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Israel: Steckbrief, News, Geschichte, Geographie und mehr


Israel liegt im östlichen Mittelmeerraum

Israel liegt im östlichen Mittelmeerraum


Israel bzw. der Staat Israel ist ein Land in Vorderasien, welches sich an der Ostküste des Mittelmeeres befindet. Die Hauptstadt Israels ist Jerusalem (nicht unumstritten). Gegründet wurde der Staat im Mai 1948. Zuvor wurde auf einem UN-Beschluss im Dezember 1947 beschlossen, dass das Mandatsgebiet Palästina, welches zu diesem Zeitpunkt von Großbritannien verwaltet wurde, geteilt wird. Auf ehemals palästinensischen Gebiet entstand der Staat Israel. In mehreren Kriegen konnte sich der neu gegründete Staat behaupten und eroberte 1967, im sogenannten Sechstagekrieg, den Gaza-Streifen und das Westjordanland. Die Frage nach den Status der Palästinensergebiete bleibt seither offen, sollte im Friedensprozess von 1993 neu diskutiert werden, welcher aber zum Erliegen kam.

Inhalt

Steckbrief, Daten und Fakten zum Staat Israel

Allgemeine Daten und Fakten

Die Flagge Israels besteht aus zwei blauen Längsstreifen auf weißen Grund mit dem Davidstern in der Mitte.

Die Flagge Israels besteht aus zwei blauen Längsstreifen auf weißen Grund mit dem Davidstern in der Mitte.

Amtliche Bezeichnung:Staat Israel

Geographie Israels

Lage:Vorderasien, Nahe Osten, Mittelmeerraum
Geographische Lage:-von 29°29 bis 33°24 nördlicher Breite
-von 34°15 bis 35°53 östlicher Länge
Grenzen und Nachbarn:-Im Westen: Mittelmeer
-Im Norden: Libanon
-Im Osten: Westjordanland (Status unklar) und Jordanien
-Im Südwesten: Gaza-Streifen (Status unklar) und Ägypten
-Im Süden: Rote Meer
Karte von Israel mit Grenzen und Nachbarstaaten, dem Gaza-Streifen im Westen und dem Westjordanland (Westbank) im Osten als umstrittene Palästinensergebiete

Karte von Israel mit Grenzen und Nachbarstaaten, dem Gaza-Streifen im Westen und dem Westjordanland (Westbank) im Osten als umstrittene Palästinensergebiete

Völkerrechtlich umstritten sind der Gaza-Streifen, im Westen an der Mittelmeerküste und das Gebiet des Westjordanlandes im Osten zur jordanischen Grenze. Beide Gebiete befinden sich auf dem Staatsgebiet Israels und werden von diesem beansprucht. Der Staat Palästina, welcher seit 1988 besteht, beansprucht diese beiden Gebiete ebenfalls und wird von 138 Staaten anerkannt. Die Bundesrepublik Deutschland erkennt den Staat Israel und dessen Anspruch an, Palästina allerdings nicht.
Zeitzone:MEZ+1 h
Hauptstadt:Jerusalem (969.804 Einwohner)
Landesfläche:20.770 km² (Rang 150)

Bevölkerung

Einwohnerzahl (2022):9,17 Mio. Einwohner (Rang 98)
Bevölkerungsdichte (2022):442 Einwohner pro km² (Rang 19)
Bevölkerungswachstum (2022):2 %
Bevölkerungsgruppen:-Juden
-Araber
-und andere
Lebenserwartung (2022):-Frauen: 85 Jahre
-Männer: 81 Jahre
Bevölkerungsanteile (2022):-unter 15 Jahre: 28,1 %
-zwischen 15 und 64: 59,9 %
-über 64: 12 %
Bevölkerungsverteilung (2022):-Stadt: 92,8 %
-Land: 7,2 %

Religionen

Religionen:Judentum, Islam, Christentum, Drusentum (Abspaltung des Islams aus dem 11. Jahrhundert)

Sprachen

Amtssprache(n):Hebräisch
Weitere Sprachen:Arabisch, Jiddisch

Politik

Staatsform:Parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt:Präsident Jitzchak Herzog (seit 09,07.2021)
Präsident Israels Jitzchak Herzog, englisch: Isaac Herzog, deutsch: Isaak Herzog geschrieben, Bildnachweis: Alexandros Michailidis / Shutterstock.com

Präsident Israels Jitzchak Herzog, englisch: Isaac Herzog, deutsch: Isaak Herzog geschrieben, Bildnachweis: Alexandros Michailidis / Shutterstock.com

Regierungschef:Premierminister Benjamin Netanjahu (seit 29.12.2022), hatte das Amt aber bereits zwischen 1996–1999 und 2009-2021
Premierminister Benjamin Netanjahu (Jahr 2012), Bildnachweis: yakub88 / Shutterstock.com

Premierminister Benjamin Netanjahu (Jahr 2012), Bildnachweis: yakub88 / Shutterstock.com

Verfassung seit:Keine kodifizierte Verfassung, kodifiziert bedeutet: systematische Zusammenstellung von Rechten in einem einheitlichen Gesetzbuch, Israel ist einer von drei Staaten weltweit, welcher keine kodifizierte Verfassung hat
Unabhängigkeit:14. Mai 1948 wurde die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel verfasst, wodurch der Staat gegründet wurde. Einen Tag später endete das Völkerbundsmandat für Palästina.
Nationalfeiertag:5. Ijjar (Tag der Unabhängigkeit) entsprach dem 14. Mai, Im Jahr 2023 entsprach der 5. Ijjar dem 26. April (jüdischer Kalender, jüdische Zeitrechnung)
Nationalhymne:haTikwa (deutsch: "die Hoffnung")
Verwaltung6 Bezirke:
-Nordbezirk mit Nof HaGalil als Hauptstadt
-Bezirk Haifa mit Haifa als Hauptstadt
-Zentralbezirk mit der Hauptstadt Ramla
-Bezirk Tel Aviv (Hauptstadt: Tel Aviv-Jaffa)
-Bezirk Jerusalem (Jerusalem)
-Südbezirk mit Be’er Scheva als Hauptstadt
-Der Bezirk Judäa und Samaria liegt im Westjordanland und steht unter Militärverwaltung
-größter Bezirk ist der Südbezirk mit einer Fläche von 14.185 km²
-die meisten Menschen leben im Zentralbezirk ( 2.115.800 Einwohner)
politische Karte Israels mit Verwaltungsbezirken

politische Karte Israels mit Verwaltungsbezirken

Wichtigsten Städte

Wichtigsten Städte:-Jerusalem (969.804 Einwohner)
-Tel Aviv-Jaffa: 415.523 Einwohner
-Haifa: 283.640 Einwohner
-Rischon LeZion: 251.719 Einwohner
-Petah Tikwa: 244.275 Einwohner
-Ashdod: 224.628 Einwohner

Da Jerusalem bzw. der Osten Jerusalems von den Palästinensern beansprucht wird, ist Tel Aviv-Jaffa- je nach Auffassung – entweder die größte legitime Stadt Israels oder dessen zweitgrößte. Die Vereinten Nationen und die Mehrzahl ihrer Mitgliedsstaaten erkennen Jerusalem als israelische Hauptstadt nicht an. Nur die USA, Guatemala, Honduras und Nauru erkennen Jerusalem als Hauptstadt Israels an.
Reliefkarte Israels mit Gebirgen und Erhebungen

Reliefkarte Israels mit Gebirgen und Erhebungen

Gebirge, Berge und Erhebungen

Höchster Berg:-Der Hermon gilt als höchste Erhebung des Landes (Höhe: 2814 m) im Grenzgebiet zum Libanon und Syrien. Auf israelischer Seite, südlich des Gipfels, ist der höchste Punkt des Hermons 2224 m hoch.
-Meron (1208 m) ist der höchste Berg innerhalb der international anerkannten Grenzen
Israel Karte mit Flüssen, Seen und anderen Gewässern

Israel Karte mit Flüssen, Seen und anderen Gewässern

Flüsse und Seen

Längster Fluss:-Der Jordan (Länge: 251 km) ist ein Grenzfluss zwischen dem Westjordanland (Staat Palästina oder Israel) und Jordanien. Dieser entspringt im Libanon.
-Nebenflüsse des Jordans auf israelischen Gebiet sind: Hasbani, Dan, Banyas
Größte Seen:-Tote Meer: 810 km² (Salzsee)
-See Genezareth: 166 km²

Klima

Klima:Warmes Mittelmeerklima, Im Süden herrscht Wüstenklima
WeltRisikoIndex:3,98 (Rang 133)

Wirtschaft

Währung:1 Neuer Schekel = 100 Agorot
Inflationsrate (2022):4,4 %
Bruttoinlandsprodukt (2022):522,53 Mrd. US-Dollar
Wirtschaftswachstum (2022):6,4 %
Importe (2022):107,27 Mrd. US-Dollar
Exporte (2022):73,58 Mrd. US-Dollar
Wirtschaftssektoren (2022):-Landwirtschaft: 1,2 %
-Industrie: 20,6 %
-Dienstleistungen: 78,2 %
Arbeitslosenquote (2022):3,5 %
CO2-Emissionen pro Kopf (2022):6,7 Tonnen pro Jahr
Strom aus erneuerbaren Energien (2022):6,8 %

Kennzeichen und Kürzel

Autokennzeichen:IL
Länderkürzel / ISO-Code:IL, ISR
Internetkürzel /Internet-TLD:.il
Telefonvorwahl::+972

Geschichte Israels

Steinzeit

Vor etwa 1,4 Mio. Jahren

Älteste Spuren von Frühmenschen (Homo erectus) wurden am See Genezareth nachgewiesen.

Homo erectus war eine Menschenart, welche vor mehr als 2 Mio. in Afrika (Wiege der Menschheit) entstand. Vor etwa 1,8 Mio. Jahren wanderten diese aus Nordafrika (Ägypten, Halbinsel Sinai) in den Nahen Osten aus. Von dort ausgehend besiedelten Homo erectus bald auch Asien und Europa. Aus der europäischen Homo-erectus Linie entwickelte sich während der Eiszeit der Heidelbergmensch (vor 650.000 Jahren) und dessen Nachfolger, der Neandertaler (vor 300.000 Jahren).


Vor etwa 250.000 Jahren

Der Neandertaler kann vor 250.000 Jahren auf dem Gebiet Israels nachgewiesen werden. Da es in der Altsteinzeit immer wieder zu großen Klimaveränderungen (Kalt- und Warmzeiten) zogen die verschiedenen Menschenarten, während der Kälteperioden, von Nordeuropa wieder nach Südeuropa bzw. besiedelten für Jahrhunderte wieder den Mittelmeerraum.


Vor 110.000 Jahren

Vor etwa 110.000: Das Auftreten des archaischen Homo sapiens – welche die Wissenschaft als evolutionäres Bindeglied zwischen Homo erectus und dem anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens) einführte, kann in Israel vor 110.000 Jahren nachgewiesen werden. Dieser entwickelte sich vermutlich aus der verbliebenen Homo erectus Population in Südafrika und Ostafrika. Auch dieser wanderte aus, traf in Israel bzw. der östlichen Mittelmeerküste auf den Neandertaler – wodurch es zu Genflüssen (Fortpflanzung) zwischen beiden Menschenarten kam. Neben der genetischen Kreuzung gab es wohlmöglich auch einen kulturellen Austausch. Die eine Menschenart lernte von der anderen.


Etwa 18.000 v.Chr.

Das Staatsgebiet Israels gehört zu einem Gebiet, welches in der Geschichtswissenschaft als Fruchtbarer Halbmond bezeichnet wird. Den Namen bekam dieses Gebiet, da dort das erste Mal der Übergang von Jäger- und Sammlerkulturen zu Ackerbau und Viehzucht festgestellt werden konnte. In Nordeuropa geschah dies erst in der Jungsteinzeit (fachlich: Neolithikum) – als etwa 5000 v.Chr. Auf den Gebieten des Fruchtbaren Halbmondes geschah der Kulturwechsel bereits 10.000 Jahre vorher, wohlmöglich weil – sich die Klimaschwankungen der Eiszeit günstiger auswirkten.

Man bezeichnet diesen Kulturwandel als Neolithische Revolution, weil sich die Lebensweise des Menschen nachhaltig änderte. Die Landwirtschaft bewirkte Überproduktion, wodurch auch die Bevölkerung drastisch anstieg. Aufgrund von Landknappheit – bei Überbevölkerung – wanderten die frühen Bauern von der Mittelmeerküste auch nach Südosteuropa, West- und Nordeuropa aus. So wurde die Neolithische Revolution verbreitet.


Etwa 8.300 v.Chr.

In Jericho entsteht eine Stadtmauer, deren Zweck noch nicht eindeutig geklärt ist. Zu dieser Zeit entstand in der Stadt auch ein Turm und diverse Verteidigungsanlagen. Der Turm von Jericho gilt als Beleg für den ältesten Turmbau überhaupt.

Bronzezeit und Eisenzeit

Die Bronzezeit gilt als erste Epoche des metallischen Zeitalters. Prägend für diese Zeit ist der Handel mit Bronzewaren, welcher nun im Mittelmeerraum erblühte. In Ägypten entstand der Pharaonenstaat und zwischen der Halbinsel Sinai und dem Libanon wurden Waren und Rohstoffe gehandelt.

Etwa 1.700 v.Chr. fielen die Hyksos in Ägypten ein, ließen sich als Pharaonen krönen und regierten das Alte Ägypten für etwa 108 Jahre. In der ägyptischen Geschichte wird die Zeit der Hyksosherrschaft als zweite Zwischenzeit beschrieben, welche zwischen dem Mittleren Reich (2137 bis 1781 v.Chr.) und dem Neuen Reich (1500 bis 1070 v.Chr.) einsetzte.

Die Hyksos waren Westasiaten, welche wohlmöglich aus Syrien, dem Gebiet des heutigen Israels, dem historischen Palästina und Jordanien stammten. Unter der Herrschaft der Hyksos wurden in Ägypten die Tempelanlagen zerstört, die Bevölkerung versklavt, Städte geplündert und anschließend zerstört.


Exodus (etwa 15./14. Jahrhundert v.Chr.)

Laut dem Alten Testament der Bibel bzw. des Tanach rettete Moses die Israeliten vor der ägyptischen Sklaverei. In der Bibel gibt es keine Jahreszahlen zu diesem Ereignis, weshalb man in der Geschichtswissenschaft den Zeitpunkt – anhand anderer Geschichtsquellen – herleiten musste.

Laut der Bibel soll der Auszug aus Ägypten (Exodus) etwa 480 Jahre vor dem ersten Tempelbau in Jerusalem geschehen sein. Der Tempel wurde im 10./9. Jahrhundert v.Chr. erbaut, womit der Auszug aus Ägypten auf ein Zeitraum zwischen 1500 und 1400 v. Chr. fällt.

In ägyptischen Quellen ist belegt, dass Zwangsarbeiter für Tempelbauten, während des Neuen Reiches, rekrutiert wurden. Dass die Pyramiden und Tempel generell durch Sklaven erbaut wurden, ist mittlerweile widerlegt wurden.

Laut dem Alten Testament der Bibel befreite Moses das Volk Israel (Vorfahren der Juden) aus der ägyptischen Sklaverei, führte es über die Halbinsel Sinai (heutiges Ägypten) ins Heilige Land. Unterwegs erhielt Moses auf dem Berg Sinai eine Offenbarung von Gott (JHWH) und er empfing die 10 Gebote.

Das Volk Israel verstand sich, durch die Offenbarung – welche Moses erhielt, als auserwählt bzw. von Gott gewählt und beanspruchte das Heilige Land, welches Gott für sie vorgesehen hatte. Die Reise von Ägypten bis ins Heilige Land soll 40 Jahre gedauert haben.

Exodus von Ägypten nach Kanaan über die Halbinsel Sinai

Exodus von Ägypten nach Kanaan über die Halbinsel Sinai


Landnahme der Israeliten

Beim Ankunft im Heiligen Land war dieses bereits besetzt. Doch den Israeliten war das Land von Gott versprochen wurden, wodurch sie die Landnahme zur Pflicht erklärten. Somit begann die Landnahme, welche zeitlich in die späte Bronzezeit oder frühe Eisenzeit (etwa 1200 bis 1000 v.Chr.) gehört.

Nachdem das Volk Israel sich das Heilige Land genommen hatte, sollte das Land fruchtbar gemacht werden. Das Land wurde im Altertum als Kanaan bezeichnet. Aus ägyptischen Quellen sind Begriffe, wie Retenu und Land Kanaan ebenfalls belegt.

Im 1. Buch Mose (Kapitel 12 ff.) wird Abrahams Berufung und der Zug nach Kanaan beschrieben. Vermutlich lebten die Israeliten und Kanaaniter zunächst friedlich nebeneinander. Doch das Land Kanaan wurde von Israeliten als Gottesgeschenk von ihrem Herrn (Gott JHWH) angenommen und demnach bestand, laut ihrer Vorstellung, auch eine Pflichte gegenüber ihrem Gott, dieses Land zu nehmen.

In 2. Buch Mose 6,8 steht hierzu:
„Ich führe euch in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob unter Eid versprochen habe. Ich übergebe es euch als Eigentum, ich, der HERR.“

Im Buch Josua 11,23 steht zur Landnahme:

„Josua nahm das ganze Land ein, genauso, wie es der HERR zu Mose gesagt hatte, und Josua gab es Israel als Erbbesitz entsprechend seiner Stammeseinteilung. Dann hatte das Land Ruhe vom Krieg.“

Ob die Israeliten das Land gewaltsam einnahmen oder ob sie es kulturell assimilierten, wird noch diskutiert.


Die Zwölf Stämme Israel

Karte und Gebietsaufteilung der 12 Stämme Israels

Karte und Gebietsaufteilung der 12 Stämme Israels


Nach der Landnahme besiedelten die Israeliten das Land Kanaan und verteilten sich auf zwölf Stämme:

  • Stamm Judah: im Zentrum des Land Kanaan
  • Stamm Simeon: im Süden des Landes
  • Stamm Reuben: im Osten des Toten Meeres
  • Stamm Benjamin: im Gebiet um das spätere Jerusalem
  • Stamm Ephraim: im Zentrum über Jerusalem
  • Stamm Dan: an der Mittelmeerküste neben Ephraim
  • Stamm Manasse: links und rechts des Jordans
  • Stamm Gad: oberhalb des Toten Meeres
  • Stamm Issachar: westlich des Jordans
  • Stamm Zebulun (Sebulon): westlich von Issachar
  • Stamm Naftali: am See Gennesaret
  • Stamm Ascher (Acco): im Nordwesten des Landes

Das Volk der Israeliten war zum Zeitpunkt des Aufbruchs aus Ägypten kein eigenes Volk. Stattdessen waren es Menschen mit verschiedener Abstammung, Bräuchen und Sitten.

Erst mit der Reise durch die Wüste, die Offenbarung Gottes, den Empfang der 10 Gebote und die Verheißung auf das gelobte Land – entstand eine Einigkeit. Somit wurde erst durch den Auszug aus Ägypten das Volk Israel geboren.

Nach der Landnahme verteilte sich das Volk auf verschiedene Gebiete. Aber es herrschte die Bestrebung, sich unter einem Herrscher zu vereinen.


Reich Saul (1012 – 1004 v.Chr.)

König Saul, vom Stamm Benjamin, soll das Reich Israel und somit die 12 Stämme wieder geeint haben. Er gilt somit als erster König Israels und regierte wohlmöglich zwischen 1012 und 1004 v.Chr. Auf ihn folgte sein Sohn Esch-Baal bzw. Isch-Boschet (späterer Beiname).


Zwischen 1008 und 931 v.Chr. Reich David und Reich Salomon

Isch-Boschets Regierungszeit war nur maximal zwei Jahre. Er gilt als Gegenspieler von König David aus der Dynastie Judah. Isch-Boschet ist hebräisch und bedeutet: Mann der Schande. Wohlmöglich wurde Esch-Baal von seinen eigenen Gefolgsleuten umgebracht, um David auf den Thron zu helfen.

David stammte aus dem Stamm Juda und gilt als Begründer des Reiches Juda, welches später ein Teilreich Israels sein würde. Er regierte wohlmöglich von 1008 bis 965 v.Chr. (zweifelhaft). Sein Nachfolger war sein Sohn Salomo. Jener ließ den ersten Tempel in Jerusalem errichten, welcher zum Heiligtum der Israeliten wurde.

Unter König Salomon griffen die Ägypter an. Angeführt wurden sie von Scheschonq I., einem Herrscher der Dritten Zwischenzeit, welcher wohlmöglich aus Libyen stammte und somit Fremdherrscher im Alten Ägypten war. Laut biblischen und ägyptischen Quellen beschränkte sich der Feldzug lediglich auf Gaza und die Mittelmeerküste. Jerusalem wurde nicht angegriffen.


Zerfall in Reich Juda und dem Königreich Israel (Ab 931)

Nachdem Salomon gestorben war, trat 931 v.Chr. dessen Sohn Rehabeam die Nachfolge an. Er konnte das Reich allerdings nicht zusammenhalten und so blieben lediglich der Stamm Juda und der Stamm Benjamin ihm treu. Als Folge der Uneinigkeit schlossen sich alle andere Stämme Israels dem Gegenkönig Jerobeam I. an.

Laut biblischer Erzählung stammte Jerobeam I. ebenfalls aus dem Stamm Juda, erhob sich allerdings schon gegen König Salomon und brachte die Stämme Ephraim und Manasse gegen den König auf. Als seine Umsturzversuche scheiterten, floh er nach Ägypten und genoss den Schutz von Scheschonq I. (Pharao).

Nach Salomons Tod kehrte Jerobeam I. zurück, welcher unter den Nordstämmen immer noch Ansehen genoss. Er schaffte es, dass alle Stämme – bis auf Juda und Benjamin – ihn als König erwählten. Er gilt somit als Begründer des Nordreichs Israels, welches auch als Königreich Israel bezeichnet wird. Das Südreich Israels wird als Königreich Juda bezeichnet.

Altertum

Babylonisches Exil (587 – 539 v.Chr.)

Zwischen den Jahren 587 und 586 v. Chr. wurde die Stadt Jerusalem durch die Babylonier überfallen. Bei der Eroberung wurde der Jerusalemer Tempel zerstört, welcher von König Salamon im 10. Oder 9. Jahrhundert v. Chr. erbaut worden war.

Der damalige König von Babylonien war Nebukadnezar II.. Dieser ließ zehntausende Israeliten verschleppen, versklaven und nach Babylon bringen. Der Überfall fand zweimal statt, einmal 597 v.Chr. und ein Jahr später 596 v. Chr. Auch beim zweiten Mal wurden zehntausende verschleppt. Nach dem zweiten Überfall flohen weitere zehntausende nach Ägypten ins Exil.

Für die Israeliten begann die Zeit des Babylonischen Exils. Das Heilige Land bzw. Palästina war zerstört, viele Israeliten lebten im Exil und während diese Zeit entstand vermutlich ein wesentlicher Teil der späteren Bibel.


Perserherrschaft (Ab 539 v.Chr.)

Als Babylon im Jahr 539 v.Chr. durch die Perser erobert wurde, endete das Babylonische Exil. Die Neuerrichtung des Tempels unter dem persischen Statthalter Serubbabel begann. Der Tempelbau war etwa 515 v.Chr. abgeschlossen, wodurch die Israeliten ihr Heiligtum zurückhatten.


Griechisch-römische Antike

Alexanderreich (Ab 332 v.Chr.)

Im Frühjahr 334 v.Chr. begann Alexander der Große seinen Feldzug gegen das Perserreich. Zum Perserreich gehörte neben dem Nahen Osten, auch Ägypten und die historische Region Mesopotamien.

Im Herbst 332 v.Chr. belagerte Alexander die Stadt Gaza und zog dann weiter nach Ägypten, eroberte die ägyptische Perserprovinz und ließ sich zum Pharao krönen.

Bis 324 v.Chr. dauerte der Alexanderfeldzug und das Perserreich, welches damals ein Weltreich war, wurde vollständig unterworfen. Nach dem plötzlichen Tod Alexander des Großen (323 v.Chr.) ging sein Reich an seine Generäle über. Das Gebiet um Israel wurde fortan griechisch-hellenistisch geprägt. Die herrschende Dynastie waren die Ptolemäer.


Ptolemäer-Dynastie (ab 323. v.Chr.)

Ptolemaios I. Soter war ein General unter Alexander dem Großen gewesen. Nach dessen Tod bekam Ptolemaios die Verwaltung für Ägypten und den Nahen Osten zugesprochen. Die Ptolemäer waren griechisch-makedonischer Abstammung. Sie regierten das Reich fast 300 Jahre lang, bevor die Römer auch die Griechen eroberten.


Römische Provinz Judäa (63 v.Chr. bis 634 n.Chr.)

Das ptolemäische Großreich war das letzte griechische Reich, welches die Römer eroberten. Ägypten fiel den Römern endgültig 31. v.Chr. zu. Der Nahe Osten war bereits 63 v.Chr. unter römischer Kontrolle. Die Region um Israel wurde zur römischen Provinz Judäa erklärt. Ein jeweiliger Statthalter übernahm die Administration in den Provinzen.

Erobert wurde die Provinz durch Herodes den Großen. Dieser wuchs in Judäa auf, floh allerdings aus der Region, als die Parther (Zentralasiaten) ins Land einfielen. Seine Flucht führte nach Rom, wo er sich die Gunst von Marcos Antonius erwarb, welcher dafür sorgte, dass Herodes zum befreundeten König erklärt wurde. Er wurde somit zum König von Judäa – ohne Land – erklärt. Er kehrte mit römischer Unterstützung nach Israel zurück und eroberte das Land. Fortan war er römischer Klientelkönig in Jerusalem und Umgebung.

Herodes ließ den zweiten Tempel Jerusalems, welchen der Perserstatthalter Serubbabel aufbauen ließ, umbauen. So entstand der Herodianische Tempel als Umbau und Neukonzipierung der alten Tempelanlage. Herodes starb 4 v.Chr. und sein Reich wurde unter seinen Söhnen aufgeteilt.


Entstehung der Weltreligionen (nach 33 n.Chr.)

Etwa zeitglich mit Herodes Tod wurde Jesus von Nazareth geboren. Dieser rief die Bevölkerung dazu auf, sich wieder alten Werten zuzuwenden. Er prophezeite, dass eine Endzeit bevorsteht, wonach es ein Gottesgericht gibt und nur bestimmte Menschen ins Gottesreich einkehren dürfen. Zu seinen Botschaften gehörte die Nächstenliebe, die Umkehr von der Sünde und die Zuwendung zu Gott.

Als Feinde hatte Jesus natürlich die Obrigkeit, welche römisch oder griechisch-hellenistisch erzogen wurde. Aber Jesus von Nazareth schaffte es, einige Anhänger (Jünger) um sich zu scharen, welche seinen Botschaften folgten. Seine Anhänger sahen in ihm den Erlöser, den prophezeiten Messias aus den Heiligen Schriften. Laut der Prophezeiung soll der Messias das Reich Israel wieder vereinen und somit rechtmäßiger Erbe von König David und König Salomon sein.

Am Pessachfest im Jahr 30 oder 33 n.Chr. zog Jesus nach Jerusalem, ging in die Tempel, kritisierte den Tempelkult und die Opferpolitik (Tempelsteuer). Der Statthalter von Jerusalem war Pontius Pilatus, welcher den Wanderprediger anklagte, sich als König von Judäa auszugeben. Da Judäa eine römische Provinz war, konnte es keinen König der Juden geben, weshalb die Anklage zur Verhaftung führte.

An einem Freitag im Jahr 30 oder 33 n.Chr. wurde Jesus vor der Stadt gekreuzigt und starb. Seine Anhänger erzählten später, dass Jesus alle Sünden der Menschheit auf sich nahm, bevor er starb. Würde man sich zu Jesus als seinen Herrn bekennen, wäre man frei von Sünde und könnte ins Gottesreich einkehren. Man müsste demnach das bevorstehende Gottesgericht nicht fürchten.

Am Sonntag nach der Kreuzigung konnte man den Leichnam von Jesus nicht finden, wodurch seine Anhänger erzählten, dass er auferstanden sei. Wer sich zu Jesus als Herrn bekennt, auf dem wartet das ewige Leben. Der Wanderprediger wurde somit zur Symbolfigur Jesus Christus (Christus =“der Gesalbte“) gemacht, wodurch sich die Religion spaltete.

Zu diesem Zeitpunkt löste sich das Christentum aus der bisherigen Religion heraus, welche man später als Judentum bezeichnen sollte. Der Name des Judentums ist eine Herleitung des Stammes Juda bzw. des Königreichs Juda. Im Judentum glauben die Menschen nicht, dass Jesus Christus wirklich der Erlöser war und warten weiter auf ihn.

Im Christentum wird Jesus als Erlöser anerkannt. Jesus selbst war Jude, obwohl den Begriff noch nicht in der Form gab. Juden waren demnach lediglich Staatsangehörige von Judäa und keine Religionsgemeinschaft. Erst durch die Abspaltung der Christen von der alten Gemeinschaft entstand auch das Judentum als religiöser Begriff. (Vorher hieß es einfach Religion, weil es keine andere gab)


Zweite Zerstörung des Jüdischen Tempels (70 n.Chr.)

Ab den 20-er Jahren begann eine religiöse Unterdrückung in Judäa durch die römische Provinzherrschaft. Dies führte zu Unruhen in Jerusalem und Umgebung. Diese Unruhen gipfelten in einen Bürgerkrieg gegen die Römer. Um Kontrolle zu erlangen, zerstörten die Römer den Jerusalemer Tempel erneut und eroberten die Stadt. Mit der Zerstörung des Heiligtums war auch der Krieg vorerst beendet.


Zerstörung jüdischer Siedlungen (ab 135 n.Chr.)

Der Jüdische Krieg von 66 bis 70 n.Chr. war einer von drei Aufständen zwischen der jüdischen Bevölkerung gegen die römische Besatzungsmacht. Es folgten der Diasporaaufstand (115 bis 117 n.Chr.) und der Bar-Kochba-Aufstand (132 – 135 n.Chr.). Bei letzterem wurden die letzten Siedlungsgebiete der jüdischen Bevölkerung zerstört.


Jüdische Diaspora (spätestens ab 135 n.Chr.)

Der römische Kaiser Publius Aelius Hadrianus ordnete nach den Unruhen des Bar-Kochba-Aufstandes (135 n.Chr.) an, dass keine Juden mehr im Gebiet von Palästina siedeln dürfen. Für die jüdischen Bevölkerung begann die Diaspora (deutsch: Zerstreuung), welche erst mit dem UN-Beschluss im Dezember 1947 endete.

Im Judentum ist der Glaube an das Heilige Land stark verankert. Denn das Volk Israel entstand erst mit Wanderung durch die Wüste und den Glauben an das geheiligte Land. Demnach ist das Staatsgebiet Israel identitätsstiftend für die Religion und stark mit dem Glauben verwurzelt. Im Psalm 137 ist die Klage der gefangenen Israeliten, während des Babylonischen Exils, niedergeschrieben. Dort heißt es:

„Wie könnten wir des HERRN Lied singen in fremdem Lande? Vergesse ich dein, Jerusalem, so werde meine Rechte vergessen. Meine Zunge soll an meinem Gaumen kleben, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich nicht lasse Jerusalem meine höchste Freude sein. HERR, vergiss den Söhnen Edom nicht den Tag Jerusalems, / da sie sagten: Reißt nieder, reißt nieder bis auf den Grund! Tochter Babel, du Verwüsterin, wohl dem, der dir vergilt, was du uns getan hast!“ (Psalm 137, 4-8)

Laut jüdischem Glauben endet die Diaspora erst mit der Ankunft des Messias, welcher das Geheiligte Land wieder vereinen wird. Da die Juden den Wanderprediger Jesus von Nazareth nicht als Messias anerkannten, warten sie bis heute auf dessen Ankunft. Eine Bedingung ist zudem an die Messiaserwartung geknüpft: Der Jerusalemer Tempel (Dritte Tempel) muss wieder aufgebaut sein. (Micha 4,1) Im 5. Buch Mose steht dazu:

„und der HERR, dein Gott, wird dein Schicksal wenden. Er wird sich deiner erbarmen, sich dir zukehren und dich aus allen Völkern zusammenführen, unter die der HERR, dein Gott, dich verstreut hat.“ (5.Mose 30,3)


Aus Judäa wird Syria Palaestina (nach 135 n.Chr.)

In der Bibel wird neben den Ägyptern, den Israeliten und den Kanaanitern ein viertes Volk erwähnt, welches die östliche Mittelmeerküste besiedelte. Diese werden dort als Philister und als Erzfeinde der Israeliten bezeichnet. Das Siedlungsgebiet der Philister wird als Philistäa bezeichnet und erstreckte sich vom Jordan nordwärts in den Libanon und Syrien.

Aus ägyptischen Quellen konnte man entnehmen, dass die Philister ursprünglich ein Seevolk waren, deren Präsenz durch Keramikfunde ab dem 14. Jahrhundert v.Chr. in dieser Region nachgewiesen werden konnte. Diese errichteten bedeutende Küstenstädte, wie Aschdod, Aschkelon, Ekron, Gat und Gaza.

Der griechische Geschichtsschreiber Herodot (480 bis 430 v.Chr.) bezeichnete das historische Philistäa als Palästina (griechische Bezeichnung). Nach der Niederschlagung des Bar-Koschbar-Aufstandes (132 – 135 n.Chr.) und der anschließenden Vertreibung israelitischer Siedler, versuchte der römische Kaiser Hadrian die Wurzeln der Israeliten vergessen zu machen. Aus der Provinz Judäa wurde die römische Provinz Syria Palaestina. Fortan wurde das Gebiet um Jerusalem als Palästina bezeichnet.

In der palästinensischen Geschichte verstehen sich die Palästinenser als direkte Nachfahren der Philister, sehen sich daher selbst als Ureinwohner der Region, was eine Grundlage des Nahostkonfliktes zwischen dem palästinensischen und israelischen Volk ist. In der Geschichtsforschung kann nicht genauer rekonstruiert werden, ob die Philister oder die Israeliten zuerst da waren. Belegbar ist, dass die Stadtstaaten Aschdod, Aschkelon, Ekron, Gat und Gaza weitaus größer waren als das Kerngebiet des judäischen Berglandes (ohne Jerusalem). Das Gebiet der Kanaanitern bzw. Kanaanäern war noch kleiner.

Geschichte Palästinas (zwischen 135 bis 1948)

(siehe Hauptartikel: Geschichte Palästinas)

Nach 135 n.Chr. wurde das Gebiet in römischer und somit europäischer Geschichtsschreibung als Palästina bezeichnet. Durch die Teilung des römischen Reiches (395 n.Chr.) ging die Provinz Syria Palaestina ins oströmische Reich ein. Zwischen 614 und 628 konnten die Sassaniden das Gebiet erobern, ins Neupersische Reich eingliedern, mussten es aber wieder an Ostrom abtreten.

Die Islamischen Expansion in der Levante begann 634 n.Chr., betraf die komplette Levante und Großsyrien. Ab Februar 635 begann der Einfall in Palästina, wobei alle Regionen – bis auf Jerusalem – erobert werden konnten. Fortan breitete sich die muslimische Kultur in der ganzen Levante aus. Es entstanden Sultanate mit einem Sultan als Herrscher an der Spitze, welcher jeweils eine Dynastie begründete.

Um der Ausweitung des Islams entgegenzuwirken, wurde im 10. Jahrhundert das Heilige Römische Reich gegründet. Dieses verstand sich als Schutzmacht für Europa und des Christentums. Eine Mission der Christenheit Europas war es, dass Heilige Land zurückzuerobern. Dazu rief Papst Urban II. im Jahr 1095 zu den Kreuzzügen auf. Durch den ersten Kreuzzug (1095-1099) wurde Palästina erobert und es entstand ein christlicher Kreuzfahrerstaat, namens Königreich Jerusalem.

Der Kreuzfahrerstaat bestand bis 1291, bevor islamische Mamelucken das Gebiet eroberten. Im Osmanischen Reich überdauerte Palästina bis Ende des Ersten Weltkrieges.

Im Ersten Weltkrieg eroberten die Briten das Gebiet, wobei die sogenannte Palästinafront (1915-18) auch als Nebenkriegsschauplatz bezeichnet wird.

Mit der Balfour-Deklaration, benannt nach dem britischen Außenminister Arthur James Balfour, erklärte sich Großbritannien bereit, auf dem Gebiet Palästina eine nationale Heimstätte des jüdischen Volkes zu errichten. Der Zionismus – als nationale Ideologie zur Schaffung eines Judenstaates – hatte bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts bestand. Und seit 1822 wanderten Juden aus Europa zielgerichtet in Palästina ein.

Am 29. November 1947 nimmt die UN-Generalversammlung einen Teilungsplan für Palästina an, wonach das Gebiet in zwei Staaten geteilt werden soll. Nachdem am 14. Mai 1948 die israelische Unabhängigkeitserklärung ausgerufen wurde, beginnt der erste israelisch-arabische Krieg. Fortan ist die Geschichte Israels unmittelbar mit dem Nahostkonflikt verknüpft.

Geschichte des Staates Israel (ab 1947/48)

(siehe auch: Geschichte des Nahostkonfliktes)


Beginn des Bürgerkrieges (1947)

Am 29. November 1947 nimmt die UN-Generalversammlung den Teilungsplan für Palästina an. Das Gebiet verfällt dadurch in einen Bürgerkrieg zwischen Israelis, Mandatsregierung und arabischen Palästinenser. Im Vorfeld kam es bereits zwischen 1936 und 1939 zum großen arabischen Aufstand, bei dem es zu zahlreichen Gewaltakten gegen jüdische Einwanderer in Palästina kam.


Unabhängigkeitserklärung und Palästinakrieg (14. Mai 1948)

Am 14. Mai 1948 trägt David Ben Gurion die Unabhängigkeitserklärung für Israel vor. Einen Tag später läuft das britische Mandat für Palästina aus.

Noch in der Nacht der Verkündung erklären einige arabische Staaten, wie Ägypten, Syrien, Libanon, Irak und Transjordanien (heute Jordanien) dem neu gegründeten Staat Israel den Krieg.

Der 1947 bereits begonnene Bürgerkrieg eskalierte nun und erreichte eine neue Dimension. Auf israelischer Seite wird der Krieg gegen die arabischen Nachbarn als Israelischer Unabhängigkeitskrieg bezeichnet. In der arabischen Welt bezeichnet man den Krieg gegen Israel als Palästinakrieg.


Altalena Affäre (22.Juni 1948)

Bei der sogenannten Altalena-Affäre wurden am 22. Juni 1948, während des Palästinakrieges, diverse Waffen und Kämpfer mit einem US-Landungsschiff nach Israel geschmuggelt. Das US-Schiff trug den Namen „Altalena“.

Im Zuge der Überfahrt und der Landsetzung kam es zu diversen Unstimmigkeiten zwischen einzelnen Fraktionen der israelischen Miliz und Militär. Dabei ging es um die Verteilung der geschmuggelten Waffen, wie auch um die Einhaltung von Befehlsketten.

Die Vorfälle eskalierten und die Fraktionen gingen bewaffnet gegeneinander vor. Es starben 19 Juden und Israel wurde an den Rand eines Bürgerkrieges (Bruderkrieges) gebracht.


Ende des Palästinakrieges (1949)

Im Jahr 1949 endete der Israelisch-palästinensische Krieg mit einem eindeutigen Sieg der Israelis. Das ursprünglich beanspruchte Gebiet Israels war nun deutlich gewachsen. Die dort lebenden Palästinenser wurden vertrieben.

Im Zuge des Palästinakrieges annektierte Jordanien das Westjordanland. Der ägyptische Staat erhielt den Gazastreifen. Beide Gebiete waren zuvor Palästinensergebiete, welche der UN-Teilungsplan für den Staat Palästina vorgesehen hatte. In Gaza und im Westjordanland entstehen nun Flüchtlingslager für die hunderttausenden geflohenen Palästinenser.

Die Heilige Stadt (Jerusalem) wurde geteilt. Und so wurde Westjerusalem dem Staat Israel zugesprochen und Ostjerusalem fiel Jordanien zu.


Beschluss des Rückkehrgesetzes (5. Juli 1950)

Der Knesset (israelische Parlament) beschließt am 5. Juli 1950 das Rückkehrgesetz, welches allen Juden weltweit erlaubt, nach Israel zu kommen und die israelische Staatsbürgerschaft zu erlangen.


Luxemburger Abkommen (10. September 1952)

Das Luxemburger Abkommen ist ein Wiedergutmachungsabkommen zwischen der jüdischen Weltgemeinschaft und Deutschland. Geschlossen wurde das Abkommen zwischen Israel und der BRD. Unterschrieben wurde es von Konrad Adenauer (Bundeskanzler der BRD) und Moshe Sharett (Ministerpräsident Israels).

Inhalt des Abkommens war, dass Deutschland die Eingliederung mitteloser jüdischer Flüchtlinge unterstützt, welche nach Israel kommen. Dies geschah durch Geldtransfers, Exportgüter und Dienstleistungen im Gesamtwert von 3,5 Mrd. DM-Mark.


Suezkrise (1956)

(siehe auch Hauptartikel: Daten, Fakten, Fragen & Antworten zur Suezkrise)

Die Suezkrise war ein Konflikt zwischen Ägypten und den europäischen Staaten Großbritannien und Frankreich. Konfliktherd war der Suezkanal, eine künstlich angelegte Wasserstraße – welche das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet.

Für die Europäer hatte der Suezkanal eine große wirtschaftliche Bedeutung, da der Seeweg nach Südasien über das Mittelmeer und das Rote Meer erfolgte. Wer den Kanal kontrollierte, kontrollierte auch den Handelsweg in den Orient.

Die britische Herrschaft in Ägypten bestand zwischen 1882 und 1922. Formell stand Ägypten im Jahr 1956 aber noch unter dem Einfluss des Britischen Empires, versuchte sich aber aus dieser Einflusssphäre zu lösen, indem es versuchte, den Suezkanal und die darum gebaute Suezkanal-Gesellschaft zu verstaatlichen.

Israel wurde zu einem Verbündeten der Europäer. In Israel wurde der Suezkrieg als Sinai-Krieg oder Operation Kadesch bezeichnet. In der arabischen Welt ist der Suezkonflikt als trilaterale Aggression bekannt.

Aufgrund seiner Expansionsbestrebungen wurde der Staat Israel in den arabischen Staaten als Aggressor bezeichnet. Der Krieg wurde durch einen UN-Waffenstillstandsabkommen eingefroren, sollte aber im Sechstagekrieg von 1967 noch einmal eskalieren.


Proteste und Unruhen wegen Diskriminierung in Haifa (Juli 1959)

Nachdem das Rückkehrgesetz von 1950 beschlossen wurde, kamen Juden aus aller Welt nach Israel. In der Stadt Haifa an der Mittelmeerküste kamen in den späten 1940-er und 1950-er Jahren jede Woche etwa 3.000 Juden aus Europa an. Diese werden auch als aschkenasische Juden bezeichnet.

Neben den europäischen Juden kamen auch Juden aus Nordafrika, Asien und aus den arabischen Staaten in Israel an, welche als Misrachen bezeichnet werden. Schnell etablierten sich die europäische Juden als Eliten und es folgten Diskriminierungen gegenüber den asiatischen und afrikanischen Juden.

Im Juli 1959 schoss ein israelischer Polizeibeamter einen aus Marokko stammenden Israeli ins Bein. In Wadi Salib, einem arabisch-jüdischen Stadtviertel in Haifa, begannen daraufhin Proteste und Unruhen gegen Diskriminierung der Misrachim durch die Aschkenasi-Elite.


Eröffnung des Eichmann-Prozesses (11. April 1961)

Adolf Eichmann war im Dritten Reich ein Mitglied der NSDAP und SS-Obersturmbannführer. Er war für den millionenfachen Mord an Juden im Deutschen Reich mitverantwortlich.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges konnte Eichmann aus Europa fliehen und in Argentinien untertauchen. Der israelische Geheimdienst spürte ihn dort auf, verhaftete ihn am 11. Mai 1960 in Buenos Aires und überstellte in dann nach Israel.

Ein Jahr später, am 11. April 1961, wurde Eichmann in Jerusalem der Prozess gemacht. Die Anklage bestand aus 15 verschiedenen Anklagepunkten, welche im Laufe des Prozesses bestätigt werden sollten.

Am 11. Dezember 1961 wurde die Todesstrafe verhängt. Und am 1. Juli 1962 wurde die Todesstrafe vollzogen. Adolf Eichmann wurde gehängt, eingeäschert und seine Asche wurde außerhalb israelischen Hoheitsgebieten ins Mittelmeer verstreut.


Sechstagekrieg (5. Juni 1967)

Am 15. Mai 1967 überquert Ägypten den Suezkanal in Richtung der Halbinsel Sinai. Fortan beginnt in Israel eine Warteperiode.

Um Ägypten zuvorzukommen, vollzieht die israelische Luftwaffe am 5. Juni 1967 einen Präventivschlag gegen ägyptische Flughäfen. Diese Überraschungsaktion wird ausschlaggebend für den Sieg Israels im Sechstagekrieg sein. In den Krieg verwickelt war auch Jordanien – welches ein Abkommen mit Ägypten unterzeichnet hatte.

Während des Krieges besetzte Israel den von Ägypten kontrollierten Gazastrafen, den Sinai (Ägypten), das Westjordanland (Jordanien), die Golanhöhen im Norden (Syrien) und Ostjerusalem (Jordanien). Am 10. Juni endet der Sechstagekrieg mit einem eindeutigen Sieg Israels. In den eroberten Gebieten tritt Israel in der Folge als Besatzungsmacht auf.

Bis August 1967 besteht ein Abnutzungskrieg zwischen Ägypten und Israel am Suezkanal. Im späteren Verlauf kommt es nur noch zu Einzelaktionen. Der Abnutzungskrieg endet 1970 und wird als 4. arabisch-israelische Krieg gewertet.


Siedlungsbau im Westjordanland (ab September 1967)

Die erste israelische Siedlung, welche im Westjordanland erbaut wurde, war Kibbuz Kfar Etzion. Bis 1968 sollten weitere 4 Siedlungen folgen. Eine der Hauptsiedlungen wird Hebron werden, da sich dort das Grab des Patriarchen (Abraham) befindet.


UN-Resolution 242 (22. November 1967)

Die UN-Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates der Vereinten Nationen fordert Israel dazu auf, die besetzten Gebiete zurückzugeben. Es wurde allerdings kein Termin für die Rückgabe gesetzt, weshalb die meisten Gebiete noch heute von Israel kontrolliert werden.


Beginn des Jom-Kippur-Krieges (6. Oktober 1973)

Syrien und Ägypten versuchen erneut die besetzten Gebiete militärisch zurückzuerobern. Der Jom-Kippur-Krieg beginnt am 6. Oktober und endet am 26. Oktober durch die UN-Resolution 338. Da der Jom-Kippur-Krieg in den Fastenmonat Ramadan gefallen ist, wird er in der arabischen Welt auch als Ramadankrieg oder Oktoberkrieg bezeichnet.

Die Kriegshandlungen gelten als fünfter arabisch-israelischer Krieg nach dem Palästinakrieg von 1947/48, der Suezkrise von 1956, dem Sechstagekrieg von 1967 und dem Abnutzungskrieg von 1968 bis 1970. Am Ende des Krieges behält Israel seine besetzten Gebiete. Bis zum Gazakrieg von 2023 folgen weitere 6 Kriege zwischen Israel und den Arabern.


„Tag des Bodens“ Gedenktag (30. März 1976)

Im März 1976 beschlagnahmt der Staat Israel circa 21.000 Hektar Land von arabischen Israelis, welche in der Region Galiläa lebten. Begründet wurde dieses Vorgehen von der israelischen Regierung damit, dass die Ländereien gebraucht werden, um dort Industrie anzusiedeln und die Region zu fördern. In Galiläa und anderswo kommt es zu Protesten gegen die Maßnahmen.

Am 30. März kommt es zum Generalstreik, welche durch einen Polizeieinsatz gestoppt wird. Durch den Polizeieinsatz starben 6 Palästinenser und weitere 100 Palästinenser wurden schwer verletzt. Unter den Palästinensern wird dieser Tag seitdem als Gedenktag begangen und erhielt den Namen: „Tag des Bodens“.


Rechtsruck in der israelischen Regierung (17. Mai 1977)

In Israel regierten die letzten 30 Jahre linke sozialistische Arbeiterparteien. Am 17. Mai 1977 gewinnt erstmalig die Likud-Partei die Wahl. Neuer Ministerpräsident wird der rechtsliberale Menachem Begin, welcher zur Mandatsgebietszeit (1943 – 48) ein Kommandeur der Terrororganisation Irgun-Etzel war.


Operation Litani (14. März 1978)

Israels Armee marschiert in den Südlibanon mit 25.000 Soldaten ein und besetzt das Gebiet. Schätzungsweise 1.000 Libanesen sterben bei dieser Militäroperation und laut libanesischer Regierung wurden weitere 280.000 Menschen vertrieben.

Auslöser für die Militäroperation war ein Terroranschlag der palästinensischen Fatah gewesen, bei dem 37 zivile Israelis ermordet und weitere 71 verletzt worden sind. Entführt wurden zwei Verkehrsbusse in Tel-Aviv und nachdem die Polizei eine Straßensperre errichtete, begannen die Terroristen damit, die Geiseln zu ermorden.

Die Fatah ist eine Terrororganisation der Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO), welche sich im Südlibanon verschanzte.


Beginn des Camp-David-Abkommens (17. September 1978)

Das Camp-David-Abkommen basierte auf der Grundlage der UN-Resolution 242 aus dem Jahr 1967. Es sollte den Nahen Osten stabilisieren und Frieden in der Region bringen. Unterzeichnet wurde das Camp-David Abkommen vom ägyptischen Präsidenten Anwar al Sadat und dem US-amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter in Camp David (Maryland, USA).

Am 21. März des Folgejahres (1979) billigte der Knesset (israelische Parlament) das Abkommen mit großer Mehrheit. Schließlich wurde dadurch eine Annäherung zwischen Ägypten und Israel erreicht, welche letztlich auch zum Friedensvertrag führte.


Friedenschluss zwischen Ägypten und Israel (26. März 1979)

Am 26. März 1979 unterzeichneten Israel und Ägypten einen Friedensvertrag auf Dauer. In der Folge gab Israel den besetzten Sinai an Ägypten zurück. Der Rückzug der israelischen Armee dauerte bis 1982 an, wurde schließlich aber komplett vollzogen. Der Gazastreifen blieb allerdings unter israelischer Verwaltung.


Beginn des ersten Libanonkrieges (6. Juni 1982)

Im Südlibanon verbündeten sich die PLO und Syrien gegen Israel. Der Libanesische Staat befand sich zwischen 1975 und 1990 bereits in einen Bürgerkrieg, weshalb die Gemengelage für den Libanon äußerst schwierig war.

Für den Staat Israel war es der erste Krieg, bei dem sein Existenzrecht nicht unmittelbar bedroht wurde. Deshalb wurde der Krieg im Ausland und auch von vielen einheimischen Israelis als Angriffskrieg gewertet. Die israelische Regierung bezeichnete den Angriff als „Frieden für Galiläa“.

Der erste Libanonkrieg endete im September 1982 mit einem Sieg Israels. Der Südlibanon wurde daraufhin ab 1982 bis 1985 besetzt. Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation) zog sich aus dem Südlibanon zurück.


Massaker von Sabra und Shatila (16. bis 18. September 1982)

In der Nähe von Beirut (Hauptstadt des Libanons) befinden sich die Flüchtlingslager Sabra und Shatila, in denen palästinensische Flüchtlinge untergekommen waren. Der Staat Libanon befand sich inmitten des Bürgerkrieges. Die christlichen Phalangisten (Phalange = libanesische Partei) verrichteten in beiden Flüchtlingslagern ein Massaker, bei dem mehr als 150 Menschen starben.

In Israel wächst daraufhin der Unmut gegen den Krieg im Südlibanon. Die Menschen sind mitfühlend mit den Palästinensern in den Lagern. Es kommt zu Protesten und Demonstrationen in Israel. Die Demonstranten fordern die israelische Regierung auf, den Angriffskrieg im Südlibanon zu beenden. Diese geben nach und im September 1982 enden vorerst die Kriegshandlungen, aber nicht der Konflikt.


Erste politische Mord innerhalb der jüdischen Bevölkerung (10. Februar 1983)

Am 10. Februar 1983 demonstriert in Israel die Friedensbewegung Schalom Achschaw (deutsch: Frieden jetzt), welche den Rücktritt von Verteidigungsminister Ariel Sharon fordern. Bei den Demos in Jerusalem wird der Friedensaktivist und Lehrer Emil Grünzweig durch eine Handgranate getötet, welche ein Anhänger der Sharon-Fraktion warf. Dies ist der erste politisch motivierte Mord in Israel, bei dem Juden gegen Juden vorgingen.


Rückzug aus dem Libanon (Juni 1985)

Israel zieht sich im Juni 1985 aus dem Libanon zurück, besetzt aber weiterhin den Süden zur Grenzsicherung.


Beginn der ersten Intifada (9. Dezember 1987)

Die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen und im Westjordanland beginnt sich gegen die Besatzungsmacht aufzulehnen. Die erste Intifada (deutsch: Aufruhr) beginnt mit Steinwürfen gegen die Militärfahrzeuge. Medial werden diese Szenen als Krieg der Steine weltweit aufbereitet.

Aus Steinen wurden irgendwann Molotow-Cocktails. In den Gebieten beginnt zudem eine Aufruhr gegen Behörden und dem Verwaltungsapparat. Palästinensische Behördenträger, welche von Israel eingesetzt wurden, werden verfolgt.

Der Staat Israel reagiert mit Polizeieinsatz, überdurchschnittlicher Härte gegen die Aufrührer und mit Präventivmaßnahmen – wie Verhaftungen und Anklagen auf Verdacht. Die Gewalthandlungen werden erst durch das Oslo-Abkommen von 1993 beendet.


Raketenangriffe des Irak (August 1990)

Mit dem Einmarsch irakischer Truppen in Kuwait beginnt der zweite Golfkrieg (1990-91). Um die Annektierung des Kuwaits zu verhindern, bildet sich eine Kollation – welche von den USA angeführt wird. Mehrere Staaten des Nahen Ostens wollen den Großmachtanspruch des Irak verhindern und schließen sich der Koalition an.

Der irakische Machthaber Saddam Husein droht Israel mit Vergeltung und lässt zwischen August 1990 und Februar 1991 mehrere Scud-Raketen auf Israel abfeuern. Da Saddam Husein im ersten Golfkrieg (1980-88) auch Giftgas gegen den Iran einsetzte, wodurch mehr als 1,5 Mio. Menschen starben, bereitet man sich in Israel auf solch ein Szenario vor. Die vom Irak abgefeuerten Raketen enthielten aber kein Giftgas, wodurch schlimmeres ausblieb.


PLO erkennt das Existenzrecht Israels an (9. September 1993)

Bei einer Rede vor der UN-Vollversammlung am 13. Dezember 1988 erkennt der palästinensische Führer Jassir Arafat den Staat Israel indirekt an. Ein Jahr später erklärte Arafat, dass er die Zerstörung Israel als hinfällig akzeptiere.

Am 9. September 1993 schrieb Arafat in einem historischen Brief an den israelischen Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin, dass die PLO das Existenzrecht Israels und das Recht auf Wahrung von Frieden und Sicherheit anerkennen würde.

Im Gegenzug erkannte der israelische Ministerpräsident Jitzchak Rabin die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) als rechtmäßige Vertretung eines palästinensischen Volkes an. Durch diese Übereinkunft waren Palästina und Israel einer Zweistaatenlösung deutlich nähergekommen.


Oslo-I Abkommen (13. September 1993)

Das erste Osloer Abkommen, vom 13. September 1993, beendete die Erste Intifada und sollte Palästina und Israel in einen Friedensprozess führen. Unterzeichnet wurde diese Prinzipienerklärung in Washington DC (USA), begleitet durch den US-Präsidenten Bill Clinton.

Nach der Unterzeichnung erhielten die drei Unterzeichner Jassir Arafat (PLO), Schimon Peres (Israel) und Jitzchak Rabin (Israel) den Friedensnobelpreis (1994).


Hinarbeiten auf eine Zweitstaatenlösung (1993-95)

Auf das erste Osloer Abkommen folgte am 26. Oktober 1994 der Friedensvertrag mit Jordanien. Dies war nach Ägypten (1979) das zweite Friedensabkommen mit einem arabischen Nachbarstaat.

Am 4. Mai 1994 wurde in Kairo (Ägypten) das sogenannte Gaza-Jericho-Abkommen geschlossen. Dieses sah vor, dass die Palästinenser gewisse Autonomierechte im Gazastreifen und in der Stadt Jericho erhalten. Es war ein Folgeabkommen zu Oslo I (1993), welche nun die Autonomierechte präzisieren sollte.

Eine Palästinensische Autonomiebehörde wurde im Zuge der Gaza-Jericho-Verhandlungen gegründet, welche die autonomen Palästinensergebiete verwalten sollte. Am 5. Juni 1994 wurde Jassir Arafat der erste Präsident der Autonomiebehörde.

Am 24. September 1995 folgte das zweite Osloer Abkommen, welches die Prinzipienerklärung (Oslo I, 1993) in ein Interimsabkommen überführte. Es wurde ganz deutlich über den Gazastreifen und das Westjordanland verhandelt. Beide Gebiete sollten in Regionen aufgeteilt werden, in denen dann regional eine israelische aber auch eine palästinensische Verwaltung etabliert werden sollte.

Im Zuge aller drei Abkommen (Oslo I, Jericho-Gaza, Oslo II) sollte daraufhin gearbeitet werden, dass auf dem Gebiet zwei Staaten nebeneinander friedlich existieren können. Zur Zweistaatenlösung ist es bis heute nicht gekommen, da sowohl auf palästinensischer als auch auf israelischer Seite radikale Kräfte dies verhindert haben. In beiden Lagern existieren Strukturen, welche einen Teil dieses Gebietes niemals aufgeben und Krieg einem Verzicht vorziehen.


Mord an Premierminister Yitzhak Rabin (4. November 1995)

Premierminister und Friedensnobelpreisträger Jitzchak Rabin wurde am 4. November 1995 in Tel Aviv erschossen. Der Täter war ein israelischer Jurastudent, namens Jigal Amir. Dieser war Mitglied der religiös fanatischen Siedlerbewegung, welche eine Zweistaatenlösung nicht akzeptieren wollten.

Der Ministerpräsident war vor dem Mord als Redner bei einer Friedensveranstaltung geladen. Jigal Amir passte den Moment nach der Rede ab, als der Ministerpräsident zu seinem Auto unterwegs war und erschoss ihn. Der rechtsextreme Jurastudent verbüßt seitdem eine lebenslange Freiheitsstrafe.


Benjamin Netanjahu wird neuer Premierminister (29. Mai 1996)

Zwischen 1996 und 1999 bekleidet Benjamin Netanjahu seine erste Regierungsperiode als Ministerpräsident Israels. Er hob am 2. August 1996 den vorgesehenen Baustopp israelischer Siedler im Westjordanland auf. Stattdessen erwirkte er, dass weitere Siedlungen im Westjordanland entstehen konnten. Damit kam ein weiterer Bruch in die Zweistaatenlösung.

Siedelten bis 1993 noch etwa 111.400 jüdische Siedler im Westjordanland, vervierfachte sich die Zahl bis 2020 (451.700 Siedler). Auch in den anderen Gebieten, welche Israel besetzt, wird eine ausgeprägte Siedlungspolitik seitdem betrieben. In Ostjerusalem siedelten 1993 etwa 152.000 israelische Siedler, 2020 waren es etwa 220.000.

In Gaza siedelten bis 2004 etwa 7.800 Israelis an, bevor man sich ab 2005 dazu entschied, sich abzukoppeln. Allein im Westjordanland lebten 1997 etwa 160.200 Israelis und 2004 bereits 234.900.

Das Ende von Benjamin Netanjahus erster Regierungszeit (1996-99) wurde durch einen Korruptionsskandal eingeleitet. Dadurch wurde das Vertrauen in ihn geschwächt, weshalb er bei den Wahlen 1999 gegen Ehud Barak unterlag. Auf die erste Amtszeit folgten allerdings weitere. So wurde Netanjahu 2009 wiedergewählt, blieb bis 2021 im Amt und unterlag dann Naftali Bennett. Seit 2022 ist Netanjahu wieder im Amt und ist mittlerweile der Ministerpräsident mit der längsten Amtszeit.


Camp David II (Juli 2000)

Nachdem Netanjahu 1999 seine Wiederwahl verloren hatte und sein Nachfolger Ehud Barak gewann, sollten auch Friedensbemühungen wieder aufgenommen werden. Und so trafen sich Ehud Barak, Jassir Arafat (Palästinensische Autonomiebehörde) mit US-Präsident Bill Clinton erneut in Camp David (Maryland, USA).

Die Friedensbemühungen scheiterten allerdings. Beide Seiten warfen sich gegenseitig vor, nicht willens gewesen zu sein.


Zweite Intifada (September 2000)

Nachdem die Einigung in Camp David gescheitert waren, begann die Zweite Intifada (deutsch: Aufruhr). Allerdings setzten die radikalen Palästinenser fortan nicht mehr auf die offene Konfrontation gegen die Besatzer, sondern auf Terror. Endgültiger Auslöser der Eskalation war, dass der israelische Politiker und Hardliner Ariel Scharon den Tempelberg bestiegt.

Am Fuße des Tempelberg in Jerusalem befindet sich die Klagemauer, Überbleibsel des letzten Jerusalemer Tempels. Dieser Ort gehört der jüdischen Bevölkerung und ist ihr Heiligtum. Nachdem die Araber im 7. Jahrhundert die Stadt eroberten, errichteten sie auf dem Tempelberg den Felsendom und die al-Aqsa-Moschee. Beide Heiligtümer dürfen nur von Muslimen betreten.

Als Ariel Scharon, ein großer Befürworter der jüdischen Siedlungspolitik, provokant den Tempelberg bestieg – begann er in den Augen der Muslime eine Form von Hausfriedensbruch. Die Gewalt eskalierte daraufhin und es wurden Terroranschläge verübt. Die Zweite Intifada (bis Februar 2005) beklagte mehr als 5.000 Tote.

Die Zweite Intifada wird auch als Al-Aksa-Intifada bezeichnet, da sie ihren Ursprung – laut palästinensischer Sichtweise – an der Al-Aksa-Moschee (al-Aqsa) hatte.


Ariel Scharon wird Ministerpräsident (6. Februar 2001)

Jener Ariel Scharon, welcher im September 2000 den Tempelberg bestiegen hatte und damit – laut Sicht der Palästinenser – die Zweite Intifada ausgelöste hatte, wurde am 6. Februar 2001 zum Ministerpräsidenten Israels gewählt. Seine Popularität stieg, da er der israelischen Bevölkerung versprach, die Sicherheitslage zu erhöhen und den Terror zu beenden.


Operation Schutzschild (29. März 2002)

Um während der zweiten Intifada terroristische Attentate durch Palästinenser zu verhindern, begann das israelische Militär damit, die Palästinensergebiete im Westjordanland – welche seit Oslo I dem Palästinensern zugesprochen wurden, wieder militärisch zu besetzen.

Die Palästinensische Autonomiebehörde hoffte auf internationale Ächtung, die allerdings ausblieb. Es kam zu Razzien, Beschlagnahmungen von Waffen und Festnahmen. Bei den Kämpfen starben 30 israelische Soldaten und circa 500 palästinensische Milizen.


Beginn des Baus der Sperranlage im Westjordanland (Juni 2002)

Israel begann am 16. Juni 2002 damit, eine riesige Sperranlage um das Westjordanland zu bauen. Der Grenzzaun ist 759 km lang und verläuft überwiegend außerhalb israelischen Staatsgebietes.

Ziel war es palästinensische Terroristen den Zugang nach Israel zu erschweren bzw. einen Übertritt gänzlich zu verhindern. Die Sperranlage ist demnach eine Folge der Zweiten Intifada.

Da sich das israelische Territorium durch den Grenzzaun erhöhte und im Gegenzug das Gebiet der Palästinensischen Autonomiebehörde verkleinerte, gab die UN-Vollversammlung ein Gutachten in Auftrag. Auf Grundlage dieses Gutachtens erklärte 2004 der Internationale Gerichtshof in Den Haag (Niederlande), dass Israel mit dem Grenzzaun gegen internationales Völkerrecht verstoße.

Im selben Jahr übte Palästinenserpräsident Jassir Arafat ebenfalls Kritik und bezeichnete den Grenzzaun als Mittel Israels, sein Staatsterritorium zu vergrößern und den Palästinensern den Zugang zu Jerusalem zu erschweren.


Abzug aus dem Gazastreifen (2005)

In Israel wird der Abkopplungsplan von Gaza auch als Scharon-Plan bezeichnet, da Ariel Scharon diesen Plan als Ministerpräsident ausarbeiten ließ und 2003 dem Parlament vorlegte. Eine ähnliche Abkopplung vom Westjordanland geschah bereits mit dem Bau der Sperranlage (2002). Beide Abkopplungsprozesse entstanden als Folge der zweiten Intifada.

Der Gaza-Abkopplungsplan stieß auf internationale Anerkennung. Den palästinensischen Flüchtlingen war es allerdings – aufgrund der Abkopplung – nicht möglich, in ihre Heimat zurückzukehren. Dadurch wurden Israel international Siedlungen zugestanden, welche – laut der UN-Resolution 242 (von 1967) – völkerrechtlich nicht akzeptabel waren.

Die Palästinensische Autonomiebehörde lehnte den Plan ab, da ihrer Meinung nach, nicht alle zu Unrecht besetzten Gebiete zurückgegeben wurden. In Deutschland, den USA und anderen Ländern begrüßte man den Plan, da dieser eine Aussicht für Frieden schaffen könnte.

Am 15. August 2005 verteilte die israelische Armee die Räumungsbefehle in Gaza. Insgesamt wohnten 2004 etwa 7.800 jüdische Siedler in Gaza. Bereits vor der Abkopplung zogen die jüdischen Siedler zurück ins Kernland. Die übrigen mussten bis zum 17. August (2 Tage) ihre Häuser räumen. Die Häuser der Siedlungen wurden abgerissen.

Fortan war es den Palästinensern nicht mehr möglich, nach Israel zu pendeln. Um den Gaza-Streifen wurde ein Sperrgebiet mit Grenzzaun errichtet. Das Mittelmeer vor dem Gazastreifen blieb weiterhin Hoheitsgebiet der Israelis. Es entstand Armut und Perspektivlosigkeit.

Im Jahr 2020 ergab eine Studie, dass nur etwa 10 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen einen Zugang zu sauberen Trinkwasser haben. Israel blieb wichtiger Handelspartner für Gaza, versorgte die Bevölkerung mit Strom, Lebensmitteln, Trinkwasser und Konsumgütern.


Zweiter Libanonkrieg (2006)

Israel zog sich im Mai 2000 aus dem Südlibanon zurück. Seitdem kam es zu Überfällen der schiitischen Terrororganisation Hisbollah auf nordisraelische Stützpunkte oder auf die von Israel besetzten Golanhöhen. Am 12. Juli 2006 verschleppten die Hisbollah zwei israelische Soldaten, um einen Gefangenaustausch mit Israel zu arrangieren.

Israel begann daraufhin, den Libanon zu bombardieren, während sich die libanesische Armee passiv verhielt. Die Regierung des Libanons forderte eine sofortige Waffenruhe, kritisierte die Aktionen der Hisbollah und beteuerte, nichts davon gewusst zu haben. Da durch die israelische Luftwaffe zahlreiche Zivilisten starben, wurde Kritik an der Vorgehensweise lauter. Auf dem Höhepunkt des Konflikts waren etwa 1 Million Libanesen auf der Flucht.

Der Libanonkrieg endete nach 33 Tagen am 8. September 2006. In der Folge zogen sich die israelischen Truppen wieder aus dem Libanon zurück. Eine Friedenstruppe der Vereinten Nationen, welche seit 1978 im Libanon stationiert ist, blieb stationiert. Allerdings wurde das Mandat der UNIFIL-Mission weiter ausgedehnt.


Fatah-Hamas-Konflikt (2007)

Mit dem Abzug des israelischen Militär aus dem Gazastreifen (2005) entstand ein Machtvakuum. Hinzu kam, dass die Palästinensergebiete räumlich getrennt voneinander existierten.

Als 2004 die Gallionsfigur Jassir Arafat starb, verlor die Fatah als stärkste Fraktion der Palästinensische Autonomiebehörde zunehmend an Macht. Es begannen innerpalästinensische Machtkämpfe der Fraktionen. Im Gazastreifen begannen ab dem 10. Juni 2007 bewaffnete Kämpfe zwischen den Hamas und den Fatah.

Die Hamas erlangten die militärische Kontrolle im Gazastreifen, was zu einer De-facto-Teilung der Autonomiebehörde führte. Die Hamas sind laut ihrer Charta nicht an einer Zweistaatenlösung interessiert und sprechen Israel das Existenzrecht ab. Seit 2007 nehmen die Angriffe auf Israel aus dem Gazastreifen zu.


Operation Gegossenes Blei (2008)

Am 27. August 2008 startet die israelische Armee einen Luftangriff auf den Gazastreifen, welcher als Operation Gegossenes Blei bekannt wird. Laut Israel war der Angriff eine Reaktion auf den dauerhaften Beschuss von Hamas-Raketen aus Gaza. Unterstützt wurde Israel durch die USA. Der Konflikt dauerte bis zum 18. Januar 2009 an und wurde einseitig durch Israel beendet.


Netanjahu wird wiedergewählt (10. Februar 2009)

In der zweiten Amtsperiode stellte Netanjahu dem palästinensischen Volk eine Zweistaatenlösung in Aussicht. Allerdings war diese Lösung an Bedingungen geknüpft. Demnach müssten die Palästinensergebiete entmilitarisiert werden. Weiterhin sollte es Israel obliegen, sämtliche Einfuhren nach Palästina zu kontrollieren.

Waffenimporte sollten nicht stattfinden und Palästina darf keine Militärbündnisse mit anderen Staaten eingehen. Eine weitere Forderung war, dass Jerusalem die uneingeschränkte und ungeteilte Hauptstadt Israels bleiben würde. Für die Siedlungen im Westjordanland sah Netanjahu ein Recht auf natürliches Wachstum vor.

Bei der Ankündigung zum Frieden blieb es.


Großdemonstrationen gegen die Netanjahu-Regierung (Juli bis September 2011)

Im Sommer 2011 kam es zu Großdemonstration mit insgesamt 150.000 Teilnehmern. Die Demonstranten protestierten gegen soziale Missstände. Netanjahu kündigte Reformen an.


Operation Wolkensäule (2012)

Am 14. November 2012 griff Israel den Gazastreifen erneut aus der Luft an. Begründet wurde die Militäroperation durch eine Zunahme von Raketenabschüssen aus Gaza. Die Operation endete nach 7 Tagen, am 21. November 2012.


Operation Protective Edge (2014)

Am 8. Juli 2014 begann die israelische Luftwaffe einen Angriff auf den Gazastreifen als Reaktion auf einen anhaltenden Raketenbeschuss. Die Militäroperation endet am 26. August 2014 mit einem Waffenstillstand. Laut den Vereinten Nationen starben im Gazastreifen 2.100 Palästinenser, darunter 1.400 Zivilisten. Auf israelischer Seite starben 73 Menschen. Davon waren 66 Soldaten.


Donald Trump erkennt Jerusalem als Hauptstadt an (6. Dezember 2017)

Bei seinem Israelbesuch äußerte der damalige US-Präsident Donald Trump, dass die USA zukünftig Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen würden. Sie würden deshalb die Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen. Sämtliche israelische Diplomaten lehnten eine Verlegung ab. In der Europäischen Union war man sich seither uneins über die Jerusalem-Frage. Einige befürworteten die Anerkennung, andere nicht.

Die arabische Welt kam auf einem Sondergipfel am 13. Dezember 2017 in Istanbul ebenfalls zusammen. Dort beschlossen sie, dass Ostjerusalem die Hauptstadt Palästinas wäre. Aufgrund der Jerusalem-Frage kündigte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas an, die USA als Vermittler im Nahostkonflikt, nicht mehr zu akzeptieren.


Donald Trump erkennt die Souveränität der Golanhöhen an (25. März 2019)

Am 25. März erkannte US-Präsident Donald Trump offiziell die Golanhöhen als Staatsgebiet Israels an. In Anwesenheit Netanjahus unterzeichnete Donald Trump im Weißen Haus eine entsprechende Proklamation. Die Regierung in Syrien wertete den Vorstoß des US-Präsidenten als abscheulich und verantwortungslos. In der arabischen Liga wurde Trumps Proklamation als ein Verstoß gegen das Völkerrecht gewertet.


Politische Krise (2019/20)

Bei der Wahl zum Knesset 2019 setzte die Regierung Netanjahus zahlreiche Kameras und Tonbandaufnahmegeräte in den arabischen Wahllokalen ein. Das erklärte Ziel sei es, Wahlbetrug vorzubeugen – so die Regierung. Die Oppositionsparteien warfen der Regierung vor, arabische Wähler einschüchtern oder von der Wahl fernhalten zu wollen. Und tatsächlich war die Wahlbeteiligung arabischer Israelis deutlich gering.

Bei der Wahl 2019 fuhr Netanjahus Partei das beste Ergebnis seit 2003 ein, wodurch er zur Koalitionsverhandlung aufgefordert wurde. Da es zwar Koalitionsverhandlungen gab, diese aber scheiterten und nach sechs Wochen keine Regierung bestand, kam es zu Neuwahlen.

Bei den Neuwahlen im September 2019 erhielt Netanjahu erneut das Mandat, eine Regierung zu bilden, schaffte es aber wieder nicht. Nun wurde der Auftrag zur Regierungsbildung an Benjamin Gantz vergeben, welcher eine Koalition aufstellen konnte. Das Amt des Premierministers wird bis zur Wahl 2021 von Netanjahu und Gantz im Wechsel ausgeübt.

Am 24. Mai 2020 begann das Gerichtsverfahren gegen Benjamin Netanjahu. Ihm wurde Korruption vorgeworfen. Das Verfahren wurde dann, wegen des Coronavirus auf 2021 verschoben. Im Jahr 2023 wurde der Prozess, aufgrund des Hamas-Überfalls, erneut pausiert. Das Verfahren wurde am 4. Dezember 2023 wieder aufgenommen. Netanjahu ist der erste israelische Ministerpräsident, welcher sich vor Gericht verantworten muss.


Überfall der Hamas (7. Oktober 2023)

Am 7. Oktober 2023 dringen hunderte Hamas-Kämpfer aus dem Gazastreifen ins israelische Sperrgebiet durch. Da die Hamas zeitgleich aus dem Gazastreifen abfeuert, sind die Sicherheitskräfte beschäftigt – wodurch der Durchbruch gelingt. Sie überwältigen Sicherheitskräfte und verüben in grenznahen Kleinstädten und Siedlungen massenhafte Massaker an Zivilpersonen.

Bei dem Angriff sterben 1.139 Menschen, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Weitere 240 Personen werden gefangengenommen und als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Die Videos von den Hinrichtungen und Ermordungen stellen die Hamas-Terroristen danach ins Internet.


Operation Eiserne Schwerter (27./28. Oktober 2023)

Die Israelische Luftwaffe beginnt eine großangelegte Militäroffensive gegen den Gazastreifen. Das erklärte Ziel ist es, die Hamas zu vernichten und die Geiseln des 7. Oktobers zu befreien. Laut Stand vom 1. März 2024 sind durch die Offensive bereits 30.035 Menschen getötet wurden. Israel wird zunehmend vorgeworfen, im Gazakrieg hohe zivile Opferzahlen zu akzeptieren. Einige Staaten werfen Israel den Völkermord an Palästinensern und Kriegsverbrechen vor. Der internationale Gerichtshof in Den Haag prüft die Anklagepunkte.


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