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Mutation als Antreiber der Evolution – Definition und Bedeutung


Mutationen sind Änderungen in den Genen eines Lebewesens.
Das heißt, dass bestimmte Merkmale oder Eigenschaften der Lebewesen sich durch Mutationen ändern.

Am einfachsten erklärt es sich am Beispiel…
Angenommen morgen kommt ein Mensch zur Welt, welcher blaue Haare als natürliche Haarfarbe besitzt.
Und dieses Merkmal könnte weitervererbt werden. Dann wäre dies eine Mutation des Genes, welches für Haarfarbe verantwortlich ist.

Welche Rolle Mutationen bei der Evolution spielen, erfährst du in diesem Beitrag.

Mutationen sind vollkommen natürlich

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Diese Art von Mutation wird wahrscheinlich niemals auftreten. Aber dies versteht die Allgemeinheit unter Mutation bzw. Mutanten. Bildquelle: pixabay.com


Jedes Gen – und zwar aller Lebewesen dieser Welt – ist durch eine Mutation entstanden.
Ganz am Anfang war diese neue Eigenschaft bzw. das durch Mutation veränderte Gen in jeder Art einzigartig. Denn ursprünglich hatte nur ein einziges Lebewesen der jeweiligen Art dieses veränderte Gen in sich.

Und das krasse ist…
Dies geschah völlig zufällig und willkürlich zum Zeitpunkt seiner Zeugung. Denn Mutationen bzw. Änderungen der Gene treten zufällig auf. Dazu gleich noch mehr.
Aber in Bezug auf das Merkmal war dieses Lebewesen somit erster seiner Art.

Aber dadurch, dass sich Lebewesen vermehren, werden die Eigenschaften bzw. Gene auf die Nachkommen weitergegeben. Die Erbmaterialien vom Vater und Mutter verschmelzen bei der Fortpflanzung miteinander und werden auf das neue Leben übertragen. Somit vererbt sich der genetische Code der Elterngeneration auf die Kinder weiter. Und falls der Vater bzw. die Mutter ein mutiertes Gen hatte, hat es das Kind dann auch.

Wenn man dann in ein paar Millionen Jahren messen würde, kann es sein – dass alle Lebewesen dieser Art das veränderte Gen in sich haben. Dann spricht man aber nicht mehr von Mutation, sondern von normalen Genen. Das ursprünglich veränderte Gen ist somit Teil des Genpools dieser Art geworden. Die Genfrequenz ist dann die Größe, welche die Wissenschaftler bestimmen. Sie gibt an, wie oft ein Gen in einer Population vorkommt.

So entstehen neue veränderte Arten und bereits Bestehende entwickeln sich immer weiter. Somit ist Mutation etwas völlig Natürliches, was bei allen Lebewesen ständig stattfindet.

Mutationen sind aber auch sehr wichtig, denn dadurch wird das Leben immer vielfältiger.
Ohne Mutation gäbe es keine verschiedenartigen Lebewesen und es würde heutzutage nur ursprüngliche Lebensformen, wie Einzeller, geben. Denn diese hätten sich, ohne Mutation, nicht weiterentwickelt können. Alle Pflanzen, alle Tiere und auch Menschen sind durch Mutation entstanden.

Und dies hat einen entscheidenden Vorteil…
Heute sind die Gene jedes Einzelnen so verschieden, dass bei Katastrophen niemals alles Leben sterben würde. Denn irgendein Lebewesen besitzt ein mutiertes Gen, welches ihm ermöglicht – eine Naturkatastrophe überleben zu könnte.

Vielfältigkeit ist somit ein Vorteil im Leben.
Und diese Vielfältigkeit kann nur durch ständige Mutation erreicht werden.

Wie entsteht Mutation?

Normalerweise pflanzen sich alle höheren Lebewesen dadurch fort, dass das Erbgut von Vater und Mutter verschmilzt. Beim Menschen findet die Befruchtung kurz nach dem Eisprung statt. Falls es zur Zeit des Eisprunges zum Geschlechtsakt zwischen Mann und Frau kam, können Ei- und Samenzelle verschmelzen. Es entsteht dadurch eine befruchtete Eizelle.

Was passiert genau?
Dabei werden die Kopien des Erbgutes von Mann und Frau im Kind neu angelegt. Die Chromosomen, welche die Träger des Erbgutes sind, treten deshalb immer paarweise auf.

Nun kann es aber sein, dass es beim Verschmelzen zu Fehlern kommt.
Dies ist ganz natürlich, führt aber dazu, dass sich das neue Erbgut etwas von den Originalen unterscheidet. Dieser Fehler wird dann Mutation genannt und bewirkt, dass sich Gene von Generation zu Generation ändern.

Wichtig ist…
Das mutierte Gen tritt ohne natürliche Absicht auf und ist ein Zufallsprodukt bei der Fortpflanzung.

Welche Arten von Mutation gibt es laut Evolution

Aus Sicht der Evolution gibt es drei verschiedene Arten von Mutation. Denn nicht jede Mutation ist zielführend.

Ob die Mutation förderlich, unnütz oder schädlich ist, hat etwas mit den äußeren Umständen zu tun. Denn nimm einmal an, dass Tiger einen Stoffwechsel hätten – welcher auf viel Schlaf beruht. Dieser Stoffwechsel und das sich daraus ergebene Schlafverhalten wären für den Fortbestand der Art extrem wichtig. Somit hätten die Tiger Genanteile in sich, welche genau dafür verantwortlich sind und bisher äußerst nützlich wären.

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Der heutige Tiger ist ein Produkt mutierter Gene. Bildquelle: pixabay.com


Jetzt käme es zu einer großen Dürreperiode, bei welcher sämtliche Gräser im Regenwald vertrocknen würden.
Das bedeutet, dass Paarhufer, wie Schweine – große Probleme haben werden – Nahrung zu finden. Die Schweinepopulation geht stark zurück und dies hätte Auswirkungen auf die Tigerpopulation. Denn nun wäre es wichtig, dass Raubkatzen weniger schlafen und mehr jagen. Aber nur der Tiger, dessen Stoffwechsel mit weniger Schlaf auskommt, kann sich der neuen Situation anpassen.

Dieses neue Gen, welches auch mit weniger Schlaf auskommt, entpuppt sich als ein entscheidender Vorteil gegenüber Artgenossen. Für den Tiger mit mutierten Stoffwechselgen bedeutet dies: Mehr Nahrung, da weniger Schlaf. Aber dieses Exemplar ist gleichzeitig ein besserer Versorger für Weibchen und Nachwuchs. Somit wird dieser Tiger auch leichter Fortpflanzungspartner finden und sich häufiger reproduzieren.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die nächste Generation dieses Stoffwechsel-Gen ebenfalls hat, steigt mit der Anzahl seiner Nachkommen. Und dadurch, dass alle anderen Tiger kaum noch konkurrenzfähig wären – ist das mutierte Stoffwechsel-Gen ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.

Aber es geht auch so…
Genauso kann es sein, dass die Tigerpopulation weiter wie bisher lebt. Es gibt also keine Katastrophe oder Dürre. Das veränderte Tiger-Gen des Einzelnen hätte dann keine Auswirkungen auf den Organismus. Es würde ihn weder verbessern, noch verschlechtern. Dann wird sich der Tiger nicht häufiger fortpflanzen als andere Tiger. Und so kann es sein, dass das Gen in der nächsten oder übernächsten Generation ausgestorben wäre. Dies hat weder Vor- noch Nachteile für den einzelnen Tiger oder für die gesamte Population.

Denkbar ist auch, dass der Tiger mit weniger Schlaf eine geringere Lebenserwartung als andere Artgenossen hat. Solange sich die Umweltbedingungen nicht ändern, haben alle anderen Tiger somit einen Vorteil.

Es gibt also Mutationen, welche:

  • durchaus nützlich sind und das Leben in seiner Komplexität voranbringen.
  • Andere Mutationen sind völlig belanglos und wirken sich weder positiv noch negativ aus. Meistens verschwinden diese Gene dann auch nach ein paar Generationen wieder.
  • Wieder andere Mutationen sind schädlich und wirken sich nachteilig aus. Da diese Lebewesen sich seltener fortpflanzen, verschwinden diese Gene ebenfalls recht schnell aus dem Genpool der Population.

Und einige mutierte Gene sind heute noch unnütz, aber morgen vielleicht ein klarer Vorteil.

Zusammenfassung:

  • Mutationen sind spontan und zufällig auftretende Veränderungen im Erbgut eines Lebewesens.
  • Diese Veränderungen können sich vorteilhaft, schädlich oder neutral auf den Organismus oder die ganze Art auswirken.
  • Jedes Gen, welches heute im Lebewesen zu finden ist, hat seinen Ursprung in der Mutation.
  • Mutationen breiten sich über Vererbung aus, da eine Kopie aller Gene von Vater und Mutter auf das Kind übergehen. Sie sind somit weiter vererbbare Eigenschaften eines Lebewesens.

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