Göbekli Tepe: 7 Fragen und Antworten zur archäologischen Kultstätte der Jungsteinzeit
Schlagwörter: Archäologie, Jungsteinzeit, Kult, Steinzeit


Fundstück von Göbekli Tepe, ausgestellt im Archäologischen Museum Sanliurfa, Bildnachweis: tolga ildun / Shutterstock.com
Göbekli Tepe ist eine archäologische Fundstätte in der türkischen Provinz Şanlıurfa, welche in verschiedenen Phasen der Jungsteinzeit und Antike genutzt wurde. Die erste Bauphase reicht bis ins 10. Jahrtausend v.Chr. zurück. Man nimmt an, dass vor mehr als 11.000 Jahren dort ein Bergheiligtum errichtet wurde.
Was ist Göbekli Tepe
Göbekli Tepe ist türkisch und bedeutet bauchiger Hügel. Es handelt sich beim Fundplatz Göbekli Tepe um eine Tempelanlage, welche auf einem Hügel errichtet wurde. Die Baumeister verwendeten dafür Steinpfeiler aus Kalkstein, welche bis zu 6 Meter hoch und bis zu 20 Tonnen schwer waren. In die Kalksteinfelsen wurden Tierfiguren eingraviert.
Heute ist Göbekli Tepe ein Hügel, welcher durch mehrere Besiedlungsphasen entstand. Der Hügel ist 15 Meter hoch und hat einen Durchmesser von etwa 300 Metern. Weiterhin steht Göbekli Tepe auch als Weltkulturerbe auf der Liste der UNESCO.

Luftaufnahme und Ausmaße von Göbekli Tepe
Außerdem wird Göbekli Tepe als Ausgrabungsort, aber auch als Wallfahrtsort für Besucher genutzt. Am höchsten Punkt des Hügels steht ein Maulbeerbaum, welchem man nachsagt, dass es ein Wunschbaum (dilek ağacı) sei. Dieser steht an einer Steinmauer, auf welchem sich auch islamische Gräber befinden. In der Region ist es Brauch, einen Wunsch zu äußern und dabei einen Stofffetzen an diesen Wunschbaum zu binden.

Der Archäologiepark von Göbekli Tepe, Bildnachweis: Haluk Cigsar / Shutterstock.com
Aber Göbekli Tepe soll nicht nur als Wallfahrtsort dienen, sondern auch eine Bildungsstätte werden. Dazu soll rund um den Fundplatz ein Archäologiepark entstehen, welcher für Besucher offensteht. Um dies zu erreichen, sollen die Fundstücke aus Göbekli Tepe, welche in Museen aufbewahrt werden – wieder zurück an die Fundstelle gebracht werden, so dass vor Ort eine Besichtigung der Ausgrabungsstätte als auch der Fundstücke stattfinden kann.
Wo liegt Göbekli Tepe
Göbekli Tepe liegt in der türkischen Provinz Şanlıurfa, etwa 15 km nordöstlich von der Hauptstadt Şanlıurfas – welche ebenfalls Şanlıurfa heißt. Die Stadt und auch die Fundstelle befinden sich nahe dem Grenzgebiet zu Syrien und gehörten in der Jungsteinzeit zum Norden des fruchtbaren Halbmondes. Jene Region gilt als ein Ursprungsgebiet der Neolithischen Revolution als Menschen erstmalig zu Ackerbau und Viehzucht übergingen.

Göbekli Tepe im Südosten der Türkei
In der Antike wurde die naheliegende Stadt Şanlıurfa als Edessa bezeichnet, von den Römern erobert und galt als religiöses und intellektuelles Zentrum des syrisch-römischen Ostens.
Wann wurde Göbekli Tepe gebaut
Die Fundstätte Göbekli Tepe ist ein relativ großes Gebiet mit mehreren Ausgrabungsstellen. So gibt es ein felsiges Plateau, auf welchem diverse Fundstücke sichergestellt werden konnten, den Südhang des Hügels – welcher Bauschichten aus verschiedenen Bauphasen preisgibt und die islamische Pilgerstätte mit dem Maulbeerbaum.
Der Südhang ist der Ort, an welchem die meisten Fundstücke sichergestellt werden konnte. Doch die verschiedenen Bauschichten lassen darauf schließen, dass selbst der Südhang von Göbekli Tepe nicht nur einmal bebaut wurde, sondern mehrfach. So wurde bspw. die älteste Bauschicht im 10. Jahrtausend v.Chr. angelegt. Diese als Schicht 3 bezeichnete Bauschicht wurde zwischen 9.600 und 8.700 v.Chr. genutzt.

Steinanlagen von Göbekli Tepe
In diesem Bauchhorizont wurden bereits 4 Anlagen mit kreisförmigen Mauern freigelegt, welche einen Durchmesser bis zu 30 Metern haben. Doch geophysikalischen Untersuchungen geben Aufschluss, dass sich weitere 16 solcher Anlagen mit 200 Steinpfeilern auf dem Fundplatz befinden könnten. Noch während der Steinzeit wurde dieser Teil der Anlage zugeschüttet und verlassen.
Oberhalb von Bauschicht 3 befindet sich eine etwas jüngere Schicht, welche zwischen 8.800 und 8.000 v.Chr. angelegt wurde. In dieser Schicht wurden Baupfeiler in T-Form gefunden, welche circa 1,5 Meter hoch waren. Verziert sind einige Pfeiler mit Reliefs von katzenähnlichen Wesen, weshalb man diesen Raum auch Löwenpfeilergebäude nennt.
Oberhalb von Schicht 2 befindet sich ein Lockersegment, welches wohlmöglich der Erosion ausgesetzt war und durch landwirtschaftliche Nutzung entstand. Das Felsplateau ist durchzogen von Überresten aus der Antike. Wahrscheinlich wurde dort ein Steinbruch und ein Wachturm von den Römern errichtet. Der Steinbruch wurde allerdings auch schon während der Steinzeit genutzt, worauf drei Stützpfeiler am Fels hindeuten.
Am Westrand des Hügels befindet sich zudem ein Areal, auf welchem eine löwenartige Darstellung gefunden wurde. Man nimmt an, dass bereits in der Steinzeit dort eine Frühform von Bildhauerei stattfand, worauf mehrere Feuersteinabfälle und Kalksteinsplitter hindeuten.

Sanliurfa, Türkei – 07. März 2019: Blick auf freigelegte Monumentalanlagen von Göbekli Tepe, Bildnachweis: Nejdet Duzen / Shutterstock.com
Wann wurde Göbekli Tepe gefunden
Göbekli Tepe wurde bereits 1963 gefunden, aber nicht entsprechend gewürdigt. Der US-amerikanische Archäologe Peter Benedict identifizierte den Hügel zwar als steinzeitliche Fundstelle, stellte aber zugleich fest, dass sich dort ein islamischer Friedhof befindet. Deshalb wurden Grabungen in Göbekli Tepe bis 1994 unterlassen. Erst der deutsche Archäologe Klaus Schmidt erkannte den Wert der steinzeitlichen Hügelanlage erneut und setzte Ausgrabungen durch.
Das Gebiet der Provinz Şanlıurfa wurde in den 1980-er und 1990-er Jahren zu einer Anlaufstelle für Archäologen. So führte man zwischen 1983 und 1991 diverse Grabungen an der jungsteinzeitlichen Siedlung Nevalı Çori durch. Beteiligt waren die Universität Heidelberg, welche mit dem Archäologische Museum Şanlıurfa zusammenarbeiteten.
Klaus Schmidt arbeitete für die Universität in Heidelberg und besuchte den Hügel Göbekli Tepe, welcher den Archäologen seit 1963 bekannt war. Bei seinem Besuch stellte er fest, dass die Bruchstücke der Pfeiler starke Ähnlichkeit mit Pfeilern in Nevalı Çori aufwiesen, wodurch sein Interesse geweckt wurde. Er untersuchte den Fundplatz nach islamischen Gräbern, konnte aber keine finden und vermutete, dass Benedict die Stützpfeiler fehlinterpretiert hatte.
Ab 1995 wurde das Nevalı Çori-Projekt als Urfa-Projekt fortgesetzt, wodurch Ausgrabungen in Göbekli Tepe – unter der Leitung von Klaus Schmidt – stattfanden. Dieses Projekt ist eine Kooperation des Deutschen Archäologischen Instituts und dem Archäologischen Museum Şanlıurfa.
Was wurde in Göbekli Tepe gefunden
In der ältesten Siedlungsschicht (Schicht III) kamen verschiedene Monolithe zum Vorschein, welche kreisförmig angeordnet waren. Mittig einer solchen Anlage stehen jeweils zwei große Pfeiler. Bisher wurden 4 solcher Anlagen gefunden. Man nimmt aufgrund geophysikalischer Daten an, dass 16 weitere Kreisanlagen vorhanden sind. Die Anlagen haben einen Durchmesser zwischen 10 und 30 Metern.

Die monolithischen Pfeiler sind mit Tierreliefs versehen. Klaus Schmidt vermutet, dass es sich dabei um die Darstellung von gottähnlichen oder übernatürlichen Wesen handelt. Die Reliefs zeigen Löwen, Tiger, Leoparden, Schlangen, Echsen, Gazellen, Stiere und andere Tierwesen.

Mauern aus Kalkstein in Göbekli Tepe sind verziert mit Reliefdarstellungen
Auf einigen Steinpfeilern wurden Vogelmenschen gemeißelt. Man nimmt an, dass diese Darstellungen von Mischwesen einen Schamanen abbilden soll, welcher wohlmöglich ein Vogelkostüm trug. Ähnliche Darstellungen von Mischwesen wurden auch in jungsteinzeitlicher Kleinkunst gefunden. (Siehe Hauptartikel: Kunst in der Steinzeit).

Darstellung von Vögeln und Vogelmenschen als Zeichen von Schamanismus
Wer hat Göbekli Tepe gebaut
Erbaut wurde Göbekli Tepe vor mehr als 11.000 Jahren von Menschen (Homo sapiens), welche als Nomaden lebten. Da aber die bis zu 6 Meter hohen Pfeiler nicht einfach so getragen oder aufgestellt werden konnten, muss eine frühzeitliche Arbeitsteilung und Planung stattgefunden haben. Zudem müssen die Erbauer sich lange Zeit, wahrscheinlich Jahre oder Jahrzehnte, an diesem Ort aufgehalten haben.
Priester müssen den Bau geplant haben und Bildhauer müssen die Verzierungen in den Stein gemeißelt haben. Zudem muss es Träger gegeben haben, welche die Steine vom Steinbruch bis zur Kultstätte getragen haben. Wiederum andere Menschen müssen den Stein abgebaut haben.
All diese Tätigkeiten können nur möglich gewesen sein, wenn genügend Arbeitskräfte verfügbar waren und deren Versorgung sichergestellt werden konnte. Ganze Hundertschaften von Künstlern, Handwerkern und Konstrukteuren mussten ernährt, bekleidet und ausgerüstet werden.
Die Neolithische Revolution, als die Menschheit zu Ackerbau und Viehzucht überging, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollzogen. Und Sesshaftigkeit und Arbeitsteilung sind zwei Kulturausprägungen, welche durch die Neolithische Wende aufkamen. Zudem fanden Archäologen am Göbekli Tepe auch keine Spuren von steinzeitlichen Siedlungsbau und keine Spur von einer sesshaften Lebensweise.
Welche Bedeutung hat Göbekli Tepe
Göbekli Tepe wird als Tempel oder Bergheiligtum interpretiert. Allerdings fehlt der tatsächliche Beleg, ob dort eine steinzeitliche Religion ausgeübt wurde und in welcher Form.
Außerdem löst der Tempelbau eine Kontroverse aus. Denn bislang nahm man an, dass die Menschheit in der Jungsteinzeit sich irgendwo niederließ und dann einen Tempel in der Siedlung errichtete. Da sich bei Göbekli Tepe allerdings die Wohnnutzung nicht archäologisch belegen lässt, kommen einige Historiker zu dem Rückschluss, dass der Tempelbau wohlmöglich der Sesshaftigkeit vorausging. Demnach bauten Menschen eine religiöse Anlage oder Kultstätte und errichteten dann erst ihre Wohnsiedlung in der Nähe dieser Anlage.
Vielleicht war die Religion der Grund dafür, weshalb die Menschheit sesshaft wurde. Und vielleicht wurde die Menschen sesshaft und legten Vorräte an, um solche Monumente errichten zu können. Klar ist, dass der Bau von Göbekli Tepe vor oder ganz am Anfang der Neolithisierung erfolgte.
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