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Maus: 18 Fragen und Antworten zu Mäusen (Tiergattung)


Mäuse (Mus) sind ein Tiergattung aus der Ordnung der Nagetiere, welche zur Klasse der Säugetiere gehört. Diese Gattung umfasst circa 40 Arten. Die meisten Arten kommen hauptsächlich in Afrika, Südasien und Südostasien vor. Mäuse gelten als Kulturfolger des Menschen, welche sich überwiegend von pflanzlicher Nahrung ernähren. Einige Arten fressen allerdings auch Insekten oder kleinere Lurche und Reptilien. Die Hausmaus, als der bekannteste Vertreter der Gattung, kommt in fast allen Ländern der Erde vor.

Was ist eine Maus und was nicht

Maus ist nicht gleich Maus. Denn innerhalb der Nagetiere gibt es verschiedene Unterordnungen mit Unterfamilien und Gattungen, welche zwar Maus heißen, aber nicht zur Gattung der Mäuse (Mus) gezählt werden.

Feldmaus (Microtus arvalis)

Die Feldmaus (Microtus arvalis) gehört nicht zur Gattung der Mäuse (Mus)

So bilden bspw. die Feldmäuse (Microtus) eine eigene Gattung, zählen zu den Wühlmäusen (Arvicolinae) aber nicht zur Gattung Mäuse (Mus). Auch die Waldmäuse (Apodemus), mit etwa 20 eigenen Arten, bilden eine Parallelgattung zu den Mäusen, genauso wie die Springmäuse (Dipodidae) oder Rennmäuse (Gerbillinae).

Diese verschiedenen Gattungen fließen in einer Unterordnung, namens Mäuseverwandte (Myomorpha), zusammen. Der Grund für diese Zuordnung sind unterschiedliche Abstammungslinie. So sind die Mäuse (Mus) mit den Ratten (Rattus) näher verwandt, als mit den Springmäusen (Dipodidae), mit Rennmäusen, mit Wühlmäusen und bilden mit ihnen eine gemeinsame Unterfamilie der Altweltmäuse (Murinae).

Und die Familie der Spitzmäuse (Soricidae) gehört nicht einmal zu den Nagetieren, sondern zu den Insektenfresser. Demnach sind Spitzmäuse näher mit Maulwürfen verwandt als mit den Arten aus der Gattung Mus. Und Fledermäuse sind auch keine Mäuse, obwohl auch diese so genannt werden. Der Begriff ist demnach ungenau und beschreibt diverse Kleinsäuger – welche mit den Mäusen (Mus) nicht näher verwand sind.

Amerikanische Wasserspitzmaus (Sorex palustris)

Die Amerikanische Wasserspitzmaus (Sorex palustris) ist weder Maus noch Nagetier


Systematik der Mäuse (Mus)-Gattung:

Was für Mäusearten gibt es

Insgesamt sind circa 40 verschiedene Mäusearten bekannt und beschrieben. Die bekannteste Mäuseart ist die Hausmaus, welche auch als Haustier gezüchtet wird. Die Haustierform wird als Farbmaus bezeichnet. Diese bildet keine eigene Art – sondern ist eine Unterart der wilden Hausmaus.

Farbmaus (Mus musculus f. domestica)

Farbmaus (Mus musculus f. domestica) ist keine Tierart, auch keine Haustierart, sondern eine gezüchtete Unterart der wilden Hausmaus

Hausmaus (Mus musculus)

Die Hausmaus (Mus musculus) wird etwa 7 bis 11 cm lang, bei einer Schwanzlänge bis 10 cm. Auffallend sind die Schuppenringe am Schwanz. Ein weiteres typisches Merkmal ist die Einkerbung an der Rückseite der oberen Schneidezähne. Das Fell ist typisch grau, was zur Bezeichnung „mausgrau“ oder „graues Mäuschen“ führte. Die Unterseite ist etwas heller.

Hausmaus (Mus musculus)

Hausmaus (Mus musculus)


Die Hausmaus lebte ursprünglich in Indien und den Iran. Als Kulturfolger des Menschen breitete sich die Hausmaus weltweit aus, bewohnt auch Süd- und Nordafrika, Australien, Küstengebiete in Südamerika, nahezu alle Gebiete in Nordamerika und Eurasien. Einzig in Antarktika ist die Hausmaus nicht heimisch.
hausmaus-verbreitung

Verbreitungsgebiet der Hausmaus

In Menschennähe bewohnt die Hausmaus mitunter Gärten, Dachböden, Zwischenwände, den Keller oder legt Nester in Laubblatthaufen an. Außerhalb des menschlichen Siedlungsgebietes bewohnt sie Steppenlandschaften, Wüstengebiete, Kulturlandschaften wie Acker- und Weidegebiete.

Hausmäuse gelten als Nahrungsschädlinge, welche Obst, Gemüse, Getreide, Nüsse und andere Nahrungsmittel fressen. Da sie Allesfresser sind, können sie auch tierische Produkte (wie Käse) verdauen. Bei Nahrungsmangel fressen Hausmäuse auch Insekten, Larven und andere Wirbellöse.

Zu den Feinden der Hausmaus gehört die Hauskatze, welche speziell dafür domestiziert wurde. Natürliche Fressfeinde sind Wildkatzen, Steinmarder, Eulen- und andere Greifvögel, Schlangen, Wiesel und sonstige Marderarten. Da auch die Wanderratte ein natürlicher Fressfeind ist, sagt der Volksmund auch:

„Wo Mäuse sind, sind keine Ratten.“

Speziell Wanderratten dulden keine andere Nagetiere in ihrem Revier, töten sogar clanfremde Artgenossen und würden Mäuse in ihrem Territorium nicht dulden. Außerdem können sich auch Ratten tierisch ernähren und fressen bei Nahrungsknappheit auch Hausmäuse.

Steckbrief:

  • Artname: Hausmaus (Mus musculus)
  • Kopf-Rumpf-Länge: 70 bis 110 mm
  • Schwanzlänge: 70 bis 100 mm
  • Körpergewicht: 20 bis 25 Gramm
  • Fellfarbe: grau oder braungrau auf der Oberseite, Unterseite ist heller
  • Verbreitungsgebiet: weltweit (bis auf Antarktika) und einige Inseln
  • Lebensraum: Menschennähe, ansonsten Wüsten, Steppen, Busch- und Graslandschaften
  • Nistplatz: Erdhöhlen, welche selbst gegraben werden oder Nester in Menschennähe (Dachböden, Scheunen)
  • Nahrung: pflanzliche und tierische Kost (Allesfresser)
  • Aktivität: nachtaktiv in Menschennähe, ansonsten teilweise auch tagaktiv

Kleine Indische Maus (Mus booduga)

Die Kleine Indische Maus (Mus booduga) lebt in Asien auf dem indischen Subkontinent. Hauptsächlich verbreitet ist sie in Indien und Sri Lanka, kommt aber auch in angrenzenden Gebieten – wie Pakistan, Bangladesch oder Nepal vor. Hauptsächlich bewohnt diese Mäuseart ein Habitat im Flachland, kommt im Himalaya aber bis 4.000 m ebenfalls vor.

Kleine Indische Maus (Mus booduga)

Kleine Indische Maus (Mus booduga)

Die Maus erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge zwischen 5 und 6 cm. Der Schwanz ist etwas länger und kann bis zu 7 cm lang werden. Die Kleine Indische Maus ernährt sich überwiegend von pflanzlicher Kost, wie grünen Pflanzenteilen oder Gemüse. Teilweise werden auch Insekten bejagt. In Menschennähe lebt sie an Feldern, frisst Reis oder Getreide und kommt auch in Gärten vor. Häuser werden allerdings gemieden.

Steckbrief:

  • Artname: Kleine Indische Maus (Mus booduga)
  • Kopf-Rumpf-Länge: 56 bis 63 mm
  • Schwanzlänge: 55 bis 75 mm
  • Körpergewicht: 10 bis 15 Gramm
  • Fellfarbe: glänzend hellbraunen Fell (Oberseite) und weißes Fell auf der Unterseite
  • Verbreitungsgebiet: Indien, Sri Lanka, Pakistan, Nepal und Bangladesch
  • Lebensraum: Reisfelder, Feldränder, Buschland, Laubwälder
  • Nistplatz: Erdlöcher
  • Nahrung: grüne Pflanzenteile, Gemüse, Getreide, Reis, Wurzeln, Insekten, Wirbellose, Algen
  • Aktivität: nachtaktiv

Reisfeldmaus (Mus caroli)

Die Reisfeldmaus lebt in Südostasien und kommt dort im südlichen China, Vietnam, Taiwan, Laos, Kambodscha und Myanmar vor. Auf der Insel Flores, Java und Sumatra wurde sie vermutlich vom Menschen eingeschleppt.

Reisfeldmaus (Mus caroli)

Illustration der Reisfeldmaus (Mus caroli)

Reisfeldmäuse leben in Reisfelder, bauen dort auch ihre Nester. Weitere Habitate sind Buschländer und Grasflächen, wo sie unterirdische Kammern anlegen. Die Tiere werden zwischen 7 und 10 cm lang mit einem gleichlangen oder etwas kürzeren Schwanz.

Steckbrief:

  • Artname: Reisfeldmaus (Mus caroli)
  • Kopf-Rumpf-Länge: 72 bis 95 mm
  • Schwanzlänge: 75 bis 95 mm
  • Körpergewicht: 11,5 bis 19,5 Gramm
  • Fellfarbe: graubraun (oben), weißlich hell (unten)
  • Verbreitungsgebiet: Vietnam, Laos, Myanmar, China, Taiwan, Kambodscha, Thailand, Sumatra, Java, Madura und Flores
  • Lebensraum: Grasland, Buschland, Reisfelder
  • Nistplatz: im Reisfeld werden Erdlöcher bewohnt
  • Nahrung: Getreide, Reis
  • Aktivität: nachtaktiv, teilweise auch tagaktiv für einige Stunden

Falbmaus (Mus cervicolor)

Die Falbmaus (Mus cervicolor) ähnelt äußerlich der Reisfeldmaus, ist aber etwas kleiner und kommt auf eine Kopf-Rumpf-Länge zwischen 6 und 8 cm. Der Schwanz ist ebenfalls kürzer und erreicht eine Länge zwischen 6,7 und 8,8 cm.

Falbmäuse bewohnen ähnliche Gebiete wie die Reisfeldmäuse. Zwischen beiden Mäusearten besteht eine Sympatrie. Das bedeutet, dass sich deren Verbreitungsgebiet und auch Nahrungsressourcen überlappen, weshalb beide Spezies erst spät einen eigenen Artstatus erhielten.

Steckbrief:

  • Artname: Falbmaus (Mus cervicolor)
  • Kopf-Rumpf-Länge: 61 bis 80 mm
  • Schwanzlänge: 67 bis 88 mm
  • Körpergewicht: 8 bis 17,5 Gramm
  • Fellfarbe: orange-grau bis bräunlich grau auf der Oberseite, die Unterseite ist cremig weiß
  • Verbreitungsgebiet: Norden Indiens, Pakistan, Nepal, Myanmar, Laos, Kambodscha, Thailand, Norden Vietnams, teilweise in China, auf Sumatra und Java von Menschen eingeführt
  • Lebensraum: Reisfelder, Grasbuschlandschaften, Laubwälder, im hohen Gras am Flussufer
  • Nistplatz: Erdlöcher
  • Nahrung: pflanzliche Nahrung (Grün), Gemüse, Reis und Getreide
  • Aktivität: nachtaktiv

Cook-Maus (Mus cookii)

Die Cook-Maus (Mus cookii) kommt in Asien in zwei räumlich getrennten Populationen vor. Die erste Population lebt im Nordosten Indiens, im Königreich Bhutan, Bangladesch, Nepal und im Norden Myanmars. Eine zweite Population lebt weiter südlich und bewohnt dort den Osten Myanmars, den Süden Chinas, den Norden Thailands, Vietnam und Laos.

Die Cook-Maus wird zwischen 7 und 10 cm groß. Der Schwanz ist ähnlich lang. Wie viele andere Mäusearten leben Cook-Mäuse in der Nähe von Ackerflächen, insbesondere an Reisfeldern. Sie kommt aber auch in Laub- und Nadelwäldern, sowie in Graslandschaften vor.

Steckbrief:

  • Artname: Cook-Maus (Mus cookii)
  • Kopf-Rumpf-Länge: 77 bis 96 mm
  • Schwanzlänge: 83 bis 91 mm
  • Körpergewicht: 16,5 bis 23,0 Gramm
  • Fellfarbe: Oberseite ist dunkel grau-braun, Bauchseite ist grau-weiß
  • Verbreitungsgebiet: Indien, Bhutan, Nepal, Bangladesch, China, Thailand, Laos und Vietnam
  • Lebensraum: Ackerflächen, Reisfelder, Buschlandschaften, Wälder
  • Nahrung: Getreide, Gemüse, pflanzliche Kost

Zypern-Maus (Mus cypriacus)

Die Zypern-Maus (Mus cypriacus) ist ein Endemit und kommt nur auf Zypern vor. Entdeckt wurde diese Art erst 2004. Typisches Merkmal der Zypern-Mäuse ist ein vergleichsweise großer Schädel. Die Tiere lebten vor der Ankunft des Menschen (Jungsteinzeit) bereits auf der Mittelmeerinsel und haben die Domestikation der Hauskatze (seit dem 8. Jahrtausend v. Chr.) überlebt.

Südindische Maus (Mus famulus)

Die Südindische Maus (Mus famulus) bewohnt tropische Bergwälder in Indien, welche regional als Sholas bezeichnet werden. Sie ist nachtaktiv und kommt in Höhenlagen zwischen 1.540 und 2.400 m vor. Südindische Mäuse werden bis zu 10 cm lang. Der Schwanz ist etwas kürzer.

Steckbrief:

  • Artname: Südindische Maus (Mus famulus)
  • Kopf-Rumpf-Länge: 90 bis 100 mm
  • Schwanzlänge: 71 bis 94 mm
  • Körpergewicht: 23 bis 30 Gramm
  • Fellfarbe: Oberseite dunkelbraun, Unterseite hellbraun
  • Verbreitungsgebiet: Südindien
  • Lebensraum: immergrüner, tropischer und subtropischer Bergwald mit Akazien, Eukalyptus und Kiefern
  • Aktivität: nachtaktiv

Makedonische Hausmaus (Mus macedonicus)

Die Makedonische Hausmaus (Mus macedonicus) ist auf dem Balkan verbreitet und besiedelt dort Gebiete in Albanien und Serbien. In Südeuropa und Osteuropa kommt die Makedonische Hausmaus auch in Bulgarien und auf dem griechischen Festland vor. Ihr Verbreitungsgebiet im Nahen Osten erstreckt sich über Israel und Syrien bis in die Türkei, in den nördlichen Irak, den nordwestlichen Iran bis zum Kaukasus.

Anders als der Name suggeriert meidet die Makedonische Hausmaus die menschliche Behausung und lebt stattdessen zurückgezogener im Buschland, auf Olivenplantagen oder Dünen.

Steckbrief:

  • Artname: Makedonische Hausmaus (Mus macedonicus)
  • Kopf-Rumpf-Länge: 65 bis 98 mm
  • Schwanzlänge: 56 bis 82 mm
  • Körpergewicht: 11 bis 30 Gramm
  • Fellfarbe: dunkles graubraunes Fell auf der Oberseite, Unterseite hellgrau bis weiß
  • Verbreitungsgebiet: Albanien, Bulgarien, Griechenland (Festland), Türkei, Israel, Syrien, Irak, Iran und südlicher Kaukasus
  • Lebensraum: Buschland, Dünenlandschaften, Plantagen, Ackerflächen
  • Nahrung: Samen, Wurzeln, Früchte und andere Pflanzenteile
  • Aktivität: nachtaktiv

Ährenmaus (Mus spicilegus)

Die Ährenmaus (Mus spicilegus) ist eine Maus, welche in Osteuropa und Südeuropa verbreitet ist. Das Verbreitungsgebiet überlappt sich stark mit dem der Gemeinen Hausmaus (Mus musculus) und der Makedonischen Hausmaus (Mus macedonicus), reicht vom Burgenland in Österreich über Ungarn in die Slowakei, nach Rumänien, Bulgarien, Griechenland (Festland). Auf dem Balkan ist die Ährenmaus auch in Albanien, Bosnien Herzegowina, Montenegro und Kroatien vertreten. Im Norden reicht das Verbreitungsgebiet über den Schwarzmeerraum bis zur Ukraine und Moldawien.

Ährenmaus (Mus spicilegus)

Ährenmaus (Mus spicilegus)

Die Ährenmaus ist eine kleine Maus, welche zwischen 5 und 9 cm lang ist. Im Durchschnitt erreicht sie eine Kopf-Rumpf-Länge von 78 mm. Die Schwanzlänge beträgt zwischen 50 und 83 mm. Der Unterschied zur Hausmaus ist ein etwas helleres Fell, welches allerdings lokal variieren kann. Ihren Namen verdankt die Ährenmaus dem Umstand, dass sie Getreide sammelt und in Erdhügeln anhäuft. Solche Getreidehügel werden von 4 bis 14 Mäusen gemeinschaftlich angelegt, wobei bis etwa 10 kg Getreide vergraben werden.

Ährenmäuse meiden dichte Wälder, dichtbesiedelte Gebiete und Wohnungen oder Häuser.

Steckbrief:

  • Artname: Ährenmaus (Mus spicilegus)
  • Kopf-Rumpf-Länge: 55 bis 93 mm
  • Schwanzlänge: 50 bis 83 Millimeter
  • Körpergewicht: 9 bis 26 Gramm, Durchschnitt 15 Gramm
  • Fellfarbe: einheitlich grau bis graubraun, blassgrau, Unterseite heller
  • Verbreitungsgebiet: Österreich, Ungarn, Slowakei, Rumänien, Bulgarien, Moldawien, Ukraine, griechische Festland, Albanien, Bosnien, Kroatien, Montenegro
  • Lebensraum: Obstwiesen, Ackerflächen, Waldränder, lichte Wälder, Hecken, Lichtungen, Steppengebiete, offenes Buschland
  • Nahrung: überwiegend Getreide

Algerische Maus (Mus spretus)

Die Algerische Maus (Mus spretus) wird auch als Algerische Hausmaus oder Westlich Mediterrane Maus bezeichnet. Sie lebt im europäischen Mittelmeerraum in Spanien, Südfrankreich, auf den Balearen und Portugal. In Nordafrika kommt sie in Tunesien, Marokko, Algerien und im Norden Libyens vor.

Algerische Maus (Mus spretus)

Algerische Maus (Mus spretus)

Die Algerische Hausmaus wird circa 7 bis 9 cm lang, hat ein graues Fell und einen verkürzten Schwanz gegenüber der Hausmaus (Mus musculus). Sie bevorzugt offenes Gelände mit Rückzugsmöglichkeiten, kommt in Nähe von Ackerflächen, Obstplantagen, Gärten und auf Graslandschaften vor. Allerdings meidet die Maus den Kontakt zum Menschen.

Anders als viele andere Mäuse halten Algerische Mäuse ihre Umfeld um den Nistplatz sauber, indem sie den Kot entfernen oder vergraben. Eine weitere Besonderheit ist, dass Algerische Hausmäuse gegenüber dem Schädlingsbekämpfungsmittel Warfarin resistent sind. Erbgutanalysen haben ergeben, dass die Stammesgeschichte der Hausmaus und der Algerische Hausmaus den letzten gemeinsamen Vorfahren vor 1,5 Mio. hervorbrachte. Diverse Resistenzen der gemeinen Hausmaus gegenüber Giften stammen von der algerischen Art.

Steckbrief:

  • Artname: Algerische Maus (Mus spretus)
  • Kopf-Rumpf-Länge: 79 bis 93 mm
  • Körpergewicht: 15 bis 19 Gramm
  • Fellfarbe: graubraune Oberseite und weiße Bauchseite
  • Verbreitungsgebiet: Südfrankreich, Iberische Halbinsel, Balearen, Algerien, Tunesien, Marokko, Libyen,
  • Nahrung: Grassamen, Früchte und Insekten, braucht etwa 1 Drittel weniger Wasser als die Hausmaus
  • Aktivität: nachtaktiv

Erdfarbene Maus (Mus terricolor)

Die Erdfarbene Maus (Mus terricolor) weist deutliche Ähnlichkeit mit der Kleinen Indischen Maus (Mus booduga) auf und ist mit ihr auch eng verwandt. Sie wird zwischen 5 und 7 cm lang und gehört damit zu den etwas kleineren Mäusen. Der Schwanz misst ebenfalls zwischen 5 und 7 cm und ist nur unwesentlich kleiner als der Rumpf.

Ihren Namen verdankt die Erdfarbene Maus ihrem Fell auf der Rückenseite, welches rotbraun, Ocker bzw. erdfarben ist. Die Art ist in Indien, Bangladesch, Nepal und Pakistan verbreitet.

Steckbrief:

  • Artname: Erdfarbene Maus (Mus terricolor)
  • Kopf-Rumpf-Länge: 53 bis 70 mm
  • Schwanzlänge: 51 bis 70 mm
  • Körpergewicht:
  • Fellfarbe: rotbraun, Ocker
  • Verbreitungsgebiet: Indien und angrenzende Gebiete wie Bangladesch, Nepal und Pakistan. Auf Sumatra wurde sie vom Menschen eingeführt
  • Lebensraum: Erdboden in Nähe von Ackerflächen
  • Nahrung: Reis, Getreide und Insekten
  • Nistplatz: Erdboden
  • Aktivität: nachtaktiv

Weitere Mausarten aus der Untergattung der Echten Mäuse

  • Die Laos-Maus (Mus fragilicauda) lebt in Thailand und Laos

Afrikanische Zwergmaus (Mus minutoides)

Die Afrikanische Zwergmaus (Mus minutoides) ist eine Art aus der Untergattung der Afrikanischen Zwergmäuse (Nannomys). Sie ist unter den Zwergmäusen Afrikas die bekannteste und verbreitetste Art, lebt südlich der Sahara in Südafrika, Simbabwe bis Mosambik. Aufgrund ihre Größe und ihres niedlichen Aussehens werden sie als Haus- bzw. Heimtiere in Europa gehalten.

Afrikanische Zwergmaus (Mus minutoides)

Afrikanische Zwergmaus (Mus minutoides)


Steckbrief:

  • Artname: Afrikanische Zwergmaus oder Afrikanische Knirpsmaus (Mus minutoides)
  • Kopf-Rumpf-Länge: 45 bis 50 mm
  • Schwanzlänge: 40 bis 60 mm
  • Körpergewicht: 3 bis 5 Gramm
  • Fellfarbe: Oberseite grau bis graubraun, Unterseite weiß
  • Verbreitungsgebiet: südlich der Sahara
  • Lebensraum: überall wo Wasser vorkommt, bevorzugt offene Busch- und Savannenlandschaften
  • Nahrung: pflanzliche Nahrung
  • Aktivität: dämmerungsaktiv, nachtaktiv

Baoulei-Zwergmaus (Mus baoulei)

Die Baoulei-Zwergmaus (Mus baoulei) zählt zu den Afrikanischen Zwergmäusen (Nannomys). Sie lebt in Buschlandschaften Westafrikas in direkter Nähe zum Regenwald. In Westafrika kommt sie in Ländern wie Guinea, Togo und der Elfenbeinküste vor.

Steckbrief:

  • Artname: Baoulei-Zwergmaus (Mus baoulei)
  • Kopf-Rumpf-Länge: 56 bis 70 mm
  • Schwanzlänge: 38 bis 45 mm
  • Körpergewicht: 6 bis 8 Gramm
  • Fellfarbe: graubraune Oberseite, gelbe und rötliche Schattierungen an den Seiten können auftreten, weiße Bauchseite
  • Verbreitungsgebiet: Westafrika
  • Lebensraum: Steppenlandschaften im Umkreis von Regenwäldern
  • Aktivität: nachtaktiv

Krötenzwergmaus (Mus bufo)

Die Krötenzwergmaus (Mus bufo) lebt in Feuchtgebieten Zentralafrikas.

Steckbrief:

  • Artname: Krötenzwergmaus (Mus bufo)
  • Kopf-Rumpf-Länge: 63 bis 78 mm
  • Schwanzlänge: 61 bis 74 mm
  • Körpergewicht: 6 bis 16 Gramm
  • Fellfarbe: grau, hellbraun bis kupferbraun und schwarz (Oberseite), helles graubraunes Fell auf der Bauchseite, gelbe Linie ist bei einigen Individuen ausgeprägt
  • Verbreitungsgebiet: Demokratischen Republik Kongo, in Uganda, Ruanda und Burundi
  • Lebensraum: Feuchtgebiete, Feuchtwiesen, Sümpfe
  • Nahrung: überwiegend pflanzlich (Samen, Knollen, Wurzeln)
  • Aktivität: vorwiegend nachtaktiv

Weitere Afrikanischen Zwergmausarten (Nannomys)

  • Callewaert-Zwergmaus (Mus callewaerti) lebt im Kongo und Angola
  • Gounda-Zwergmaus (Mus goundae) lebt in der Zentralafrikanischen Republik Kongo
  • Hausa-Zwergmaus (Mus haussa) lebt in Westafrika, bewohnt dort Grassavannen
  • Wüstenzwergmaus (Mus indutus) bewohnt Savannen und Wüstenlandschaften im südlichen Afrika, kommt in Sambia, Südafrika, Botswana vor
  • Mahomet-Zwergmaus (Mus mahomet) lebt im Hochland Äthiopiens bis in zentralafrikanische Gebiete Kenias
  • Matthey-Zwergmaus (Mus mattheyi) lebt in Feuchtsavannen und offenen Buschlandschaften in Senegal, Ghana, Elfenbeinküste, Guinea, Mali und Burkina Faso
  • Temminck-Zwergmaus oder Westafrikanische Zwergmaus (Mus musculoides) lebt südlich der Sahara von Gambia bis Äthiopien, Überlappungsgebiete zur Afrikanischen Zwergmaus bestehen
  • Neave-Zwergmaus (Mus neavei) lebt im Süden Afrikas
  • Südafrikanische Zwergmaus oder Orange Zwergmaus (Mus orangiae) lebt in Südafrika und Lesotho, zieht sich tagsüber in Termitenhügeln zurück und ist nachtaktiv. Namengebend ist das orange Fell, welches individuell unterschiedlich stark ausfällt.
  • Oubangui-Zwergmaus (Mus oubanguii)
  • Peters-Zwergmaus (Mus setulosus) ist in einem sehr kleinen Gebiet in Westafrika verbreitet
  • Setzer-Zwergmaus (Mus setzeri)
  • Thomas-Zwergmaus (Mus sorella)
  • Ostafrikanische Zwergmaus (Mus tenellus)
  • Tritonsmaus (Mus triton)

Asiatische Zwergmausarten

  • Flachkopf-Stachelzwergmaus (Mus platythrix)
  • Phillips-Stachelzwergmaus (Mus phillipsi)
  • Sumatra-Zwergmaus (Mus crociduroides)
  • Mayor-Maus (Mus mayori) auf Sri Lanka
  • Sikkim-Maus (Mus pahari) in Südostasien
  • Java-Zwergmaus (Mus vulcani)
  • Ceylon-Stachelzwergmaus (Mus fernandoni)
  • Felsenstachelmaus (Mus saxicola)
  • Shortridge-Stachelmaus (Mus shortridgei)

Wo leben Mäuse

Die meisten Mäuse meiden Menschen, leben aber in Menschennähe an Ackerflächen, Plantagen und anderen Kulturlandschaften. Da viele Mausarten auch Vorräte anlegen, sind Getreideflächen optimal zur Versorgung geeignet. Und durch die ausreichende Versorgung, welche der Ackerbau für Mensch und Maus bietet – konnten sich Mäuse gut vermehren und verbreiten. Deshalb leben viele Mausarten heute überregional.

Die Hausmaus (Mus musculus) ist die weit verbreitetste Mausart, gerade deshalb, weil sie die Menschennähe nicht scheut, sogar Häuser und Vorgärten bewohnt. Es wird vermutet, dass das Ursprungsgebiet der Mäuse sich auf Afrika, Südeuropa, Südostasien und Südasien beschränkte. Doch als Kulturfolger des Menschen fanden Hausmäuse überall optimale Bedingungen vor und sind die einzige Mausart, welche heute in Amerika und Australien lebt.

Ebenfalls stark überregional verbreitet, sind die Ährenmaus (Mus spicilegus), die Makedonische Maus (Mus macedonicus), die Afrikanische Zwergmaus (Mus minutoides), die Algerische Maus (Mus spretus) und die Reisfeldmaus (Mus caroli).

Wie alt werden Mäuse

Hausmäuse werden in Gefangenschaft deutlich älter und können ein Alter von über drei Jahren erreichen. Allerdings liegt der Durchschnitt zwischen 2 und 3 Jahren. In der Wildnis sterben Mäuse allgemein früher, da Nahrungskonkurrenz mit Artgenossen vorherrscht und die Maus zum Beutespektrum vieler Beutegreifer zählt.

Die Zuchtform der Hausmaus ist die Farbmaus, welche in Terrarien und Käfigen als Heimtier gehalten wird. Auch diese werden gewöhnlich nur zwei Jahre alt. Oftmals erkranken ältere Tiere an Tumoren.

Die Afrikanischen Zwergmäuse, welche ebenfalls als Heimtier gehalten werden – können in der Wildnis ein Höchstalter von 2 Jahren erreichen. Die Lebenserwartung in Gefangenschaft kann bei Zwergmäusen deutlich höher ausfallen. So gibt es Quellen, welche von einer Lebenserwartung zwischen 3 und 5 Jahren sprechen. Allerdings müssen dafür die Haltungsbedingungen (Nahrung, Auslauf, Rückzug, Populationsgröße) optimal sein. Häufig erkranken schlecht gehaltene Zwergmäuse und erreichen seltener das 3. Lebensjahr.

Was fressen Mäuse

Mäuse sind, wie Menschen auch, Allesfresser. Das bedeutet, dass Mäuse sowohl pflanzliche als auch tierische Kost verdauen können. Dies soll nicht bedeuten, dass Mäuse auch Fleisch fressen, sondern viel eher dass sie Käse (Milchprodukt) verdauen können.

In der Wildnis fressen Mäuse überwiegend Getreide, Reis, Kartoffeln, Gemüse, Obst, Nüsse, Samen und gelegentlich Wurzeln. Bei Nahrungsknappheit können auch Würmer, Insekten, Larven und andere Wirbeltiere gefressen werden. Einige Mäuse bejagen auch kleinere Frösche und Reptilien, was allerdings eher selten vorkommt.

Heimmäuse werden üblicherweise mit Rohkost gefüttert, welche als Küchenabfall beim Kochen anfällt. Dies sind Apfelschalen, Birnenstücke, Karotten und Ähnliches. Auf Südfrüchte sollte verzichtet werden.

Wann ist die Paarungszeit von Mäusen

Die Paarungszeit der Afrikanischen Zwergmäuse ist nicht regenzeitabhängig und bei entsprechenden Nahrungsangebot sind die Tiere das ganze Jahre über zeugungsfähig. Demnach können sie auch in Gefangenschaft das ganze Jahr über Junge bekommen.

Hausmäuse können bei ausreichend Nahrung und wenig Stress bis zu achtmal im Jahr werfen. Die Weibchen paaren sich während der Brunft mit mehreren Männchen.

Die gezüchteten Farbmäuse haben einen ganzjährigen Sexualzyklus, welcher durch den Urin der Männchen stimuliert wird. Als zweite Einflussgröße wirkt auch der Hell-Dunkelrhythmus auf das Sexualverhalten der Tiere. Werden Käfige abgedeckt und übermäßig lange Zeit dunkel gehalten, wird Paarungszyklus unterdrückt. Ein Wechsel von regelmäßigen und gleichbleibenden Tag- und Nachtzeiten wirkt dementsprechend stimulierend.

Wie lange dauert die Tragzeit bzw. Schwangerschaft bei Mäusen

Bei Afrikanischen Zwergmäusen beträgt die Tragzeit etwa 19 Tage. Die Trächtigkeitsdauer bei wilden Hausmäuse und gezüchteten Farbmäuse variiert zwischen 17 und 24 Tagen. Bei wilden Hausmäusen wird ein Mittelwert von 3 Wochen angesetzt.

Wie viele Babys bekommen Mäuse

Die Anzahl des Nachwuchses lässt sich bei Mäusen an der Anzahl der Zitzen ablesen. So besitzen die Weibchen der Südindische Maus (Mus famulus) drei Zitzenpaare, wonach nur wenige Jungtiere zeitgleich gesäugt werden könnten. Weibchen einer Makedonische Hausmaus (Mus macedonicus) besitzen 10 paarig angeordnete Zitzen, wonach viel mehr Jungtiere gesäugt gelichzeitig werden könnten.

Afrikanische Zwergmäuse bekommen in der Regel lediglich zwei bis vier Jungtiere pro Wurf. Hausmäuse und Makedonische Hausmäuse bekommen etwa 6 bis 7 Nachkommen pro Wurf. Selten sind Zehnlinge pro Wurf nachgewiesen, aber möglich.

Domestizierte Farbmäuse werfen zwischen 3 und 12 Jungtiere pro Wurf. Kleinere Wurfgrößen kommen zustande bei alten oder kranken Weibchen oder bei Inzucht bzw. einem kleinen Genpool aufgrund schlechter Zuchtbedingungen.

Wie sehen Mäusebabys aus

Nach artspezifischer Tragzeit werden Mäusebabys nackt, blind, taub und unpigmentiert (ohne Farbstoff der Haut) geboren. Sie wiegen weniger als 1 Gramm. Bei wilden Hausmäusen sind die verschlossenen Augen dunkel und bei weißen Mäusen farblos.

mäusebabys

Zwei Jungtiere einer Maus

Mäusebabys sind Nesthocker, welche auf die Fürsorge der Elterntiere angewiesen sind. In der Regel beginnt am 3. Tag nach der Geburt sich ein Fellkleid zu bilden. Bei Afrikanischen Zwergmäusen ab dem 8. Tag.

Haus- und Farbmäuse besitzen in der Regel am 10. Tag bereits ein kurzes Haarkleid und die Augen öffnen sich am 15. und 16. Tag nach der Geburt.

Bei Afrikanischen Zwergmäusen können sich bereits am 12. Tag die Augen öffnen und am 18. Tag haben die Jungtiere ein graues Jugendfell, welches sich individuell ockerbraun färben kann.

Wie lange werden Mäusebabys gesäugt

Afrikanische Zwergmäuse werden bis zum 21. Tag gesäugt, haben dann ein Gewicht von etwa 5 Gramm und können vom Muttertier abgesetzt werden. Ähnlich ist es bei wilden Hausmäusen, welche ebenfalls bis zum 21. Tag nach der Geburt gesäugt werden.

Bei den domestizierten Farbmäusen sind die Weibchen einige Stunden nach der Geburt wieder empfängnisbereit und können wieder befruchtet werden. Für die Bildung von Muttermilch benötigt das Weibchen ausreichend Nahrung. Aber gleichzeitig muss es ihren Fötus versorgen. Junge Farbmäuse werden deshalb bis zum 30. Tag gesäugt, fressen allerdings bereits selbstständig andere Nahrung um die Mutter und den Fötus zu entlasten.

Wann sind Mäuse geschlechtsreif

Wilde Hausmäuse sind in der Regel nach sechs Wochen geschlechtsreif. Afrikanische Zwergmäuse erreichen nach etwa 5 bis 7 Wochen die Geschlechtsreife.

Männliche Farbmäuse werden nach 28 bis 35 Tagen geschlechtsreif. Bei den Weibchen hängt der Eintritt der Geschlechtsreife mit der Umgebungstemperatur und der Tageslänge zusammen. Deshalb variieren die Angaben zwischen 28 und 56 Tage.

Wann verlassen Mäuse das Nest

Obwohl Mäuse nur etwa 21 Tage gesäugt werden, benötigen sie einen langandauernden Kontakt zur Mutter, um das Sozialverhalten zu erlernen. Deshalb leben Jungtiere mindestens 6 bis 8 Wochen stets bei der Mutter, sind zwar weitestgehend selbstständig aber bleiben in der Nähe.

Wie funktioniert das Zusammenleben der Mäuse

Alle Mausarten sind Gruppentiere, welche ihre Nester zusammen anlegen und Jungtiere gemeinsam aufziehen. In freilebenden Clans oder auch in Gehegen können mehrere Männchen in einer Gruppe zusammenleben, solange ausreichend Weibchen vorhanden sind.

Einzelhaltung führt zu Selbstverletzung, Aggression und depressiven Verhalten und ist nicht artgerecht. Bei Auffüllen einer Heimgruppe kann es zu Problemen kommen, da Mäuse zu einem Territorialverhalten neigen und Reviere gegenüber Eindringlingen abwehren.

Bei Zwergmäusen empfiehlt es sich ein komplett neues Terrarium zu kaufen, neu einzurichten und bestehende Gruppenmitglieder mit den Neuankömmlingen gleichzeitig einzusetzen.

Innerhalb der Gruppe beschnuppern sich Mäuse, senden Duftstoffe ab, um Trampelfade zu markieren oder verständigen sich durch Betasten, Fellpflege und Ultraschall-Laute. Während der Balz singen einige Mausarten und locken so Weibchen an.

Wie kommunizieren Mäuse über Gerüche

Vor allem sind Mäuse aber Geruchstiere. Der Eigengeruch einer Maus wird in gewisser Bandbreite vererbt. Dadurch können sie Familienmitglieder oder auch fernverwandte Mäuse wiedererkennen, wodurch Inzest unterbunden wird.

Dominante Männchen urinieren bis zu 100 mal in der Stunde und setzen damit Reviergrenzen fest. Rangniedere Männchen und alle Weibchen urinieren circa 10 mal pro Stunde, wodurch der Uringeruch des dominanten Männchens immer überwiegt.

Anhand von Duftmarken erkennen Mäuse andere Artgenossen wieder, können clanfremde Mäuse identifizieren und diese gemeinsam angreifen und vertreiben.

Dominante Männchen setzten den Urin dazu ein, anderen Männchen ihre Rangordnung aufzuzwingen, ihre Reviergrenzen klarzustellen und werten es als Provokation sobald Rangniedere das häufige Urinieren als Herausforderung einsetzten. Falls das ranghöchste Männchen schwach wirkt, markieren niedere Männchen dessen Revier mit Urin und fordern ihn so heraus.

Weiterhin wird Urin von Männchen abgesondert, um Weibchen anzulocken. Die Weibchen wählen meist das ranghöchste Männchen und erkennen am Geruch – wie stark dieser Artgenosse mit ihnen selbst verwandt ist. Unterscheidet sich der Geruch des Männchens deutlich vom Eigengeruch liegt keine Verwandtschaft vor, was zur Fortpflanzung führt. Andernfalls wird Inzest unterbunden.

Auch Männchen können anhand des Geruchs feststellen, ob der Nachwuchs mit ihnen verwandt ist oder nicht. Dies beugt Kindstötungen und Kinderfraß (Infantizid) beim eigenen Nachwuchs vor.

Der Sexualzyklus von Mäusen wird über den Geruch bestimmt. So erreichen Weibchen bis zu 6 Tage früher ihre Geschlechtsreife, sobald sie den Geruch eines dominantes unbekannten Männchens wahrnehmen. Auf alle anderen Weibchen wirkt der Geruch eines unbekannten Männchens ebenfalls, so dass sich Paarungsbereitschaft bei ihnen einstellt.

Da Weibchen sich mit mehreren Männchen paaren, kommt es unweigerlich zum Konkurrenzkampf zwischen den Männchen. Das dominante Männchen wird alle Weibchen beanspruchen und Eindringlinge vertreiben.

Dennoch kann ein bereits befruchtetes Weibchen die Einnistung aussetzen, sobald es ein unbekanntes Männchen riecht. Somit kann sie ihre Trächtigkeit unterbrechen und mit dem neuen Männchen einen neuen Fortpflanzungszyklus beginnen.

Bei Hausmäusen und vielen anderen Mausarten kümmern sich mehrere Weibchen um die Aufzucht der Jungtiere. Sind mehrere Weibchen eines Rudels gleichzeitig schwanger, sondern diese über ihren Urin diverse Duftstoffe ab – wodurch sich die Empfängnisbereitschaft alle nicht trächtigen Weibchen um 28 Tage nach hinten verschiebt. Dadurch wird gewährleistet, dass genügend weibliche Tiere bei der Aufzucht der zukünftigen Jungtiere bereitstehen.

Auch Angst und Schrecken werden über Duftstoffe geregelt. So werden Angstgerüche über die Haut produziert und auf einen Gegenstand übertragen, welchen die Maus berührt. Artgenossen riechen den Schreckensduft und meiden die Geruchstelle.

Welche Gerüche mögen Mäuse nicht

Oftmals hat man Mäuse im Keller, im Garten, auf dem Dachboden oder sogar in der Wohnung. Man erkennt dies an Kotspuren oder angeknabberten Lebensmitteln. Im Internet werden diverse Gerüche empfohlen, welche die Maus vertreiben soll. Dies sind:

  • Essig
  • Pfeffer und andere scharfen Gewürze
  • Holunder
  • Terpentin
  • Gewürznelken
  • Zypressen
  • Pfefferminzöl
  • Eukalyptus
  • Kamillenextrakt

Nichts davon wird helfen, da die Hausmaus sich weltweit ausgebreitet hat. Sämtliche Gerüche kennt sie bereits. Vielleicht findet die Maus diese Gerüche nicht anziehend und vielleicht sogar abstoßend. Dennoch werden sich Mäuse nicht von Gerüchen abschrecken lassen. Selbst die oben beschriebenen Angstgerüche, welche Mäuse zur Kommunikation einsetzen, verfliegen nach wenigen Stunden.

Zudem Mäuse urinieren Mäuse permanent, irgendwo und mitunter 100 mal pro Stunde. Diese Gerüche locken Artgenossen an, markieren Trampelpfade usw. Ein Geruch im Haus, wird die Maus vielleicht kurzzeitig davon abhalten, die markierte Stelle wieder aufzusuchen, doch vertreiben wird es die Maus nicht.

Was hilft gegen Mäuse im Haus, Wohnung oder Garten

Neben den Geruchmarkern werden im Internet auch Ultraschallgeräte empfohlen, welche die Maus vertreiben sollen. Ähnlich wie bei den Geruchstoffen wird sich die Maus innerhalb von Tagen daran gewöhnt haben und nicht verschwinden. Ein wirklich funktionierendes Mittel ist die Mausefalle, in welchem ein Köder (Speck, Käse oder etwas anderes Duftendes) ausgelegt wird.

Ist die Maus gefangen, muss sie weit weg vom eigenen Heim (mehr als 1 km) ausgesetzt werden, so dass sie der Duftspur nach Hause nicht folgen kann. Da eine Maus selten allein lebt, empfiehlt sich meistens ein Kammerjäger einzusetzen, welcher die Mäuse fängt und das Haus mausfrei macht .

Welche Krankheiten übertragen Mäuse

Mäuse gelten als Überträger von Hantaviren, welche befallene Tiere über ihren Kot und Urin absondern. Der Mensch atmet den Feinstaub der Fäkalien ein und erkrankt daran. Je nach Virustyp werden verschiedene Krankheiten (Lungenerkrankungen, Nierenversagen, Fieber) ausgelöst. Die Maus selbst erkrankt daran nicht, da sie lediglich der Überträger der Viren ist.

Genauso ist es bei Borrelien-Bakterien, welche die Maus als Zwischenwirt nutzen, dann von der Maus auf eine Zecke übergehen und schließlich zum Menschen gelangen. Dadurch kann eine Borreliose ausgelöst werden, welche bspw. die Haut, die Gelenke oder das Nervensystem des Menschen erkranken lässt.

Wie viele Halswirbel hat eine Maus

Eine Maus hat sieben Halswirbel. (siehe Hauptartikel: Die Halswirbel einer Maus, eines Pferdes und eines Menschen)


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