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Was sind Stutenkerle, wo gibt es diese, welche Bedeutung haben die


Stutenkerle sind ein beliebtes Hefegebäck in Gestalt eines kleinen Männchens. Dieses erfreut sich im Herbst beziehungsweise Winter großer Beliebtheit. In einigen deutschsprachigen Regionen wird es am Martinstag, in anderen am Nikolaustag und in weiteren im Januar gegessen. Manche Regionen legen keine festen Termine für den Stutenkerl fest.

Welche Zutaten gehören in einen Stutenkerl

Stutenkerle werden vorwiegend aus einem süßen Hefeteig, auch Stuten genannt, gebacken. Dieser besteht aus Weizenmehl, Fett, Zucker sowie Hefe. Meist stellen Rosinen das Gesicht und die Knöpfe dar und manchmal wird das Gebäck mit etwas Zucker garniert. Oft hält das Teigmännchen auch eine kleine Tonpfeife in den Händen.

Eine andere Variante besteht aus Weizenmehl, Wasser, Hefe und Salz. Sie ist als Weckmann bekannt.

Für was steht der Stutenkerl

Diese Gebäckfigur sollte ursprünglich wahrscheinlich den Bischof St. Martin oder den St. Nikolaus darstellen. Heute wird besonders in den Varianten Norddeutschlands und den Weckmännern des Rhein-Neckar-Gebietes eine Tonpfeife am Martinstag zugegeben, die für den Stab des Bischofs steht. Die Pfeife hat ihre Tradition aus der Zeit der Pfeifenbäckerei.

Sie florierte im Europa des 17. sowie 18. Jahrhunderts und könnte Einflüsse aus der Reformation enthalten, um Sinnbilder der katholischen Kirche weltlich darzustellen. Sehr verbreitet ist die Form des Stutenkerls mit einer Hand an seiner Pfeife. Sie steht für Männlichkeit.

Innerhalb der deutschsprachigen Schweiz trägt das Gebäck, dort bekannt als Grittibänz, üblicherweise keine Tonpfeife. Diesen Brauch haben manche Bäckereien erst in der neueren Zeit übernommen. Nicht jede Region der Schweiz identifiziert das Gebäck mit St. Martin oder St. Nikolaus. Während des 19. Jahrhunderts schrieben die Solothurner dem Gebäck eine deutliche Ähnlichkeit mit ihrem Landesheiligen St. Ursus zu. Vor einigen Jahrhunderten waren auch weibliche Gebäckstücke weit verbreitet.

Wann gibt es den Stutenkerl

In einigen Region gibt es den Hefeteigmann zu Nikolaus und andernorts am Martinstag. In Hessen, im Ruhrgebiet, im Rheinland, in Rhein-Neckar, in Westfalen, im Ravensberger Land oder im Eichsfeld bekommen Kinder den Weckmann während des Martinssingens oder des St.-Martins-Umzuges geschenkt.

Im Schweizer Kanton Solothurn gibt es den Grittibänz erst an Weihnachten oder im Januar am Sebastianstag. In Basel gab es den Grättimaa einst zum Weihnachtsfest, heute kommt er zu Nikolaus auf den Tisch.

Der sehr bekannte Stutenkerl ist ein Gebildebrot, das im Frühmittelalter Kranke und Büßer ohne empfangene Eucharistie als Ersatz für die Kommunion bekamen. In der Orthodoxie Osteuropas ist der Brauch noch immer üblich.

Welche anderen Bezeichnungen gibt es noch

Das Hefegebäck trägt verschiedene Bezeichnungen. Im Saarland, in Baden-Württemberg, Hessen, in der Pfalz, in Franken, einigen Teilen Norddeutschland sowie Ostdeutschlands sind die Bezeichnungen Weckmännchen, Weckmann, Weckenmännchen oder Weckenmann gebräuchlich.

Stutenkerl sowie Stutenmännchen heißt es vor allem in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Westfalen und Mecklenburg, wo mit Stuten ein Rosinenbrot gemeint ist. Süddeutschland sowie Österreich nennen den Hefemann Krampus, der eine furchterregende Gestalt rund um den St. Nikolaus ist. Die Schweizer sagen Grittibänz und innerhalb Ostdeutschlands hat der Hefeteigmann keine große Tradition.

Es gibt auch noch regionale Bezeichnungen, die kaum verbreitet sind.

  • In der nördlichen Eifel bis nach Köln nennen die Menschen ihn Pitschmann. Im Bergischen Land heißt er Piefekopp und im Rheinland sowie im Westruhrgebiet ist er der Pumann.
  • In Mönchengladbach, Viersen und Umgebung wird Buggemann oder Buckmann gesagt.
  • Im Raum Ostwestfalen-Lippe sowie im Ostmünsterland ist auch der Pipenkerl bekannt.
  • In Norden von Rheinland-Pfalz sagen die Leute Ditz, in Nordbaden, Südhessen und in der Pfalz ist er der Dambedei, Hefekerl oder Maddinsmändl.
  • Die Eichsfelder sagen Martinsbrot und die Rheingauer nennen ihn Weggbopp.
  • Nördlich vom Bodensee sowie in der Region Lech und Donau ist er der Klausenmann.
  • In Breisach gibt es den Baselmann und in Südwestbaden sowie Basel ist der Name Grättimaa üblich. Im Westthurgau und Zürich ist Elggermaa die typische Bezeichnung.
  • Luxemburger nennen das Männchen Boxemännchen und Elsässer sagen Manala oder Manele.
  • Niederländer sprechen vom Weckman, Wekkeman, Mikkeman, Buikman, Ziepesjprengert, Piepespringer oder Stevensman.

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