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Vikings Staffel 1 Folge 8 Zusammenfassung: Das Opfer


Vikings Folge 8: Das Opfer

Vikings Folge 8: Das Opfer – Bildquelle: Amazon


Die achte Folge der Vikingsserie trägt den Namen „Das Opfer“.
In dieser Episode reist Ragnar Lothbrok mit seiner Familie und Freunden nach Uppsala in Schweden. Dort opfern sie zu Ehren der nordischen Götter, jeweils 9 Tiere jeder Art und neun Menschen.

Ragnar Lothbrok trauert um seinen Sohn

Die letzte Episode der Vikingsserie endete damit, dass Ragnar seinen ungeborenen Sohn verliert.
In der Zeit als Ragnar in England gegen König Aelle kämpfte, bleibt seine Frau Lagertha in Kattegat und vertritt Ragnar dort. In dieser Zeit verlor sie ihr ungeborenes Kind.

Ragnar will nach Uppsala in den Götterhain reisen, um die Götter zu besänftigen.
Denn er glaubt, dass er die Götter erzürnt habe und sie ihm deshalb sein Kind genommen haben.

Athelstan, seinem Sklaven und christlichen Priester, erzählt er von Uppsala.
Alle neun Jahre begeben sich die Menschen aus Kattegat an diesen heiligen Ort in Schweden und huldigen dort ihren Göttern. Da nicht alle Menschen aus Kattegat mit Ihnen reisen werden, geben die örtlichen Bauern Opfergaben ab und bitten darum, dass die Reisenden diese an die Götter richten.

Nachdem die Gruppe um Ragnar in Uppsala angekommen ist, hängen sie die Opfergaben an die heiligen Bäume des Hains. Dieser Brauch war üblich bei den Wikingern und ist bis heute – in unserem Brauchtum vom Weihnachtsbaum – erhalten geblieben.

Im Tempel von Uppsala treffen sie auf einen Priester.
Dieser empfängt sie mit den Worten:

„Ehret die Asen und die Wanen,
Ehret die Götter und Göttinnen,
Ehret Odin, Thor und Freyr,
Ehret Wali, Sif und Heimdall,
Ehret Baldr, Bragi und Aegir,
Ehret Freyja, Loki, Frigg und Mimir,
Ehret Njörd, Ran und Tyr

Nach der Begrüßung sieht man Björn und Athelstan vor der Statue Thors stehen.
Der Junge Björn will den christlichen Priester prüfen und befragt ihn nach Thor. Athelstan, welcher mittlerweile viele Jahre unter den Wikingern lebt, kennt sich gut aus mit Thor und den anderen Asengöttern. Er erzählt dem Jungen von Thor und seinem mächtigen Hammer Mjölnir.

Lagertha sucht die Statue von Freyr, einem germanischen Fruchtbarkeitsgott.
Sie bittet ihn darum, dass sie weitere Söhne geschenkt bekommt. Denn sie weiß, dass es ihre Ehe mit Ragnar belasten würde – wenn sie ihm keine Söhne schenken könnte.

Ragnar sucht die Statue Odins, dem Göttervater, auf.
Er fragt nach dessen Beweggründen und warum er ihn erst begünstigt hat, um ihn dann seinen Sohn zu nehmen. Weiterhin fragt Ragnar bei Odin nach, wer die Mutter seiner weiteren Söhne sein wird.

Die neun Opfer der Wikinger

Außerhalb des Tempels befinden sich Ställe für die Opfertiere.
Athelstan zählt nach und bemerkt, dass es sich jeweils um neun Tiere jeder Art handelt.
Dies war üblich in der Wikingerzeit, denn das Opferfest dauerte neun Tage und an jedem Tag wurde ein männliches Tier jeder Art geopfert. Damit gedachten die Wikinger bzw. Germanen ihre neun mythologischen Reiche.

Athelstan bemerkt einen leeren Stall und fragt bei Ragnar nach.
Dieser erwidert, dass dieser Stall für die Menschenopfer gedacht ist. Athelstan ist daraufhin sichtlich schockiert.

Am Abend finden die Feierlichkeiten zum Opferfest statt.
Die Wikinger trinken und nehmen berauschende Pilze zu sich. Auch Athelstan nimmt am Gelage teil. Eine junge Frau, namens Wardruna, verführt ihn und schläft mit dem Priester. Nach dem Beischlaf beginnt sie damit, Athelstan zu waschen und ihn scheinbar vorzubereiten.

Daraufhin schleicht Athelstan misstrauisch umher und geht ein weiteres Mal in den Tempel.
Dort wird er von einem der Priester überrascht, welcher nach seinem wahren Glauben fragt. Athelstan beschwört dreimal hintereinander, dass er dem christlichen Gott abgeschworen hat. Als der Priester ihm offenbart, dass er das neunte Menschenopfer sein werde, erschrickt Athelstan so sehr, dass sein Armband mit Christenkreuz zur Schau gestellt wird. Dadurch ist er ein unpassendes Menschenopfer für Odin.

Aufgrund dessen, dass Athelstan seinem Christengott nicht abgeschworen hat, kann er nicht geopfert werden. Denn nach seinem Tod würde er ins christliche Himmelreich einkehren und nicht nach Walhall reisen. Dadurch wäre es ein verschwendeter Tod und kein echtes Opfer für die Götter. Dies wiederum würde die Götter so erzürnen, dass sie ihre Wut auf die Menschen richten würden. Um dem Gotterzorn zu entgehen, braucht es ein freiwilliges Opfer unter den versammelten Kriegern. Leif, einer von Ragnars Freunden, meldet sich freiwillig.

In der nächsten Szene sieht man, wie Leif auf seine Opferung vorbereitet wird.
Er wird gewaschen und ihm wird ein Opferkleid angezogen. Danach geht es auf den Altar und König Horik, welcher ebenfalls in Uppsala eintraf, schneidet jedem der neun Krieger seine Kehle durch. Danach werden die Opfer an die jeweiligen, mit Runen verzierten, Pfähle gehängt, welche an den Weltenbaum Yggdrasil erinnern sollen. Leif stirbt in dieser Folge. (Siehe Todesliste Vikings)

Hintergründe zu Opferungen der Wikinger

Der Historiker Ansgar von Bremen (geb. 801, gest. 865) lebte lange Zeit unter den Wikingern. Wegen seiner Verdienste in Dänemark, Schweden und Schleswig nannte man ihn später auch Apostel des Nordens. Ansgar von Bremen war ursprünglich ein Erzbischof, welcher sich zur Aufgabe machte, die Heiden zu christianisieren.

Durch seine Tätigkeit entstanden einige Berichte, welche die Kultur, den Glauben und die Religion der Wikinger näherbringen. Unter Anderem existieren Schriften, welche aufzeigen – dass die Heiden bestimmte Opfergaben – hauptsächlich Hunde- und Pferdekadaver – an Bäume hingen. Ansgar von Bremen beschreibt auch, dass Menschenopfer erbracht worden, was allerdings nicht als historisch gesichert gilt.

Ansgar von Bremen wird ebenfalls in der Vikings-Serie erwähnt. In Staffel 3 Folge 9, namens „die Zerreißprobe“, wird ein Missionar in Kattegat gefangen genommen. Dieser wird zu Aslaug Sigurdsdottir, der damaligen Königin gebracht. Königin Aslaug zwingt den Christen dazu, ein glühend heißes Stück Eisen aufzunehmen und somit den Schutz durch seinen Gott zu beweisen. Nachdem dieser Versuch missglückte, wird Ansgar umgebracht.

Hintergründe zum Tempel von Uppsala

Der Tempel in Uppsala galt als religiöses Zentrum der Svear. Dieser nordgermanische Volksstamm bewohnte das südliche Schweden, zusammen mit den Gauten. Die Saga von Beowulf handelt davon.

Dass dieser Tempel existierte, geht auf Berichte des Adam von Bremen (geb. 1050, gest. 1081) zurück. Dieser war ebenfalls Bischoff und stammte ebenfalls aus Bremen, deshalb die gleichen Beinamen. Allerdings war Adam von Bremen niemals in Uppsala. Stattdessen fundieren dessen Berichte auf Aussagen des dänischen Königs Sven Estridsson.

Adam von Bremen war neben seiner Tätigkeit als Erzbischof auch Chronist und verfasst daher auch Schriften zur „Hamburgischen Kirchengeschichte“ und „Geschichte der deutschen Vorzeit“.

9 Opferungen für neun Reiche oder als Erinnerung an Odins Opfer

Die Idee von Opfergaben an Bäume zu hängen, geht darauf zurück – dass Wikinger und Germanen glaubten, dass die Götter und die Menschen in einem sogenannten Weltenbaum miteinander verbunden sind. Dieser Weltenbaum war eine Esche, welche in der nordischen Mythologie als Yggdrasil bezeichnet wird.

An den Wurzeln von Yggdrasil liegen Jötunheim, das Reich der Riesen, der Göttersitz Asgard und Niflheim – wo laut der Schöpfungsgeschichte – die Urquelle von allem liegt.

Im Schatten des Weltenbaums halten die Götter ihre Beratungen ab. Dort befindet sich auch der Urdbrunnen, wo die Nornen – als Spinnerinnen des Schicksals – das Geschehen eines jeden Menschen lenken.

Weiterhin glaubten die Germanen und Wikinger daran, dass der Weltenbaum so groß ist, dass er die ganze Welt umspannt, bis zum Himmel reicht und alles Irdische sich innerhalb dieser Struktur befinde.

Das Reich der Menschen bezeichneten die Heiden als Midgard. Dieses liegt auf dem Erdboden, oberhalb von Yggdrasils Wurzel. Asgard also der Sitz der Asen-Götter, befindet sich in den Baumkronen, genauso wie Wanenheim, wo die Wanengötter leben und Albenheim, dem Sitz der Licht-Alben, Elben bzw. Elfen.

Die drei Geschlechter waren göttlich, erfuhren aber wahrscheinlich einen Rangwandel. So sind es die Wanengötter – welche Fruchtbarkeit und Gold zu den Menschen brachten. Daraufhin entfachte der Wanenkrieg zwischen den Wanen und Asen, um die Vormachtstellung als wichtigstes Göttergeschlecht der Menschen zu klären. Aus dem Krieg gingen keine Gewinner hervor, doch je nach Region – huldigten die Menschen entweder mehr den Asen oder den Wanen.

In Skandinavien, wo die fruchtbaren Felder eher selten waren, widmeten sich Wikinger eher den Asen, vermutlich da sie von den Fruchtbarkeitsgöttern enttäuscht waren. Die Asen waren Kriegs- und Schutzgötter – wie Baldur, Thor oder Odin.

In Gebieten in Zentraleuropa, welche von westgermanischen Stämmen wie den Alamannen, Franken, Sachsen und Angeln besiedelt wurden, waren die Wanen weitaus präsenter, obwohl die Asen ebenfalls eine Vormachtstellung innehatten.

Laut der nordischen Mythologie mischten sich die Asen und Wanen, um zukünftige Götterkriege zu vermeiden. So wechselten die Fruchtbarkeitsgötter Freyr, Freyja und Njörd nach Asgard. Im Gegenzug zog Mimir nach Wanenheim. Aus dem Speichel beider Göttergeschlechter wurde Kvasir erschaffen, welcher als Weiser zwischen den Reichen wandelte.

Neben Asgard, Wanenheim, Jötunheim, Niflheim, Midgard und Albenheim waren auch Helheim, Utgard und Muspellsheim von Bedeutung. Helheim lag unterhalb der Erde und war die Totenwelt, in welcher Hel regierte.

Die Hel ist Tochter des Gottes Loki und der Riesin Angrboda. Sie hatte zwei Geschwister, welche riesig waren und als Unheilbringer galten. Dies waren der Riesenwolf Fenrir und die Riesenschlange Jörmungandr.

Alle drei Geschwister – auch als Lokis Brut bezeichnet – waren Teil einer Prophezeiung, wonach diese die Verbindung zwischen Menschen und Göttern vernichten sollten. Diese Prophezeiung bzw. Götterdämmerung wird in der nordischen Mythologie als Ragnarök bezeichnet.

Um alle drei Kinder des Lokis wegzusperren, wurde Hel ins Totenreich verbannt. Der Fenriswolf wurde in Asgard gefesselt und die Riesenschlange um Midgard gelegt. Fortan trägt diese den Namen Midgardschlange oder Weltenschlange, welche die Menschen davon abhalten soll – die irdische Welt zu verlassen-

Utgard ist das Reich, in denen keine Götter und keine Menschen leben. Es ist außerhalb, ein Verbannungsort und das Gebiet der Trolle und Eisriesen.

Muspellsheim ist das Gebiet der Feuerriesen. Laut der nordischen Sage soll die Götterdämmerung Ragnarök einsetzen, sobald der Weltenbaum Yggdrasil welkt oder bebt. Dann soll sich Lokis Brut erheben und gegen Asgard ziehen. Am Ende des Kampfes wird der Riese Surt aus Muspellsheim kommen und die Regenbogenbrücke Bifröst zerschlagen, welche die Götterwelt mit Midgard (Menschenwelt) verbindet. Dadurch sind die Menschen für alle Zeit von den Göttern getrennt.

Um die Verbindung zu den Göttern zu stärken, musste wahrscheinlich an die neun Reiche geopfert werden. Ob dies tatsächlich so war, ist nicht belegt.

Eine weitere Rolle spielt die Zahl neun bei Odins Selbstopfer. Denn der Kriegsgott war beständig auf der Suche nach Weisheit. Die Vorahnung auf Ragnarök trieb ihn dazu, geeignete Krieger unter den Gefallenen zu suchen, welche er nach Valhall führte, wo sie sich auf den entscheidenden Krieg gegen Lokis Brut vorbereiteten.

Er beneidete die Nornen, welche die Runen schreiben konnten. Um sich als würdig zu erweisen, spießte Odin sich selbst auf und hing sich für 9 Tage und 9 Nächte am Weltenbaum auf.


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