9. Schwangerschaftsmonat: Symptome, Beschwerden und Entwicklung
Der 9. Schwangerschaftsmonat wird von der Erwartung auf ein einschneidendes Lebensereignis überstrahlt: Die Geburt ist nun nicht mehr weit!
Auch in dieser Zeit gibt es einiges, was die werdende Mutter beachten kann, damit sie und ihr Baby der Geburt gelassen entgehen sehen können. Gesunde Ernährung und Bewegung sind gut und wichtig für Mutter und Kind.
Die letzten Kontrolltermine stehen an. Die Krankenhaustasche wird gepackt. Und vielleicht kündigen sich Übungswehen an. Setzen dann aber die „richtigen“ Wehen ein, ist es fast geschafft: Bald dürfen die Eltern ihr Baby im Arm halten!
Entwicklung im 9. Schwangerschaftsmonat
Der 9. Schwangerschaftsmonat beginnt mit der 33. Schwangerschaftswoche (SSW) und endet mit der 36. SSW.
Nur noch ein Monat warten…
Nach 10 Monaten ist dann endlich der Zeitpunkt gekommen, auf den die werdenden Eltern so lange sehnsüchtig gewartet haben. Ist es die erste Schwangerschaft und das erste Kind, stellen sich natürlich viele Fragen. Wie merkt man, dass die Geburt losgeht? Wie fühlen sich Wehen an? Werden wir es rechtzeitig ins Krankenhaus schaffen? Oder ist eine Hausgeburt geplant und alles entsprechend vorbereitet? In dieser letzten wunderschönen Phase der Schwangerschaft geht der Blick und der Fokus in eine einzige Richtung: Bald ist das Baby da!
Das letzte Trimester – Endspurt
Das letzte Trimester der Schwangerschaft beginnt mit dem 8. Schwangerschaftsmonat und dauert bis zum 10. Monat. Denn ja, eine Schwangerschaft dauert 10 Monate. Dies ergibt sich aus der Formel, mit der Schwangerschaften ausgerechnet werden. Die Berechnung startet am 1. Tag der Periode vor der Befruchtung. Dies hat ganz einfach den Grund, dass dieser Tag sehr viel leichter festzulegen ist als das Datum der Befruchtung.
Mit Ablauf des 9. Schwangerschaftsmonats beginnt die 37. SSW und somit der 10. Monat. In der Regel beginnt nun zeitnah die Geburt. Die Schwangerschaft kann aber auch bis zur 42. SSW dauern. Ab der 40. SSW wird jeden Tag eine Untersuchung der Wehentätigkeit durchgeführt. Dies stellt sicher, dass es Mutter und Kind auch in dieser letzten spannenden Zeit gut geht. In der Mehrheit aller Fälle beginnt die Geburt jedoch in der 39. SSW – 41. SSW.
9. Schwangerschaftsmonat: Symptome und Beschwerden
Das letzte Trimester ist gekennzeichnet durch den zunehmenden Umfang des Bauches der Mutter. Konnte sie das zweite Trimester noch relativ uneingeschränkt beweglich genießen, so nehmen jetzt die Beschwerden und Einschränkungen durch die Gewichtszunahme deutlich zu.
Das enorme zusätzliche Gewicht verursacht oft tiefe Rückenschmerzen und Schmerzen in den Beinen. Durch den Bauch werden die Lymphgefäße in der Leistengegend (am Übergang von den Beinen zum Bauch) verstopft. Die Lymphgefäße sind dafür verantwortlich, dass Wasser aus dem Gewebe abtransportiert wird.
Ist dieser Abtransport blockiert, entstehen Wassereinlagerungen. Die Folge sind dicke und geschwollene Beine, die Schmerzen verursachen können. Auf der anderen Seite drückt der Bauch gegen den Magen und gegen die Lunge. Dies verursacht Verdauungsprobleme, Kurzatmigkeit und Sodbrennen.
Trotz dauernder Müdigkeit leiden viele Schwangere in diesem Stadium unter Schlaflosigkeit. Der Bauchumfang hindert sie daran, eine bequeme Schlafposition einzunehmen. Auch blockiert der Bauch wichtige Blutgefäße. Die Schwangere dreht sich automatisch hin und her, um die Blutversorgung für sich und das Baby zu gewährleisten. So ist unruhiger Schlaf praktisch vorprogrammiert.
Manchmal verspürt die werdende Mama einen drückenden Schmerz und der Bauch zieht gefühlt nach unten. Dies sind die sogenannten Senkwehen. Vor allem Erstgebärende verwechseln die Senkwehen oft mit „richtigen“ Wehen. Bei Unsicherheit helfen Hebamme oder Frauenarzt / Frauenärztin.
Bei sehr vielen Schwangeren wird der Bauch in gewissen Abständen wortwörtlich steinhart. Auch dies kann ein Anzeichen dafür sein, dass der Körper die Wehen übt. Grundsätzlich ist dieses Phänomen kein Grund zur Beunruhigung. Um sicherzugehen, sollte man auch hierzu beim Termin mit dem Frauenarzt / der Frauenärztin oder mit der Hebamme sprechen.
Generell wird beobachtet, dass werdende Mütter in diesem letzten Stadium der Schwangerschaft eher unruhig sind. Die gespannte Erwartung auf den großen Tag der Geburt steigt und steigt.
Viele Schwangere haben jetzt den sogenannten Nestbautrieb. Die Kleidung für das Baby wird nochmal gewaschen und gebügelt. Das Bettchen und die Wiege werden vorbereitet. Kuscheltiere werden im Kinderzimmer arrangiert. Kurz: Alles wird für die Ankunft des Babys in seinem neuen Zuhause vorbereitet.
Ernährung, Sport, Sauna, Fliegen
Viele Schwangere scheuen sich davor, während der Schwangerschaft Sport zu machen oder in die Sauna zu gehen. Hier gilt: Sind Mutter und Kind wohlauf, spricht überhaupt nichts dagegen.
Fühlst du dich unwohl oder wird dir schwindlig, muss das Training sofort beendet werden und eine Ruhephase ist angezeigt. Gerade im letzten Schwangerschaftsmonat ist mäßige und der Situation angepasste Bewegung aber durchaus von Vorteil für die Schwangerschaft und für das Wohlbefinden der Mutter.
Der Kreislauf wird angeregt und das Baby wird mit Sauerstoff versorgt. Auch die Muskeln werden durch Bewegung optimal auf die Geburt vorbereitet.
Was die Ernährung betrifft: Genauso wie in der gesamten Schwangerschaft gilt: Finger weg von Alkohol, Zigaretten und anderen Drogen. Gesunde und vollwertige Ernährung sorgen für eine optimale Versorgung des Babys – und der Mutter. Allerdings sollte auf rohe Lebensmittel verzichtet werden (Rohmilch, Rohmilchkäse, rohes Fleisch, roher Fisch), darin möglicherweise enthaltene Keime können dem Baby schaden.
Im 9. Schwangerschaftsmonat wird empfohlen, keine Flugreisen mehr zu machen. Ab der 36. SSW nehmen die meisten Fluggesellschaften keine Schwangeren mehr an Bord. In diesem Stadium der Schwangerschaft besteht nämlich durchaus die Gefahr, dass die Geburt ausgelöst wird. Die veränderten Druckverhältnisse im Flugzeug und der allgemeine Stress der Reise sind starke Risikofaktoren dafür.
Entwicklung des Kindes im 9. Schwangerschaftsmonat
Das Baby ist bereits vollständig entwickelt. Die Lungen funktionieren, das Herz schlägt kräftig, das Gehirn hat seine Funktion voll ausgebildet aufgenommen.
Auch alle anderen lebensnotwendigen Organe arbeiten voll funktionsfähig. Der Fötus legt in diesem Stadium Energiereserven an. Wird er am Anfang des 9. Monats geboren, wird er deutlich weniger Fettreserven besitzen als gegen Ende des 9. Monats.
Der Fötus nimmt im 9. Schwangerschaftsmonat nochmal ungefähr 750 Gramm an Gewicht zu und wächst ca. 3 Zentimeter. Manchmal müssen Babys schon zu diesem frühen Zeitpunkt aus dem Bauch der Mutter geholt werden. Dies passiert zum Beispiel, wenn das Baby oder die Mutter krank sind. Ab der 24. SSW werden Frühgeborene am Leben erhalten.
Ab der 37. Schwangerschaftswoche gilt ein Baby nicht mehr als Frühchen. Die meisten Babys liegen jetzt mit dem Kopf nach unten im Becken der Mutter. Die weitaus üblichste Geburtsposition ist die „vordere Hinterhauptslage“. Das bedeutet, die liegende Mutter schaut bei der Geburt auf den Hinterkopf ihres Babys.
Liegen die Babys mit den Beinen voran im Becken oder gar quer zum Becken, so muss ein Kaiserschnitt in Betracht gezogen werden. Überflüssigen Platz in der Gebärmutterhöhle sucht man mittlerweile auch vergeblich: Das Baby füllt sämtlichen verfügbaren Platz voll aus.
Manchmal bekommt der Bauch der Mutter merkwürdige Beulen und verformt sich – das Kind bewegt sich und tritt von innen gegen die Bauchdecke. Unter Umständen kann das ziemlich schmerzhaft werden!
9. Schwangerschaftsmonat: Termine und Ereignisse
Natürlich gibt es auch in diesem Monat und so kurz vor der Geburt auch noch einige Termine und Stichtage, die sich die werdende Mama im Kalender notieren kann. Die Vorsorgeuntersuchungen mit der Kontrolle der Blutwerte und mit der Kontrolle der Wehentätigkeit (CTG) findet jetzt alle 2 Wochen statt.
Auf Wunsch der Mutter kann ein B-Streptokokken-Abstrich gemacht werden, denn diese Bakterien können beim Neugeborenen Entwicklungsschäden hervorrufen. Auch wird das Blut der Mutter auf Hepatitis-B-Viren untersucht. Sind solche Viren vorhanden, wird das Neugeborene direkt nach der Geburt gegen Hepatitis B (eine Erkrankung der Leber) geimpft.
Spätestens jetzt können sich die Eltern auch um einen Geburtsvorbereitungskurs kümmern. Diese Kurse werden entweder als Crashkurs am Wochenende oder an bestimmten Tagen unter der Woche angeboten. So findet jedes Paar, das daran teilnehmen möchte, den zeitlich passenden Kurs.
Meist ist es eine Hebamme, die im Geburtsvorbereitungskurs nützliche Informationen zum Ablauf der Geburt gibt. Weiter steht den werdenden Eltern die Möglichkeit offen, an einem Tag der offenen Tür in Frage kommende Kliniken zu besichtigen.
Die Krankenhäuser informieren ausführlich darüber, wie die Schwangeren und die Babys von der Aufnahme in die Klinik bis zur Entlassung betreut werden. Auch die Kreißsäle können besichtigt werden. So kann man sich einen ersten Eindruck über die örtlichen Gegebenheiten verschaffen, was gerade für Erstgebärende äußerst spannend ist.
Worauf sollte im 9. Schwangerschaftsmonat geachtet werden?
Rückt der Termin der Geburt näher, stellt sich oft ein gewisses Maß an Nervosität und Unsicherheit ein. Die Mutter macht sich Sorgen, ob sie die Wehen erkennt, wenn sie einsetzen.
Sie sorgt sich, ob das Krankenhaus rechtzeitig erreicht wird, oder ob die Hebamme zur Hausgeburt rechtzeitig eintrifft. Manchmal möchten die Mütter kurz vor der Geburt nur noch ungern aus dem Haus. Falls die Geburt losgeht, möchte keine Gebärende gerade im Supermarkt an der Kasse stehen… Trotzdem: Aktiv zu bleiben und vielleicht täglich eine kleine Runde spazieren zu gehen tut Mutter und Kind gut.
Die Bewegung fördert die Muskeltätigkeit des Körpers und kann sich positiv auf den Geburtsverlauf auswirken. Nicht zu Unrecht wird den werdenden Müttern selbst auf der Entbindungsstation oft noch empfohlen, auf dem Gang auf und ab zu spazieren!
Für dich als Schwangere ist es jetzt wichtig, so gut es geht Ruhe zu bewahren. Spürst du ein Ziehen im Bauch, das sich schmerzartig entwickeln kann, informiere deine Hebamme. Steht der errechnete Geburtstermin noch nicht direkt vor der Tür, wird sie dir vielleicht ein warmes Bad empfehlen. Bilden sich die Schmerzen zurück, kannst du dich entspannt zurücklehnen.
Verstärken sich die Schmerzen, so hast du vielleicht Wehen und solltest dich auf den Weg ins Krankenhaus machen.
Um generell optimal auf die Geburt vorbereitet zu sein, kannst du aber natürlich jetzt schon deine Krankenhaustasche packen. Du nimmst alles mit, was für deine Hygiene und deinen täglichen Bedarf erforderlich ist. Und natürlich kannst du die ersten Babyklamotten mit einpacken – denn in circa 4 bis 6 Wochen darfst du dein Baby in den Armen halten!