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Was bedeutet Apokalypse wirklich übersetzt: Definition und Bedeutung


was bedeutet apokalypse

Die Apokalypse ist das letzte Buch des Neuen Testament, welches auch als „Die Offenbarung Jesu Christi durch Johannes“ bezeichnet. Im Laufe der Zeit wurde der Begriff allerdings etwas verfälscht. Denn in schlechten Zeiten oder bei Naturkatastrophen lesen wir in den Nachrichten oft das Wort Apokalypse. Während der Zeit des Kalten Krieges befand sich die Welt, so konnte man es in den Nachrichten und Zeitungen lesen, am Rande der Apokalypse. In der Literatur, vor allem im Science-Fiction-Genre, wird das Wort ebenfalls oft verwendet. Was versteht man genau unter Apokalypse, woher kommt dieses Wort genau und warum gebrauchen wir es in dieser Funktion?

Was bedeutet Apokalypse: Definition und Bedeutung

Wenn wir uns Beispielsätze mit dem Wort Apokalypse anschauen, so können wir schnell den Sinn und Gebrauch des Wortes verstehen, auch wenn uns das Wort nicht bekannt ist. Es sind immer negative Schlagzeilen oder ein negativer Kontext, bei dem von schlimmen Naturkatastrophen, Unfällen, Kriegen oder gar dem Weltuntergang gesprochen oder geschrieben wird. In den meisten Fällen ersetzt das Wort Apokalypse andere Wörter, wie Weltuntergang, Katastrophe oder schlimmes Ereignis als Synonym.

Apokalypse bezeichnet ein schwerwiegendes Ereignis, das fatale Konsequenzen nach sich zieht, deshalb die Verbindung zu Armageddon, Weltuntergang oder Götterdämmerung.

Im Alltag kann es aber auch auf persönliche schlimme Ereignisse verwendet werden. Eine nicht bestandene Klausur kann eine Apokalypse fürs Studium sein, eine Entlassung ist die Apokalypse einer Karriere. Die betreffenden Ereignisse müssen für die jeweilige Person aber folgenschwere Konsequenzen haben – sich also quasi auf den weiteren Lebensverlauf beziehen. Nur mal nebenbei eine Klausur verhauen, aber insgesamt trotzdem ein Studium gut abzuschließen, wäre also keine Apokalypse. In dieser Funktion kennen wir dieses Wort und benutzen es eventuell selber.

Woher stammt das Wort Apokalypse: Ursprung und Wortherkunft

Das Wort Apokalypse ist ein Fremdwort, das wir im Deutschen gebrauchen. Es stammt aus dem Griechischen. Die Griechen haben aufgrund ihrer Kultur und Philosophie viele Begriffe geprägt, die wir auch heute noch benutzen. Es ist eine eingedeutschte Form des griechischen Wortes apokalipsi, das sich nochmals in zwei Wörter teilen lässt. Die Vorsilbe apo-, die „später, danach, folgend“ bedeutet, sowie in den das Verb kalipo, das „enthüllen, offenbaren“ bedeutet. Im alten Griechenland wurde das Wort sehr häufig benutzt und hat sich dementsprechend auch sehr stark erhalten.

Es ist auch in das Lateinische eingegangen, wo es uns in der Literatur als apocalypsis begegnet. Tatsächlich hat das Deutsche dieses Wort nicht direkt aus dem Griechischen übernommen, sondern über den Umweg des Lateinischen. Mittelalterliche Mönche und Gelehrte benutzten dieses Wort in ihren Schriften und im Laufe der Zeit übernahm auch das normale Volk diesen Begriff. Wir finden Apokalypse auch im Englischen und Französischen. Es war ein Modewort, das seit der klassischen Antike bekannt war, sich im Deutschen aber erstmals im 14. Jahrhundert findet.

Von der Offenbarung zum Weltuntergang

Die griechische Bedeutung heißt wörtlich „nach der Offenbarung, Enthüllung (nachdem etwas enthüllt wurde). Wie steht diese Bedeutung in Zusammenhang mit unserer modernen Vorstellung von Katastrophe, Weltuntergang oder Unheil? Dies lässt sich nur erklären, indem wir einen direkten Bedeutungswandel annehmen. Tatsächlich gibt es aber eine andere Erklärung. Und die führt uns von Griechenland fort nach Israel bzw. in die Zeit der frühen Christen.

In der Antike gab es oft Propheten oder Seher, welche die Zukunft vorhersehen konnten. Sie verfassten dazu Texte, welche die Zeitgenossen aufklären sollten. Diese Texte wurden Apokalypse genannt, denn sie enthüllten oder offenbarten etwas. Sie wurden nach der Enthüllung verfasst und veröffentlicht. Apokalypse war ein Genre der mediterranen Literatur der Zeit Jesu und danach.

Solche Texte fanden sich nicht nur in Judäa und Israel, sondern auch in anderen Gebieten des Nahen Ostens, Ägyptens und der griechischen Welt. In der Bibel ist ein solcher Text im Neuen Testament zu finden: die Offenbarung des Johannes. Hier finden wir das Wort Apokalypse in seiner ursprünglichen Bedeutung als Offenbarung übersetzt. Johannes hatte die Visionen vom Ende der Welt, Armageddon und dem christlichen Jüngsten Gericht. Er schrieb dies nieder und verbreitete es. Im Konzil von Nizäa wurde es dann in den Kanon des Neuen Testaments aufgenommen.

Begriffsgeschichtliche Änderung der Apokalypse

Dabei wurde nach dem Hochmittelalter in Europa die Bedeutung des Wortes Apokalypse nach und nach mit dem Inhalt des Textes verbunden. Die Bedeutung änderte sich von der Literaturgattung auf den Inhalt des christlichen Textes. Da im Mittelalter fast ausschließlich christliche Literatur rezipiert wurde, gelangte die ursprüngliche Bedeutung des Wortes anfangs in den Hintergrund und wurde dann in der Neuzeit, als das Wort bereits außerhalb der Klöster und Kirchen genutzt wurde, vollständig vergessen.

Apokalypse, beziehungsweise die Apokalypse des Johannes wurde so nicht mehr als Enthüllungsbericht verstanden, sondern als Untergangsprophezeiung. Die Verbindung zum Jüngsten Gericht wurde auf den Titel übertragen und so änderte sich der Gebrauch im Alltag. Wir verbinden heute mit Apokalypse fast nur noch diese reißerische Bedeutung, wie sich in Titeln oder Gebrauch wie Zombie-Apokalypse, Finanzapokalypse oder „Steht uns die Apokalypse bevor?“ ersehen lässt.


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