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Wie entstand das oströmische Reich


Wie entstand das oströmische Reich

Der doppelköpfige Adler als Symbol der Zweiteilung Roms


Das Oströmische Reich entstand im Jahr 395 n. Chr., als der alte Kaiser seinen beiden ältesten Söhnen ein West- und ein Ostreich vererbte. Zunächst gehörten beide Teile gleichberechtigt zum Großreich Rom.

Die Entstehung des Oströmischen Reiches

Roms Geschichte war von einem Auf und Ab geprägt. Insgesamt entwickelten sich die Stadt und das antike Weltreich rasend schnell und äußerst erfolgreich. Innerhalb des Reiches kam es aber immer wieder zu Umstürzen, Reformen in der Verwaltung und Politik sowie zu massiven Veränderungen der Reichsgrenzen.

Gegründet wurde die Stadt im Jahr 753 v. Chr. Ab dem 3. Jhd. v. Chr. dehnte sich das Reich aus. Bald gehörten Provinzen bis in den Norden Europas, um das ganze Mittelmeer herum, auf dem Balkan, in Kleinasien und Nordafrika zum Imperium Romanum. Zeitweise wurde Rom von Königen, von Kaisern, Senatoren und Diktatoren beherrscht. Zur Römischen Kaiserzeit (27 v. Chr. bis 284/285) gab es Modelle, bei denen bis zu vier Kaiser über einzelne Provinzen herrschten.

Ab 306 n. Chr. war Konstantin der Große einer von vier Kaisern des Gesamtreiches. Später schaffte er es, alleiniger Herrscher über Rom zu werden. Konstantin kehrte der Hauptstadt Rom den Rücken und residierte lieber im Ostteil des Reiches, in der Stadt Byzanz. Damit gewann die Stadt im Osten des Reiches an Bedeutung.

395 n. Chr. vererbte der gesamtrömische Kaiser Theodosius I. das Reich an seine beiden Söhne. Ostrom mit der Hauptstadt Byzanz (beziehungsweise Konstantinopel) wurde von Theodosius’ älterem Sohn Arcadius regiert und das Westreich mit der Hauptstadt Rom ging an den jüngeren Sohn Honorius. Trotz dieser Teilung verstand sich Rom noch etwa 200 Jahre als ein Gesamtreich. Kultur, Bürger– und Reichsrecht waren nahezu identisch.

Aus Ostrom wurde das Byzantinische Reich

Westrom wurde im Jahr 517 n. Chr. ein Kirchenstaat. Papst und Kaiser waren seitdem eine Person. Im Osten herrschte weiter ein von der Kirche weitestgehend unabhängiger Kaiser.

597 n. Chr. war es das Bestreben des oströmischen Kaisers Maurikios seine beide Söhne als Kaiser des West- sowie Oströmische Reiches zu etablieren. Maurikios hatte als einer der letzten Kaiser von Ostrom eine nicht unbedeutendes Mitspracherecht und Einfluss in Westrom.

Sein Geschlecht wurde allerdings 602 n. Chr. von einem Angehörigen des oströmischen Militärs gestürzt und komplett ausgerottet. Der Drahtzieher, der ehemalige Centurion Phokas, setzte sich selbst auf den Thron und errichtete in Ostrom eine Schreckensherrschaft. In Westrom fand Phokas zwar wenig Zustimmung, man entschied sich aber auch nicht dazu, den Gewaltherrscher zu stürzen.

Das passierte erst 610 n. Chr. durch einen oströmischen Vizeprinzen aus der Provinz Karthago (Nordafrika). Der Sohn von Herakleios dem Älteren wurde schließlich neuer Kaiser in Ostrom.

Nach diesem Wechsel entfernte sich das oströmische Reich kulturell, sozial und wirtschaftlich zunehmend von Westrom. Um diese Trennung zu unterstreichen, nannte sich das Reich vorzugsweise nicht mehr Ostrom, sondern das Byzantinische Reich.

Es bestand bis zum 29. Mai 1453 und endete durch die gewaltsame Übernahme von Konstantinopel durch die Osmanen. Obwohl Rom schon lange keinen Einfluss mehr in Byzanz hatte, bestand der Zusammenhang in den Köpfen der Menschen noch lange. Der neue moslemische Herrscher Mehmed II nannte sich einigen Quellen zufolge gerne „Kaiser von Rom“.

Das Oströmische Reich

Die Hauptstadt des Oströmischen Reiches war während des ganzen Bestehens Byzanz. Die Stadt hieß zeitweise auch Nova Roma (unter der Regentschaft von Kaiser Konstantin dem Großen), später Konstantinopel und heute kennt man die einstige oströmische Metropole am Bosporus als Istanbul.

Zur Blüte des Oströmischen Reiches regierten die Kaiser über zahlreiche Provinzen in Griechenland, dem Balkan, in Kleinasien, über Teile Ägyptens, Libyens, Palästinas und Nordafrikas.

In Ostrom entwickelte sich nach der Trennung eine ganz eigene Kunst und Architektur. Die byzantinische Kultur gilt bis heute als bedeutendes Weltkulturerbe und war prägend für weite Teile Osteuropas sowie der orthodoxen Kirche.


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