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Tyr der einarmige Gott der nordischen Mythologie


Tyr oder Teiwaz bzw. Tiwaz genannt, war einer der Hauptgötter in der nordischen Mythologie.
Auch die Namen Ziu, Tiu oder Tiuz wurden bei den Germanen für den Gott Tyr verwendet. Tyr stammt von den Riesen ab und als sein Vater gilt der Reifreise Hymir „der Finstere“.

Tyr als ursprünglich Hauptgott der nordischen Mythologie

Die Wikinger opferten in der Schlacht jeden toten Widersacher einem bestimmten Gott.
Dadurch erhofften sie, dass sie das Wohlwollen dieses Gottes erfahren würden. Zur damaligen Zeit verzierten die Krieger ihre Schwerter und Speere mit Runen einer bestimmten Gottheit. Wurde jemand mit Schwert und Speer getötet, galt dieses Opfer dem jeweiligen Gott auf der Rune. Man fand zahlreiche Speere und Schwerter, auf denen die Runen des Tyr eingraviert waren. Deshalb nimmt man heute an, dass er ursprünglich unter den Wikingergöttern der Hauptgott war.

Außerdem ist das germanische Wort Ziu gleichzusetzen mit Zeus (römischer Hauptgott) und Jupiter (griechischer Hauptgott) und bedeutet Gott.

Einen weiteren Beleg für seine einstige Stellung liefern die Namen der Wochentage.
Diese wurden im 4. Jahrhundert bei den Germanen eingeführt und spiegeln die Rangfolge ihrer Gottheiten zur damaligen Zeit wider. Zu dieser Zeit begann die Woche noch mit einem Sonntag und demnach ist Sol, als die personifizierte Sonne, der wichtigste Gott im nordischen Pantheon. Montag als zweiter Wochentag oder Mani als der Mondgott war der zweite Gott der Germanen. Tyr oder englisch Tuesday, nach welchem der Dienstag benannt wurde, war der nordische Gott an dritter Stelle. Erst dann folgen Odin bzw. Wotan (Wednesday) und Thor (Thursday).

Da die Edda erst im 13. Jahrhundert verfasst wurde, liegen zwischen der Einführung der Wochentage und der Edda-Herausgabe 800 Jahre. In dieser Zeit müssen sich die Mythen, welche lediglich mündlich vermittelt und überliefert wurden, stark verändert haben. Denn zur Herausgabe der Edda waren die Geschichten um Tyr weitestgehend verschwunden und Odin galt als der Hauptgott der nordischen Sagenwelt.

Ein weiteres Indiz für seine Sonderstellung liefert der Name Tyr.
Denn Tyrann war ursprünglich einmal die Bezeichnung eines Alleinherrschers. Erst im Mittelalter wurde das Wort Tyrann bzw. Tyrannei entfremdet und wurde mit einer Gewaltherrschaft gleichgesetzt.

All diese Indizien lassen Historiker heute annehmen, dass Tyr der ursprüngliche Hauptgott, Göttervater oder Allvater in der nordischen Mythologie war, bevor Odin ihn verdrängte.

Tyrs Herabstufung als der einarmige Gott

Ursprünglich galt Tyr als Kriegsgott, als Gott der Gerichte, des Things und der Rechtsprechung.
Der deutsche Name Dienstag rührt daher, dass dies ursprünglich der Tag des Thing bzw. des Tyr war. Die Menschen zur damaligen Zeit huldigten immer dem Gott, mit dem sie sich am meisten identifizieren konnten und welcher der Vielversprechendste wahr.

Zu den Zeiten als in Skandinavien noch der Ackerbau und die Viehzucht als wichtigste Lebensgrundlage galt, war der Gott der Rechtsprechung dementsprechend wichtig. Denn beim Thing wurden Ländereien verteilt und den Menschen wurde bestimmtes Land zugesichert. Einem Gott, welcher dieses ermöglichte, brachte man zahlreiche Opfer – um dessen Gunst zu wahren. Somit wurde Tyr wahrscheinlich zum Herrscher unter den Göttern.

Als sich im ersten Jahrtausend sich das Klima veränderte und die Vegetation im Norden Europas einen Ackerbau unmöglich machte, erkannten die Menschen, dass ein Gott – welcher ihnen unfruchtbares Land sicherte – unnütz war. Sie mussten stattdessen neue Ländereien erobern und ihren Lebensunterhalt mit Plündern und Raubzügen verdienen. Deshalb rückte wahrscheinlich, der hinterlistige Odin – welcher überall Krieg unter den Menschen säte – an erster Stelle des Pantheons und verdrängte Thyr.

Die Verdrängung wurde dann wahrscheinlich in Mythen gefasst, um diese besser begreiflich zu machen. Demnach soll Tyr versucht haben, den Fenriswolf zu zähmen. Den Göttern war klar, dass der Fenriswolf eine riesige Bedrohung für die Menschen und Götterwelt darstellte. Deshalb versucht man diesen, in Ketten zu legen. Der Wolf war allerdings so stark, dass er jede Kette einfach zersprengte. Deshalb ließen die Götter eine unzerbrechliche Kette, den Gleipnir, anfertigen.

Als die Götter dem Wolf die Kette anlegen wollten, weigerte er sich. Tyr versprach dem Ungetüm, dass die Kette gleich wieder abgenommen werde. Als Beweis seiner Loyalität legte Tyr seinen rechten Arm ins Wolfsmaul. Nachdem die Kette um des Wolfes Fuß gelegt wurde, dachte aber niemand mehr daran, ihm diese Fessel wieder abzunehmen. Als Bestrafung für seine Lüge biss der Fenriswolf dem Gott Tyr seinen Arm ab. Seitdem ist Tyr ein einarmiger Gott.

Noch im 6. Jahrhundert wurde in Norwegen vorrangig Tyr bzw. Tiuz geopfert. Er wurde somit als höchster Gott verehrt. Es ist davon auszugehen, dass die sozialen Umbrüche, wie Völkerwanderung, Neubesiedlungen und andere Einflüsse zu einem Umbau des nordisch-germanischen Pantheons führten.

Tyrs Stellenwert bei den Westgermanen und Sachsen

Die Taufe diente ursprünglich dazu sich reinzuwaschen. Mit Reinwaschen war gemeint, den heidnischen Kontext zu verlassen und sich dem christlichen Weltreich Jesu Christi unterzuordnen. Dazu gab es sogenannte Taufformeln, welche der Getaufte wiederholen musste.

Das angelsächsische Taufgelöbnis wurde für die Sachsen, einem ursprünglich westgermanischen Völkerverband, aufgestellt. Durch das Wiederholen des Gelöbnisses konnten die Sachsen den alten Göttern entsagen und sich dem Christengott zuwenden. Für die Christianisierung stellte die Taufe das geeignete Mittel dar, um ganze Familien, Sippen und Stämme ins christliche Weltreich einzuführen.

Denn sobald sich ein Heide taufen ließ, war sein Anspruch auf die Göttertafel Walhall erloschen. Dessen Nachkommen und Angehörige haben somit keine Möglichkeit mehr, den Getauften in der nächsten Welt zu begegnen, außer sie ließen sich ebenfalls taufen. Dann versprach die christliche Welt ein Reich Gottes (Himmel, Ewigkeit), in dem man seine Angehörigen wiedersehen konnte.

Durch die Taufe konnte somit ein Kultursieg über sämtliche germanische Stämme (Wikinger, Sachsen, Alemannen, Etrusker usw.) vollzogen werden.

In der angelsächsischen Taufformel heißt es:

und ich entsage […] [dem] „Donar“ und „Woden“ und „Saxnot“ und allen Unholden.

Das angelsächsische Taufgelöbnis stammt aus dem 8. Jahrhundert. Demnach wurde Donar, auch als Thor im altnordischen bezeichnet, zuerst genannt. Dies scheint darauf hinzudeuten, dass zu dieser Zeit der Donnergott bereits als wichtigster sächsischer Gott betrachtet wurde. Odin bzw. Wotan oder Woden taucht erst an zweiter Stelle auf, was darauf schließen lässt – dass Odin als Hauptgott kulturell ebenfalls verdrängt wurde.

Der dritte Gott „Saxnot“ ist, unter Historikern, nicht eindeutig geklärt. „Sax“ bedeutet übersetzt Kurzschwert und die Sachsen sahen sich als ein Volk von Schwertträgern mit Kurzschwert. Sie nannten sich selbst „Sweordweras“, was Schwertgenosse bedeutet.

In der nordisch-germanischen Mythologie gibt es keine Trennung zwischen den Göttern und Menschen. Stattdessen glaubten die Menschen, dass sie von einem Gott abstammen würden. Da die Sachsen sogar den Namen des Gottes im Namen tragen, ist anzunehmen, dass sie einen Schwertgott voranstellten.

Odin war eine Gottheit, welche mit Speer (Gungnir) kämpfte. Thor war ein Gott, ausgestattet mit Hammer (Mjöllnir). Es wäre demnach anzunehmen, dass Saxnot ein Beiname des Tiuz (Tyr) unter den Sachsen war. Allerdings war auch Freyr ein Schwertgott, welcher sein Schwert allerdings an seinen Diener verschenkte.

Tyrs Tod

In der letzten Schlacht, dem Ragnarök, zogen Tyr, Thor, Freyr und Odin zusammen aus den Toren von Walhall. Die nordische Götterdämmerung gleicht dem Ende und Neuanfang. Dazu verschwand die Sonne und der Fimbulwinter setzte ein. Die gefallenen Krieger (Einherjer) zogen zusammen mit den Göttern aus, um die Bedrohung durch die Riesen entgegen zutreten.

An der Spitze der Riesen kämpften Loki und der Feuerriese Surt. Mit dem Schwert Surtalogi durchtrennte der Feuerriese dann die Regenbogenbrücke (Bifröst), welche das Reich der Menschen (Midgard) und das der Götter (Asgard) verbunden hatte.

Durch die Götterdämmerung waren die Götter nicht länger mit den Menschen verbunden. Die alte Welt ging unter und Dunkelheit hielt Einzug. Vor dem Ragnarök sind bereits alle Götter geschwächt worden. Odin besitzt nur noch ein Auge. Freyr verschenkte, im Vorfeld, das selbstkämpfende Schwert an seinen Diener. Und Tyr hatte nur noch seinen linken Arm für den Kampf zur Verfügung.

Tyr kämpfte in der Schlacht gegen den Höllenhund Garm, welcher das Totenreich der Hel bewachte. Der Gott erschlug den Hund zwar, starb aber selbst dabei.

Auch beim Ragnarök lassen sich Parallelen zum Hauptgott Odin finden. Denn Odin kämpft gegen den Fenriswolf, welcher ursprünglich der Widersacher Tyrs gewesen sein musste. Für Tyr blieb nur der Höllenhund, welcher als eine Art Abschwächung des Wolfes anzusehen ist. Dieses letzte Kapitel in der nordischen Mythologie liefert ein weiteres Indiz dafür, dass Tyr und Odin gleichzusetzen waren oder dass der Name Odin ursprünglich nur eine andere Bezeichnung für Tyr war, welcher im Laufe der Jahrhunderte eine eigene Erzählung erhielt.


Literatur

  • Ulf Diedrichs: Germanische Götterlehre nach den Quellen der Lieder- und Prosa-Edda, ISBN 3424007463*
  • Wolfgang Golther: Handbuch der germanischen Mythologie. Marix Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-38-X*
  • Edmund Mudrak (Hrsg.): Nordische Götter und Heldensagen, Ensslin Verlag, ISBN 3770901282*
  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (Kröners Taschenausgaben (KTA)), Alfred Kröner Verlag, ISBN 3520368056*
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