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Aufrechter Gang: 10 Fragen & Antworten, Vor- und Nachteile


aufrechte Gang

Als aufrechter Gang (lat. bipedie) bezeichnet man das Zweibein-Gehen von Wirbeltieren. Insbesondere bezeichnet man die Fortbewegungsform des Menschen auf zwei Beinen als aufrechten Gang, der sich vor mindestens sechs Millionen Jahren entwickelt hat. Sie bedeutete für den frühen Menschen mehrere Vorteile wie freie Hände, verkürzte Schwangerschaften und eine bessere Sicht. Gleichzeitig brachte diese Veränderung auch Nachteile in Form von langsamerer Fortbewegung, schlechter Kletterfähigkeit und erhöhter Säuglingssterblichkeit mit sich.

Was ist der aufrechte Gang

Der aufrechte Gang beschreibt den Wandel während der menschlichen Evolution, durch den der Mensch heute auf zwei Beinen geht. Bei keinem anderen Lebewesen auf der Welt, das vier Beine zur Verfügung hat, hat sich diese Fortbewegungsmethode durchgesetzt. So gehen viele Affen zwar hin und wieder auf zwei Beinen, sie tun das aber nicht dauerhaft.

Vermutlich hängt die Entwicklung zum aufrechten Gang mit einer veränderten Lebensweise der Vorfahren des Menschen zusammen. Diese lebten zunächst ausschließlich oder zumindest hauptsächlich auf Bäumen. Aus welchen Gründen auch immer, möglicherweise war es Nahrungsknappheit oder veränderte Klimabedingungen, mussten sie ihre Bäume häufiger verlassen. Wahrscheinlich kam es dabei dazu, dass sie diese Ausflüge immer häufiger mehr auf zwei Beinen unternahmen.

Woher wissen Forscher, dass die Urmenschen bereits aufrecht gegangen sind

Häufig finden Archäologen nur einen Schädel oder irgendein anderen Knochen eines Vormenschen oder Urmenschen. Dennoch können die Forscher daraus ableiten, ob dieser menschliche Vorfahre zum aufrechten Gang fähig war oder nicht. Denn im Schädel der Wirbeltiere befindet sich ein Loch, welches die Verbindung zum Hals bzw. der Halswirbelsäule darstellt.

Bei Vierbeinern, welche den Schädel vor sich tragen, befindet sich das Loch auf der Rückseite des Schädel. Menschen sind Zweibeiner, welche den Kopf oben auf dem Körper tragen. Demnach sitzt das Loch, welches wissenschaftlich als Foramen magnum bezeichnet wird, auf der Unterseite des Schädels.

Foramen magnum

Foramen magnum beim menschlichen Schädel befindet sich mittig unter dem Schädel

Finden Forscher den Knochen eines Schienbeins werden Vergleiche mit der Anatomie menschlicher und tierischer Knochen angestellt. Die Vergleichende Anatomie liefert dann Rückschlüsse auf die Physiologie eines Vormenschen oder Urmenschen.

Wann entstand der aufrechte Gang

Wohlmöglich entwickelte sich der aufrechte Gang mehrmals und auf unterschiedliche Weise. Denn in der Tongrube „Hammerschmiede“ im Landkreis Ostallgäu (Bayern) wurden fossile Überreste eines Primaten gefunden, welcher 2019 als Danuvius guggenmosi beschrieben wurde. Dieser lebte vor etwa 11,62 Mio. Jahren, also viel früher als die Vormenschen. Laut der Anatomie der gefundenen Gelenke publizierten die Archäologen, dass Danuvius bereits aufrecht gegangen sei.

Bei Danuvius handelt es sich aber um einen Menschenaffen und keinen Menschen. Er könnte ein Bindeglied zwischen Bodenbewohner und Baumbewohner sein, war allerdings bereits ausgestorben – als die Stammesgeschichte des Menschen begann.

Die ältesten Fußabdrücke der menschlichen Stammesgeschichte, welche auf einen Zweibeingang verweisen, stammen von Australopithecus afarensis und sind circa 3,2 Mio. Jahre alt. Diese fossilen Fußabdrücke fand man 1978 bei Laetoli in Tansania. Laut dem renommierten Wissenschaftsmagazin Science sind die Fußabdrücke vom Zerfall bedroht.

Als älteste Fußabdrücke eines Urmenschen werden fossile Fußspuren bei Ileret – einem Dorf in Kenia – erwähnt. Diese stammen von Homo erectus und sind circa 1,5 Mio. Jahre alt.

Wie entstand der aufrechte Gang

Warum der Mensch als einziges vierbeiniges Lebewesen auf der Erde ausschließlich auf zwei Beinen läuft, ist nicht abschließend geklärt. Es existieren viele Theorien zu dieser Entwicklung.

Möglicherweise führte der aufrechte Gang dazu, dass der Mensch ein weiteres Areal überblicken konnte. Feinde erspähte er dadurch früher und konnte rechtzeitig fliehen.

Eine andere Hypothese ist ein evolutionärer Vorteil durch eine bessere Kühlfunktion. Im vierbeinigen Gang ist eine größere Fläche des Körpers der Sonne ausgesetzt. Er ist außerdem allgemein dem Wärme abstrahlenden Boden näher und profitiert weniger von Wind. In heißen Gegenden war es daher möglicherweise von Vorteil, dauerhaft oder hauptsächlich auf zwei Beinen zu laufen.

Zudem gibt es zwei Theorien, die sich aber eher als Folge aus dem aufrechten Gang entwickelt haben. So hatten die frühen Menschen, die Werkzeuge herstellen konnten, einen Vorteil gegenüber denen, die ihre Hände zur Fortbewegung brauchten. Auch der Transport von Nahrung, etwa zu sicheren Schlafplätzen, war ein Vorteil. Allerdings wurde beides überhaupt erst durch den aufrechten Gang möglich. Er wird sich also nicht aus diesen Gründen entwickelt, aber möglicherweise dadurch durchgesetzt haben.

Warum hat sich der aufrechte Gang entwickelt

Warum die Menschheit sich zu einem aufrecht laufenden Tier entwickelte, ist nicht eindeutig geklärt. Wie oben schon beschrieben, gibt es einige Hypothesen dazu. Man nimmt an, dass der aufrechte Gang aus einer zufällig auftretenden Mutation entstand, dann einen gewissen Zweck erfüllte und zu einem Vorteil wurde. Diese als Präadaption-Hypothese bezeichnete Theorie stellt den Stand der Forschung am ehesten dar und wird auch weitestgehend akzeptiert.

Eine umstrittene Hypothese zur Entstehung des aufrechten Ganges ist die Savannen-Hypothese. Demnach veränderte sich das Klima vor mehr als 8 Mio. Jahren, wodurch die Wälder verschwanden und durch Savannenlandschaften ersetzt wurden. Die Vorfahren des Menschen mussten sich in dieser neuen Umgebung zurechtfinden, entwickelten die Fähigkeit aufrecht zu stehen, um das Grasland überblicken zu können. Die Savannen-Hypothese gilt allerdings als widerlegt.

Welche Affen außer dem Menschen gehen noch aufrecht

Alle Menschenaffen können aufrecht gehen, tun dies aber meist nur für kurze Zeit. Am häufigsten auf zwei Beinen bewegen sich Schimpansen, Bonobos und Gorillas fort. Das sind die Primaten, die mit dem Menschen am nächsten verwandt sind.

Welche Bedeutung hat das schüsselförmige Becken des Menschen

Das Becken des Menschen muss durch den aufrechten Gang deutlich mehr Last tragen. Es hält die inneren Organe an Ort und Stelle. Dadurch entwickelte es seine Schüsselform.

Welche Vorteile hat der aufrechte Gang

Der aufrechte Gang musste Vorteile für den frühen Menschen mit sich bringen. Er veränderte ihr Leben von Grund auf. Das war nur mit mindestens einem evolutionären Vorteil möglich. Insgesamt lassen sich sechs Vorteile des aufrechten Ganges beschreiben.

Weiteres Sichtfeld

Der aufrechte Gang ermöglichte den frühen Menschen, weiterzusehen. Sie bewegten sich auf dem Boden vermutlich zwischen hohen Gräsern oder in Buschwerk fort. Auf vier Beinen war ihr Sichtfeld daher stark eingeschränkt.

Sich hin und wieder aufzurichten half ihnen, ihre Umgebung im Blick zu behalten. Sie erkannten mögliche Gefahren oder auch Nahrungsquellen früher und konnten entsprechend reagieren.

Freie Hände

Wer seine Hände nicht mehr zum Gehen braucht, kann sie anderweitig nutzen. Die Hominiden waren so in der Lage, Nahrung zu transportieren und Vorräte anzulegen. Sie ernährten sich nämlich hauptsächlich pflanzlich, sodass ein Schleppen von Beutetieren mit dem Mund kaum nötig war. Ihre Nahrung war kleinteiliger. Freie Hände, die Wurzeln, Beeren, Samen und Früchte tragen konnten, waren daher viel wertvoller.

Zusätzlich konnte der frühe Mensch nun Werkzeuge nutzen. Das kann man auch bei Menschenaffen beobachten, die hauptsächlich auf vier Beinen gehen. Sie nutzen Äste, um Ameisen aus ihrem Bau zu locken. Es gibt sogar Aufnahmen von einem Orang-Utan, der, wohl durch Beobachtung von Fischern, das Speerfischen gelernt hat.

Diese Werkzeuge stellen einen Vorteil gegenüber den Verwandten dar, die auf vier Beinen liefen. Sie erleichterten den frühen Menschen das Leben und erhöhten ihre Überlebenschance.

Weniger Wasserverlust

Der aufrechte Gang und die Fähigkeit zu schwitzen, entwickelten sich vermutlich etwa gleichzeitig. Möglicherweise hat das eine das andere erst notwendig gemacht. Schwitzte ein früher Mensch auf vier Beinen, verlor er dabei viel mehr Wasser. Der aufrechte Gang verhinderte nicht nur durch weniger Exposition zur Sonne Überhitzung, sondern auch ein Austrocknen durch das Schwitzen.

Längere Fortbewegung am Stück

Der geringere Wasserverlust durch den aufrechten Gang führte auch dazu, dass der frühe Mensch weitere Strecken zurücklegen konnte. In Krisenzeiten war es ihm möglich, nahrungsreichere Orte oder weiter entfernt gelegene Wasserstellen aufzusuchen.

Besseres Hirnwachstum

Es ist denkbar, dass der aufrechte Gang auch das Hirnwachstum beschleunigte. Das hat zwei Gründe: Beim Gang auf vier Beinen braucht das Lebewesen stärkere Nackenmuskeln, um den Kopf zu halten. Diese brauchen Platz und müssen irgendwo ansetzen. Ebenso sieht es bei der Kiefermuskulatur aus. betrachtet man Schädel von Tieren, die hauptsächlich harte Nahrung zu sich nehmen, fällt häufig ein Kamm auf. Dieser verläuft mittig über den Schädelknochen. An ihm setzen die Kiefermuskeln an.

Diese Ansatzmöglichkeiten für Muskeln verkleinern den Raum, den das Gehirn einnehmen kann. Während die Nackenmuskulatur mit dem aufrechten Gang schrumpfte, dauerte es bei der Kiefermuskulatur vermutlich etwas länger. Der Kamm verschwand erst, als sich der Mensch dauerhaft von weicheren Nahrungsmitteln ernährte oder harte über Feuer garen konnte.

Mehr Nachkommen

Der aufrechte Gang veränderte die Form des Beckens. Schaut man sich die Becken von Mensch und Schimpanse an, fällt auf, dass das des Menschen viel schmaler ist. Das führte unweigerlich dazu, dass die Schwangerschaft verkürzt werden musste. Andernfalls hätte der Säugling nicht mehr durch den Geburtskanal gepasst.

Dadurch ist es den aufrecht gehenden frühen Menschen möglich gewesen, schneller nacheinander Nachkommen zu gebären. Sie vermehrten sich also schneller als ihre Verwandten auf vier Beinen, was zu ihrer Verdrängung beitrug.

Welche Nachteile hat der aufrechte Gang

Obwohl der aufrechte Gang für den frühen Menschen viele Vorteile bedeutete, war und ist er bis heute nicht perfekt. Viele Vorteile bringen auch Nachteile mit sich. Da sich der aufrechte Gang beim Menschen dennoch durchgesetzt hat, ist davon auszugehen, dass die Vorteile überwogen. Betrachtet man alle Aspekte, werden sechs Nachteile des aufrechten Ganges sichtbar.

Bessere Sichtbarkeit für Feinde

Die bessere Sicht auf Feinde bedeutete gleichzeitig, auch früher von Feinden gesehen zu werden. Zwischen Büschen und Gras waren die frühen Menschen gut versteckt. Richteten sie sich auf, ragten sie auffällig daraus hervor. Der aufrechte Gang hat sich also eher entwickelt, obwohl dadurch mehr Hominiden von Fressfeinden entdeckt wurden. Andernfalls hätte die Evolution vermutlich bei mehr Arten zu dieser Anpassung geführt.

Langsamere Fortbewegung

Der aufrechte Gang verlangsamte die Fortbewegung der frühen Menschen deutlich. Sie waren nicht nur besser für Feinde zu erkennen, sondern auch leichter zu erbeuten. Der vierbeinige Gang ermöglicht die Fortbewegung im Galopp. Das bringt zusätzlichen Anschub für das Tier. Je weiter die Entwicklung in Richtung Zweibeinigkeit voranschritt, desto schlechter war der Mensch dazu in der Lage.

Zusätzlich ist die Wirbelsäule des Menschen senkrecht, was ihr im schnellen, nach vorne gebeugten Lauf, wenig Stabilität gibt. Deswegen begeben sich auch Menschenaffen, die häufig auf zwei Beinen gehen, auf vier Beine, wenn sie schnell sein wollen.

Ein schnelles Beispiel aus der Tierwelt auf zwei Beinen ist der Strauß. Er kann bis zu 70 km/h schnell rennen, was ihn zum schnellsten Laufvogel macht. Seine Wirbelsäule ist allerdings horizontal gelagert. Daher ist es ihm möglich, auf zwei Beinen doppelt so schnell zu laufen, wie der schnellste Mensch der Welt. Zudem hält der Mensch seine Höchstgeschwindigkeit höchstens einige 100 m. Der Strauß behält seine Höchstgeschwindigkeit ohne Probleme eine halbe Stunde bei.

Verschlechterte Kletterfähigkeit

Der aufrechte Gang führte zu verschiedenen Veränderungen am menschlichen Körper. Die Hände wurden kleiner und schmaler. Ebenso sah es bei den Füßen aus. Diese verloren zusätzlich ihre Fähigkeit, den großen Zeh wie den Daumen zu opponieren. Während Menschenaffen mit ihren Füßen Äste umgreifen können, kann der Mensch das nur noch mit den Händen. Seine Arme sind dabei viel schwächer bemuskelt, da seine Beine die hauptsächliche Last tragen.

Der aufrecht gehende Mensch war daher kaum mehr in der Lage, auf Bäumen Schutz zu suchen. So fiel er Fressfeinden viel häufiger zum Opfer.

Belastung der Gelenke und Gefäße

Beim Gang auf vier Beinen wird das Gewicht des Körpers stärker verteilt. Im aufrechten Gang hält das Becken alle Organe an Ort und Stelle. Das belastet nicht nur diesen Bereich des Körpers. Auch die Gelenke in den Beinen leiden unter viel höherem Druck. Entsprechend kommt es leichter zu Verschleißerscheinungen, beispielsweise in den Knien.

Zusätzlich braucht das Blut viel mehr Druck, um von den Füßen wieder bis zum Herzen zu kommen. Das bedeutet, dass auch die Gefäße unter dem aufrechten Gang leiden und es häufiger zu Verschleißkrankheiten kommt.

Höhere Wahrscheinlichkeit von Bandscheibenvorfällen

Die doppelte S-Form der Wirbelsäule ist im aufrechten Gang unbedingt nötig. Nur sie verhindert, dass die Kräfte, die dabei auf die Wirbel wirken, zu Verletzungen und Schäden führen. Dennoch führt der aufrechte Gang auch mit der besonderen Form der Wirbelsäule häufiger zu Bandscheibenvorfällen.

Speziell Hals- und Lendenwirbel sind noch immer schlecht an den aufrechten Gang angepasst. Hier leidet der Mensch bis heute vermehrt an Problemen. Allgemein sind Rückenprobleme und -verletzungen beim Menschen häufig. Das hängt aber eher mit der heutigen Lebensweise zusammen. Die Form der Wirbelsäule ist für das Gehen gemacht, nicht für langes Sitzen. Letzteres macht jedoch den Großteil des Tages der Mehrzahl der Menschen aus.

Verengung des Geburtskanals

Der verengte Geburtskanal führte, wie bereits erwähnt, dazu, dass die Schwangerschaften der frühen Menschen kürzer wurden. Dadurch konnten sie mehr Nachkommen zur Welt bringen. Allerdings sind diese auch weniger weit entwickelt als die Neugeborenen der Verwandten, die nicht aufrecht gehen. In gewisser Weise handelt es sich um Frühchen, die mehr Aufmerksamkeit ihrer Mutter brauchen. Entsprechend dauert ihre Aufzucht auch länger, sodass die frühen Menschen intensiver mit der Kinderbetreuung beschäftigt waren.

Zudem führt der verengte Geburtskanal häufiger zu Komplikationen. Ohne medizinische Versorgung, die es vor mehreren Millionen Jahren selbstverständlich noch nicht gab, bedeutete ein Geburtsstillstand unweigerlich den Tod von Mutter und Ungeborenem. Dazu kommt es vor allem, wenn Becken und Kopfumfang des Kindes nicht zusammenpassen. Bei einem schmaleren Becken ist das häufiger der Fall.

Der verengte Geburtskanal erhöhte zwar die Geburtenrate, war aber auch verantwortlich für eine höhere Sterblichkeit während der Geburt.

Warum war der aufrechte Gang für die Menschen wichtig

Man nimmt an, dass sich der aufrechte Gang als erste Fähigkeit des Menschen entwickelte und andere Leistungen, wie Intelligenz und Sprache, nur dadurch entstehen konnten. Denn der aufrechte Gang ermöglicht das Tragen des Schädels auf dem Oberkörper. Ein Vierbeiner muss den Schädel vor sich tragen. Wächst nun das Gehirn eines Vierbeiners, verlagert sich der Schwerpunkt nach vorne – was zu Lasten der Balance geht.

Um diese Balance auszugleichen, muss ein vierbeiniges Tier eine andere Muskulatur im Nacken und Rumpf entwickeln. Die übergroße Nackenmuskulatur würde dann dazu führen, dass die Bewegungsfreiheit des Schädels eingeschränkt wäre. Demnach ist das Anwachsen eines Gehirns bei einem Vierbeiner beschränkt.

Durch den aufrechten Gang war die Menschheit in der Lage ein größeres Gehirn zu haben und dieses obenauf zu tragen. Dadurch wurden kognitive Fähigkeiten, wie Denken, Sprache und Bewusstsein, ermöglicht. Andere Fähigkeiten, wie das Benutzen der Hände zum Greifen, konnten sich ebenfalls entwickeln.

Durch die Gegenüberstellung des Daumens entstand dann eine Faust, welche ein Zugreifen ermöglichte. Der Präzisionsgriff entstand erst später. Dieser ermöglichte das Herstellen von Werkzeugen oder Waffen. Die ersten Werkzeuge entstanden vor circa 2,5 Mio. Jahren, also mindestens 4 Mio. Jahre später als der aufrechte Gang. (siehe Werkzeuge der Steinzeit)

Zusammenfassung

  • Als aufrechten Gang beschreibt man die Fortbewegungsart des Menschen auf zwei Beinen.
  • Der aufrechte Gang entwickelte sich beim Menschen vor etwa sechs Millionen Jahren, wobei bereits vor zwölf Millionen Jahren Menschenaffen aufrecht gingen.
  • Der aufrechte Gang bringt für den Menschen sechs Vorteile mit sich.
  • Geht der Mensch aufrecht, kann er weiter sehen und dadurch Feinde und Nahrungsquellen früher erkennen.
  • Durch den aufrechten Gang werden die Hände frei, um Werkzeuge oder Nahrung zu tragen.
  • Im aufrechten Gang verliert der Mensch weniger Wasser durch das Schwitzen, weil ein geringer Teil seines Körpers direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
  • Weil der Mensch im aufrechten Gang länger kühl bleibt, kann er länger am Stück laufen.
  • Im aufrechten Gang sind weniger Nackenmuskeln nötig, sodass das Gehirn mehr Raum zum Wachsen hat.
  • Der aufrechte Gang verändert die Beckenform, sodass der Mensch mehr Nachkommen zur Welt bringen kann.
  • Der aufrechte Gang bringt sechs Nachteile mit sich.
  • Wer aufrecht geht, wird besser von Feinden gesehen.
  • Die Fortbewegung auf zwei Beinen ist durch die senkrechte Wirbelsäule und die Unmöglichkeit von Galopp langsamer.
  • Durch den aufrechten Gang veränderten sich Hände und Füße des Menschen, sodass er seine gute Kletterfähigkeit verlor.
  • Im aufrechten Gang lasten höhere Kräfte auf Gelenken und Gefäßen, sodass es schneller zu Verschleiß und Verletzungen kommt.
  • Die Wirbelsäule ist bis heute nicht perfekt an den aufrechten Gang angepasst, sodass der Mensch öfter an Bandscheibenvorfällen leidet.
  • Der verengte Geburtskanal erhöht die Geburtenrate, aber auch die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen bei der Geburt.

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