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Steinzeit in Frankreich mit 12 Höhlen und Fundstätten


Bilderhöhle von Niaux

Mailand, Italien – 11. Januar 2018: Briefmarke mit Darstellungen von Tieren aus der Bilderhöhle von Niaux, Bildnachweis: spatuletail / Shutterstock.com


Die Steinzeit in Frankreich begann vor 1,5 Mio. Jahren. Belegbar wird dieser Ursprung, da in der Gemeinde Lézignan-la-Cèbe mehrere Steinwerkzeuge gefunden wurden, welche wohlmöglich von einem Frühmenschen oder Urmenschen stammen könnten. Diese werden als Beleg für eine menschliche Besiedlung in Frankreich während der Altsteinzeit herangezogen. Und der älteste Überrest eines menschlichen Skeletts auf französischen Boden ist zwischen 300.000 und 450.000 Jahre alt und wurde in der Gemeinde Tautavel gefunden. Die Steinzeit gilt als die erste Geschichtsepoche der französischen Geschichte und der Urgeschichte.

Frankreich in der Altsteinzeit

Man nimmt an, dass die Frühmenschen vor etwa 1,8 Mio. Jahren – aufgrund von besseren klimatischen Bedingungen – ihre angestammte Heimat in Afrika verließen und nach Eurasien auswanderten. Die ältesten Fossilien auf dem eurasischen Doppelkontinent stammen aus Georgien, wurden 1991 auf dem Dmanissi-Plateau im Süden des Landes gefunden und sind auf ein Alter von etwa 1,8 Mio. Jahre datiert.

Dass die Frühmenschen auch Südeuropa vor etwa 1,7 Mio. Jahren erreichten, belegen die Funde von Cava Pirro in Italien. Die Steinwerkzeuge von Lézignan-la-Cèbe reihen sich entsprechend in die Fundhistorie ein und machen eine Rekonstruktion der älteren Altsteinzeit (Altpaläolithikum) in Europa möglich.

Die erste Menschenart, welche Eurasien erreichte, war Homo erectus. Zunächst wurden die Funde von Dmanissi als eine neue Menschart, mit dem Namen Homo georgicus, ausgegeben. Dies wurde aber im Jahr 2013 widerrufen und stattdessen gelten die georgischen Fossilien als eine lokale Unterart von Homo erectus.

In Europa entwickelte sich Homo erectus zu Homo heidelbergensis. Der Grund für diese Stammesentwicklung wird wahrscheinlich ein erneuter Klimawechsel gewesen sein, wodurch die Menschheit eine evolutionäre Adaptation (Anpassung) vollzog. Die ältesten Belege, welche zu Homo heidelbergensis gestellt werden, stammen aus der spanischen Sierra de Atapuerca und sind 600.000 Jahre alt.

Das Fossil, welches in der französischen Gemeinde Tautavel gefunden wurde, ist etwa 450.000 Jahre alt. Auch der Mensch von Tautavel wird in die Reihe von Homo erectus und Homo heidelbergensis gestellt. Dass der Heidelbergmensch und somit auch der Tautavelmensch bereits Jagdwaffen nutzte, belegen die Schöninger Speere – welche man im niedersächsischen Schöningen ab dem Jahr 1994 – fand.

homo heidelbergensis verbreitung fundgebiete

Bedeutende Fundstätten von Homo heidelbergensis mit Altersangaben

Vor etwa 350.000 Jahren kam es zu einer Abfolge von verschiedenen Warm- und Kaltzeiten. Dazu zählen die Elster-Kaltzeit und die Mindel-Kaltzeit, welche Nord– und Mitteleuropa, sowie weite Teile in Asien vergletschern ließen. Diese begannen vor 475.000 Jahren, dauerten etwa 105.000 Jahre an.

Danach sorgte die Holstein-Warmzeit dafür, dass das Gletschereis sich in Eurasien zurückbilden konnte. Aber diese Warmzeit dauerte lediglich 23.000 Jahre an, bevor die Saale-Kaltzeit und die Riß-Kaltzeit den Alpenraum und Mitteleuropa wieder vergletscherten.

Der Klimawandel bewirkte, dass sich der Heidelbergmensch erneut anpasste und zum Neandertaler entwickelte. Diese sehr robuste Menschenart besiedelte Frankreich vor 200.000 Jahren bis vor 35.000 Jahren vollständig. Neben dem Neandertaler etablierte sich vor 300.000 bis 200.000 Jahren auch eine völlig neue Tierwelt in Europa.

Verdrängt wurde der Neandertaler durch den Cro-Magnon Menschen, welcher als frühe Form des Homo sapiens angeführt wird. Diese Verdrängung setzte vor 45.000 Jahren ein und endete mit dem Aussterben der Neandertaler vor etwa 30.000 Jahren. (Siehe Hauptartikel: Stammbaum der Menschheit)

Das Ende der letzten Eiszeit (vor etwa 12.000 Jahren) markiert den Übergang zur Mittelsteinzeit in Europa. Zu diesem Zeitpunkt war Homo sapiens die letzte verbliebene Menschenart weltweit.

Der Tautavel-Mensch in der Höhle von Arago

Die Höhle von Arago (La Caune de l’Arago) ist eine Karsthöhle in der französischen Gemeinde Tautavel. Diese Höhle ist die Fundstelle des Tautavel-Menschen, dessen Fossil als Arago XXI bezeichnet wird. Neben den Fossilien der Frühmenschen wurden auch Überreste und Knochenstücke von diversen Tieren gefunden, welche dem Tautavel-Menschen wohlmöglich als Nahrungsquelle dienten.

Durchgeführte Knochenanalysen ergaben, dass sich die französischen Heidelbergmenschen vielleicht von Hirschen, Wildziegen, Pferden und Steppenwisenten ernährt haben. Allerdings wird angeführt, dass größere Raubtiere die Arago-Höhle ebenfalls aufsuchten. Demnach können die Überreste der Tiere auch Hinterlassenschaften von Höhlenbären, Wölfen oder Höhlenlöwen gewesen sein. (siehe Hauptartikel: Tiere der Steinzeit)

Orgnac 3

Orgnac 3

Lage der Fundstätte Orgnac 3

Orgnac 3 ist ein archäologischer Fundplatz im Südosten Frankreichs. Neben etwa 50.000 Steinartefakten, welche sowohl vom Homo heidelbergensis als auch vom Neandertaler stammen, liefert die Fundstelle auch Hinweise über die veränderte Tierwelt während der mittleren Altsteinzeit (Mittelpaläolithikum).

So waren vor etwa 300.000 Jahren diverse Großbären in Frankreich – wie der Kragenbär, der Höhlenbär und der Braunbär – verbreitet. Auch kleinere Wolfsarten, Höhlenlöwen, Tüpfelhyänen, Marder und Höhlenhyänen zählen zu den Raubtieren dieses Zeitabschnitts.

Aufgrund unterschiedlicher klimatischer Ausprägungen weltweit wanderten aus Nordafrika über den Nahen Osten diverse Steppentiere in Eurasien ein. So konnten in Orgnac 3 auch Überreste vom Steppenbison und vom Steppennashorn gefunden werden.

Orgnac 3 war ursprünglich eine Höhle, welche schon während des Mittelpaläolithikum (mittlere Altsteinzeit) einstürzte. Erst im Jahr 1956 wurden Steinwerkzeuge in der Nähe der ehemaligen Höhle entdeckt, weshalb man ab 1959 damit begann, die Steinschichten zu erschließen.

Wohnstätten von Terra Amata

Terra Amata

Lage der Fundstätte Terra Amata

Terra Amata ist eine archäologische Fundstätte in der Nähe von Nizza (Südfrankreich). Bei Ausgrabungen, welche ab 1966 durch den französischen Archäologen Henry de Lumley stattfanden – wurden 21 Wohnstätten freigelegt – welche man Homo heidelbergensis zuschreibt.

Die Hütten sind circa 380.000 Jahre alt und dienten den Frühmenschen als saisonale Ruhe- und Lagerstätte. In den Behausungen, welche zwischen 8 und 15 m lang und zwischen 4 und 6 m breit waren, hatten circa 20 bis 25 Menschen Platz.

Steinkreise in der Höhle von Bruniquel

Höhle von Bruniquel

Lager der Höhle von Bruniquel

Die Höhle von Bruniquel befindet sich im Südwesten Frankreichs. Etwa 330 m im Höhleninneren befinden sich aufgestellte Steinreihen, gefertigt aus Tropfstein. Die Steinkreise der Höhle gelten als ältestes menschliches Konstruktion weltweit und sind vom Neandertaler erbaut wurden. Dies geschah vor 176.500 Jahren.

Um die massiven Steinkreise aufstellen zu können, muss eine mobile Lichtquelle in der Höhle genutzt wurden sein. Man nimmt an, dass die Neandertaler eine Art von Fackel als Lichtquelle genutzt haben. Außerdem setzt das Erschaffen einer solchen Konstruktion ein gewisses Maß an sozialen und kognitiven Fähigkeiten voraus, welche man dem Neandertaler bis zur Entdeckung der Höhle nicht zugetraut hatte.

Warum die Steinkreise aufgestellt wurden und wie diese genutzt wurden, bleibt ungewiss.

Die Neandertaler von La Ferrassie

La Ferrassie ist eine archäologische Fundstelle im Department Dordogne, im Zentrum Frankreichs gelegen.

Das Department Dordogne ist ein Sammelbecken verschiedener archäologischer Fundstätten


Von besonderer Bedeutung ist die Fundstelle, da man dort die Überreste von 7 Neandertalern fand, welche wohlmöglich vor 54.000 bis 40.000 bestattet wurden. Somit gilt La Ferrassie als einer der ältesten Bestattungsnachweise in Frankreich.

neandertaler La Ferrassie

Homo neanderthalensis Schädel . ( La Ferrassie ) . Datiert auf ein Alter von 50.000 Jahren. Entdeckt 1909 in La Ferrassie, Frankreich.


Bei einem bestatteten Kind wurde der Schädel abgetrennt und in einem Schalenstein (Opferstein) deponiert, was als Beleg für mögliche Menschenopfer bei den Neandertalern gewertet wird.

Abri de Cro-Magnon

Abri de Cro-Magnon

4. MAI 2016: Die Lage von Abri de Cro-Magnon. Das erste Exemplar von Cro Magnon (der erste frühe moderne Mensch) wurde hier gefunden, Bildnachweis: HUANG Zheng / Shutterstock.com

Die Halbhöhle Cro-Magnon befindet sich ebenfalls im Department Dordogne und ist als Fundplatz einer neuen Menschenart bekannt geworden. Im Jahr 1868 wurden dort die Überreste eines Menschen gefunden, welcher nach der Höhle benannt wurde.

Der Cro-Magnon-Mensch gilt als Frühform des modernen Menschen (Homo sapiens), welcher sich während der letzten Eiszeit von Afrika kommend in Europa und Asien ausbreitete.

Die Verbreitung des Cro-Magnon Menschen begann in Frankreich vor etwa 33.000 Jahren und sollte den bis dahin dominierenden Neandertaler komplett verdrängen.

Jagdgebiete von Pincevent

Während der Altsteinzeit jagten Neandertaler vornehmlich Großwild, wie Mammuts oder Riesenhirsche. Die nun vordringenden Cro-Magnon-Menschen spezialisierten sich auf die Rentierjagd. In Pincevent – einer Fundstelle im Département de la Seine-et-Marne (östlich von Paris) – im mittleren Nordosten Frankreichs, konnten Archäologen die Überreste großer Renntierherden um einen altsteinzeitlichen Lagerplatz finden.

Der Grund, weshalb die Cro-Magnon-Menschen diese Stelle jeden Herbst aufsuchten, war durch die Wanderroute der Rentiere bestimmt. Die Fundstätte liegt am Ufer der Seine, dort wo die Yvonne (Fluss) und der Loing ins Flusssystem münden. In diesem Mündungsgebiet mussten die Rentierherden die Flussstelle überqueren und wurden zur leichten Beute der Rentierjäger.

Neben Speerspitzen und Tierknochen wurde auch ein menschlicher Zahn gefunden – welcher etwa 14.000 Jahre alt ist.

Die Höhle von Lascaux

Ebenfalls im Department Dordogne liegt die Höhle von Lascaux, welche wohlmöglich die größte Sammlung an Höhlenmalerei und Felsbildern beinhaltet. Man nimmt an, dass die Höhlenbilder vor mindestens 17.000 Jahren entstanden sind. Einige Historiker verweisen auf einen noch älteren Ursprung von etwa 25.000 Jahren.

höhlenmalerei höhle von Lascaux

Vezere-Tal, Frankreich – 22. April 2017 Bilder von Tieren, Wandmalerei in der Höhle von Lascaux (UNESCO-Weltkulturerbe, 1979), Vezere-Tal, Frankreich, Bildnachweis; thipjang / Shutterstock.com


Die Höhlenbilder von Lascaux sind deshalb so besonders, da die Größe der Höhle einer Galerie ähneln. In der Höhle wurde nicht ein Raum bemalt, sondern ganze Gänge und mehrere riesige Räume. Anders als bei vielen anderen Steinzeithöhlen kann die Höhle von Lascaux auch besucht werden. Es handelt sich um die meistbesuchte Sehenswürdigkeit der Dordogne.

Venus von Brassempouy

Während der Spätphase der Altsteinzeit entstand diverse Kleinkunst, wie die Venus von Brassempouy – welche im Südwesten Frankreichs gefunden wurde. Ihr Alter ist auf etwa 25.000 geschätzt wurden.

Venus von Brassempouy

FRANKREICH – CA. 1976: Eine in Frankreich gedruckte Briefmarke zeigt Venus von Brassempouy, Bildnachweis: Boris15 / Shutterstock.com

Venus von Laussel

Die Venus von Laussel ist eine Relieffigur, welche vor 25.000 Jahren im Department Dordogne entstanden ist. Neben dem Venusrelief wurden in Laussel auch eine männliche Figur in Jägerpose, ein Relief mit zwei Personen und eine Venus mit kariertem Kopf in den Stein gemeißelt.

Die Schamlose Venus von Laugerie-Basse als Namensgeber der Venusfiguren

Die Fundstelle Laugerie-Basse ist ein Felsüberhang (Abri) im Department Dordogne. Im Jahr 1864 entdeckte man dort eine Frauenstatuette, welche circa 8 cm lang ist und aus Elfenbein gefertigt wurde. Der Kopf der Venusfigur fehlt. Das Alter wird auf 16.000 Jahre geschätzt.

Vénus impudique, gemalte Darstellung von 1907

Die als Schamlose Venus (Venus impudique) bezeichnete Figur war die erste Venusfigur, welche man auf französischen Staatsgebiet entdeckte. Ihren Namen verdankt sie ihrem Entdecker Marquis Paul de Vibraye, welcher sich an antike Frauen- und Venusdarstellungen erinnerte.

Durch die Betitelung der Figur von Laugerie-Basse erhielt die prähistorische Kunstrichtung ihren Namen. Alle zukünftig gefundenen Frauenstatuetten aus der Steinzeit wurden dann als Venusfigur bzw. Venusfigurin bezeichnet.

Die Bilderhöhle von Niaux

Die Höhle von Niaux befindet sich im Südwesten Frankreichs und ist für eine bestimmte Anzahl an Besuchern geöffnet. Die Besucheranzahl ist limitiert, da das Höhlenklima erhalten werden muss, um die Felsbilder vor dem Verfall zu schützen.

In der Höhle befinden sich Felsbilder mit Tierdarstellungen, wie Steinböcke, Hirsche und Büffel. Die Felsbilder entstanden in verschiedenen Phasen vor etwa 13.500 bis 12.500 Jahren.

Mittelsteinzeit in Frankreich

Das Ende der letzten Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren ist zugleich der Beginn der Mittelsteinzeit in Europa. Die großen Renntierherden verschwanden und die Menschen mussten stattdessen Standwild – wie Rehe, Rothirsche oder Wildschweine – jagen. Als Folge dieser Lebensweise entstand eine saisonale Sesshaftigkeit.

Da nun die Eismeere verschwanden, etablierte sich auch der Fischfang in Europa. Neben der Jagdweise veränderte sich auch die Steinindustrie und aus den groben Faustkeilen der Altsteinzeit entstanden kleinere Projektile aus Stein, welche als Mikrolithe bezeichnet werden. (Siehe Hauptartikel: Fragen und Antworten zur Mittelsteinzeit, Steinzeit in Europa, Werkzeuge der Steinzeit)

Jungsteinzeit in Frankreich

Die Neolithische Revolution markiert den Beginn der Jungsteinzeit in Eurasien. Als ein Ursprungsgebiet dieses Kulturwechsels werden die Gebiete des Fruchtbaren Halbmondes im Nahen Osten und Mesopotamien ausgemacht. Dort begann die Neolithische Revolution bereits vor etwa 12.000 Jahren als Westeuropa noch in der Mittelsteinzeit steckte.

Mit dem Übergang zu Ackerbau und Viehzucht entstand Keramik zur Vorratshaltung, aber auch Brunnenbau zur Bewässerung, Mahlsteine zum Zerkleinern oder Zerdrücken von Körnern. Diese Errungenschaften wurden nicht in Frankreich geschaffen, sondern von Ackerbauern und Viehhirten aus dem Gebiet des Fruchtbaren Halbmondes verbreitet, welche nach Frankreich kamen – um neue Ackerflächen zu erschließen. Denn mit der Einführung von Landwirtschaft kam es zu einer Überproduktion von Nahrungsmitteln, was einen rasanten Bevölkerungsanstieg zur Folge hatte.

Und da der Fruchtbare Halbmond mehrere Jahrtausende vor Frankreich bereits zu Ackerbau und Viehzucht überging, wurden Weide- und Ackerflächen allmählich knapp, was zur Ausbreitung der bäuerlichen Strukturen führte. Fortan breiteten sich Ackerbau und Viehzucht von Süden nach Norden aus, wobei die Zeitspanne mehrere Jahrtausende umspannt.

Die Cardial- oder Impressokultur brachte die Neolithische Wende zuerst an die Adriaküsten Italiens, von wo sie sich bis in den Süden Frankreichs ausbreitete. Typisches Merkmal dieser Kulturen waren Keramik, welche mit Muschelschalen verziert wurde. Diese Kultur ist für Südfrankreich bereits im 7. Jahrtausend v.Chr. nachgewiesen.

In Ostfrankreich begann die Neolithisierung im 6. Jahrtausend v.Chr. als die La-Hoguette-Gruppe die bäuerliche Lebensweise in Frankreich einführte. Typisch für die La-Hoguette-Kultur war, dass es sich um Viehhirten handelte, welche Wildziegen und Wildschafe allmählich domestizierten. Im Pariser Becken breitete sich die Cerny-Kultur in der zweiten Hälfte des 5. Jahrtausend v.Chr. aus. Beide Kulturen sind für das Anlegen von Erdhügeln, welche als Monument dienten, bekannt.

Fortan breitete sich das Anlegen von Hügelgräbern von Ostfrankreich und dem Pariser Becken weiter aus und wurde in anderen Kulturen übernommen.

Ab 4.500 v.Chr. wird die südliche Cardial- oder Impressokultur durch die Chasseen-Kultur ersetzt. Diese bauten Äpfel, Bohnen, Erbsen, Emmer, Einkorn, Gerste und Haselnüsse an. Die Chasseen-Kultur gilt als erste Postimpresso-Kultur Frankreichs, deren Keramik einfach gehalten und ohne Verzierungen geschmückt waren. Steingeräte mit Klingen nehmen nun sprungartig zu.

In Ostfrankreich und im Pariser Becken breitete sich die Michelsberger Kultur ab 4.400 v.Chr. nach Westen – Richtung Deutschland – aus und verdrängt dort die Rössener Kultur.

Das Ende der Jungsteinzeit wird durch die Glockenbecherkultur ab etwa 2.600 v.Chr. geprägt. Während dieser Zeit entstanden die namensgebenden Glockenbecher. Dies waren Keramikgefäße mit flachem Standboden, S-förmigen Profil, welche durch umlaufende Linien und Leiterbänder verziert worden. Es wird angenommen, dass die Anhänger der Glockenbecher-Kultur in einigen Regionen das Pferd domestizierten. Die Domestikation von Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen gilt als gesichert.

Tote wurden fortan einzeln in Erdgräbern oder Steinkisten beigesetzt. Kleinere Dörfer entstanden mit Häusern, welche circa 15 bis 20 m lang waren und Platz für 8 bis 10 Menschen boten. Anhand der Grabbeigaben, welche meist Armschutzplatten oder Dolche waren, kann man erkennen – dass bereits die Kupferverarbeitung existierte.

Der Übergang von der Jungsteinzeit in die Kupferzeit und frühen Bronzezeit geschah fließend und regional zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Das Ende der französischen Jungsteinzeit wird auf etwa 2.100 v.Chr. datiert.


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