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Was bedeutet Oströmisches Reich: Definition und Bedeutung


Das Oströmische Reich entstand nach 395 n. Chr. Später entwickelte sich aus dem Ostteil das eigenständige Byzantinische Reich. Die Hauptstadt von Ostrom war Konstantinopel (bzw. Byzanz und heutige Istanbul).

Rom: Stadt und antikes Weltreich

Die Geschichte Roms beginnt mit der Gründung der Stadt im Jahr 753 v. Chr. Schon lange vor der offiziellen Stadtgründung gab es am Tiber Siedlungen und Menschen. In Italien dieser Zeit gab es keinen einheitlichen Staat, wie wir ihn heute kennen. Vielmehr bildeten sich in dieser Epoche erste Städte und Stadtstaaten heraus, die unterschiedlich organisiert waren.

Roms Geschichte beginnt als Königreich. Bevölkert war die Stadt vermutlich überwiegend vom italienischen Stamm der Etrusker. Schon bald entwickelte sich die Stadt zu einem multikulturellen Ort mit einer ganz eigenen Kultur. Die Stadt expandierte sehr schnell und vereinnahmte teils friedlich, teils im Streit benachbarte Gebiete. Das wachsende Rom sah sich ständig Angriffen von außen ausgeliefert. Mal kamen die Kelten aus dem Norden, dann die Karthager aus dem Süden (beziehungsweise Hannibal 218 v. Chr. über die Alpen) und andere italienische Volksgruppen griffen das Königreich an.

Doch Rom blieb wehrhaft, wuchs ständig weiter und baute seine Macht aus. Heute teilt man die Geschichte des Reichs in diese Epochen:

  • Römische Königszeit: 753 v. Chr. bis 509 v. Chr.
  • Römische Republik: 509 v. Chr. bis 27 v. Chr.
  • Römische Kaiserzeit: 27 v. Chr. bis 284/285
  • Spätantike: ab 284/285 bis ins 6./7. Jahrhundert

Während dieser Zeit änderten sich die Regierungsformen ständig. Mal wurde das Reich von einzelnen Herrschern geführt, dann gab es Bereichs-Kaiser, Soldatenkaiser und weitere Ämterteilungen im Staat. Die größte flächenmäßige Ausbreitung erfuhr das Imperium Romanum ab dem 3. Jhd. v. Chr.

Zuerst wurden die Provinzen Sizilien und Sardinien eingegliedert, dann kamen immer mehr Provinzen rund um das Mittelmeer hinzu. Während der Regentschaft von Kaiser Trajan (98 bis 117 n. Chr.) erreichte das Römische Reich seine größte Ausdehnung und die Stadt eine kulturelle und soziale Blüte.

Zum Römischen Reich gehörten damals Provinzen auf drei Kontinenten: Im Norden erstreckte sich das Gebiet von Gallien bis Britannien, weiter über Spanien und Teile des Balkans sowie Griechenlands im Süden, Regionen in Kleinasien, am Schwarzen Meer, Teile Ägyptens, Libyens, Palästinas und Nordafrikas.

Die Teilung Roms in einen West- und Ostteil

Im Jahr 395 n. Chr. kam es zur sogenannten Reichsteilung. Das Reich war zwar schon oft von Bereichs-Kaisern gemeinschaftlich verwaltet worden, gehörte aber trotzdem immer als Großreich zusammen. Um 330 n. Chr. hatte Kaiser Konstantin der Große seine Residenz von Rom nach Byzanz verlegt. 65 Jahre später zerfiel das Reich in einen Westteil und einen Ostteil.

Zur Spaltung kam es nach dem Tod von Kaiser Theodosius I. Der erste oströmische Kaiser war Theodosius’ älterer Sohn Arcadius und das weströmische Reich wurde von seinem jüngeren Sohn Honorius regiert. Kaiserresidenz des Ostens war Konstantinopel (neuer Name von Byzanz) und die offizielle Hauptstadt Westroms war Rom. Der Hofstaat von Honorius weilte aber bevorzugt in Mailand und Ravenna. Zu Ostrom gehörten weiter Provinzen in Süditalien, auf dem Balkan, in Griechenland, Kleinasien, Ägypten, Palästina und Nordafrika.

Kulturelle und gesellschaftliche Spaltung

Zunächst verstanden sich beide Hälften noch als untrennbarer Säule des Imperium Romanum. So galt in beiden Teilen dasselbe römisches Bürgerrecht (civitas Romana) und die Kultur war ähnlich. Zur endgültigen Trennung der Reiche kam es in den darauffolgenden Jahrhunderten.

Um das Jahr 597 n. Chr. wollte der oströmische Kaiser Maurikios seinen Söhnen das West- sowie Oströmische Reich vermachen. Er verfügte, dass sein ältester Sohn in Konstantinopel und sein Zweitgeborener in Rom Kaiser sein sollte. Dieser Plan wurde im Jahr 602 n. Chr. durch den intriganten und brutalen oströmischen Centurion Phokas zunichtegemacht. Er ließ die oströmische Kaiserfamilie töten, setzte sich selbst auf den Thron und schuf sich durch sein tyrannisches Verhalten wenig Freunde.

Westrom war seit 517 n. Chr. ein Kirchenstaat, Papst und Kaiser eine Person. Phokas herrschte bis 610 n. Chr. und war der letzte oströmische Kaiser, der im weströmischen Reich Einfluss nehmen konnte. Gestürzt wurde er von Herakleios dem Älteren, einem Vizekönig aus der nordafrikanischen Provinz Karthago.

Nach diesem Wechsel entwickelte sich das oströmische Reich zunehmend zu Byzantinischen Reich. Der Einfluss der griechischen, östlichen und arabisch-afrikanischen Elemente nahm zu. Im Laufe des 7. Jahrhunderts verschwand die Bezeichnung Ostrom vollständig.

Das Byzantinische Reich bestand bis zum 29. Mai 1453. Nachfolger in der Stadt waren die Osmanen (aus denen sich die Türken und der türkische Staat entwickelten). Der Eroberer Sultan Mehmed II benannte die Stadt in Istanbul um.


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