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Prinzessin Gisla von Paris und das Abkommen mit dem Wikinger Rollo

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Prinzessin Gisla von Paris in der Fernsehserie Vikings, dargestellt von Morgane Polanski

Prinzessin Gisla von Paris in der Fernsehserie Vikings, dargestellt von Morgane Polanski – Bildquelle: Amazon


Gisla von Paris oder Gisele bzw. Gisela genannt, war eine legendäre Prinzessin des Frankenreiches. Der Legende nach soll sie eine Tochter Karl des Einfältigen gewesen sein, welche im Jahre 912 den Wikinger Rollo heiratete.

Geschichte zu Gisla

Der Wikinger Rollo wurde im Jahre 911 zum Herrscher der Normandie ausgerufen. Nach seiner Taufe heiratete er entweder Poppa von Bayeux oder Gisla. Es gibt zur Eheschließung unterschiedliche Überlieferungen, wonach Gisla entweder seine erste oder zweite Ehefrau gewesen sein soll.

Gislas Darstellung und Biographie in der Fernsehserie Vikings

Die Figur von Gisla wird in der Serie Vikings von der französischen Schauspielerin Morgane Polanski gespielt, welche die Tochter vom Schauspieler und Filmproduzenten Roman Polanski ist.

Gisla tritt das erste Mal in Staffel 3 Folge 7 „Paris“ auf. Dort wird sie als einzige Tochter Karl des Kahlen (englisch Charles) dargestellt. Dieser war der geschichtlich belegte Kaiser, welche im Jahr 845 Paris gegen Ragnar Lothbrok verteidigte.

Die dargestellte Gisla, welche den Wikinger Rollo heiratete, war eigentlich die Tochter vom Karl des Einfältigen (Enkel von Karl des Kahlen), welcher das Frankenreich im Jahr 911 gegen Rollo verteidigen musste. Diese Misere kommt zu Stande, weil die Produzenten Rollo und Ragnar Lothbrok in eine Generation stecken wollten, was sie natürlich niemals waren.

Weiterhin wird Gisla als starke und eigensinnige Prinzessin dargestellt, welche nicht immer den Willen des Kaisers folgt. Herzog Odo, welcher ebenfalls den Thron besteigen will, möchte gern Gisla zur Frau und buhlt um deren Gunst. Doch die Prinzessin hat es bisher gut verstanden, den Herzog abzuweisen.

Staffel 3: Gisla verteidigt Paris

In Staffel 3 versuchen die Wikinger, Paris zu erobern. Die Stadt galt bisher als uneinnehmbar. Dennoch versucht der Anführer Ragnar Lothbrok, die Stadt über die Stadtmauern zu erklimmen. Die Pariser wehren sich, aber dennoch gewinnen die Wikinger die Oberhand und einige von ihnen schaffen es über die Mauer.

Gisla, welche nicht tatenlos zusehen möchte, wie ihre Stadt den Barbaren in die Hände fällt – rennt zum Abt von Saint-Denis und nimmt die Oriflamme an sich. Dieses Banner soll den Parisern zeigen, dass Gott und der heilige Dionysius mit Ihnen kämpfen. Um die Männer zusätzlich zu motivieren, hält die Prinzessin eine Rede. In dieser erwähnt sie die Liebe zu Gott und zu Paris. Tatsächlich schöpfen die Pariser Soldaten neuen Mut und gewinnen die erste Schlacht auf der Mauer.

Durch diese Tat steigt Gisla in der Gunst der Pariser Bevölkerung. Ihr Vater, Kaiser Charles, war dazu nicht fähig und wirkt gegenüber seiner Tochter schwach. Durch Charles Unfähigkeit werden auch diverse Widersacher erzürnt, welche nun nach der Krone greifen, da sie glauben – dass ihre Stadt durch den schwachen Kaiser bedroht und die Bevölkerung vom Kaiser keinen Schutz erfahren würde. So ist Herzog Odo dazu geneigt, den Kaiser mehr und mehr abzulehnen.

Gisla als Geisel

Die Erklimmung der Mauer war allerdings nur einer von zahlreichen Versuchen, Paris zu erobern. Und nachdem die Pariser Belagerung kein Ende findet, lässt sich Kaiser Charles auf einen Handel mit den Nordmännern ein. Angeblich soll ihr Anführer Ragnar Lothbrok gestorben sein und sein letzter Wille war es, in Paris als Christ beerdigt zu werden. Bevor dieser Wunsch nicht erfüllt ist, sehen sich die Nordmänner gezwungen, die Stadt weiterhin zu belagern.

Um weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen zu entgehen, wird der Leichnam von Ragnar Lothbrok nach Paris gebracht. Bei der Totenfeier springt der Anführer aus seinem Sarg und nimmt Gisla als Geisel. Mit ihr zusammen geht er zu den Stadttoren und öffnet diese für seine Männer. Nachdem die Wikinger in Paris einströmen, lässt er Gisela frei.

Staffel 4: Gisla und Rollo

Nachdem Paris geplündert wurde, segeln die Wikinger zurück nach Dänemark. Rollo, der Bruder Ragnar Lothbroks, soll als Kommandant im Lager vor Paris bleiben, bis die anderen Nordmänner im nächsten Jahr wiederkommen.

Um einer weiteren Plünderung zu entgehen, schließt Kaiser Charles einen Pakt mit dem Wikinger. Er bietet ihm große Ländereien und seine Tochter als Gemahlin an. Rollo willigt ein und wird Graf der Normandie.

Gisla, welche es immer verstand, ihren Willen durchzusetzen – ist mehr als unzufrieden mit dem Abkommen. Bei der Eheschließung weint sie unentwegt und fleht ihren Vater an, seine Entscheidung zu überdenken. Doch es nützt alles nichts und sie wird die Frau an Rollos Seite.

Ab diesem Zeitpunkt nutzt Gisla jede Möglichkeit, um ihren Gemahl bloßzustellen. Ihr Ziel ist es, ihn als wildes Tier bzw. Barbar hinzustellen. Doch der Kaiser hält hartnäckig am Abkommen mit Rollo fest und der Normanne gibt sich als verständnisvoller Ehemann aus.

Da Rollo das Bündnis mit ihr nicht brechen will, reicht sie selbst die Scheidung. Dies ist möglich, da die Ehe – in Form von Geschlechtsverkehr – noch nicht vollzogen wurde. Als es zur Unterzeichnung der Scheidungspapiere kommen soll, richtet Rollo ein paar Worte in fränkischer Sprache an seine Gemahlin. Beeindruckt davon, dass der Wilde die Sprache lernen konnte – hört sie an.

Rollo schwört Gisla, dass er das Frankenreich beschützen und sie – als seine Gemahlin – immer achten werde. Als Beweis seiner Treue zu ihr und Paris übergibt er ihr seinen Armreif. Sie nimmt diesen entgegen und bleibt seine Ehefrau.

In den darauffolgenden Wochen entbrennt zwischen Beiden eine leidenschaftliche Liebesbeziehung, welche in eine Schwangerschaft mündet. Der verschmähte Herzog Odo beginnt nun eine Intrige gegen Rollo zu spinnen. Dazu geht er ein Bündnis mit Therese, der Schwester Rolands (Hauptmann der Pariser Wache) ein. Zusammen wollen sie zuerst Rollo und dann den Kaiser entmündigen. Therese und Roland gehen allerdings ihren eigenen Vorstellungen nach und liefern Odo an Kaiser Charles aus.

Durch den Verrat an Odo erhoffen sich die Geschwister näher an des Kaisers Seite heranzukommen, um diesen letztendlich ebenfalls zu stürzen. Die Liebe zwischen Rollo und Gisla wollen sie ebenfalls, nach dem Kaiserputsch, beenden. Kaiser Charles erkennt allerdings den Verrat der Beiden und tötet die Geschwister, während Rollo die Stadt gegen seinen Bruder verteidigt.

Nachdem sich Rollo gegen seinen Bruder behaupten und den erneuten Wikingerangriff abwehren konnte, wird er zum Beschützer des Reiches und zum Konsul von Paris bestimmt. An Gislas Seite erlebt der Wikinger seine erfolgreichste Zeit und tritt aus dem Schatten seines Bruders aus.

Gislas Zerwürfnis mit Rollo

Jahre später segeln Björn Eisenseite und einige Nordmänner an der Küste der Normandie. Sie bitten Rollo um sein Einverständnis, dass sie ungehindert passieren dürfen.

Rollo und Gisla haben zu diesem Zeitpunkt schon drei Kinder, namens William, Marcellus und Celsa. Doch Rollo ist unzufrieden mit seinem Leben als fränkischer Graf und will sich der Expedition der Nordmänner anschließen.

Gisla droht ihm daraufhin an, dass dies ihre Liebe nicht überstehen würde. Rollo begleitet dennoch seinen Neffen. Es stellt sich heraus, dass er diese Expedition gebraucht und nur darauf gewartet hat, dass wieder Nordmänner vor seiner Burg segeln. Rollo genießt das Abenteuer, das Plündern und Morden. Als er später zu Gisla zurückkehrt, verzeiht sie ihm dieses Abenteuer nicht.

Und die letzten Worte, welche Rollo an die nun wieder abziehenden Wikinger richtet, sind Worte des Bündnisses. Denn er bietet ihnen Land an, so dass sie in der fremden Heimat neu anfangen könnten. Für Rollo ist dies ein verzweifelter Versuch, um ein Stück Heimat nach Frankreich zu holen. Scheinbar ist er nur noch ein Gefangener in einem fremden Land, dessen Wurzeln entfernt wurden. Seine Frau Gisla hat für seine heidnischen Wurzeln kein Verständnis und somit auch nicht für seine Sehnsucht zu diesen Wurzeln zurückzukehren.

In Staffel 5 kehrt Rollo noch einmal nach Kattegat zurück. Dort erzählt er seinen Neffen Ivar und Hvitserk, wie leer er sich fühlt. Scheinbar hat ihm die Zeit in Frankreich zwar Ruhm, Besitz und Macht gebracht – glücklich ist er dennoch nicht geworden.

Im Hinterland von Kattegat trifft er Lagertha wieder, welche zeitlebens seine Liebe gewesen ist. Rollo gesteht Björn Eisenseite, dass er sein eigentlicher Vater ist und hofft so, dass sein Sohn mit nach Frankreich zieht. Doch weder Lagertha noch Björn wollen den alternden Rollo begleiten, welcher nun wieder in seine verhasste Wahlheimat zu seiner Frau und Kindern zurückkehren muss.


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