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Welche Tiere leben in der Strauchschicht des Waldes


welche tiere leben in der strauchschicht des waldes

Die Strauchschicht ist eine der vier Schichten des Waldes. Diese stehen untereinander in Wechselbeziehung und bilden gemeinsam in einer Etagenbildung den LebensraumWald“. Unterhalb der Strauchschicht befinden sich die Boden– und die Krautschicht, darüber bilden die Baumkronen das Dach des Waldes. Die einzelnen Bereiche werden hauptsächlich durch die unterschiedlichen Wuchshöhen der einzelnen Pflanzen bestimmt.

Waldtiere der Strauchschicht

Die Strauchschicht reicht bis in eine Höhe von fünf Metern, wobei die Höhenabfolgen gleitend sind. Dieser Höhenbereich richtet sich nach der Hauptmenge der für die Photosynthese zuständigen Blätter. Photosynthese bedeutet, dass die Pflanzen hauptsächlich mit ihren grünen Blättern aus Licht, Kohlendioxid und Wasser Glucose und Sauerstoff bilden. Je mehr Sonnenlicht und Regenwasser durch die Baumkronen in die unteren Schichten des Waldes fällt, umso ausgeprägter können diese sich entwickeln. Eine Vielzahl verschiedener Pflanzen bereichern die Flora des Waldes. Sie sind ein weiterer Sauerstofflieferant und bieten für viele Tiere Nahrung und Schutz.

Wie der Name schon sagt, findet man in der Strauchschicht vorwiegend Sträucher wie Haselnuss, Holunder, Him- und Brombeere sowie Weißdorn, aber auch Vogelbeeren und Schlehen. Hier finden die Vögel Nistplätze und leckere Früchte. Da viele der Sträucher Dornen tragen, sind sie darin gut vor Raubtieren geschützt. Aber auch junge Bäume gehören solange dazu, bis sie über die Strauchschicht hinaus wachsen. In Nadelwäldern mit dichtem Bestand ist die Strauchschicht abhängig vom Lichteinfall weit weniger ausgeprägt. Man findet sie oft nur an dessen Rändern oder an Rändern von Wander- und Forstwegen. Damit reduziert sich die Vielzahl der hier lebenden Kleintiere.

Typische Tiere sind kleinere Vögel wie die Amsel, Drossel, Rotkehlchen, kleine Pelztiere wie Eichhörnchen, Siebenschläfer und Haselmäuse. Für größere Säugetiere wie Hirsche, Rehe und Wildschweine ist die Strauchschicht ebenfalls ein wichtiger Lebensraum.

Vögel der Strauchschicht

Für viele Vögel bietet der Lebensraum „Strauchschicht“ sehr gute Lebensbedingungen, Nahrung, Schutz und Brutmöglichkeiten. Die Amsel ist einer der Singvögel, der sich an viele Lebensräume angepasst hat. Sie verbringt die meiste Zeit in Büschen, Hecken und Sträuchern und ist gleichzeitig ein gutes Beispiel für die die Nutzung aller vier Schichten des Waldes.

Ausgehend vom Hauptlebensraum Strauchschicht finden Amseln in der Bodenschicht weitere Nahrung wie Käfer, Insekten, Schnecken und Würmer, die sie aus dem Boden scharren. In die Baumkronen fliegen die Amseln, um von oben mit ihren Gesang ihr Revier anzuzeigen, Konkurrenten zu warnen oder ein Weibchen anzulocken.
Ob nun Drosseln, Rotkehlchen und andere in Sträucher lebende Vögel, die Strauchschicht ist ein wichtiger Lebensraum für sie.

Kleine Säugetiere in der Strauchschicht

Die Haselmaus ist, wie der Name schon sagt, ein mausähnliches Nagetier, welches nachtaktiv ist. Sie wird knapp 15 cm lang, wobei fast die Hälfte ihrer Länge auf den Schwanz entfällt. Ihr Fell ist gelbbraun- bis rotbräunlich mit einem weißen Kehlfleck. Der Schwanz ist meist etwas dunkler.

Haselmäuse werden 3-4 Jahre alt. Sie leben in dichten Gebüschen, Hecken, Waldrändern und Mischwäldern mit reichem Unterwuchs und lieben besonders Haselsträucher und Brombeerhecken. Tagsüber schlafen sie in einem Kobel, einem kugelförmigen Nest aus Grashalmen und Blättern. Diese werden in Büschen oder Bäumen aufgehängt. Gern benutzen sie auch Nisthöhlen oder Nistkästen.

Haselmäuse sind Allesfresser, denn sie ernähren sich von Knospen, Samen, Beeren, Hasel- und Walnüssen, jedoch auch von Insekten, Vogeleiern und kleinen wirbellosen Tieren. Von Oktober bis Ende April schläft die Haselmaus in Nestern am Boden der Vegetation, im Laub, zwischen Wurzeln, Baumstümpfen, Baumlöchern oder frostfreien Erdhöhlen.
Haselmäuse können hervorragend bis zu den dünnsten Zweigen klettern und leben die meiste Zeit in den Bäumen. Durch Zerstörung bzw. Zerstückelung der Lebensräume sind sie in Nordeuropa seltener geworden.

Wie auch die Haselmaus gehört der Siebenschläfer zu den nachtaktiven Nagetieren aus der Familie der Bilche. Ähnlich dem Eich- und Grauhörnchen ist er jedoch kleiner, hat große schwarze Augen, runde Ohren und einen weniger buschigen Schwanz. Sein bevorzugter Lebensraum sind Laubwälder und große Gärten. Seinen Namen erhielt er auf Grund seines angeblich sieben Monate andauernden Winterschlafes.

Dieser kann allerdings auch bis zu acht Monaten anhalten. Dazu gräbt sich der Siebenschläfer ungefähr im September dreißig bis einhundert Zentimeter in die Erde ein. Wie auch die Haselmaus zehrt er in dieser Zeit von seinen Fettreserven und reduziert seine Herzfrequenz und seine Körpertemperatur auf fünf Grad Celsius. Lebt der Siebenschläfer in der Nähe von menschlichen Siedlungen, sucht er sich zum Überwintern gern einen frostgeschützten Platz in einem Gebäude. Dann kann sein Winterschlaf je nach Temperaturen reduziert sein.

Im Sommer ernährt sich der Siebenschläfer von Knospen, Rinden, Früchten und Pilzen. Ab und zu ergänzt er seine Nahrung mit Insekten und Vogeleiern. Im Herbst bevorzugt er Bucheckern, Eicheln, Haselnüsse und Kastanien, um sich mit dieser fettreichen Nahrung genug Winterspeck anfressen zu können.

Auch das Eichhörnchen ist ein häufig beobachtetes Nagetier in unseren Wäldern. Die meisten Arten leben allerdings auf dem amerikanischen Doppelkontinent. In Europa ist das rotbraune Eurasische Eichhörnchen beheimatet. Es lebt überall dort, wo es genug Samen produzierende Bäume gibt. Das sind Nadel-, Laub- und Mischwälder, ebenso Gärten, Parks und Friedhöfe. Als Allesfresser verzehrt das Eichhörnchen Früchte, Beeren, Pilze, Knospen und Triebe frischer Zweige. Unerlässlich sind jedoch Nüsse, Fichtensamen und Kiefernzapfen.

Das Eichhörnchen ist ein ausgezeichneter Kletterer und auffällig sind die Pinselohren und der circa 25 cm lange buschige Schwanz, der im Sprung von Ast zu Ast als Steuerruder dient. Sie schlafen ebenfalls in Kobeln, von denen meist mehrere in Gebrauch sind.

Das Eichhörnchen hält keinen Winterschlaf, dafür wechselt es zweimal im Jahr das Fell. Das Winterfell ist sehr viel dichter und dunkler und mit dem buschigen Schwanz kann es sich noch zusätzlich wärmen. Eichhörnchen legen sich Vorräte für den Winter an. Sie vergraben Nüsse, Samen und Pilze im Boden in Baumnähe oder in Spalten. Sie nutzen ihren Geruchssinn, um ihre Futterverstecke wiederzufinden. Die nicht gefundenen Vorräte keimen im Frühjahr und dadurch spielen die Eichhörnchen beim Waldaufbau eine wichtige ökologische Rolle.

Größere Tiere der Strauchschicht

Für Rehe und Hirsche bietet die Strauchschicht Schutz vor Feinden, Rückzugsort und reichlich Äsung. Im Winter finden sie zwischen den Sträuchern Schutz vor dem kalten Wind und Schnee. Wildschweine leben wie auch die Rehe und Hirsche in beiden Schichten, der Kraut- und der Strauchschicht. Zwischen den Kräutern, Moosen und Farnen finden sie Mulchen für ihr Schlammbad und Nahrung mie Wurzeln, Knollen, Eicheln und Pilze. Die Strauchschicht nutzen sie zur Deckung und als Rückzugsort.

Fazit

  • Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wälder mit einer guten Strauchschicht zu den gesündesten Biotopen für eine große Anzahl an Pflanzen und Tieren und ebenso für den Menschen gehören.
  • Mischwälder, die eine starke Strauchschicht haben, sind durch ihre Vielzahl an Pflanzen resistenter gegen umweltbedingte Herausforderungen.
  • Sie wachsen deutlich besser und ertragreicher als Monokulturen und sind wichtig zur Regulierung des Wasserhaushaltes, das Binden von Kohlendioxid bis zum Herausfiltern von Schadstoffen aus der Luft.
  • Eine Monokultur an Nadelholzwäldern kann dies nicht leisten. Daher ist es wichtig, die instabilen und anfälligen Nadelholzwälder in Mischwälder umzubauen und die Entwicklung einer Strauchschicht und den Nachwuchs gesunder Jungbäume zu fördern.
  • Durch Entnahme einzelner alter Bäume und regelmäßige Eingriffe entsteht Raum und Licht für Nachfolgepflanzen. So ist das Wachstum eines gesunden Waldes mit einer gut entwickelten Strauchschicht möglich, in der sich mit der Zeit eine Vielzahl von Tieren wieder ansiedeln können.

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