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8 Ursachen & Gründe für das Artensterben


Artensterben ist das Aussterben einer biologischen Art. Dies geschieht, indem die letzten Vertreter dieser Art sterben, ohne Nachkommen zu hinterlassen.

Was bedeutet Artensterben

Laut der IUCN (Internationale Union zur Bewahrung der Natur) gilt eine Tier- oder Pflanzenart als ausgestorben, wenn deren Existenz in einem vermuteten Lebensraum nicht mehr nachgewiesen werden kann. Dabei muss der Ausschluss einer Existenz im Lebensraum, sowohl täglich, saisonal oder jährlich erfolgen. Falls eine Tier- und Pflanzenart in einem anderen Lebensraum weiter existiert, handelt es sich um ein lokales Aussterben. Doch falls die Nichtexistenz auch in allen anderen Lebensräumen nachgewiesen werden kann, besteht ein weltweites Aussterben dieser Spezies.

Welche Formen von Artensterben gibt es

In der Erdgeschichte gab es mehrere Wellen von Massenaussterben, welche auch als Faunenwechsel bezeichnet werden. Durch solche Aussterbewellen verschwanden bspw. die Dinosaurier. Die Gründe der bisherigen Aussterbewellen waren Klimaänderungen oder Naturkatastrophen. Das heutige Massensterben wird als Artensterben bezeichnet, da die Gründe zwar ebenfalls klimatisch, aber durch den Menschen hervorgerufen sind.

Warum sterben Arten aus

Aussterben ist ein unausweichliches Schicksal aller Arten. Der Grund dafür ist, dass die Biosphäre der Erde stets einen Wandel unterliegt. Einige Arten tolerieren neue Umweltbedingungen in gewissen Bandreiten, andere nicht. Hinzu kommt, dass jede Art ein spezifisches Toleranzmaß für einen konkreten Umweltfaktor besitzt. So sind manche Pflanzen bspw. gegenüber Salz toleranter als andere, dafür brauchen sie aber mehr Sonnenstunden als andere. Verändern sich Umweltbedingungen für Lebewesen, können die Organismen diese entweder ertragen, passen sich evolutionär oder sterben aus.

Viele Aussterbevorgänge sind weiterhin natürlich begründbar. Spaltet sich durch den Einfluss von Evolutionsfaktoren eine bestehende Art in zwei neue Arten auf, stirbt die ursprüngliche Art ebenfalls aus. Der Prozess der Artbildung ist wiederum notwendig, da auch jede Art eine gewisse Aufgabe für das Ökosystem erfüllt – was als ökologische Nische bezeichnet wird. Und verändert sich das Ökosystem, verändert sich die Aufgabe der Art. Eine Veränderung der ökologischen Nische führt zur neuen Art.

Damit eine Population ausstirbt, benötigt sie eine negative Wachstumsrate. Diese ergibt sich erst, wenn die Sterberate höher als die Geburtenrate ist. Solche Schrumpfphasen sind nicht ungewöhnlich und auch natürlich, da Nahrung, geeignete Fortpflanzungspartner und andere Ressourcen nicht dauerhaft im Optimum vorliegen. Größere Population können Schrumpfungen demnach länger überstehen als kleinere Populationen.

Kleine Populationen sterben schneller aus, da:

  • Zufällig zu wenige Individuen eines Geschlechts in einer Generation auftreten. (Viele Männchen, kaum Weibchen)
  • Schwankende Umweltbedingungen sich negativ auswirken
  • Genetische Fitness abnimmt, aufgrund eines geringen Genpools, Inzucht oder zufälligen Mutationen. Dadurch kann die Population anfällig für Krankheiten sein.

Bei größeren Populationen wirken diese Faktoren weniger stark. Hier greifen oftmals andere Faktoren, welche zum Artensterben führen:

  • Overkill bzw. Jagd: Laut der Overkill-Hypothese fand das letzte große Massensterben am Ende der Eiszeit statt, weil die Menschheit neue Möglichkeiten der Jagd entwickelte und dadurch die Megafauna verfolgt und ausgerottet hatte. Durch menschliche Jagd sind eigentlich alle größeren Tierarten (Wirbeltiere) bedroht. Entweder dienen sie dem Menschen als Nahrung (z.B. Huftiere) oder sind Nahrungskonkurrenten (z.B. Raubtiere). In beiden Fällen werden sie bejagt. Hinzu kommen neue Jagdmotive (z.B. Pelze oder aus Tieren gewonnene Heilmittel)
  • Zerstörung von Habitaten und dadurch Wegfall der ökologischen Nische (Lebensraumzerstörung)
  • Einführung neuer Arten durch menschliche Bebauung oder Ansiedlung (z.B. Regenbogenforelle aus Nordamerika, welche heute in Europa vorkommt und dort mit der Bachforelle um Lebensraum sowie Nahrung konkurriert und diese massiv unter Druck setzt).
  • Aussterbeketten: Eine Art stirbt aus, wodurch andere Arten ebenfalls aussterben. Wenn bspw. die Insekten sterben, welche für die Bestäubung der Pflanzen verantwortlich sind, sterben danach die Pflanzen. Wenn Pflanzen sterben, fehlt Sauerstoff – wodurch auch andere Tiere aussterben werden.

Literatur

  • Dirk Steffens (Autor), Fritz Habekuß (Autor), Über Leben: Zukunftsfrage Artensterben: Wie wir die Ökokrise überwinden, ISBN: 3328107096*
  • Prof. Dr. Josef Settele (Autor), Die Triple-Krise: Artensterben, Klimawandel, Pandemien: Warum wir dringend handeln müssen, ISBN: 3841906532*

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