Was war die Suezkrise: Steckbrief, Fragen & Antworten
Die Suezkrise – auch als Sinai-Krieg, Sinai-Feldzug oder Sueskrieg bezeichnet – war ein Konflikt zwischen Großbritannien, Frankreich und Israel auf der einen Seite und Ägypten auf der anderen Seite. Der Konflikt begann im Oktober 1956 und endete im März 1957.
Inhalt
Steckbrief
Name: | Suezkrise, Sueskrise |
Andere Bezeichnungen: | Suezkrieg, Sueskrieg, Sinaikrieg, Sinaikrise, Sinaioperation, Sinai-Feldzug, 2. arabisch-israelische Krieg, Trilaterale Aggression |
Beginn: | 29. Oktober 1956 |
Ende: | 7. März 1957 |
Kriegsparteien: | Ägypten gegen eine Koalition aus Frankreich, Großbritannien und Israel |
Schauplatz: | Sinai-Halbinsel, Suezkanal |
Bedeutung: | Teil des Nahostkonfliktes zwischen Europa und der arabischen Welt, sowie zwischen Israel und den arabischen Nachbarn (2. Arabisch-israelischer Krieg) |
Auslöser: | Verstaatlichung des Suezkanals durch Ägypten, Sperrung des Akaba-Golfes und des Suezkanals für israelische Schifffahrt |
Truppenstärke: | Ägypten: 70 Soldaten Israel: 175.000 Soldaten Großbritannien: 45 Soldaten Frankreich: 34.000 Soldaten |
Ausgang: | erzwungene Waffenruhe durch die USA |
Verluste: | Frankreich: 10 Tote und 33 Verwundete Großbritannien: 16 Tote und 96 Verwundete Israel: 186 Tote und 899 Verwundete Ägypten: 1.650 Tote, 4.900 Verwundete und 6.185 Kriegsgefangene |
Folgen: | Waffenstillstand, Einsatz von UN-Friedenstruppen zur Grenzsicherung, Bekräftigung des Vertrages von Konstantinopel (1888) zur Kanalnutzung, Israel gab besetzte Gebiete an Ägypten zurück, Anhalten der Spannungen zwischen Ägypten und Israel und Grundlage für den Sechstagekrieg (1967), den Abnutzungskrieg (1968-70) und den Jom-Kippur-Krieg (1973) |
Was war Grund und Ursache der Suezkrise
Ursache der Suezkrise war, dass der ägyptische Präsident Gamal Abdel Nasser den Suezkanal verstaatlichte. Diese Wasserstraße war zwischen 1859 und 1869 von der Suezkanal-Company erbaut wurden, welche vom französischen Unternehmer und Diplomaten Ferdinand de Lesseps gegründet wurde.
Die Europäer hatten, seit dem Bau des Suezkanals, ein großes Interesse an der Wasserstraße – da diese das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet und somit die Grundlage für den Welthandel mit dem Orient darstellt. Durch die Verstaatlichung des ägyptischen Präsidenten sahen Frankreich und England ihre Vormachtstellung im Welthandel gefährdet und griffen Ägypten an.
Der Staat Israel, welcher erst 1948 gegründet wurde und bereits in der Gründungsnacht eine Kriegserklärung von Ägypten und anderen arabischen Nachbarstaaten erhielt, sah mit Sorge – dass sich Ägypten mit der Hilfe der Sowjetunion aufrüstete. Um seine Unabhängigkeit auch in Zukunft bewahren zu können, ging Israel eine Koalition mit Frankreich und England ein.
Was geschah während der Suezkrise
Frankreich und England besetzten den zuvor von Ägypten verstaatlichten Suezkanal. Der Staat Israel besetze weite Teile der Halbinsel Sinai und den Gaza-Streifen.
Wie endete der Suezkonflikt
Bald schon schalteten sich die Supermächte USA und Sowjetunion in den Suezkrieg ein. Somit wurde der Nahe Osten ein Schauplatz des Kalten Krieges. Um den Einfluss der Sowjetunion von Ägypten abzuwenden, versprach die USA zu intervenieren und erhöhte den Druck auf Israel, Großbritannien und Frankreich ihre Truppen abzuziehen.
Der Waffenstillstand wurde erzwungen und die Verträge von Konstantinopel (1888), welche die Neutralität des Kanals vereinbaren sollten, wurden bekräftigt.
Nach der Suezkrise entsandten die Vereinten Nationen eine bewaffnete Einsatztruppe, namens United Nations Emergency Force (kurz: UNEF), auf den Sinai. Die Truppen der Vereinten Nationen sollten die Grenzen zwischen Israel und Ägypten sichern. Die zuvor von Israel besetzten Gebiete (Sinai, Gaza) wurden an Ägypten zurückgegeben.
Literatur
- Luciano Canfora (Autor), Christa Herterich (Übersetzer), Zeitenwende 1956: Entstalinisierung, Suez-Krise, Ungarn-Aufstand, 3894384859*
- Christoph Haeberlein (Autor), Amerika und Großbritannien: Diplomatie der Suezkrise, 3640511255*
- Anita Geret (Autor), Ungarnaufstand & Suezkrise: Schauplätze des Kalten Krieges, ISBN:*