Wo liegt Byzanz heute?
Byzanz war der Name einer antiken Siedlung, späteren Metropole und römischen Verwaltungsstadt am Bosporus. Aus Byzanz wurde nach der Eroberung durch die Osmanen die Stadt Istanbul.
Inhalt
Byzanz ist heute Istanbul
Aus der einst griechischen und später römischen Stadt Byzanz wurde im Jahr 1453 nach Christus das Zentrum der osmanischen Kultur und der Stammsitz der Sultane des Reiches.
Heute gehört das ehemalige Byzanz zur Türkei. Istanbul ist aber nicht, wie häufig angenommen wird, die Hauptstadt der Türkei. Das ist Ankara.
Istanbul gilt aufgrund seiner Geschichte, der reichen Kultur und der besonderen Lebensart bis heute aber als das heimliche kulturelle Zentrum der modernen Türkei. Jährlich reisen Millionen Besucher in die Stadt, um sich berühmte Sehenswürdigkeiten wie die Hagia Sofia, den Topkapı-Palast oder die Blaue Moschee anzusehen.
Byzanz, eine antike Metropole
Byzanz wurde als Byzantion um das Jahr 660 v. Chr. von dorischen Stämmen gegründet. Dieses Volk aus dem heutigen Nordgriechenland, Makedonien und Dalmatien traf auf der europäischen Seite des Bosporus auf die bereits dort siedelnden Thraker.
Dorer und Thraker benannten die neue Stadt nach einem berühmten thrakischen Anführer namens Byzas aus Megara.
Vor der Erhebung zur Stadt war das Areal bereits ein Hafenstützpunkt der Griechen. Die ältesten archäologischen Funde aus der Gegend weisen sogar auf eine Besiedlung seit der Jungsteinzeit (ca. 9.500 bis 1.800 v. Chr.) hin.
Mit dem Anwachsen der Bevölkerung und der Bildung der großen Stadtstaaten in Griechenland brachten immer mehr Schiffe Getreide vom Schwarzen Meer über die Ägäis zu den Städten ins griechische Reich.
Mit der Ernennung zur Stadt und dem weiteren Ausbau wurde Byzanz noch bedeutender.
Unter dem späteren Kaiser Justinian (5. Jhd. n. Chr.) hatte die Stadt zeitweise zwischen 500.000 und 600.000 Einwohner. Zur damaligen Zeit war das eine Weltmetropole. Allerdings hatte die reiche Besiedlung auch Schattenseiten. Die Bevölkerung wurde durch Ausbrüche der Pest mehrmals dramatisch reduziert.
Byzanz, Konstantinopel, Istanbul
Ab dem Jahr 140 v. Chr. nahm das wachsende Römische Reich Byzanz ein.
Dem römischen Kaiser Konstantin dem Großen gefiel die Stadt so gut, dass er im Jahr 330 n. Chr. seine Hauptresidenz an den Bosporus verlegte.
Zuerst nannte er die Stadt Nova Roma (Neues Rom) und nach seinem Tod im Jahr 337 n. Chr. wurde aus Byzanz die Constantinopolis beziehungsweise Konstantinopel.
Die Griechen nannten die Stadt auch Bulis oder Stanbulis. Beide Bezeichnungen sollen vom griechischen Wort „Polis“ für Stadt abstammen.
Im Jahr 1453 wurde Konstantinopel von den Osmanen erobert. Sultan Mehmet ließ die Stadt zunächst fast komplett zerstören. Er baute sie jedoch wieder auf, nannte sie Istanbul und verlegte sogar seine Hauptresidenz nach Istanbul.
Aus dem Osmanischen Reich ging später der Staat Türkei hervor.
Das Byzantinische Reich
Konstantinopel wurde nach der Spaltung des römischen Reiches in einen West- und Ostteil die Hauptstadt des Oströmischen Reiches.
In den Geschichtsbüchern wird das Oströmische Reich auch oft als das Byzantinische Reich oder kurz nur Byzanz bezeichnet.
Byzanz war streng genommen nur die Hauptstadt des Reiches, also das spätere Konstantinopel. Das Byzantinische Reich umfasste weit mehr als nur die Stadt. Zum oströmischen Verwaltungsgebiet gehörten Teile Griechenlands, Makedonien, ganz Kleinasien, Palästina, Ägypten und Teile von Libyen.