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Was bedeutet Attitüde: Definition und Bedeutung


Die Attitüde ist eine wertende Haltung bzw. Einstellung des Individuums, welche auf andere Menschen oder Menschengruppen abzielt. Diese Haltung könnte auf Lernen durch Erfahrungen beruhen und wird durch Reize ausgelöst. Aus dem Französischen kommend, lautet die wörtliche Übersetzung schlicht „Einstellung“. Darüber hinaus ist es aber ein weitreichender Begriff, der eng verknüpft ist mit der Persönlichkeit einer Person und sogar Auswirkung auf den beruflichen Erfolg haben kann.

Verwendung in Kunst und Kultur

Vor allem im 18. und 19. Jahrhundert war die Attitüde ein gängiger Begriff innerhalb der darstellenden und bildenden Kunst. In der Schauspielerei war damit das lebendige Bild gemeint, in der Malerei und Bildhauerei die Art, sich zu präsentieren. Eine Körperhaltung oder eine Gebärde.

Bedeutung innerhalb der Psychologie

Vor allem im Bereich der Sozialpsychologie gibt es zahlreiche Untersuchungen dazu, wie die Einstellung einer Person zustande kommt, welche Auswirkungen sie auf die Umwelt hat und wie eine Veränderung bewirkt werden kann. Denn die Attitüde entscheidet darüber, in welcher Weise wir der Gesellschaft gegenübertreten und mit welchen Normen und Werten wir sie belegen.

Deutlich wird dies im häufig zitierten Liedtext „Schrei nach Liebe“ der Band Die Ärzte, in dem es um das Thema Rechtsextremismus geht. Da heißt es „Hass ist deine Attitüde“ und so trifft das Lied exakt die Kernbedeutung des Begriffs. Es geht um ein wesentliches Persönlichkeitsmerkmal, das unser Handeln und unsere gesamte Wahrnehmung beeinflusst und vielleicht genetisch vorprogrammiert wurde oder durch das soziale Umfeld übernommen wurde.

In der Psychologie existieren zu zahlreichen Phänomenen, welche sich im menschliche Handeln, Erleben und Verhalten ausdrücken – gegenläufige Untersuchen, welche als Anlagen-Umwelt-Debatte geführt werden. Demnach kann die Attitüde bereits genetisch in den Erbanlagen verankert sein oder wird Leben durch Lernen von Vorbildern, Bezugspersonen und anderen Menschen übernommen. Entsprechend schwierig ist die Veränderung der Attitüde einer Person.

Einfluss auf den beruflichen Erfolg

Unsere Persönlichkeit und Haltung, unser Wesen prägt unsere Wahrnehmung. Je nach Einstellung nehmen wir andere Menschen als gefährlich, arrogant oder freundlich wahr. Dies hat Einfluss auf unser Verhalten gegenüber diesen Menschen. Und da jeder Mensch über eine soziale Wahrnehmung verfügt, werden auch wir vom Gegenüber wahrgenommen und beurteilt. Gehen wir auf Distanz, verhalten uns abschätzig und treffen falsche Schlussfolgerungen wird dies vom anderen Menschen registriert, wodurch sich dessen Verhalten ebenfalls ändert. Mitunter wirkt dieser erst durch unsere Einstellung ihm gegenüber arrogant. In der Psychologie nennt man diesen Effekt der Vorhersage: sich selbsterfüllende Prophezeiung.

Studien ergaben, dass nicht unsere Expertise oder Fachlichkeit über unseren Erfolg im Beruf entscheiden, sondern mit welcher Einstellung wir die Dinge tun. Vor allem positive Emotionen spielen dabei eine Rolle und haben einen Einfluss auf Innovation und Brillanz.

Synonyme

Insbesondere im Hinblick auf häufig verwendete Synonyme, wird das Wesen des Begriffs Attitüde noch einmal deutlich umschrieben: Gesinnung, Charakterlage, Couleur, Standpunkt, innere Haltung, Veranlagung, Positur, Pose.

Auch der in der Soziologie gebräuchliche Begriff des Habitus findet Verwendung. Er meint die Gesamtheit aller Vorlieben und Gewohnheiten in Verbindung mit dem Sozialverhalten sowie dem Auftreten einer Person.

Sein und Schein

Wörtlich übersetzt meint Attitüde „Einstellung“ und geht weit über diese Bedeutung hinaus. Sie meint das gesamte Sein des Menschen und dessen Haltung zu seiner Umwelt. Bereits genetisch vorprogrammiert oder durch Umweltreize beeinflusst, ist es schwierig, die eigene Attitüde zu verändern. Die meisten Menschen bemerken diese nicht bei sich, sondern beim Gegenüber. Doch alle Wesenszüge, welche wir beim anderen Menschen bemerken, müssen bei uns registriert sein, sonst wäre kein Erkennen möglich. Deshalb muss die gleiche Attitüde, welche uns entgegengebracht wird, auch in einem Selbst vorhanden sein.


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