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Steinzeit in Bulgarien: Höhlen und Fundstätten


Batscho-Kiro-Höhle steinzeit bulgarien

BACHO KIRO HÖHLE, DRYANOVO, BULGARIEN – 30. Mai 2020: Modelle des ersten Homo Sapiens in Europa, dessen Überreste 2020 in der Bacho-Kiro-Höhle entdeckt wurden, datiert auf 46 000 Jahre, Bildnachweis: andreyandreevphotography / Shutterstock.com


Die Steinzeit Bulgariens ist durch die Karanowa-Kultur belegt, welche sich im frühen 6. Jahrtausend v.Chr. (Jungsteinzeit) auf diesem Gebiet etablierte. Außerdem wurden im Jahr 2020 in der bulgarischen Batscho-Kiro-Höhle einige Überreste eines modernen Menschen (Homo sapiens) gefunden, welcher etwa 43.000 v.Chr. (Altsteinzeit) dort lebte. In älteren Fundschichten wurden auch Spuren vom Neandertaler entdeckt. Der Höhlenfund ist der älteste Nachweis eines Jetztmenschen in Europa.

Steinzeithöhle Batscho-Kiro in Bulgarien

Die Batscho-Kiro-Höhle befindet sich in Zentralbulgarien im Oblast Grabowo. Bereits seit 1937 wurde die Höhle wissenschaftlich erforscht und Anfang der 1970-er Jahre wurden dort menschliche Fossilien geborgen, welche aber verloren gingen und deren Verbleib bis heute unklar ist.

Seit 2015 wurde die Höhlenforschung wieder aktiver betrieben. Bei den Grabungen wurde eine Backenzahn und ein Unterkiefer entdeckt. Aufgrund der Anatomie der Fossilien konnte die Forschung ableiten, dass diese zu einem modernen Menschen (Homo sapiens) gehören. Eine Analyse der mitochondrialen DNA (mtDNA) bestätigte den Verdacht.

Im Jahr 2021 gelang es einem Forscherteam das Genom von fünf Individuen der Höhle zu sequenzieren. Vier Individuen lebten vor 46.000 bis 43.000 Jahren. Die Überreste des fünften Individuums waren jünger und hatten ein Alter von 35.000 Jahren. Bis dahin galten die gefundenen Milchzähne in der italienischen Grotta del Cavallo als die ältesten Zeugnisse des modernen Menschen in Europa. Diese waren etwa 45.000 bis 43.000 Jahre alt.

Die Steinzeitkultur Karanowa in Bulgarien

Im Südosten Bulgariens befindet sich das Dorf Karanowa mit etwa 900 Einwohner. Der Ort ist Namensgeber für eine jungsteinzeitliche Kultur und Siedlung, welche in der Nähe des heutigen Dorfes bestand.

Die Karanowa-Kultur existierte in Bulgarien zwischen dem 6. Jahrhundert v.Chr. und dem 2. Jahrhundert v. Chr. und bildet somit eine jungsteinzeitliche Kultur. Typisches Merkmal der Karanowa waren die charakteristische Keramik, wie tulpenförmige Becher und kugelförmige Gefäße mit zylindrischen Hals.

Der Siedlungshügel von Karanowa wurde nacheinander bewohnt, was die einzelnen Fundschichten beweisen – welche von der Jungsteinzeit, über die Kupferzeit bis in die Bronzezeit reichen. Heute ist der östliche Grabhügel für Touristen erreichbar.

Das Gräberfeld von Warna

Warna ist heute eine bulgarische Großstadt mit mehr als 300.000 Einwohnern. Für die Kupfersteinzeit, etwa im 5. Jahrtausend v. Chr., ist die Besiedlung westlich der Großstadt belegt. Denn im Jahr 1972 fand man im Westen von Warna einen Friedhof mit üppigen Grabbeigaben.

Man geht davon aus, dass im 5. Jahrtausend die Varna-Siedlung ein Handelszentrum gewesen war, in welcher der Handel zwischen den Donaukulturen und den Indogermanen im Osten stattfand. Etwa 4500 v.Chr. übernahmen die Indogermanen, welche wohlmöglich zur Kurgankultur gehörten, die Macht in Varna und veränderten die Kultur im sogenannten Alteuropa nachhaltig. (Siehe Hauptartikel zu Steinzeit in Asien/Abschnitt Russland)

Die Grabbeigaben, welche man im Gräberfeld von Warna fand, lassen darauf schließen- dass dort ein gewisser Reichtum angehäuft wurde. (Siehe Hauptartikel zu Bestattungsriten und Religion in der Steinzeit)


Weitere Artikel zur Steinzeit, findest du auf unsere Übersichtsseite. Außerdem werden dort die wichtigsten Fragen und Antworten zur Steinzeit beschrieben.


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