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Warum ist Westen die Wetterseite: Ursachen und Gründe


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Der Westen wird allgemein als Wetterseite angesehen, weshalb man annimmt – dass Regen oder anderer Niederschlag aus dieser Himmelsrichtung aufziehen und sich niederschlagen. Allerdings ist die Bestimmung der Wetterseite davon abhängig, wo man lebt bzw. sich gerade aufhält.

Was passiert auf der Wetterseite

Dort ist die Belastung der Oberfläche eines Bauwerks besonders hoch. Wind und Regen treffen mit großer Gewalt auf sie. Dadurch kann Feuchtigkeit tiefer eindringen. Sie benötigt viel längere Zeit zum Verdunsten als auf der dem Wetter abgewandten Seite. Letztere bleibt oft sogar völlig trocken, da Regen oft durch den Wind in eine bestimmte Richtung geblasen wird. Die stärkere Belastung durch die Witterung hat je nach der Art der Oberfläche verschiedene Effekte.

Stein

Bei Steinen und Mauerwerk dringt die Feuchtigkeit selbst in kleinste Risse. Da die Wetterseite von der Sonne abgewandt ist, verdunstet sie dort nur langsam. Fällt die Temperatur unter Null Grad, gefriert das Wasser in den Spalten. Eis nimmt mehr Raum ein als Wasser. Dadurch erweitern sich die Risse. Kleine Stücke Gestein werden abgesprengt. Steine und Mauerwerk werden im Laufe der Zeit zerstört. Dieser Vorgang heißt Verwitterung.

Putz

Bei Putz ist es ähnlich, allerdings läuft die Verwitterung noch schneller ab, weil Putz poröser ist. Er kann mehr Wasser aufnehmen. Das bewirkt eine stärkere Verwitterung. Der Putz fällt ab und legt das darunterliegende Mauerwerk frei.

Holz

Das Holz auf der Wetterseite wird auch stark angegriffen, jedoch auf andere Weise als Stein oder Mauerwerk. Holz ist ein Material, das von Natur aus Poren besitzt. Das sind nichts weiter als kleine Hohlräume. Auf der Wetterseite nehmen sie Feuchtigkeit auf und speichern sie. Die Feuchtigkeit bleibt lange im Holz. Dadurch finden Schimmelpilze und andere Schädlinge gute Lebensbedingungen. Sie vermehren sich prächtig und zersetzen dabei das Holz. Es verrottet oder verfault.

Warum ist Westen die Wetterseite

Die Westwindzone ist schuld. Das ist die kurze Antwort auf die Frage, warum in Deutschland der Westen die Wetterseite ist. In Deutschland sowie im übrigen Mitteleuropa wehen die meisten und stärksten Winde aus westlicher Richtung. Das liegt daran, dass Deutschland im Bereich der so genannten nördlichen Westwindzone liegt.

Was ist die nördliche Westwindzone

Das ist ein Gebiet zwischen dem 40. bis 60. Grad nördlicher Breite, in dem der Wind überwiegend aus westlicher Richtung weht. Die Westwindzone hat ein gemäßigtes Klima. Sie zeichnet sich durch ihr unbeständiges Wetter aus. Hoch- und Tiefdruckgebiete wechseln sich in schneller Reihenfolge ab. Übrigens gibt es auch auf der Südhalbkugel eine Westwindzone. Dort weht der Wind sogar noch stärker als auf der Nordhalbkugel, weil es auf der Südhalbkugel auf diesen Breitengraden kaum Land gibt. Denn abgesehen von der Südspitze Südamerikas, Neuseeland und ein paar kleineren Inseln ist keine größere Landmasse vorhanden.

Was hat der Wind mit dem Wetter zu tun

Sehr viel. Nicht ohne Grund werden die beiden Dinge oft in einem Atemzug genannt. Wind ist eine Strömung der Luft, die von einem Hochdruckgebiet zu einem Tiefdruckgebiet fließt, um den Druck auszugleichen. Im Verlauf seines Weges wird der Wind durch die Umgebung geprägt, durch die er weht. Das bekannteste Beispiel sind der Nordwind und der Südwind. Der Nordwind kommt aus der Polarregion und bringt ganz offensichtlich Kälte, während der Südwind Wärme aus den tropischen und subtropischen Gebieten nach Norden transportiert.

Wie sieht das beim Ost- und Westwind aus

Das zeigt ein Blick auf die Landkarte. Deutschland liegt in Mitteleuropa. Östlich davon erstrecken sich die weiten osteuropäischen Ebenen, die in Russland am Ural nahtlos in den riesigen asiatischen Kontinent übergeht. Der Ostwind, der aus dieser Richtung kommt, ist naturgemäß trocken, da er fast nur über Land weht und wenig Feuchtigkeit aufnehmen kann.

Land erwärmt sich schneller als Wasser. Darum ist der Ostwind im Sommer trocken und heiß. Ein über längere Zeit wehender Ostwind bedeutet im Sommer schönes Wetter mit hohen Temperaturen und kaum Regen. Im Winter dagegen kühlt sich das Land deutlich stärker als das Wasser ab. Dann bringt der Ostwind klirrende Kälte ohne Schnee. Die Nächte sind sternenklar mit zweistelligen Minusgraden und tagsüber scheint die Sonne vom blauen Himmel.

Ganz anders der Westwind. Ein Blick auf die Karte verrät, dass sich westlich von Europa der Atlantische Ozean erstreckt. Wind, der über diese große Wasserfläche weht, nimmt dabei natürlicherweise viel Feuchtigkeit auf. Trifft er auf Land, wird er durch die Berge zum Aufsteigen gezwungen. Dabei kühlt er sich ab.

Weil kühle Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme, wird die Feuchtigkeit ausgeschieden, die nicht mehr gehalten werden kann. Im Sommer fällt dann Regen, im Winter Schnee. Im Sommer ist der Ozean kühler als das Land. Darum kühlt sich auch der Westwind ab. Im Winter ist es umgekehrt. Der Ozean ist wärmer als das Land. Der über das Wasser wehende Wind erwärmt sich ebenfalls. Der Westwind sorgt für ausgeglichene Temperaturen. Im Sommer wird es durch ihn nicht so heiß und im Winter nicht so kalt.

Bleibt zu sagen….
in Deutschland ist der Westen die Wetterseite, weil der Westwind den größten Teil des Regens bzw. Niederschlags bringt.

Ist die Wetterseite immer im Westen

Nein, nicht immer. Dass der Westen die Wetterseite ist, weil der Wind meistens aus Westen kommt und Regen oder Schnee bringt, ist eine sehr allgemeine Angabe. An einem konkreten Ort können die Verhältnisse durchaus anders sein. Generell weht der Wind mit zunehmender Höhe immer stärker. Auf den Berggipfeln zeigt sich deshalb der Effekt der Wetterseite am deutlichsten.

Verlaufen dagegen Täler in Nord-Süd-Richtung, sind sie vor dem Wind geschützt und der Unterschied zwischen der Wetterseite und der dem Wind abgewandten Seite ist weniger stark ausgeprägt oder fehlt sogar ganz.

Ein typisches Beispiel dafür ist der Harz, das nördlichste deutsche Mittelgebirge. Der Wind trifft auf den westlichen Harz, steigt dort auf, kühlt sich demzufolge ab und verliert einen großen Teil der Feuchtigkeit. Weil die Luft weniger Feuchtigkeit enthält, regnet es daher im Ostharz viel weniger.

Welche Konsequenzen hat die Wetterseite in der Praxis

In welcher Richtung die Wetterseite liegt, muss unter anderem bereits bei der Planung eines Gebäudes berücksichtigt werden. Der Eingang des Hauses sollte zum Beispiel nicht auf der Wetterseite liegen. Auch eine Terrasse oder ein Balkon gehören nicht dorthin. Wenn es möglich ist, sollte die Zahl der Fenster auf der Wetterseite möglichst klein gehalten werden.

Sie sollten nicht zu groß und besonders gut isoliert sein. Auf der Wetterseite wird eine stärkere Dämmung benötigt. Die Kraft des Windes kann durch das Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern oder Hecken gebremst werden.

Als Wetterseite wird die Seite eines Gebäudes, Objekts oder Baumes bezeichnet, die dem Wetter am meisten ausgesetzt ist. Unter dem Begriff Wetter werden in diesem Zusammenhang Wind, Regen und andere Niederschläge zusammengefasst. In den meisten Lagen befindet sich die Wetterseite im Nordwesten, obwohl es örtliche Abweichungen gibt.


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