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Wer waren die Heiden? – Bedeutung und Wortherkunft


Als Heide bezeichnet die christliche Kirchengemeinschaft Menschen, welche nicht an den einen christlichen Gott als Vater, Jesus Christus als dessen Sohn und den heiligen Geist glauben. Somit zählen alle Andersgläubigen zum heidnischen Glauben.

Heide: Wortherkunft und Bedeutung

Das Wort Heide wird nicht nur im Zusammenhang mit dem heidnischen Glauben verwendet, sondern auch als Landschaftsbezeichnung. Beides hängt miteinander zusammen. Und ursprünglich bedeutet Heide auch unbebautes Land oder brachliegenden Land.

Im Zusammenhang mit dem heidnischen Glauben sahen Christen alle Andersgläubigen oder Nichtchristen als Menschen, welche ihr Potential nicht schöpften bzw. brach liegen ließen. Daraus wurde, ähnlich wie der Begriff Barbar (nicht zivilisiert), ein Schimpfwort – um Andersgläubige herabzustufen. Wobei das Wort Barbar auf deren Kultur, Moralvorstellung und Rechtsauffassung abzielt und das Wort Heide allein auf den Glauben.

Da auch der christliche Glaube ursprünglich aus dem Heidentum hervorgeht, wurde dieser als Weiterentwicklung des Glaubenden angesehen. Menschen mit heidnischen Glauben galten somit als zurückgeblieben und mussten im Zuge der Christianisierung vom wahren Glauben überzeugt werden.

Wer waren die Heiden?

Die ersten Religionen begannen damit, sich unerklärliche Naturphänomen zu erklären, indem man dies übermächtigen Wesen und deren Taten zuschrieb. Der Glaube an viele Götter nennt sich Polytheismus. Diese Vielgötterei findet man in Mythologien, wie der keltischen, nordischen oder römischen Sagenwelt.

Die Menschen erklärten sich die Geschehnisse auf der Welt, welche wir heute wissenschaftlich benennen können, durch Taten verschiedener Götter. Und so hatte jede Mythologie, egal ob römisch oder nordisch, bestimmte Götter – welche das Schicksal auf der Erde lenkten. In der nordischen Mythologie schrieb man Blitz und Donner beispielsweise dem Gott Thor zu, welcher seinen Hammer Mjölnir schlägt.

Das Christentum bezeichnet demnach alle Menschen, welche an mehrere Götter glauben als Heiden. Da das katholische Christentum aus dem Judentum entstand, welches wiederum aus dem klassischen Vielgottglauben hervorging – sahen sich Christen als Weiterentwicklung gegenüber allen anderen.

Der Konflikt zwischen Heiden und Christen

Insbesondere heidnische Kulturen, wie die Kelten, Wikinger, Germanen standen im Konflikt mit dem Christentum. Durch geschickte Christianisierung versuchte man diese Glaubensrichtungen abzuschaffen und den wahren Gott durchzusetzen.

Dazu wurden Kloster gegründet, welche Mönche ausbildeten, die den wahren Glauben in die Welt tragen sollten. Eines dieser Klöster war in Lindisfarne, dem damaligen englischen Reich Northumbria. Dort wurden Klosterschüler zu Wikingern geschickt, um diese zu bekehren.

Einige Historiker nehmen deshalb an, dass die Wikingerraubzüge – welche im Jahr 793, durch den Überfall auf Lindisfarne, ihren Ursprung hatten – eine Gegenreaktion der Nordmänner auf zunehmende Christianisierung war.

Durch die nachfolgenden Konflikte mit dänischen Wikingern wurde der Heidenbegriff dadurch zunehmend abgewertet und entstellt. Es begann ein Krieg zwischen den Heiden, deren Vielgottglauben und den bereits christianisierten Angelsachsen mit dem einzig wahren Christen-Gott.

Neben den Wikingern wurden auch Naturvölker als Kultur mit heidnischen Glauben bezeichnet. So waren die Kelten ein Volk, welches mit der Erde stark verwurzelt war. Menschen huldigten seither den Göttern, um für bessere Ernten und ertragreiche Jahre zu beten. Dadurch sind in heidnischen Kulturen eine Vielzahl der Götter immer an die Natur gebunden. Im Grunde genommen sind es personifizierte Naturereignisse bzw. Körper, wie zum Beispiel: Donnergott, Sonnengöttin, Gott des Wassers usw.

Warum sollte das Christentum über dem Heidentum stehen?

Die Einführung des einen wahren Gottes ließ zu, dass die Christen sich nur noch einem überirdischen Wesen zuwenden mussten. Dies machte die Handhabung leichter und ließ ebenfalls mehr Spielraum für die geistlichen Führer. Denn im Polytheismus galten Tempelpriester als der Zugang zu den Göttern. Da es mehrere Tempel für mehrere Götter gab, mussten sich die geistigen Oberhäupter ihren Einfluss und Macht stark verteilen.

Im Christentum gab es nur noch einen Priester, welcher zu einem, dem wahren, Gott sprach. Somit wuchs der Einfluss und der Status durch Bischöfe, Priester und andere Geistliche enorm an. Dies ermöglichte mehr Kontrolle über die Menschheit und verschaffte Ordnung. Das Heidentum ist somit auch als ein Symbol der Unordnung und als Kontrolllosigkeit zu sehen.


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