Hurghada: Steckbrief, Fragen & Antworten | Urlaubsort in Ägypten
Hurghada ist eine Stadt in Ägypten, welche sich direkt am Roten Meer befindet. Die Stadt ist geprägt vom westlichen Wüstenklima und dem östlichen Meeresklima, was diesen Ort für Touristen äußerst attraktiv macht. Die Korallenriffe vor der Küste Hurghadas sind beliebt bei Tauchern. Rundum Hurghada entstanden in den letzten Jahren diverse Resorts und Touristenorte – wie Makadi Bay – wodurch Urlaubern auch außerhalb der Kernstadt Hurghadas Unterhaltung geboten wird.
Inhalt
Steckbrief
Name: | Hurghada, il-Ġardaqa, al-Ġardaqa, il-ġurdaga |
Lage: | im Westen Ägyptens, an der Küste des Roten Meeres |
Einwohner: | 214.247 Einwohner (Stand 2023) |
Fläche: | 258 km² |
Bevölkerungsdichte: | 830 Einwohner/km2 |
Gründungsjahr: | 1905 |
Bedeutung: | Tourismus-Hochburg mit Tauchgängen und Schnorcheln, Seebad, Reisen von dort aus in die Wüstengebiete und ins Niltal |
Sehenswürdigkeiten: | -St.-Antonius-Kloster -St.-Schinuda-Vater-der-Eremiten-Kirche -Altstadt von Hurghada (ad-Dahar) mit orientalischen Markt und Souvenirläden -Abd al-Mun’im Riyad-Moschee -Ägyptische Museum Hurghada -Kleine Aquarium und das Große Aquarium von Hurghada -Marina (Jachthafen) -Ausflüge ins Niltal (Luxor/Karnak) und die Arabische Wüste mit Beduinendörfern und Kamelritten |
Was bedeutet Hurghada übersetzt
Der Name ist eine Ableitung von Nitraria. Dies ist eine Pflanzengattung, zu der zwischen 7 und 11 Arten gezählt werden. Diese Pflanzen wachsen in der Sahara und breiten sich auf Höhe der Wendekreise bis nach Zentralasien aus.
Die arabische Bezeichnung für die Nitraria-Arten lautet ghardaq – woraus der Name Hurghada entstand. Typisch für diese laubabwerfenden Strauchpflanzen sind pupurfarbene, rote oder gelbe Steinfrüchte. Im Hadith, das ist eine Sammlung von Zitaten des Propheten Mohammed, wird Nitraria (arabisch: ghardaq) als „Baum der Juden“ erwähnt.
Warum ist Hurghada ein beliebter Ferienort
Hurghada entstand erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Anfangs war es ein kleines Fischerdorf. Aufgrund des Klima und der Lage am Roten Meer, begannen Investoren aus Ägypten aber auch aus dem Ausland, die Stadt als Touristen-Hochburg aufzubauen. Dadurch entwickelte sich Hurghada in den 1980-er zu einem wichtigen Badeort.
Neben dem Baden wird den Urlaubern auch Windsurfen, Segeln, Tauchen, Schnorcheln und sämtliche andere Formen von Wassersport angeboten. Die Tagestemperaturen beträgt fast das gesamte Jahr über 35 Grad – weshalb Europäer den Ort gern in den Wintermonaten aufsuchen. Neben dem Badeerlebnis bietet Hurghada auch ein ausgeprägtes Nachtleben.
Hinzu kommt, dass der Hurghada Airport diverse Direktlinien nach Europa und nach Kairo anbietet. Die Infrastruktur wurde in den letzten Jahren ebenfalls ausgebaut, so dass die zahlreichen Resorts um Hurghada mit Linienbussen erreicht werden können.
Geschichte
Bereits in der Antike war die ägyptische Küste des Roten Meeres besiedelt worden. Für die Region um Hurghada existieren Belege von frühen Siedlungen seit dem 4. Jahrhundert n.Chr.
Eine dieser Siedlungen war die Stadt Abu Sha’ar, welche sich etwa 20 km nordöstlich vom heutigen Hurghada befindet. Während der römischen Epoche des Alten Ägyptens wurde der Ort als Militärbasis genutzt, später in eine christliche Gemeinde gewandelt. Christliche Artefakte, welche hinterlassen wurden, waren ein Wandteppich mit Kreuz und ein Papyrus aus dem 5. Jahrhundert.
Die moderne Stadt Hurghada wurde erst 1905 gegründet. Bereits 1913 wurde Öl entdeckt, welches ab 1921 durch die Briten gefördert und exportiert wurde. Während der Herrschaft von König Faruq (I.) entstand 1936 ein erstes Erholungszentrum in Hurghada. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Machtübernahme von Präsident Nasser wurde das Erholungszentrum verstaatlicht und dem Militär zugesprochen.
Zwischen den späten 1940-er und den 1970-er kam es zu einigen kriegerischen Konflikten mit Europa, aber vor allem mit dem nordöstlichen Nachbarstaat Israel. Insgesamt war Ägypten an 5 arabisch-israelischen Kriegen beteiligt: Palästinakrieg (1948), Sinaikrieg (1957), Sechstagekrieg (1967), Abnutzungskrieg (1967-70) und der Jom-Kippur-Krieg (1973).
Kriegsschauplatz war oftmals der Norden Ägypten und die Halbinsel Sinai. Aber während des dreijährigen Abnutzungskrieges wurde auch das Zentrum, sowie der Süden Ägyptens in verschiedene Konflikte verwickelt. So wurde bspw. die Insel Shawdan (Shaker Island) im Roten Meer von ägyptischen Truppen als Militärstützpunkt genutzt. Die Insel befindet sich auf Höhe der Stadt El-Guna, welche sich wiederum nördlich Hurghadas erstreckt.
Am 22. Januar 1970 griffen israelische Hubschrauber die Insel Shawdan an und hielten diese für 36 Stunden besetzt. Im Jom-Kippur-Krieg (1973) war der Hafen von Hurghada viermal Ziel israelischer Angriffe.
Terroranschläge in Hurghada
Im September 1994 kam es zu einem Anschlag auf deutschen Touristen und zwei Ägyptern. Dabei wurden tödliche Schüsse aus einem vorbeifahrenden Auto abgefeuert. Die zwei Ägypter und der Deutsche starben auf der Stelle. Ein zweiter Deutscher, welcher nach dem Anschlag nach Deutschland geflogen wurde, starb dort an seinen Verletzungen.
Beim Terroranschlag von 2016 in Hurghada wurden drei Touristen verletzt. Ein Jahr später, erklärte ein Einzelattentäter – dass er nur Nicht-Ägypter töten oder verletzten wolle und stach mit einem Messer auf Touristen ein. Bei diesem Anschlag wurden zwei deutsche Frauen und eine Tschechin getötet.
Tourismus
Hauptwirtschaftszweig des Ortes ist der Tourismus. Das Klima ist das ganze Jahr über trocken und warm, weshalb gerade Europäer die Wintermonate und Weihnachten nutzen, um Hurghada zu besuchen.
Aufgrund des Roten Meeres, dessen Wasser ebenfalls relativ warm und ruhig ist, bietet sich Schnorcheln und Tauchen an. Hier werden Tauchtouren um Schiffswracks, wie El Mina oder die Rosalie Moller, angeboten.
Das Hurghada-Museum bietet seinen Besuchern etwa 2.000 Artefakte an, welche die Geschichte Ägyptens erzählen sollen. Ein besonders beliebtes Ausflugsziel ist das Hurghada-Aquarium. Dieses wurde im Januar 2015 eröffnet. Dort können über 1.200 Einzeltiere von 100 verschiedene Arten besichtigt werden. Es gilt als größtes Aquarium Ägyptens und eines der größten in Afrika, sowie der ganzen arabischen Welt. Die Anlage beherbergt neben Meerestieren auch eine Beduinenausstellungen und einen Kleinzoo.
Eine Küstenstraße verläuft entlang der Meeresküste und führt von Hurghada in die umliegenden Resorts.
Ökologie
Der Strand von Hurghada wurde in den letzten Jahrzehnten ausgebaut. Es wurden circa 2 km² Landesfläche aufgeschüttet und vom Meer abgetragen. Dadurch wurde massiv in den Lebensraum und in das Ökosystem Meer eingegriffen. Eine Folge war, dass die Korallenriffe zerstört wurden und die Meeresfauna (z.B. Korallen) unter dem Sedimenten verschüttet wurde.
Durch die Tauchgänge, welche an den Korallenriffen stattfinden, werden ebenfalls die Riffe zerstört. Denn die Anker der Bote zerstören die Riffe, genauso wie abgebrochene Korallen – welche Touristen als Souvenir mitnehmen. Weiterhin werden Müll und Abfall vom Tauchboot ins Meer geworfen. Eine Berechnung ergab, dass die Verträglichkeitsgrenze von 6.000 Tauchgängen im Jahr pro Tauchplatz liegt. Bei Überschreitung können die Schäden im Ökosystem nicht regeneriert werden, wodurch Biodiversität und ökologisches Gleichgewicht für immer verloren gehen.
Die Hurghada Environmental Protection and Conservation Association (kurz: HEPCA) ist die größte Naturschutzorganisation in Ägypten. Diese setzen sich in der Gegend für nachhaltiges Tauchen ein, haben eine Agenda dazu veröffentlicht mit Regeln, welche beim Tauchgang eingehalten werden sollten.
Die HEPCA unterstützt zudem Projekte der Schweizer Nonprofitgesellschaft für Dolphin Watch Alliance (DWA). Diese sind ebenfalls in Hurghada tätig, betreiben Delphinschutz und Aufklärungsarbeit im und am Ort.