sogar dabei schlafen.

Muttermilch stellt sich außerdem auf den Bedarf deines Kindes ein. Deine Brust kommuniziert dabei mit deinem Baby und setzt die Muttermilch ganz nach seinen Bedürfnissen zusammen. Außerdem ist sie mit Antikörpern angereichert, sodass du deinem Baby durch das Stillen bei kleinen Infekten helfen kannst.

Fläschchen haben aber auch ihre Vorteile: Du hast mehr Freiheiten, kannst dein Baby mal für eine Stunde bei dem Vater oder Großeltern lassen, ohne Angst haben zu müssen, dass es Hunger bekommt. Außerdem fühlen sich Väter in der ersten Zeit nach der Geburt häufig überflüssig, weil Mama durch das Stillen die ungeschlagene Nr. 1 ist.

Bekommt dein Baby die Flasche, muss auch der Papa mal ran, wenn es nachts um halb zwei eine Mahlzeit geben soll. Außerdem können Mutter und Kind sich beim Füttern mit der Flasche ebenso nah sein wie beim Stillen. Flaschenkinder schlafen außerdem häufig länger am Stück, wodurch die Eltern sich besser erholen können.

Daneben kann es durch starke Brustentzündungen, die beim Stillen entstehen können, auch einfach notwendig sein, abzustillen. Auch wenn du plötzlich Medikamente nehmen musst, bedeutet dies häufig das Ende der Stillbeziehung.
Auf der anderen Seite hilft Stillen bei der Rückbildung deiner Gebärmutter. Vor allem am Anfang wirst du beim Stillen häufig Nachwehen haben, unter denen sich deine Gebärmutter kräftig zusammenzieht. Ohne Stillen kann die Rückbildung länger dauern.

Am Ende zählt, was du möchtest. Du solltest dir bei deiner Entscheidung, ob und wie lange du stillen möchtest, von niemandem hereinreden lassen. Das Stillen eines Kleinkindes wird in unserer Gesellschaft außerdem kaum akzeptiert. Dabei ist es bei Naturvölkern völlig normal, dass auch Siebenjährige noch gestillt werden. Die Kinder stillen sich dabei selbst ab, wenn sie denken, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist. In Deutschland stillen die wenigsten Mütter ihre Kinder über den 9. Lebensmonat hinaus.

Auch das Füttern mit der Flasche ist mit Vorurteilen behaftet. Flaschennahrung sei schlecht und das Kind könne so keine Bindung zu den Eltern aufbauen, heißt es dabei gern. Lasse dich davon nicht verunsichern. Eine entspannte Mutter, die die Flasche gibt, ist viel besser als eine gestresste, die ihrem Kind gegen ihren eigenen Willen die Brust gibt.

Checkliste zur 30. SSW

  1. Dein Baby ist 36 bis 43 cm lang und wiegt 1300 bis 1400 g.
  2. Seine Lanugo-Behaarung fällt langsam aus. Stattdessen bekommt dein Baby mehr Haare auf dem Kopf.
  3. Kalzium- und Eisenbedarf deines Babys steigen. Dadurch entsteht bei vielen Schwangeren ein Eisenmangel, der mit entsprechenden Präparaten ausgeglichen werden kann. Ob du solche benötigst, wird dein Arzt feststellen.
  4. Dein Baby reagiert instinktiv auf Reize und kann Schmerzen empfinden.
  5. Deine Gebärmutter endet auf Höhe deines Zwerchfells und kann deine Lunge einengen.
  6. Viel Kommunikation mit deinem Baby hilft, eure Bindung noch vor der Geburt zu vertiefen.
  7. Muttermilch gilt als beste Ernährung für Babys im Alter von unter sechs Monaten. Laut WHO sollten Kinder mindestens ihre ersten zwei Lebensjahre lang Muttermilch erhalten.
  8. Stillen kann helfen, eure Bindung zu stärken, versorgt dein Baby nicht nur mit allen Nährstoffen, die es braucht, sondern zusätzlich auch mit Antikörpern.
  9. Flaschennahrung steht der Zusammensetzung von Muttermilch kaum noch nach. Einzig bei der Rückbildung der Gebärmutter kann sie nicht helfen. Durch das Stillen werden Nachwehen ausgelöst, die dabei helfen, dass dein Körper seine alten Formen zurückbekommt.
  10. Die Entscheidung für oder gegen das Stillen oder die Flasche liegt allein bei dir.

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