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Darwinismus: 5 Thesen in der Evolutionstheorie nach Charles Darwin


Als Darwinismus bezeichnet man eine Evolutionstheorie, welche von Charles Darwin aufgestellt wurde und die Entstehung der Arten erklären soll. Dabei werden 5 Einzeltheorien bzw. Thesen in eine große Theorie zur Artentstehung und -veränderung integriert.

Was bedeutet das?
Fällt das Wort „Evolutionstheorie“, wird in den meisten Köpfen Charles Darwin erscheinen. Dieser stellte zwar nicht die erste Theorie zur Entstehung der Arten auf, allerdings argumentierte er so stichhaltig und nachvollziehbar, dass seine Erkenntnisse bis heute eine wichtige Grundlage zur weiteren Forschung darstellen.

Wie Charles Darwin zu seiner Evolutionstheorie kam, wer und was ihm dabei geholfen hat und was seine Theorie genau aussagt, erfährst du im Folgenden.

Wer war Charles Darwin

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Porträt von Charles Darwin

Charles Robert Darwin wurde am 12. Februar 1809 in Shrewsbury geboren. Seine Eltern waren der Arzt Robert Darwin und Susannah Darwin, geborene Wedgwood.

Ursprünglich sollte er wie sein Vater Arzt werden, tat sich aber schwer mit dem Studium, sodass sein Vater ihm vorschlug, stattdessen Theologie zu studieren. Dieses Studium schloss er als Zehntbester 1831 ab.

Schon als Kind faszinierten ihn Insekten und die Beobachtung von Vögeln. Während seines Theologiestudiums begann er außerdem damit, Käfer zu sammeln und reiste dafür häufig nach Nord-Wales.

John Stevens Henslow, ein Freund Darwins, brachte ihn dazu, sich näher mit Botanik und Geologie zu befassen. Henslow war außerdem ausschlaggebend für Darwins Reise mit der HMS Beagle. Er wusste, dass der Kapitän Robert FitzRoy jemanden suchte, der naturwissenschaftlich gebildet war und hatte ihm deshalb Darwin als Begleiter vorgeschlagen.

Darwins Reise mit der HMS Beagle

Die Reise mit der HMS Beagle war eine Vermessungsreise. Sie führte über mehrere Stationen nahezu um die ganze Welt.
Am 27. Dezember 1831, nachdem der Start durch Stürme immer wieder verzögert worden war, begann Darwins Reise mit der HMS Beagle von Devonport aus, einem Hafen in der englischen Stadt Plymouth.

Der erste Stopp war Teneriffa, den die Beagle am 6. Januar 1832 erreichte. Da in England zu dieser Zeit Fälle von Cholera bekannt wurden, durfte die Besatzung das Schiff allerdings nicht verlassen. Darwin, der von Reisebeginn an seekrank war, hatte sich auf die subtropische Artenvielfalt der Insel gefreut, konnte sie wegen der Quarantäne jedoch nicht untersuchen.

Stattdessen begann er mikroskopische Untersuchungen. Dafür baute er engmaschige Schleppnetze, in welchen sich Plankton verfing. Diese Kleinstlebewesen waren zu diesem Zeitpunkt noch weitestgehend unerforscht. Seine Eindrücke und Erkenntnisse hielt er in Notizbüchern fest.

Am 16. Januar 1832 erreichte die HMS Beagle die Kapverdische Insel Santiago, welche die Besatzung betreten durfte. Dort entdeckte Darwin in den Klippen eine auffällige Ansammlung von Muscheln, welche sich als ein Band in etwa 15 Metern Höhe durch den Felsen zogen. Dies deutete er als Bestätigung Lyells Theorie. Charles Lyell vertrat die Ansicht, dass die Erde sich langsam durch sich wiederholende Vorgänge formte.

Als Nächstes ging die HMS Beagle an der Insel Fernando de Noronha am 20. Februar 1832 vor Anker. Acht Tage später erreicht sie Salvador da Bahia in Brasilien. In den Folgemonaten, während der Vermessungsarbeiten des südamerikanischen Kontinents, unternahm Darwin geologische Untersuchungen an der Küste Rios. Im August schickte er von diesen Untersuchungen die ersten Proben an Henslow nach England. Insgesamt sendete Darwin während seiner Reise achtmal Proben an Henslow. Sie bestanden aus Fossilien sowie tierischen, pflanzlichen und geologischen Funden.

Am 22. September 1832 entdeckte Darwin erneut eine Muschelschicht, in welcher er gut erhaltene Fossilien von Riesenfaultieren fand. Er schloss daraus, dass sich diese Tiere zur selben Zeit wie die Muscheln entwickelt haben mussten.

Im April 1833 verließ Darwin die HMS Beagle erneut eine Zeitlang und stieß weiter ins Landesinnere von Uruguay und Argentinien vor. Diese Exkursionen dauerten bis November an.

Im Jahr darauf, die HMS Beagle war mittlerweile im Pazifischen Ozean angekommen und landete am 23. Juli 1834 in Valparaíso in Chile, reiste Darwin durch die Anden. Er beschäftigte sich weiterhin viel mit geologischen Vorgängen und fand, nach einem Erdbeben auf der Insel Quiriquina, nochmals Bestätigungen für Lyells Theorie der sich langsam verändernden Erde. Ebenfalls begann er damit, eine Theorie über die Entstehung von Korallenriffen aufzustellen.

Im Frühjahr 1835 reiste Darwin erneut durch die Anden. Dort erkannte er, dass das Gebirge aus submariner Lava bestand, obwohl es weit weg von der Küste lag. Außerdem fand er Pflanzenfossile und versteinerte Bäume. In dieser Zeit begann er mit der Entwicklung seiner eigenen geologischen Theorien.

Am 18. September 1835 traf die HMS Beagle auf den Galapagosinseln ein. Sie blieb für ihre Vermessungsarbeiten sechs Wochen dort. In dieser Zeit sammelte Darwin auf den Inseln Floreana, San Salvador und Isabela Tier- und Pflanzenproben.

Auf Floreana lernte er Nicholas Lawson kennen, der ein Strafgefangenenlager führte. Dieser erzählte ihm, dass es möglich war, die auf den Inseln lebenden Schildkröten anhand ihrer Panzer voneinander zu unterscheiden. Je nach Form des Panzers lebten die Schildkröten auf unterschiedlichen Inseln. Diese Information, ebenso die später berühmten Darwinfinken, empfand Darwin zu diesem Zeitpunkt als unwichtig und beachtete sie daher wenig.

Nachdem die HMS Beagle ihre Reise am 20. Oktober 1835 fortgesetzt hatte, legte sie am 15. November in Tahiti an. Dort lernte Darwin die tahitianische Königin Pomaré IV. kennen.
Nach diesem vergleichsweise kurzen Aufenthalt von nur zehn Tagen, begann die Fahrt nach Neuseeland. Während dieser vervollständigte Darwin seine Theorie über die Entstehung der Korallenriffe.

Am 21. Dezember 1835 erreichte das Schiff die Nordinsel Neuseelands und verblieb dort weitere zehn Tage. In dieser Zeit untersuchte Darwin hauptsächlich Kalksteinformationen und besuchte die Te Waimate Mission, wo Māori im Sinne der europäischen Kultur erzogen werden sollten.

Sydney wurde am 12. Januar 1836 erreicht. Darwin genoss den Aufenthalt in einer großen, kultivierten Stadt, unternahm aber auch in Australien wieder Ausflüge ins Landesinnere. Unter anderem traf er dort auf Aborigines, die ihm gegen Bezahlung ihre Speerwurfkünste unter Beweis stellten. Außerdem fing er verschiedene Tiere, darunter Skinke und Schlangen. Auch zahlreiche Insekten und Würmer sammelte er in dieser Zeit.

Der Aufenthalt in Australien endete nach zwei Monaten. Am 31. Mai 1836 erreichte die HMS Beagle Simon’s Town in Südafrika, nachdem sie zuvor die Kokosinseln und Mauritius bereist hatte. Von dort aus ging die Reise weiter nach St. Helena, wo Darwin geologische Untersuchungen vornahm und auf der Nachbarinsel Ascension den Vulkan Green Mountain bestieg.

Aufgrund fehlerhafter Messungen musste die HMS Beagle von ihrem geplanten Kurs abweichen und nach Salvador da Bahia zurückkehren. Danach, am 17. August 1836, begann der Heimweg. Lediglich die Kapverdische Insel Praia sowie die Azoren-Insel Terceira stellten dabei letzte Zwischenstopps dar.
Am 2. Oktober 1836 gegen neun Uhr morgens endete die Reise in Falmouth in England.

Während dieser fast fünfjährigen Reise sammelte Darwin 1529 Arten, die er in Spiritus konserviert hatte. Außerdem 3907 Felle, Häute, Knochen, Pflanzen und weitere Fundstücke. Seine Notizen bestehen aus 368 Seiten im zoologischen Bereich und 1383 im geologischen. Des Weiteren hatte er ein 770 Seiten langes Reisetagebuch geschrieben und äußerte sich später in seiner Autobiografie überaus positiv über die Reise. Sie sei das bei weitem bedeutendste Ereignis seines Lebens und habe seinen gesamten Werdegang bestimmt, beschrieb er die Fahrt.

Darwins Origin als Revolution der Biologie

Darwins Werk „On the Origin of Species“ wurde am 24. November 1859 veröffentlicht, also 23 Jahre nach der Reise mit der HMS Beagle. Die ersten Gedanken in Richtung seiner Evolutionstheorie nach der Reise begannen, als er die Arbeit von John Gould betrachtete, der 1837 die Finken auf den Galapagosinseln untersuchte. Der Ornithologe erkannte, dass diese Tiere so nah miteinander verwandt waren, dass es nicht möglich war, ihnen klare Arten zuzuordnen.

Darwin, der die Finken auf seiner Reise kaum beachtet hatte, begann darüber nachzudenken, ob diese Erkenntnis darauf schließen ließ, dass Arten veränderlich sind. Er wollte die Entstehung der Arten dabei auf naturwissenschaftliche Weise erklären, ohne einen göttlichen Schöpfer anzunehmen.

So sind die Unterschiede bei den Finken auf den Galapagosinseln durch das unterschiedliche Futterangebot auf den Inseln zu erklären. Dadurch hatten auf der einen Insel Vögel mit kräftigerem, breiten Schnabel bessere Überlebenschancen, während auf einer anderen Insel ein eher spitzer Schnabel von Vorteil war.

Bis 1839 sammelte Darwin Informationen und formte seine Theorie aus. Warum er sie nicht direkt im Anschluss veröffentlichte, ist nicht genau geklärt. Es wird angenommen, dass Darwin sein Umfeld als noch nicht bereit einschätzte und befürchtete, seine Erkenntnisse könnten an dem eher religiös eingestellten Publikum scheitern. Auch Darwins Einstellung zur Religion hatte sich schließlich erst durch die Reise mit der Beagle und durch seine daran anschließenden Forschungen verändert. Außerdem war sein Gesundheitszustand jahrelang schlecht. Er litt an Kopfschmerzen und Magenbeschwerden. Auch depressive Verstimmungen, die ihn nach eigenen Aussagen alle drei Tage an der Arbeit hinderten, könnten eine Erklärung für die Verzögerungen sein.

Schließlich brauchte es einen deutlichen Anstoß, damit Charles Darwins Erkenntnisse über die Entstehung der Arten doch noch an die Öffentlichkeit kam: Charles Lyell war es, der immer wieder darauf drängte. Alfred Russel Wallace, ein britischer Naturforscher, veröffentlichte 1856 einen Aufsatz unter dem Namen „On the Law which has regulated the introduction of New Species“, welcher Darwins eigenen Arbeiten gefährlich werden könnte. Daher legte Lyell diesem nahe, doch endlich seine Forschungen niederzuschreiben und seinerseits zu veröffentlichen.

1858 schickte Wallace Darwin ein Manuskript mit dem Titel „On the Tendency of Varieties to depart indefinitely from the Original Type“, welches erstaunliche Ähnlichkeiten zu Darwins Erkenntnissen aufwies.

Wallace bat in dem Brief darum, das Manuskript an Lyell weiterzuleiten. Dem kam Darwin nach, auch wenn er befürchten musste, dass dadurch seine eigenen Arbeiten stark an Ansehen einbüßen würden.

Letztendlich einigten sich beide Forscher darauf, ihre Erkenntnisse gemeinsam zu veröffentlichen. Darwin schrieb daraufhin ein etwa 155.000 Wörter umfassendes Buch, welches unter dem Titel „On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or The Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life“ am 24. November 1859 erstmals verkauft wurde. Die gesamte Auflage war schon vor der Veröffentlichung durch Vorbestellungen vorgemerkt.
In diesem Buch stellt Darwin fünf voneinander weitestgehend unabhängige Theorien vor.

1. Theorie: Evolution, also Veränderlichkeit von Lebewesen, existiert

Dass das Leben auf der Erde Veränderungen unterliegt, hatte Darwin als Tatsache akzeptiert. Als Beweise können die Darwinfinken genannt werden, welche geringe Unterschiede in Schnabelform und -dicke aufwiesen.

Auch die verschiedenen Panzerformen der Schildkröten, welche Darwin auf den Galapagosinseln gesehen hatte, deuten darauf hin. Diese Schildkröten hatten unterschiedlich bewegliche Köpfe. Ihr Panzer wies im Nackenbereich Unterschiede auf, welche es den einen ermöglichte, den Kopf weit nach oben zu strecken, während der Panzer bei anderen so weit reichte, dass ihnen diese Bewegung verwehrt wurde.

Diese kleinen Unterschiede sind durch die Lebensumstände auf den Galapagosinseln zu erklären. Auf einigen Inseln wachsen Futterpflanzen, nach welchen die Schildkröten sich strecken müssen. Auf anderen müssen sie für diese Bewegung nicht imstande sein, da die Pflanzen in Bodennähe bleiben.

Darwin erkannte, dass geologische Umstände bei Tieren zu Evolution (Veränderung) führen. Auf seiner Reise durch Südamerika bemerkte er, dass sobald sich der Lebensraum veränderte, andere Tiere auf den Plan traten, welche sehr nah mit den zuvor beobachteten verwandt waren.

2. Theorie: Gradualismus

Gradualismus bedeutet, dass Lebewesen sich langsam und allmählich verändern. Er stellt den Gegensatz zum Punktualismus und zur Saltation. Beides sind Theorien, nach denen die Evolution plötzlich erfolgt, die Lebewesen also lange Zeit unverändert bleiben und dann an einem gewissen Punkt schnell viele Veränderungen durchmachen.

Darwin fand Anhaltspunkte für seine Theorie des Gradualismus auf seiner Reise mit der Beagle. Nachdem er die durch ein Erdbeben zerstörte Stadt Concepción besucht hatte, fand er Ablagerungen von Muscheln in der Erde. Diese waren als Folge des Erdbebens an die Oberfläche getreten und zeigten eine Schicht marinen Lebens auf dem Land. Darwin schloss daraus, mithilfe des Buches „Principles of Geology“ von Lyell, dass diese Ablagerungen entstanden sein müssen, da sich die Umwelt langsam verändert hatte.

Auf diese Weise war es zu erklären, dass zwischen Ablagerungen, die eindeutig Landlebewesen zeigten, immer wieder Bänder von Muscheln und anderen Wasserlebewesen zu finden waren.

Darwins Gradualismus besagt darüber hinaus, dass evolutionäre Anpassung (Adaption) in kleinen Schritten abläuft, welche sichtbare, zwischenzeitliche Ergebnisse liefert. Dies bedeutet zwangsläufig, dass auch heute noch evolutionäre Vorgänge passieren und sich das Leben im stetigen Wandel befindet.
Außerdem halfen die geologischen Funde Darwin dabei, das Alter der Erde näher zu bestimmen.

3. Theorie: Alle Lebewesen haben einen gemeinsamen Ursprung

Darwin war der erste, der diese Behauptung aufstellte. Bisherige Naturwissenschaftler waren davon ausgegangen, dass verschiedene Lebewesen verschiedene Ursprünge hätten. Darwin führte jedes auf ein und denselben zurück, sodass das gesamte Leben auf der Erde als ein großer Stammbaum darstellbar ist. Diese Überlegung stellte Darwin in seiner berühmten Skizze „I Think“ dar, in welcher er einen Stammbaum skizzierte, welcher alle Lebewesen in einem Stamm miteinander verband.

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Die Skizze zum Artenstammbaum zeichnete Darwin im Jahr 1837. Somit entstand diese ein Jahr nach seiner Reise auf der HMS Beagle. Darüber steht „I Think“, was bedeuten soll – dass Darwin an einen einzigen Ursprung aller Arten glaubte.

Entsprechend bedeutet dies auch, dass alle Lebewesen miteinander verwandt sind. Ihr Verwandtschaftsgrad entspricht dem Zeitpunkt, wann die Lebewesen mit einer getrennten Entwicklung begannen.

Diese Theorie wird Deszendenztheorie oder Abstammungstheorie genannt. Durch sie lassen sich die Ähnlichkeiten im Körperbau verschiedener Tiere erklären, welche zu unterschiedlichen Zeit auf der Erde gelebt haben, also eine Ahnenreihe bilden. Auch Rudimente (zurückgebildete, aber noch vorhandene Organe) und Atavismen (plötzlich wieder auftretende Organe, welche eigentlich nur bei bereits ausgestorbenen Vorfahren existierten) können auf die Deszendenztheorie gestützt werden.

Darüber hinaus erklärt sie die Existenz von Fossilien, die Genetik, Ähnlichkeiten in der Biochemie und die Entwicklungsbiologie.

4. Theorie: Treibende Kraft ist die natürliche Selektion

Die natürliche Selektion, „survival of the fittest“ und „struggle for life“, ist die wichtigste Theorie Darwins. Sie besagt, dass durch den stetigen Wandel, dem jedes Lebewesen unterliegt, automatisch besser und schlechter angepasste Individuen existieren. Diese Vor- und Nachteile führen zu einer höheren, bzw. niedrigeren Nachkommenzahl, wodurch die positiven Merkmale eine verbesserte Chance haben, weitergegeben zu werden. Dies entspricht dem biologischen Fitnessbegriff, welcher messbar ist.

Nimmt man die Darwinfinken als Beispiel, so sind auf einer Insel nur Exemplare zu finden, welche alle eine sehr ähnliche Schnabelform aufweisen. Auf benachbarten Inseln leben jedoch Tiere mit völlig anderen Schnäbeln. Kommt es zu einer Wanderung oder werden einzelne Individuen beispielsweise durch einen Sturm von einer Insel auf eine andere gebracht, könnten diese ihre andere Schnabelform dort an die nächste Generation weitervererben.

Da die Form des Schnabels allerdings an das auf den Inseln herrschende Futterangebot angepasst ist, haben Individuen geringere Überlebenschancen, wenn sie auf eine fremde Insel gebracht werden. Sie können weniger Nahrung aufnehmen und zeugen weniger Nachkommen, sodass ihre Merkmale aussterben.

Kommt es in Folge von Umweltveränderung dazu, dass sich das Futterangebot ändert, sind womöglich gerade die Individuen, welche zuvor am besten angepasst waren, im Nachteil. In diesem Fall hätten zufällig aufgetretene evolutionäre Veränderungen einen Vorteil ihnen gegenüber, würden ihrerseits mehr Nachkommen zeugen und damit den Weg für ihre neuen Merkmale ebnen.

5. Theorie: Im Lauf der Zeit wächst die Lebensvielfalt

Bilden sich verschiedene Populationen einer Art, kann es vorkommen, dass zufällig oder durch äußere Umstände unterstützt, diese in verschiedene Richtungen entwickeln. Dadurch erhöht sich im Laufe der Zeit die Artenvielfalt, welche Darwin zu seiner Zeit noch als Lebensvielfalt bezeichnete.

Die Tatsache, dass Evolution stetig passiert, unterstützt diese Theorie. Demnach wird sich jede neue Generation von der vorangegangenen unterscheiden, wodurch im Laufe der Zeit eine oder mehrere neue Arten entstehen können.

Währenddessen, auch da war sich Darwin sicher, werden auch immer wieder Arten aussterben. Schließlich gibt es auf der Erde nur begrenzt Platz und eine in die Unendlichkeit ansteigende Artenvielfalt hätte zwangsläufig zur Folge, dass von jeder Art nur noch sehr wenige Exemplare existieren können. An einem solchen Punkt würde die natürliche Selektion greifen und die Arten, bzw. Individuen, welche schlecht angepasst sind, aussortieren.

Zusammenfassung

  • Darwinismus bezeichnet die von Charles Darwin aufgestellte Theorie zur Entstehung und Veränderung der Arten.
  • Der Darwinismus ist somit eine Evolutionstheorie neben vielen anderen. Aufgrund seiner Stichhaltigkeit und vieler unumstößlicher Hinweise gilt Darwins Evolutionstheorie allgemein als anerkannt und dessen Gedanken wurden in späteren Theorien, wie der synthetischen Evolutionstheorie, integriert.
  • Darwins Theorie besteht aus 5 Einzeltheorien, welche alle als wissenschaftlich fundiert und richtig angenommen werden.
    1. Lebewesen verändern sich in langen Zeiträumen
    2. Lebewesen verändern sich in vielen kleinen Schritten
    3. Lebewesen haben einen gemeinsamen Ursprung
    4. Treibende Kraft der Evolution ist die natürliche Auslese
    5. Im Laufe der Zeit wächst die Artenvielfalt

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