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Chester Campbell: Biografie und Hintergründe | Peaky Blinders


Chester Campbell war ein englischer Polizei-Inspektor, welcher große Verdienste in Birmingham und Belfast feierte. In der Fernsehserie „Peaky Blinders: Gangs of Birmingham“ wird dessen Geschichte durch den neuseeländischen Schauspieler Sam Neill verkörpert.

Inspektor Campbells Biographie in Peaky Blinders

In der Serie tritt der Inspektor zum ersten Mal in Staffel 1 Folge 1: „Geschenk des Teufels“ auf. Dort wird er aus Belfast abkommandiert, um gestohlene Waffen in Birmingham wieder zu finden. In Belfast hat Campbell bereits erfolgreich gegen die IRA gekämpft und sich dort einen gewissen Ruf erarbeitet.

Er gilt als zielstrebig und seine Methoden ähneln denen, welcher er zu bekämpfen versucht. Aufgrund seiner Stellung musste Campbell nicht an Kriegshandlungen im ersten Weltkrieg teilnehmen und erhielt stattdessen eine Unabkömmlichkeitsstellung.

Staffel 1: Inspektor Campbell und die Waffensuche

Auf seiner Zugfahrt von Belfast nach Birmingham studiert er bereits die Akten der größten Unruhestifter in der englischen Großstadt.

Nachdem Campbell sich einen ersten Überblick in Birmingham verschafft hat, ist er schockiert über die derzeitige Lage. Er macht 3 große Störfaktoren in der Stadt aus, welches es fortan gilt, auszurotten. Neben der Straßengang Peaky-Blinders sieht Campbell auch die Kommunisten und die IRA als Bedrohung für die Stadt.

Da die örtliche Polizei jahrelang zugesehen hat, wie sich die Peaky-Blinders in der Stadt breitmachen konnten, tauscht er kurzerhand die komplette Besatzung aus. Seine mitgebrachten Polizisten sind unerschrocken und zielstrebig.

Und so besteht Campbells erste Amtshandlung darin, Arthur Shelby – den vermeintlichen Anführer der Peaky Blinders – festzunehmen. Er lässt den Gangster verprügeln und will von ihm Einzelheiten zum Waffendiebstahl erfahren. Nachdem Arthur scheinbar keine Informationen hat, lässt er ihn wieder laufen.

Später lässt Campbell sämtliche Häuser des Stadtbezirkes Small Heath durchsuchen. Allerdings wartet er mit dieser Razzia solange bis die Peaky Blinders aus der Stadt verschwunden sind, um einen Jahrmarkt außerhalb zu besuchen. Während der Polizeirazzia erzählt Campbell überall herum, dass die Peaky-Blinders dieser Aktion zugestimmt hätten, um so das Vertrauen der örtlichen Bevölkerung zu schmälern.

Bei einem arrangierten Treffen zwischen Thomas Shelby, den wahren Kopf der Blinder-Gang und dem Inspektor kommt es dann zur Aussprache. Thomas erzählt dem Polizisten, dass er tatsächlich die Waffen hat, nachdem der Inspektor sucht. Und er würde sie ihm aushändigen, wenn die Polizei – im Gegenzug – seine Pubs in Ruhe und ihn ein Geschäft mit dem Gangster Billy Kimber aufbauen ließen. Sobald dieses Geschäft läuft, würde Thomas der Polizei das Waffenversteckt verraten.

Campbell geht auf die Forderung des Unterweltganoven ein, fordert aber im Gegenzug auch, dass der Kommunist Freddie Thorne aus der Stadt verschwindet. Dies ist der Schwager von Thomas, welcher kürzlich dessen Schwester Ada geheiratet hat. Auch Thomas stimmt dieser Forderung zu.

Nachdem allerdings Freddie nicht aus der Stadt verschwindet und weiterhin öffentliche Reden hält – erpresst Campbell die Peaky-Blinders weiter. Er droht damit, dass er Ada Shelby ebenfalls verhaften lassen wird, wenn Thorne nicht aus der Stadt verschwindet.

Neben seiner öffentlichen Arbeit und Suche nach den Waffen, schleust Campbell eine Agentin – namens Grace Burgess – in Birmingham ein. Diese junge Frau arbeitet im Garrison, dem Lokal der Peaky-Blinder, als Bardame. Der Inspektor entwickelt zu der hübschen jungen Frau eine scheinbar väterliche Beziehung. Später zeigt sich, dass er in sie verliebt ist und sie heiraten will.

Grace hingegen sieht im Inspektor lediglich einen Mentor und verliebt sich stattdessen in Thomas Shelby. Dadurch wird die Jagd auf die Peaky Blinders für den Inspektor auch zu einer persönlichen Angelegenheit, welche durch Eifersucht und Neid zusätzlich gestärkt wird.

Als Grace Burgess schließlich weiß, wo die Waffen versteckt sind – will sie einen Deal mit dem Inspektor aushandeln. Sie verrät ihm den Ort der versteckten Waffen und im Gegenzug würde er von den Shelbys ablassen. Der Polizeibeamte geht auf diesen Deal ein und findet seine gesuchten Waffen. Doch – aufgrund seines Neides auf Thomas Shelby – macht er weiterhin Jagd auf die Peaky Blinders.

Außerdem verfolgt er Grace, am Tag ihrer Abreise, bis auf den Bahnhof und bedroht sie mit einer Waffe. Campbell schiebt vor, dass er sie als abtrünnige Spionin stellen will. Doch tatsächlich ist es so, dass er es nicht verkraftet, dass sie ihn abwies.

Staffel 2: Campbell und die Verschwörung mit den Iren

Staffel 2 setzt im Jahr 1922 an. Demnach sind 3 Jahre zwischen beiden Staffeln vergangen. Im Rückblick wird gezeigt, dass Grace Burgess den eifersüchtigen Inspektor niederschoss, nachdem dieser ihr nachstellte.

Campbell besitzt heute einen Gehstock, da er – aufgrund der Schussverletzung – das rechte Bein nachzieht. Außerdem ist Campbell mittlerweile im Rang eines Majors aufgestiegen und Leiter einer gesonderten Spionageabteilung.

Die Eifersucht und den Hass auf Thomas Shelby hat Campbell dennoch nicht vergessen. Und so versucht er, die Peaky-Blinders abermals in eine Falle zu locken. Dazu instruiert er zwei irische Republikaner, mit Tommy Kontakt aufzunehmen. Irene O’Donell und Donal Henry zwingen den Gangsterboss, einen politischen Mord – im Auftrag der IRA – auszuführen.

Nachdem der Mord vollzogen ist, kontaktiert Campbell den Gangsterboss und erklärt, dass er weiß, was Thomas getan hat. Außerdem verspricht Campbell, dass er ihn an den Galgen bringt, falls Thomas nicht gehorcht. Wieder einmal glaubt Campbell, dass er die Gangster kontrollieren kann.

Er will Thomas Shelby dazu verwenden, um einen Mordanschlag auf Feldmarschall Russell auszuüben. Dieser Anschlag wird die anstehenden Verhandlungen zwischen der englischen Regierung und der IRA blockieren, wodurch das Friedensabkommen scheitern würde.

Zudem hat Campbell bereits einen geeigneten Platz auserkoren, wo der Anschlag stattfinden soll. Der Platz ist deshalb entscheidend, da er nach dem Anschlag, den Mörder ebenfalls umbringen lassen kann. Somit ist das Friedensabkommen geplatzt und sein alter Feind Thomas Shelby stirbt den Tod eines politischen Attentäters.

Tommy weiß natürlich, dass er benutzt und höchstwahrscheinlich danach liquidiert wird. Aber dennoch versteht es der Gangsterboss, diese Situation auszunutzen. Und so schreibt er einen Brief an Winston Churchill, welcher ebenfalls in dieser Sache involviert ist und bittet um die Erteilung einer Exportlizenz.

Die Lizenz wird ihm erteilt, wodurch die Shelby Company fortan in der Lage ist, Whiskey – versteckt in Automobil-Transportkisten – zu exportieren. Und da in den USA die Prohibition herrscht, existiert dort ein reißender Absatzmarkt für ausländischen Whiskey.

Außerdem verschafft sich Tommy eine bessere Ausgangslage für das Attentat. Denn er lässt John eine Bombe am Eingang von Russells Haus anbringen, welche dort detoniert und den Offizier zum Umzug zwingt. Nun kann Campbell nicht mehr selbst bestimmen, wo der Anschlag verübt werden soll und demnach kann Tommy den Platz bestimmen.

Dadurch verbessert sich die Ausgangslage für Thomas Shelby, um nach dem Attentat zu fliehen. Da Campbell allerdings beweisen will, welche Macht er hat, lässt er Michael Gray, Tommys Cousin, verhaften. Polly Gray, Mutter von Michael, geht zum Major, um Michaels Freilassung zu erbetteln.

Campbell genießt es, eine Shelby in seiner Hand zu wissen. Und so zwingt er Polly, mit ihm zu schlafen. Außerdem erzählt er im Revier und Gefängnis herum, was Polly getan hat und suhlt sich in seinem Sieg.

Am Renntag soll das Attentat verübt werden. Im Vorfeld kontaktiert Campbell die Rote Hand. Es handelt sich dabei um die Ulster-Freiwilligenbrigade, dem Gegenstück zur IRA. Diese Terrormiliz versucht zu erreichen, dass Nordirland weiterhin Teil von Großbritannien bleibt und führt politische Attentate aus. Und so sollen sie, nach dem Attentat auf Russell, Thomas Shelby abführen und auf einem Feld liquidieren.

Chester Campbells Tod

Nachdem Thomas den Mordanschlag verübt hat, gibt es ein riesiges Durcheinander auf der Rennbahn. Denn der König, welcher sich ebenfalls das Rennen ansieht, muss geschützt werden. Deshalb werden alle Polizisten abgezogen, um das Staatsoberhaupt zu schützen.

Campbell telefoniert mit seinen Auftraggebern und bestätigt die erfolgreiche Auftragsvollendung. Dann legt er auf und Polly Gray tritt zu ihm in die Telefonzelle. Da keine Polizisten am Schauplatz sind, bedroht ihn Polly mit einer Pistole zwischen seinen Beinen.

Der Major versucht über sein Weiterleben zu verhandeln, doch es ist zwecklos. Sie rächt sich an ihm und feuert die Pistole ab. Dann verlässt sie in aller Seelenruhe die Telefonzelle. Beim Weggehen sieht man, wie im Hintergrund ein Wachmann, die Tür der Telefonzelle öffnet und die Leiche des Chester Campbells findet. (Siehe Todesliste Peaky Blinders)

Historische Hintergründe zu Chester Campbell

Die Serie Peaky Blinders spielt in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, beschreibt die Unruhen in England und Irland. Diese Unruhen rühren aus Konflikten zwischen dem Vereinigten Königreich und Nordirland, welches sich selbst verwalten will.

Zusätzlich angetrieben werden diese Konflikte durch unterschiedliche Konfessionen beider Parteien. So ist England ein Königreich, dessen Wurzeln im Katholizismus liegen. Die Emanzipation des Katholizismus wurde im Vereinigungsvertrag, dem Act of Union 1800, beschlossen. Die Anhänger der Protestanten in Nordirland wollten diesen Zusammenschluss rückgängig machen, wollen entweder zu Irland gehören oder Autonomie für Nordirland erzwingen. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg formierten sich Abtrünnige als paramilitärische Organisation.

Im Jahr 1912 schlossen sich die einzelnen Organisationen zusammen und begründeten, unter Führung von Michael Collins, den Vorläufer der IRA (Irisch Republikanische Armee). Diese Militärkommandos waren zwar Terroristen, da sie keinem Staat angehörten, operierten allerdings wie ein staatliches Militär mit Rängen und Hierarchien. Fortan kam es zu Terrorakten auf englischen Boden, wie Bombenanschlägen oder Erschießungen. Um dem entgegenzuwirken, wurden englische Spione nach Belfast (Hauptstadt Nordirlands) geschickt, um die Terrormilizen zu unterwandern und zukünftige Anschläge zu verhindern.

Natürlich gab es in Nordirland auch Gegenstücke zur IRA, welche die Zugehörigkeit zum Vereinigten Königreich begrüßten. So wurden Katholiken in Nordirland bevorzugt behandelt, erhielten bessere Jobs, konnten in bessere Wohngegenden ziehen als ihre protestantischen Nachbarn. Diese Privilegien wollten katholische Nordiren nicht aufgeben. Die Gegenorganisationen, welche ebenfalls paramilitärisch organisiert waren, wurden zudem aus England unterstützt.

Die Ulster Volunteer Force (UVF) war so eine paramilitärische Organisation, welche den Zusammenschluss mit Großbritannien unterstützte. Das Wappen der irischen Provinz Ulster ist eine rote Hand. Ab 1972 – also eigentlich nach den Geschehnissen in Peaky Blinders – formierte sich das Red Hand Commando (Rothandkommando) in Ulster, welche eng mit den UVF zusammenarbeitete.


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